Test

Sony ULT Field 3 Bluetooth-Lautsprecher: ein echter Konkurrent für 179€?

Der Sony ULT Field 3 Bluetooth-Lautsprecher ist das Pendant zur JBL Charge 6 oder Soundcore Boom 2 des Premium Audio Herstellers. Kann der Lautsprecher im Test überzeugen?

Sony ULT Field 3 mit Karton

Gewöhnlicher Lieferumfang ohne Überraschung

Der Sony ULT Field 3 kommt in einem stabilen, bedrucktem Karton. Im Lieferumfang enthalten sind ein Tragegurt, eine Bedienungsanleitung sowie ein USB-C-zu-USB-C-Ladekabel. Ein Netzstecker liegt – wie bei den meisten Bluetooth-Lautsprechern – nicht bei. Damit bietet der Lieferumfang keine Besonderheiten und entspricht dem Standard, den man auch von anderen Geräten dieser Produktkategorie kennt.

Sony ULT Field 3 Lieferumfang

Design: Der kleine Bruder der ULT Field 5

Optisch ist der Sony ULT Field 3 der kleine Bruder des ULT Field 5. Mit den Maßen 256 x 113 x 79 mm und einem Gewicht von 1,2 kg ist er so kompakt, dass er gerade noch bequem mit einer Hand tragbar ist. Er ist in den Farben Off-White, Forest Gray (einem Olivgrünton) und Schwarz erhältlich. Ähnlich wie bei der JBL Charge 6 ist der Lautsprecher von einem robusten Textil-Mesh-Gewebe umschlossen und gemäß IP67 gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt. Die kurzen Seiten sind gummiert, was den Lautsprecher zusätzlich widerstandsfähig gegen Stöße und Stürze macht. Dort befinden sich auch zwei Passivmembranen – ein Aufbau, wie man ihn auch von JBL- oder Soundcore-Modellen kennt.

Sony ULT Field 3 mit Karton

Auf der Vorderseite ist unten rechts das Sony-Logo eingelassen. Auf der Oberseite befindet sich eine clevere Tragegurt-Befestigung: Zwei Gummipropfen können herausgenommen und um 180 ° gedreht werden.

So kommt eine Textilschlaufe zum Vorschein, in der der Tragegurt eingehängt werden kann. Dieser versteckte Mechanismus gefällt mir persönlich sehr gut, da er das Design angenehm unauffällig hält und die Funktion bei Bedarf bereitstellt.

Sony ULT Field 3 Tragegurt eingehaengt

Im Vergleich zum größeren ULT Field 5 verzichtet der ULT Field 3 auf RGB-LED-Beleuchtung – was ich persönlich nicht vermisse. Wie von Sony gewohnt ist der Lautsprecher hervorragend verarbeitet. Es gibt keinerlei Material- oder Produktionsfehler. Bei einem Preis von regulär 200 Euro ist das allerdings auch absolut erwartbar.

Sound des Sony ULT Field 3 Bluetooth-Lautsprecher

Der Sony ULT Field 3 ist mit einem Mono-Lautsprechersystem ausgestattet, bestehend aus einer Hochton-Lautsprechereinheit mit einem Durchmesser von ca. 20 mm und einer Woofer-Einheit mit den Maßen von ca. 86 x 46 mm. Damit ist das Lautsprecherkonzept hier ähnlich zur JBL Charge 6. Hingegen kommt der Soundcore Boom 2 mit einer Woofer-Einheit und zwei Hochtönern, die jeweils ganz links und ganz rechts außen im Gehäuse verbaut sind.

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Im Test liefert der Sony ULT Field 3 ein für seine Größe kräftiges Klangbild, das – wie auch schon beim ULT Field 5 – im Hochton und oberen Mittelton etwas prägnanter und detailreicher abgestimmt ist als der Sound von JBL. Dafür bietet die Charge 6 im Tieftonbereich einen etwas stärkeren Punch.

