Dreame steigt mit L10 Pro Saugroboter in 3D-Wettbewerb ein
Xiaomis Tochterfirma Dreame ist erst einige Monate im Saugroboter-Geschäft, da möchte der Haushaltshersteller gleich ganz oben mitmischen. Ganz oben meint aktuell die 3D-Hinderniserkennung bei runden Haushaltshelfern. Platzhirsch auf diesem Gebiet ist aktuell Ecovacs mit dem Deebot N8 Pro+, doch auch Xiaomi hat mit dem Mop 2 Pro+ bereits ein 3D-Modell im Programm. Auch Qihoo 360 wird in Kürze einen Sauger mit 3D-Erkennung folgen lassen.
Hat der nun aufgetauchte Dreame L10 Pro die Chance, Ecovacs und Co. aus der Reserve zu locken?
Technische Daten: Vergleich mit Vorgängermodellen
Ursprünglich waren es mal nur Akkusauger (hier alle in der Übersicht), nun kommt also bereits der dritte Dreame-Saugroboter.
Dreame L10 Pro | Dreame D9 | Dreame F9 | |
Preis ca. | ~350€ umgerechnet (2699 Yuan in China) | ~270€ | ~180€ |
Saugkraft | 4000 pa | 3000 pa | 2500 pa |
Navigation | Laser-Raumvermessung mit 3D-Hinderniserkennung | Laser-Raumvermessung | Dual-Gyrosensor mit TOF-Sensor |
App | Xiaomi Home (Android, iOS) | Xiaomi Home (Android, iOS) | Xiaomi Home (Android, iOS) |
Lautstärke | k. A. | 50-65 dB (je nach Saugstufe) | 45-68 dB (je nach Saugstufe) |
Akku | 5200 mAh | 5200 mAh | 5200 mAh |
Staubkammer/Wassertank | 0,57 l/0,27 l | 0,57 l/0,27 l | 0,6 l/ 0,2 l |
Arbeitszeit | k. A. | 2,5 h | 2,5 h |
Ladezeit | k. A. | 5 h | 5 h |
Gewicht | 3,7 kg | 3,8 kg | 3,7 kg |
Maße | 35,0 x 35,0 x 9,6 cm | 35,3 x 35,0 x 9,6 cm | 35,0 x 35,0 x 8,0 cm |
Steigungen | 20°, bis zu 2 cm | 20°, bis zu 2 cm | 15°, bis zu 2 cm |
CE-Kennzeichen | in International Version ja | Ja | Ja |
Features |
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Das technische Datenblatt liest sich sehr gut. So scheint der L10 Pro ein umgemodelter Dreame D9 zu sein, der neben der Laser-Raumvermessung auch die 3D-Hinderniserkennung beherrscht und 1000 pa Saugkraft mehr spendiert bekommen hat.

Dreame L10 Pro lässt Mutterkonzern alt aussehen
Obwohl der L10 Pro noch nicht auf dem Markt ist, konnte Dreame bereits mit dem Vorgänger D9 an Xiaomis Topmodellen vorbeiziehen. Nun also eine Art D9 mit 3D-Hinderniserkennung, wodurch der neue Haushaltshelfer in Kombination mit dem Laserdistanzsensor (LDS) auf der Oberseite zuverlässig allem ausweichen kann, was sich ihm in den Weg stellt. So wie wir die Dreame-Produkte bislang kennen gelernt haben, wird diese Erkennung besser funktionieren als beim kürzlich von uns getesteten Mop 2 Pro+. Bei diesem war von einer 3D-Erkennung nicht viel zu bemerken.

An Funktionen und Features mangelt es dem L10 Pro nicht. Wie man es von einem Flaggschiffmodell in 2021 erwarten darf, sind die selektive Raumeinteilung (einzelnes Ansteuern von Räumen), Live-Mapping in der Xiaomi Home App (Android, iOS) und Speicherung mehrerer Karten für mehrere Etagen mit an Bord. So auch der Teppich-Boost (erhöht Saugkraft auf Maximum), die fortgesetzte Reinigung (führt Reinigungsaufgabe fort nach Aufladen des Akkus) und die Verwendung von No-Go-Zonen (Bereiche, die der Roboter nicht abfahren soll) mit im Software-Paket.


Gleichzeitig saugen und wischen
Als Hybridroboter ist natürlich auch eine Wischfunktion dabei. Dabei wird es sich um den typischen Xiaomi-Wischaufsatz-Baukasten handeln. Dieser ist nice to have, man darf aber auf keinen Fall zu viel davon erwarten. Steckt man den Wassertank mit angebrachtem Mikrofasertuch auf die Unterseite, erkennt der Roboter dies automatisch und weiß, dass er nun neben dem Saugen auch gleichzeitig Wischen soll.

Die Sprachsteuerung des L10 Pro ist möglich – allerdings nur in China. Bislang kann man die Dreame-Roboter leider nur mittels Xiaomis AI-Speaker steuern. Je mehr Dreame aber den westlichen Markt in den Fokus nimmt, umso näher kommen wir Sprachbefehlen via Amazons Alexa und dem Google Assistant. Wir gehen davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist.

Ausblick: Wie der Dreame L10 Pro nach Europa kommt
Stand März 2021 ist der neue Dreame-Roboter nicht einmal in China wirklich erhältlich, auch wenn er dort in ein, zwei Online-Shops bereits gelistet wird. Wir gehen stark davon aus, dass der L10 Pro nicht L10 Pro heißen wird, wenn er innerhalb der nächsten Monate den Weg nach Europa macht. Hierbei wird es sich um die chinesische Produktbezeichnung handeln. Wir gehen von „D10“ aus, wobei die Chinesen hierbei sehr experimentierfreudig sind. Preislich hoffen wir, dass sich Dreame treu bleibt und die umgerechnet 350€ (2699 Yuan in China) hierzulande nicht zu weit über die 400€-Marke hebt.
Ansonsten ist der Schritt Richtung 3D-Hinderniserkennung ein logischer. Saugroboter sollen dem Benutzer so viel nervige Hausarbeit abnehmen wie möglich. Gerade in lebendigen Haushalten mit Kindern und Haustieren, wo sich das Erscheinungsbild der vier Wände ständig ändert, ist ein zuverlässiges Erkennen von Gegenständen wünschenswert. Da möchte man nicht vor jeder Reinigungsfahrt erst einmal aufräumen müssen. Kinderschuhe etwa nicht immer an der gleichen Stelle, sodass hier sogar virtuelle No-Go-Zonen keine optimale Lösung sind.

Der L10 Pro – oder wie er hierzulande auch heißen wird – ist ein heißer Kandidat auf den Thron der besten Saugroboter weltweit. Es steht und fällt damit, wie gut er in der Praxis kleine Hindernisse erkennt. Wir halten euch hier auf dem Laufenden und aktualisieren den Artikel, sobald es Neuigkeiten gibt.
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