Huawei FreeBuds 7i Test: Telefonieren bei 90 dB Umgebungslärm zum Start für 89,99€
Mit den Huawei FreeBuds 7i bringt Huawei, wie schon im letzten Jahr, ein neues Budget-Modell vor dem kommenden Pro-Modell auf den Markt. Besonders spannend ist dabei die aktive Geräuschunterdrückung, die voraussichtlich erneut auf dem Niveau des später erscheinenden Top-Modells liegen dürfte. Damit könnten die FreeBuds 7i einen ersten Ausblick darauf geben, was uns beim nächsten Pro-Modell erwartet.
- Huawei FreeBuds 7i wireless In-Ear Kopfhörer (10€ günstiger bis zum 31.10.)
- bei Huawei für 89,99€ Gutschein: AHWFB7i | Amazon für 89,99€ | MediaMarkt 89,99€ (myMediaMarkt-Kunden)
Inhalt
Vor- und Nachteile der Huawei FreeBuds 7i
- Headset Umgebungsgeräuschunterdrückung bis 90 dB
- Design/Verarbeitung
- ausgewogenes Klangbild
- Out-of-the-Box schrill im Stimmbereich
- Schwaches ANC
- kein kabelloses Laden
Auch Huawei spart am Ladekabel
Im Lieferumfang der Huawei FreeBuds 7i findet man insgesamt vier Paar Ohrpolster. Die mittlere Größe ist bereits vorinstalliert, drei weitere Größen liegen separat in kleinen, recycelbaren Tütchen bei. Diese sind immerhin kompostierbar, sodass sich die Einzelverpackung trotz zusätzlichem Materialeinsatz einigermaßen nachhaltig gestaltet.
Ein USB-C-Ladekabel liegt allerdings nicht bei. Huawei setzt hier, wie auch Apple bei den neu vorgestellten AirPods Pro 3, darauf, dass man meist schon ein passendes Kabel zu Hause hat. Darüber hinaus befindet sich im Karton noch eine Bedienungsanleitung.
Design mit wenig Veränderung
Beim Design bleibt Huawei seiner Linie treu: Die Hörer der FreeBuds 7i sind im Prinzip identisch mit den FreeBuds 6i. Jeder Hörer wiegt 5,4 Gramm, die Ladeschale 36,5 Gramm – also weiterhin kompakt und alltagstauglich.
Optisch sticht nur die Ladeschale als Neuerung heraus: Sie ist jetzt rund statt oval. Auch bei den Farben gibt es ein Update: Neben Schwarz und Weiß ersetzt ein rosafarbener Hautton die bisherige lila Variante.
Die Hörer sind nach IP54 gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Dass Huawei die Form nicht weiter angepasst hat, finde ich in Ordnung: Das Design wirkt weiterhin modern und zeitgemäß, es wurde bereits mit den FreeBuds 5i eingeführt.
Bei der Verarbeitung gibt es, wie gewohnt, nichts zu bemängeln. Die FreeBuds 7i sind sauber verklebt und es gibt keine Material- oder Verarbeitungsfehler.
Sound der Huawei FreeBuds 7i
Die Huawei FreeBuds 7i sind, wie schon der Vorgänger, mit einem 11-mm-dynamischen Treiber ausgestattet. Grundsätzlich gilt: Klang ist immer subjektiv und hängt stark von der persönlichen Hörfähigkeit und den eigenen Vorlieben ab.
Im Vergleich zu den Soundcore Liberty 5 wirken die FreeBuds 7i ausgewogener abgestimmt. Der Bass ist mit der Standard-EQ-Einstellung weniger stark betont, dafür der Mittelton etwas präsenter. Im Test fiel mir jedoch auf, dass die Stimmwiedergabe bei manchen Popsongs schrill klingt, fast so, als könne der Kopfhörer bestimmte Frequenzen im Stimmbereich nicht sauber darstellen. Gerade der obere Mitteltonbereich wirkt für mich teilweise übersteuert, was das Klangbild ungewohnt und für mich nicht wirklich angenehm macht.
Mit dem Equalizer in der App ließ sich das deutlich verbessern. Besonders der Fader um die 4000-Hz-Frequenz hat mich gestört – sobald ich diesen abgesenkt habe, gefiel mir der Klang schon wesentlich besser. Mit einer leichten Bass-Anhebung, etwas mehr Druck im unteren Mittelton, einer Reduzierung der 4000 Hz und einer kleinen Anhebung der Höhen klingen die FreeBuds 7i für mich durchaus solide. Out of the box überzeugt mich Huaweis Abstimmung dagegen nicht.
Bei orchestraler Musik oder Live-Aufnahmen funktioniert das Standard-Profil noch gut, doch bei Mainstream-Pop und elektronischer Musik empfinde ich die Abstimmung als unpassend.
Meinem persönlichen Geschmack kommen Kopfhörer wie die Soundcore Liberty 5, oder 4 NC deutlich näher. Sie liefern ein emotionaleres Klangbild mit kräftigem Bass, zurückgenommenen Mitten und betonten Höhen, sicher weniger ausgewogen, aber für mich schlicht spaßiger.
