Europas Smartphone-Markt: Premium boomt, Einsteiger mau – was bedeutet das für Xiaomi & Co.?
Der europäische Smartphone-Markt bleibt in Bewegung – und zeigt im ersten Quartal 2025 laut den neuesten Zahlen der Marktforscher von Canalys einige spannende, aber auch besorgniserregende Trends. Insgesamt ging der Markt (ohne Russland) leicht um 2% auf 32,4 Millionen ausgelieferte Geräte zurück. Doch wer sind die Gewinner und Verlierer, und wie schlagen sich insbesondere die chinesischen Hersteller in diesem Umfeld?
Die Spitze bleibt (fast) unberührt: Samsung führt, Apple und Xiaomi folgen
An der Spitze des europäischen Smartphone-Podiums sieht die Verteilung Anfang 2025 so aus: Samsung bleibt mit 12,2 Millionen ausgelieferten Geräten und einem satten Marktanteil von 38% der unangefochtene Marktführer. Auf dem zweiten Platz folgt Apple mit 8,0 Millionen iPhones und einem Anteil von 25%.
Interessant wird es bei den Verfolgern, und hier speziell für uns China-Gadgets-Fans: Xiaomi konnte sich mit 5,3 Millionen Geräten und 16% Marktanteil den dritten Platz sichern. Obwohl ihre Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahr um 2% sanken, ist das bemerkenswert, denn Xiaomi hält sich damit das zwanzigste Quartal in Folge in den Top 3 in Europa. Ein echter Dauerbrenner!

Weiter abgeschlagen finden wir Motorola (mittlerweile zu Lenovo gehörend). Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Marke einen deutlichen Rückgang ihrer Smartphone-Auslieferungen in Europa: Die Stückzahlen sanken um 19 % im Vergleich zum Vorjahr, von 2,1 Millionen auf nun 1,7 Millionen Geräte, was einem Marktanteil von 5 % entspricht. Google rundet die Top 5 mit 0,9 Millionen Pixel-Smartphones und 3% Marktanteil ab.
Der Trend ist klar: Teuer ja, billig nein danke!
Die wirklich große Überraschung in den Canalys-Zahlen ist die Verschiebung bei den Preissegmenten. Das Premium-Segment, also Smartphones mit einem Preis von über 800 Euro, boomt regelrecht! Diese teuren Geräte machten im ersten Quartal 2025 beeindruckende 32% des gesamten Marktes aus – ein neuer Rekordwert. Getrieben wird dieser Trend vor allem durch die starken Verkäufe von Apple und Samsung in den oberen Preisklassen. Ihr habt also anscheinend gerne tiefer in die Tasche gegriffen für die Top-Modelle.

Ganz anders sieht es am unteren Ende der Preisskala aus: Das Einstiegssegment (Geräte unter 200 Euro) erlebte einen dramatischen Einbruch und erreichte das niedrigste Volumen seit über einem Jahrzehnt. Auch der breitere Bereich unter 400 Euro wird als schwach beschrieben. Die Zeiten, in denen man für kleines Geld noch große Stückzahlen absetzen konnte, scheinen in Europa vorerst vorbei zu sein.
Was bedeutet das für die chinesischen Hersteller?
Für die chinesischen Marken ist das Bild gemischt. Xiaomi zeigt trotz eines leichten Rückgangs eine beachtliche Stärke und Konstanz auf dem dritten Platz. Ihre Strategie, auch in höheren Preissegmenten mitzumischen, scheint hier Früchte zu tragen, während sie im günstigeren Bereich sicher auch die Flaute spüren.
Für andere chinesische Hersteller oder solche mit starkem Fokus auf das Budget-Segment, wie es bei Motorola teils der Fall ist, wird die Luft dünner. Der massive Einbruch bei Motorola, mit einem Rückgang der Auslieferungen um 19% von 2,1 Millionen auf 1,7 Millionen Geräte, könnte ein Indiz dafür sein, dass die reine Preis-Strategie im aktuellen Marktumfeld nicht mehr zieht, wenn die Nachfrage nach günstigen Geräten so stark sinkt. Marken wie Oppo, OnePlus oder Realme, die in den Canalys-Top-5 diesmal nicht auftauchen, müssen sich ebenfalls strecken, um im teurer werdenden europäischen Markt zu bestehen und gleichzeitig im preissensiblen Bereich nicht unterzugehen. Es bleibt spannend, wie sie auf diesen Trend reagieren werden – mit mehr Premium-Modellen oder innovativen Angeboten im mittleren Segment?
Zudem steht die Branche vor neuen Herausforderungen durch die EU-Ökodesign-Richtlinie, die ab Juni 2025 in Kraft tritt. Diese verlangt unter anderem längere Software-Unterstützung und bessere Reparierbarkeit, was insbesondere Hersteller im Einstiegssegment zusätzlich unter Druck setzt, da die Umsetzung dieser Anforderungen Kosten verursacht, die in günstigen Preissegmenten schwerer weiterzugeben sind.
Was denkt ihr über diese Entwicklung? Greift ihr auch lieber zu teureren Smartphones oder haltet ihr den günstigen Geräten die Treue?
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