Bondtech INDX: Macht dieser revolutionäre 3D-Drucker den Prusa XL überflüssig?

Okay, festhalten, 3D-Druck-Fans: Da bahnt sich was an – und zwar von einem bekannten Namen: Bondtech. Die Schweden, die man sonst eher für ihre Top-Extruder kennt, teasern mit dem Bondtech INDX ein System an, das den Multi-Toolhead-Druck revolutionieren könnte. Offizielle Vorstellung? Vermutlich zur Formnext 2025 in Frankfurt. Aber schon jetzt klingen die Infos vielversprechend und nehmen klar den Prusa XL ins Visier – nur eben mit einem radikal anderen Ansatz.

Bondtech INDX Induktions Duesen

Wer ist Bondtech überhaupt?

Kurzer Refresh: Bondtech ist kein Neuling. Seit 2014 bauen die Schweden hochwertige 3D-Druck-Komponenten und sind vor allem für ihre leistungsstarken Dual-Drive-Extruder (Stichwort BMG) bekannt. Wer auf Qualität und Zuverlässigkeit Wert legt, kennt die Marke. Bisher eher im Teilemarkt aktiv, wagt man sich mit dem INDX nun offenbar an ein komplettes System.

Bondtech INDX DX Extruder

Das INDX-Konzept: Ein schlauer Kopf, viele dumme Düsen?

Was macht den Bondtech INDX so besonders? Statt wie Prusa auf mehrere komplette (und teure) Druckköpfe zu setzen, verfolgt Bondtech eine clevere Idee: Es gibt nur einen einzigen „Smart Tool Head“, der die ganze „Intelligenz“ wie Extruder und Elektronik beherbergt. Dieser smarte Kopf bedient sich dann aus einem Pool von bis zu neun (oder mehr) „dummen“, passiven Werkzeugen. Diese Werkzeuge sind im Grunde nur die Düsen selbst – ohne eigenes Hotend, ohne Kabel, ohne Heizblock oder Thermistoren und super leicht sowie vor allem: günstig!

Bondtech INDX Druckkopf

Bondtech will damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Kosten pro zusätzlichem Werkzeug (Düse) sollen bei nur ca. 35€ liegen, während der smarte Kopf selbst mit etwa 250€ zu Buche schlagen soll. Das ist eine Kampfansage an den Prusa XL, bei dem jeder weitere Toolhead mit über 500€ ein tiefes Loch ins Budget reißt. Außerdem soll durch dieses System nahezu kein Materialabfall beim Werkzeugwechsel entstehen – ein Segen im Vergleich zu den bekannten Purge-Türmen und „Poops“ von AMS-artigen Systemen (Bambu Lab X1/P1/A1-Serie, Anycubic Kobra S1 Combo, Creality K2- und Hi-Serie).

Bondtech INDX Multicolor Benchy

Die Technik hinter dem Bondtech INDX: Induktion & Dynamik

Wie soll das funktionieren? Zwei Schlüsseltechnologien sind im Spiel:

Erstens die Induktionsheizung (das „IN“ in INDX). Der smarte Kopf heizt die passive Düse kontaktlos per Induktion in Sekundenschnelle auf – Bondtech spricht von nur 4 Sekunden bis zur Drucktemperatur. Das schnelle Aufheizen und Abkühlen (Gesamter Werkzeugwechsel in ca. 12 Sekunden) minimiert Wartezeiten und nerviges Nachtropfen (Oozing).

Bondtech INDX Induktionsprinzip

Zweitens der dynamische Extruder (das „DX“ in INDX) im smarten Kopf. Dieser soll sich automatisch an verschiedene Filamente und Druckbedingungen anpassen und sogar die Filament-Vorspannung selbstständig regeln. Das klingt nach Plug-and-Play auf hohem Niveau.

Bondtech INDX Toolheadsystem

INDX vs. Prusa XL: Vorteile auf Seiten des Bondtech INDX…auf dem Papier

Der Vergleich mit dem Prusa XL ist naheliegend, aber die Konzepte unterscheiden sich stark. Während Prusa auf mehrere vollwertige, unabhängige Druckköpfe setzt, konzentriert der INDX die Intelligenz an einem Punkt und nutzt extrem simple, austauschbare Düsen. Bondtechs Ansatz verspricht neben der Vermeidung von Abfall aber massive Kostenvorteile pro Werkzeug und einen geringeren Stromverbrauch (zumindest in Bezug auf die Multitoolhead-Komponenten) im Vergleich zum Prusas System. Entscheidend wird aber sein, wie zuverlässig und qualitativ reproduzierbar Bondtech sein System gestaltet, um mit Prusa konkurrieren zu können.

Einschätzung: Klingt genial, aber abwarten!

Mal ehrlich: Das Konzept des Bondtech INDX klingt einfach genial. Die Idee, die Komplexität zu zentralisieren und die Werkzeuge radikal zu vereinfachen, könnte den Multi-Material-Druck revolutionieren – vorausgesetzt, es funktioniert zuverlässig und genauso gut wie bei Prusa. Die potenziellen Kostenvorteile wären jedenfalls enorm.

Entscheidend wird neben der technischen Zuverlässigkeit aber einmal mehr auch die Software sein. Bleibt Bondtech offen für Standards wie den Orca Slicer oder gibt es einen Vendor-Lock-in? Dass Bondtech, sonst eher in höheren Preisregionen unterwegs, hier auf erschwingliche Komponenten abzielt, ist jedenfalls ein positives Signal. Die Formnext 2025 wird hoffentlich mehr Antworten liefern. Ich bin definitiv gespannt – und ihr?

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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