Ergänzend bieten die FreeBuds 7i auch Spatial Audio mit Head-Tracking, das über Gyroskop- und Beschleunigungssensoren umgesetzt wird. Hier gibt es verschiedene Modi, die etwa den Raumhall eines Konzertsaals simulieren sollen. Im Test funktionierte das zuverlässig, doch persönlich bin ich kein Freund solcher digitalen Klangnachbearbeitung. Ich höre lieber den Sound so, wie er beim Mastering im Studio gedacht war.
Schade finde ich, dass mir die FreeBuds 7i klanglich nicht so gut gefallen, da ich vom Pro-Modell bisher jedes Jahr begeistert war. Huawei schafft es dort regelmäßig, selbst Kopfhörern wie die Sony WF-1000XM5 starke Konkurrenz zu machen. Umso gespannter bin ich, ob das kommende Pro-Modell auch dieses Jahr wieder zu den besten In-Ears am Markt gehören wird.
Aktive Geräuschunterdrückung mit weniger Rauschen
Die aktive Geräuschunterdrückung war noch nie die große Stärke von Huaweis In-Ears. Selbst beim Pro-Modell liefert das ANC meist eher ein Ergebnis, das man in der Mittelklasse verorten würde.
Auch zwischen den FreeBuds 6i und den neuen FreeBuds 7i sind die Unterschiede nur gering. Im direkten Vergleich fällt es schwer, eine echte Verbesserung festzustellen. Positiv ist allerdings, dass im Ultra-Modus der FreeBuds 7i das durch das ANC verursachte Grundrauschen etwas geringer ausfällt.
Im Vergleich zu anderen Herstellern zeigt sich aber schnell die Grenze: Schon die älteren Soundcore Liberty 4 NC unterdrücken Geräusche deutlich effektiver und das bei einem aktuellen Straßenpreis von rund 50 Euro. Damit wird klar: Wer die FreeBuds 7i kauft, tut das nicht wegen des ANC.
Es bleibt zu hoffen, dass Huawei mit dem kommenden Pro-Modell endlich aufschließen kann zu den etablierten Spitzenreitern in diesem Bereich – also Marken wie Soundcore, Sony oder Apple, die hier seit Jahren Maßstäbe setzen.
Telefonieren bei bis zu 90 dB Umgebungslärm
Wie schon ihre Vorgänger bieten auch die Huawei FreeBuds 7i ein sehr gutes Headset, diesmal sogar noch besser, da Huawei hier auf die Headset-Technologie der FreeBuds 6 zurückgreift. Neu hinzugekommen ist ein akustischer Knochensensor, der Vibrationen über den Schädel erfasst.
In Kombination mit der KI-gestützten Umgebungsgeräuschreduzierung können so Stimmen auch in extrem lauten Umgebungen von bis zu 90 dB klar herausgefiltert werden. Im Test funktionierte das selbst vor einem voll aufgedrehten Bluetooth-Lautsprecher überraschend gut.
Damit hat Huawei im Bereich Telefonie vielen anderen Herstellern etwas voraus. Wer seine In-Ears vor allem zum Telefonieren nutzt, findet in den FreeBuds 7i daher einen besonders empfehlenswerten Begleiter.
Tragekomfort unverändert gut zu Huawei FreeBuds 6i
Da die Hörer der Huawei FreeBuds 7i praktisch identisch zum Vorgänger geblieben sind, hat sich auch beim Tragekomfort nichts verändert. Dank der vier beiliegenden Ohrpolstergrößen sollte für jede Ohrform ein passender Aufsatz vorhanden sein.
Im Test saßen die Hörer zuverlässig, selbst beim Sport oder einer kurzen Sprinteinlage blieben sie sicher an ihrem Platz. Wie immer gilt aber: Tragekomfort ist individuell. Wer schon bei anderen In-Ears Probleme hatte, sollte es auch hier am besten selbst ausprobieren.
Bedienung und Huawei AI Life App
Die Huawei FreeBuds 7i lassen sich über insgesamt vier Touchgesten steuern: zweimal tippen, dreimal tippen, gedrückt halten und streichen.
- Zweimal tippen: belegbar mit Wiedergabe/Pause, nächster Titel, vorheriger Titel, Sprachassistent oder deaktiviert. Bei Anrufen wird damit immer angenommen oder beendet.
- Dreimal tippen: belegbar mit nächster Titel, vorheriger Titel oder deaktiviert.
- Gedrückt halten: wechselt standardmäßig zwischen den ANC-Modi, kann aber auch für Sprachassistent oder deaktiviert genutzt werden. Bei Anrufen immer zum Ablehnen.
- Streichen: nach oben für Lautstärke erhöhen, nach unten für Lautstärke verringern.
