HiBREW H21: China-Siebträgermaschine ist ein „echter“ Italiener
HiBREW stellt schon seit einigen Jahren günstige Kaffeegadgets her, in den ersten Jahren aus unserer Sicht nach eher weniger erfolgreich. Mit der HiBREW H10A hat uns dann aber eine Espressomaschine für unter 200€ trotz einiger Problemchen im Test echt überrascht. Jetzt veröffentlicht der Hersteller mit der HiBREW H21 die bisher erwachsenste Siebträgermaschine, die eher nach Italien als nach China aussieht.
- HiBREW H21
Inhalt
HiBREW meint es ernst
Dass HiBREW es ernst meint, erkennt man schon an der schieren Größe der H21. Zwar verrät der Hersteller die genauen Abmessungen noch nicht, aber auch so ist zu erkennen, dass diese einen ganz anderen Fußabdruck als die H10A hinterlässt. Das schreit eher nach eigener Coffeebar in der Küche statt noch etwas Platz auf der Küchenzeile frei zu machen. Das liegt aber auch daran, dass die HiBREW H21 dank der Chrom-Optik wie ein „echter Italiener“ aussieht – ich muss an eine Rocket Appartamento oder Bezzera Magica denken.
Im Vergleich zur HiBREW H10A bekommt man bei der H21 eine anscheinend komplette Metall-Verarbeitung, schließlich bringt sie ein Gewicht von 11,9 Kg auf die Waage. Dank dem größeren Formfaktor bleibt oben drauf deutlich mehr Platz für Tassen zum Aufhitzen, hier integriert man sogar ein Gitter. Auf der Rückseite sitzt ein 1,8 Liter Wassertank aus Kunststoff, der genügend Kapazität für mehrere Kaffeegetränke bietet. Anscheinend integriert man da aber keinen Wasserfilter, dementsprechend sollte man sowieso gefiltertes Wasser (z.B. durch BRITA Filter) nutzen.
Auf der Vorderseite befindet sich das Abtropfsieb, welches sich auch komplett entfernen lässt – praktisch. Anscheinend bietet das auch genügend Platz und genügend Abstand, um zwischen Tasse und Siebträger noch eine Kaffeewaage zu platzieren. Apropos Siebträger: Der hat einen 58 mm Durchmesser und bietet sogar einen Holzgriff – schön! Im Lieferumfang liegen Filtersiebe für Einzel- und Doppelshot, aber auch ein Druckfilter. Dazu kommt ein 58 mm Tamper, ebenfalls mit Holzgriff, sowie ein großes 450 ml Milchkännchen, eine alternative Düse für die Dampflanze, ein Schlauch und die Gebrauchsanweisung. Der Schlauch könnte ein Zeichen für einen Festwasseranschluss sein, die Info können wir aktuell aber noch nicht bestätigen.
HiBREW H21: Ist das ein Dual-Boiler?
Die HiBREW H21 arbeitet mit einer Brühgruppe aus Metall, auf dem oben die Bedingung erfolgt. Dort finden sich die Tasten für Einstellungen, um den Extraktionsvorgang zu starten, für die Dampflanze oder für den Wasserbezug. Zudem findet sich dort ein kleines Display, welches einem zum Beispiel anzeigen kann, wenn zu wenig Wasser im Wassertank ist. Dann erleuchtet auch der LED-Ring rot, der das Bedienfeld umgibt. Dass man die Funktionstasten so versteckt, ist eine interessante Designentscheidung, lässt den Look der Siebträgermaschine aber noch reduzierter erscheinen.
Man kann die Temperatur zwischen 88°C und 96°C frei einstellen, dazu gibt es noch eine anpassbare Extraktionszeit zwischen 20 und 40 Sekunden. Einen Shot Timer wie in der H10A scheint es aber nicht zu geben. Präinfusion ist aber trotzdem möglich. Dazu kommen PID Temperaturkontrolle und drei Magnetventile für Dampf, Kaffee und Heißwasser. Das sorgt zum Beispiel dafür, dass man den Siebträger auch direkt nach der Extraktion entfernen kann und dass man die Maschine auch „backflushen“ kann, was für die regelmäßige Reinigung wichtig ist.
Ich bin kein Barista und meine Erfahrung mit professionelleren Siebträgermaschinen hält sich in Grenzen. Es scheint sich bei der H21 aber um einen Dual Boiler zu handeln, zumindest spricht der Hersteller hier von einem „Zwei-Pumpen-System“ und einem „Steam Boiler“ sowie einem „Coffee Boiler“. Ähnlich wie bei einem „Zweikreiser“ mit zwei Heizkreisläufen sorgt das dafür, dass man gleichzeitig einen Espresso beziehen und Milch aufschäumen kann. Der Dual Boiler bietet in der Regel aber eine bessere Temperaturstabilität. Bei günstigeren Thermoblockmaschinen oder Einkreisern muss man das nacheinander machen, wodurch man einfach etwas langsamer ist und der Espresso theoretisch schon abkühlt. Zudem befindet sich an der linken Seite noch ein extra Heißwasserbezug, was zum Beispiel praktisch für einen Americano ist.
Milchaufschäumen mit mehr Power
Auch die Dampflanze zum Aufschäumen der Milch für ein Milchkaffeegetränk wie einen Cappucino wurde überarbeitet. Die ist jetzt deutlich flexible und hat mit 1600W deutlich mehr Power, wodurch das Milchaufschäumen deutlich schneller von der Hand gehen sollte. Dabei hat der Hersteller die Lanze sogar mit einem Silikongriff ausgestattet, damit man sich beim Anpassen der Ausrichtung nicht die Finger verbrennt – gut mit gedacht! Im Lieferumfang liegt noch eine zweite Düse mit drei Löchern anstatt einem.
HiBREW H21 kaufen? Riesiges Geheimtipp-Potenzial
Wir haben die HiBREW H21 noch nicht getestet und selbst die Produktseite gibt noch nicht alle relevanten Infos her. Theoretisch kann man die Siebträgermaschine da nun für unter 600€ bestellen. Das ist zwar viel Geld, für einen Zweikreiser bzw. Dual Boiler, bei dem ich nun vermute, dass das einer ist, aber verhältnismäßig günstig. Die Sage „The Dual Boiler“ ist für knapp 1000€ zu haben. Die Maschinen werden auch gerne noch teurer. Die HiBREW H21 hat also das Potenzial ein absoluter Geheimtipp zu werden und ich hab tierisch Bock die ausgiebig zu testen.
Oder sind euch 600€ für eine Kaffeemaschine zu viel? Bedenkt schließlich, dass man noch zusätzlich in eine Kaffeemühle investieren muss, die HiBREW mit der G5 aber auch im Angebot hat. Dazu kommen noch Bohnen, eine Waage, vielleicht ein WDT-Tool und einige Kleinigkeiten. Warum ist Kaffee so ein teures Hobby?
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