Gross Sony ULT Field 3 und Soundcore Boom 2

Im Vergleich zum Soundcore Boom 2 wirkt der Klang des Sony-Lautsprechers weniger räumlich, da beim Boom 2 durch die zwei separaten Hochtöner ein Stereoeffekt entsteht – zumindest dann, wenn man direkt vor dem Lautsprecher sitzt. Aus größerer Entfernung relativiert sich dieser Effekt allerdings, sodass die Lautsprecher in diesem Szenario wieder ähnlich wirken. Im Mitteltonbereich ist der Soundcore Boom 2 im direkten Vergleich etwas weniger detailreich als der Sony ULT Field 3. Dafür liefern beide Lautsprecher im Tieftonbereich eine ähnlich kraftvolle Performance – vorausgesetzt, beim Soundcore Boom 2 ist der Bass-Up-Modus aktiviert und beim Sony-Lautsprecher der ULT-Modus eingeschaltet.

Preis für Sony ULT Field 3 klanglich gerechtfertigt?

Preislich liegen Sonys Lautsprecher und die JBL Charge 6 in etwa auf einer Stufe mit einem regulären Preis von 199 Euro. Der Soundcore Boom 2 ist da ein ganzes Stück günstiger – mit einer UVP von 129 Euro und häufigen Angeboten für knapp unter 100 Euro. Dazu muss man fairerweise sagen, dass der Sony-Lautsprecher nun auch schon öfter für einen Preis von 179 Euro im Angebot war. Dennoch rechtfertigt sich der Aufpreis aus klanglicher Perspektive sowohl für den JBL als auch den Sony-Lautsprecher aus meiner Sicht nicht. Dafür sind die drei Lautsprecher für mein Empfinden klanglich zu nah beieinander. Natürlich kann es andere Punkte geben wie das Design oder bestimmte Zusatzfunktionen, die den höheren Preispunkt individuell rechtfertigen können. Rein aus klanglicher Perspektive ist das aber aus meiner Sicht nicht gegeben.

Bedienung und Sound Connect App

Auf der Oberseite des Sony ULT Field 3 befinden sich insgesamt sieben physische Tasten:

  • Power-Taste
  • Bluetooth-Taste
  • Connect-Taste (für Multi-Lautsprecher-Pairing)
  • Play/Pause-Taste
  • Leiser-Taste
  • Lauter-Taste
  • ULT-Taste

Dabei ist die Play/Pause-Taste gleich mehrfach belegt:

  • Doppelklick: nächster Titel
  • Dreifachklick: vorheriger Titel
  • Bei Anrufen: Anruf annehmen, beenden oder ablehnen

Damit lassen sich alle gängigen Grundfunktionen direkt am Lautsprecher ausführen.

Sony ULT Field 3 Biedienknoepfe

In Sony’s Sound Connect App stehen folgende weitere Funktionen zur Verfügung:

  • Anzeige der aktuell verbundenen Geräte
  • Bluetooth-Funktion ein- und ausschalten
  • DJ-Control-Effekte: mit Audio-Effekten & Sounds

Sound Anpassung:

  • ULT-Power-Sound (Bassverstärkung)
  • Benutzerdefinierte Equalizer (7-Band-Fader)
  • Klangfeld-Optimierung zur automatischen Anpassung des Sounds an Umgebungsgeräusche

Des Weiteren:

  • Wechsel zwischen AAC und SBC Codec (Priorisierung von Klang oder Stabilität)
  • Battery Care-Modus: Akku wird nur bis 90 % geladen
  • Automatischer Standby (nach 15 Minuten ohne Wiedergabe)
  • STAMINA zur Energieeinsparung (ändert Klangbild)
  • Software-Updates

Sony ULT Field 3 App

Die DJ-Control-Effekte empfinde ich persönlich als ziemliche Spielerei, die für meinen Geschmack keinen wirklichen praktischen Mehrwert bietet. Darüber hinaus ist die Sound Connect App insgesamt funktional einwandfrei, aber in ihrer Struktur etwas verschachtelt, was sie aus meiner Sicht etwas unübersichtlich macht.
Dennoch gibt es meiner Erfahrung im Test keine technischen Probleme bei der Nutzung.

Bluetooth leider ohne LDAC

Der Sony ULT Field 3 ist mit einem Bluetooth 5.2 Chip ausgestattet – also nicht mit der allerneuesten Version. Unterstützt werden die beiden Standard-Codecs AAC und SBC. Einen hochauflösenden Codec wie LDAC sucht man hingegen vergeblich. Gerade bei einem Lautsprecher aus dem Hause Sony, also dem Hersteller, der den LDAC-Codec entwickelt hat, hätte ich diesen ehrlich gesagt erwartet.