Funktionen der Huawei AI Life App
In der App stehen weitere Einstellungen bereit:
- ANC-Modi:
- drei Intensitätsstufen + dynamischer Modus, der sich automatisch an die Umgebung anpasst
- Raum-Audio (Spatial Audio):
- wahlweise fixiert oder mit Head-Tracking
- Raum-Effekte:
- Theater, Kino, Konzertsaal oder Standard
- Equalizer:
- sechs Presets + individueller 10-Band-EQ
- Passform-Test:
- überprüft die Dichtigkeit der Ohrhörer
- Kopfsteuerung:
- Nicken = Anruf annehmen, Kopfschütteln = Anruf ablehnen
- Weitere Einstellungen
- Firmware-Updates
- „Gerät finden“ mit Signalton
- intelligente Trageerkennung
- niedrige Latenz aktivieren
- ANC mit nur einem Hörer aktivieren
Die Huawei AI Life App bietet damit einen guten Funktionsumfang, hebt sich aber nicht sonderlich von der Konkurrenz ab. Aufgrund der US-Sanktionen ist sie zwar nicht im Google Play Store verfügbar, jedoch im Apple App Store. Auf Android lässt sie sich unkompliziert per Sideload direkt von der Huawei-Webseite oder über die Huawei App Gallery installieren. Dadurch bleibt der Nachteil überschaubar. Im Test haben zudem alle Funktionen zuverlässig funktioniert.
Bluetooth: Endlich mit neuerer Version
Während die zuletzt erschienenen Huawei FreeBuds 6 noch mit Bluetooth 5.2 ausgeliefert wurden – einer Version, auf der Huawei schon recht lange verharrt ist, gibt es bei den neuen FreeBuds 7i endlich ein kleines Upgrade. Sie setzen nun auf Bluetooth 5.4. Zwar ist Bluetooth 6.0 bereits erschienen, dennoch ist es eine willkommene Aktualisierung gegenüber den Vorgängermodellen.

Bei den unterstützten Codecs bleibt jedoch alles beim Alten. Es wird lediglich AAC und SBC dabei, der hochauflösende LDAC-Codec von Sony bleibt weiterhin dem Pro-Modell vorbehalten.
Im Test war die Verbindung bis zu einer Distanz von rund 12 Metern stabil. In geschlossenen Räumen hängt die Reichweite, wie üblich, von den Hindernissen ab und fällt entsprechend etwas geringer aus.
Solide Akkulaufzeit, aber keine Verbesserung
Jeder Hörer der Huawei FreeBuds 7i ist mit einem 55-mAh-Akku ausgestattet, die Ladeschale bringt zusätzlich 510 mAh mit. Laut Hersteller erreichen die In-Ears eine Laufzeit von bis zu 8 Stunden ohne ANC und bis zu 5 Stunden mit eingeschaltetem ANC. Im Ladecase lassen sich die Hörer etwa dreimal vollständig nachladen. Kabelloses Laden wird allerdings nicht unterstützt.
Im Test bestätigte sich eine Laufzeit von rund 4,5 Stunden mit ANC bei gemischter Lautstärke. Damit liegt die Ausdauer auf demselben Niveau wie beim Vorgänger. Sie ist solide, reicht aber nicht an die Spitzenwerte eines Soundcore Liberty 5 heran. Insgesamt bleibt die Leistung ordentlich, ohne dabei positiv herauszustechen.
Fazit: Ein guter Kopfhörer zum Telefonieren
Die Huawei FreeBuds 7i sind ein solider In-Ear, der vor allem im Bereich Telefonie glänzt. Dank der verbesserten Headset-Technologie mit zusätzlichem Knochensensor liefern sie eine Sprachqualität, die viele Konkurrenten in dieser Preisklasse übertrifft – selbst in sehr lauten Umgebungen.
Beim Klang zeigt sich ein gemischtes Bild: Mit Equalizer-Anpassungen lassen sich gute Ergebnisse erzielen, doch out of the box wirkt die Abstimmung gerade im Stimmbereich nicht immer rund. Auch das ANC bleibt eher Mittelklasse und kann mit Spitzenmodellen von Soundcore, Sony oder Apple nicht mithalten – obwohl ich vermute, dass Huawei hier ihre vermeintlich beste ANC-Technologie verbaut hat, die wir sehr wahrscheinlich auch im kommenden Pro-Modell wiederfinden werden. Ganz sicher lässt sich das aber erst beurteilen, wenn das neue Pro-Modell tatsächlich erschienen ist.
Die Akkulaufzeit ist solide, aber ohne Fortschritt zum Vorgänger. Positiv hervorzuheben ist das aktuelle Bluetooth 5.4, auch wenn weiterhin nur AAC und SBC unterstützt werden.
Unterm Strich sind die FreeBuds 7i ein verlässlicher Alltagskopfhörer, der seine Stärken vor allem bei Telefonaten ausspielt. Wer hingegen besonderen Wert auf Klangvielfalt oder starke Geräuschunterdrückung legt, findet in dieser Preisklasse bessere Alternativen.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Kommentar schreiben