Huch, schon wieder April? :)

Ganz so schlimm, wie es unsere Startseite heute vermuten lässt, ist es natürlich nicht. Wir haben uns nur  mal einen kleinen Scherz erlaubt. Die dringendste Erkenntnis: Unsere Redakteure sind keine Zeichenkünstler. (Auch wenn wir verdammt viel Spaß beim „Malen“ hatten.) Seht uns den kleinen Spaß nach und genießt für heute noch die kleinen Kunstwerke, in die wir unsere Gadgets verwandelt haben. 🙂

Kein Scherz allerdings ist die neue EU-Urheberrechtsreform mit dem berüchtigten Artikel 13, die vom EU-Parlament in der letzten Woche abgesegnet wurde. Wäre die Abstimmung heute erfolgt, man hätte es wirklich für einen Aprilscherz halten können. Nicht nur drohen undurchsichtige und teure Uploadfilter, die vor allem für kleinere Webseiten technisch schwer umsetzbar sind. Auf viele Fragen, die die neue Regelung aufwirft, weiß auch niemand bisher eine Antwort.

Was kann sich wirklich ändern?

Die gute Nachricht zuerst: Erst mal ändert sich gar nichts, denn die einzelnen europäischen Länder haben nun zwei Jahre Zeit, die Verordnung in nationales Recht umzusetzen. In dieser Zeit wird diskutiert werden, wie so ein Gesetz für Deutschland aussehen könnte. Was vermutlich passieren wird: Betreiber einer Plattform werden haftbar für die Inhalte, die Nutzer hochladen. Dann müssen auch wir Kommentare zusätzlich prüfen, bevor wir sie freischalten können, vor allem, wenn sie Bildmaterial enthalten. Eine der tollen Eigenarten der Verordnung ist aber ja: So ganz genau weiß niemand, welche Maßnahmen wirklich getroffen werden müssen und wie das am Ende technisch alles umgesetzt werden kann.

Was kann ich dagegen tun?

Die Entscheidung des EU-Parlaments ist nun getroffen – die Reform des Urheberrechts wird kommen. Und sie ist auch dringend nötig. Es bleibt aber die Frage, ob der jetzt beschlossene Weg der richtige ist. Ganz damit abfinden muss man sich aber nicht. Am 26. Mai ist Europawahl! Dort könnt auch ihr eure Stimme abgeben, und natürlich auch für eine andere Netzpolitik stimmen. Und selbst wenn ihr für die Reform seid (oder vielleicht gar keine Meinung zu diesem Thema habt), gilt trotzdem: Geht wählen!

Außerdem habt ihr auch in den nächsten zwei Jahren die Möglichkeit, Druck auf die Politik auszuüben, ein kommendes Gesetzt trotz der unklaren EU-Vorgaben sinnvoll zu gestalten. Informiert euch und sprecht mit anderen darüber, damit das Thema im kollektiven Bewusstsein bleibt.

Das Urheberrecht ist ein hohes Gut, genau so ist es aber die Meinungsfreiheit und die Möglichkeit eines freien Internets ohne Filter. Diskutiert gerne mit, was ihr von der Verordnung haltet. Trotzdem wünschen wir einen frohen 1. April. 🙂