Im Praxistest war die Bluetooth-Reichweite mit etwa 14 Metern auf freier Fläche gut. In Innenräumen fällt sie, wie üblich, etwas geringer aus – abhängig von den Hindernissen zwischen Sender und Lautsprecher. Ein Manko: Es gibt keinen Klinkenanschluss. Das bedeutet, dass der Sony ULT Field 3 ausschließlich per Bluetooth betrieben werden kann. Eine kabelgebundene Nutzung ist leider nicht möglich.

Akku und Laufzeit mit praktischer Battery Care Taste

Sony macht zur Akkukapazität des ULT Field 3 bedauerlicherweise keine genauen Angaben. Auf dem Papier verspricht der Hersteller jedoch eine Laufzeit von bis zu 24 Stunden. Dieser Wert dürfte unter idealen Bedingungen ermittelt worden sein – vermutlich bei durchgehender Musikwiedergabe bei etwa 50 % Lautstärke.

Im Alltagstest mit aktiviertem AAC-Codec und gemischter Lautstärke konnte ich eine Laufzeit von etwa 20 bis 21 Stunden erreichen. Das ist für meinen Geschmack immer noch ein guter Wert.

Sony ULT Field 3 USB C hinter Gummikappe

Ein praktisches Detail befindet sich auf der Rückseite des Lautsprechers: Hinter der Gummikappe, direkt neben dem USB-C-Ladeanschluss, ist ein kleiner Knopf mit der Beschriftung „Battery Care“ angebracht. Drückt man diesen, gibt der Lautsprecher auf Englisch eine Sprachansage aus, die das aktuelle Energielevel in Prozent nennt. Das ist besonders nützlich, wenn man vor dem nächsten Ausflug oder Einsatz wissen möchte, ob der Akku noch ausreicht – oder ob besser noch mal aufgeladen werden sollte. Drückt man die Taste länger wird der Battery Care Modus aktiviert, bei dem der Lautsprecher nur noch auf maximal 90 % aufgeladen wird.

Fazit

Der Sony ULT Field 3 ist insgesamt ein sehr guter Bluetooth-Lautsprecher für seine Größe. Klanglich unterscheidet er sich etwas von vergleichbaren Modellen von JBL oder Soundcore, vor allem durch den etwas stärker betonten Hoch- und Mitteltonbereich, der für mehr Detailzeichnung sorgt.

Auch das Design weiß zu überzeugen: Es ist schlicht, schick und outdoor-tauglich. Die Verarbeitung ist hochwertig, wie man es von Sony erwartet. Die Funktionen der zugehörigen Handy-App arbeiten im Test zuverlässig und ohne Probleme.

  • Hochwertige Verarbeitung
  • Outdoor-tauglich
  • Tragegurt Befestigung
  • kein LDAC
  • kein Klinkenanschluss

Schade ist allerdings das Fehlen des hauseigenen LDAC-Codecs – gerade bei einem Produkt von Sony wäre dessen Integration naheliegend gewesen. Auch auf einen Klinkenanschluss wurde verzichtet, sodass kabelgebundene Wiedergabe nicht möglich ist. Eine RGB-LED-Beleuchtung gibt es ebenfalls nicht – was für meinen Geschmack aber kein Nachteil ist, da ich persönlich darauf verzichten kann.

Insgesamt handelt es sich um ein wertiges Produkt. Der Preis fällt wie bei JBL vergleichsweise hoch aus. Im Vergleich zur Konkurrenz fehlt mir allerdings ein klares Alleinstellungsmerkmal – ein Punkt, an dem man sagen könnte: Das macht der ULT Field 3 wirklich besser, beziehungsweise anders als alle anderen. Eine solche Besonderheit hätte ich mir gewünscht.

Für mich persönlich ist die gelungenste Innovation die versteckte Schlaufenlösung für den Tragegurt. Sie fügt sich unauffällig ins Design ein und unterstreicht den durchdachten Charakter des Lautsprechers.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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