EarFun Clip wireless Open-Ears für 59,99€
EarFun bringt mit dem Clip einen Open-Ear-Kopfhörer für regulär 80 Euro und zielt damit auf das Preis-Leistungs-Segment. Bluetooth 6.0, LDAC & App sind an Bord – aber reicht das gegenüber Alternativen wie den Soundcore C40i oder dem Preis-Leistung-Kracher Baseus Bowie MC1?
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Inhalt
Solider Lieferumfang, leider ohne Tragekomfortanpassung
Im Lieferumfang des EarFun Clip liegen ein USB-A-zu-USB-C-Ladekabel, die Open-Ear-Clip-Kopfhörer selbst sowie eine mehrsprachige Bedienungsanleitung. Was es hier nicht gibt, ist eine Möglichkeit zur Anpassung des Tragekomforts – etwas in die Richtung wie Soundcores EarGrips.
Design in Anlehnung an Huawei FreeClip
Die EarFun Clip Open-Ear Wireless Earbuds orientieren sich optisch klar an den Huawei FreeClip – dem ersten Modell dieser Art. Das Design mit einem runden Vorderteil, einem ovalen Hinterteil und der schlanken C-Bridge dazwischen erinnert deutlich an das Vorbild. Auch andere Hersteller, wie zum Beispiel Baseus mit dem Bowie MC1, haben ähnliche Modelle auf den Markt gebracht, die sich auch an diesem Designschema orientieren.
Allerdings setzt es EarFun etwas besser um als die Baseus Bowie MC1, der bewegliche Teil der C-Bridge ist bei diesem kürzer und auch insgesamt starrer. EarFun kommt hier näher an die Flexibilität des „Originals“.
Die EarFun Clip kommen klassisch in einem schlichten Schwarz mit grauen Akzenten. Auf dem hinteren Teil jedes Hörers befindet sich das EarFun-Logo, zudem hilft ein roter und silberner Zierring oberhalb des vorderen Elements bei der Unterscheidung von rechter und linker Seite. Jeder Hörer wiegt 5,7 Gramm, das gesamte Set inklusive Ladecase bringt 49,2 Gramm auf die Waage.
Mit einer IP55-Zertifizierung sind die Earbuds gegen Staub und Spritzwasser geschützt, was sie auch für sportliche Aktivitäten tauglich macht. Ihren größten Nutzen sehe ich persönlich überall dort, wo es wichtig ist, die Umgebung weiterhin wahrzunehmen – etwa beim Joggen im Straßenverkehr oder im Fitnessstudio. Obwohl die EarFun Clip bereits seit 2023 erhältlich sind, fällt mir subjektiv gesehen zunehmend auf, dass Clip-Kopfhörer wie diese inzwischen auch dort öfter zum Einsatz kommen.
An der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden. Sowohl die Hörer als auch das Ladecase bestehen aus sauber verarbeitetem Kunststoff. Material- oder Produktionsfehler konnte ich nicht feststellen. Der erste Eindruck: ein solides Produkt.
Verzeihungsarmer Klang und ein Fauxpas, mit dem ich nicht gerechnet hätte
Die EarFun Clip sind mit einem dynamischen Single-Treiber ausgestattet. Die Membran hat einen Durchmesser von 10,8 mm. Damit liefert der Kopfhörer einen insgesamt guten, verzerrungsfreien Klang – auch wenn die Hörer nicht direkt in der Ohrmuschel sitzen, sondern wie eine Art Mini-Lautsprecher knapp davor positioniert sind.
Neben einem einstellbaren Equalizer in der App gibt es auch zwei Klangmodi: einen Theater-Modus, der eine Art Raumklang simuliert, indem er die Höhen verstärkt, sowie den sogenannten Surge-Bass-Modus, der den Tieftonbereich betonen soll. Letzterer entpuppte sich in meinem Test allerdings als unerwarteter Schwachpunkt: Der Bass beginnt ab einer Lautstärke von etwas über 50 % im Test – je nach Musikrichtung – zu knarzen und überzusteuern, wie man es sonst nur von extrem billigen Lautsprechern kennt. Das hat mich überrascht, denn bislang war EarFun in der Lage, solche Übersteuerungen softwareseitig zu verhindern. In diesem Fall gelingt das offenbar nicht zuverlässig. Der Surge-Bass-Modus ist daher aus meiner Sicht aktuell nur bedingt zu empfehlen, wird aber hoffentlich via Softwareupdate gefixt.
Insgesamt ist das Klangbild im normalen Modus aber recht gut abgestimmt. Der Tiefton ist solide, wenn man berücksichtigt, dass es sich um Open-Ear-Kopfhörer handelt. Natürlich darf man hier keine klanglichen Wunder erwarten – insbesondere nicht im Bassbereich. Denn durch die offene Bauweise fehlt die abgeschlossene Druckkammer, die bei klassischen In-Ear-Kopfhörern im Ohr entsteht.
Im Vergleich mit den günstigen Baseus Bowie MC1 ist der Tiefton der EarFun Clip aber kräftiger und in etwa vergleichbar mit dem der Soundcore C40i. In der Grundabstimmung sind die EarFun Clip etwas Mittelton-lastiger als die Soundcore C40i und im Hochton dafür etwas verwaschener.
Insgesamt gefällt mir persönlich das Klangbild der Soundcore C40i aber doch etwas besser, da sie für mein Empfinden eine etwas größere Bühne bieten. So sind die EarFun Clip ein solider Clip-Kopfhörer, der aber bereits mit starker Konkurrenz zu kämpfen hat. Die Baseus Bowie MC1 sind aus klanglicher Perspektive nicht viel schlecher und kosten nur etwa die Hälfte, da muss EarFun wohl noch ein bisschen am regulären Preis von 79,99 Euro justieren.
Tragekomfort für mich passend & ein Headset bedingt für unterwegs
Wie Eingangs erwähnt, gibt es bei den EarFun Clip im Gegensatz zu den Clip-Kopfhörern von Soundcore keine Möglichkeit, den Tragekomfort individuell anzupassen. Für meine Ohren passen die Hörer aber sehr gut – sie halten stabil, und die vorderen Teile sitzen exakt vor dem Gehörgang. Selbst bei leichtem Joggen oder normalen Bewegungen bleiben sie an Ort und Stelle. Nur wenn ich den Kopf stärker als im Alltag gewöhnlich schüttele, rutschen sie etwas, fallen aber nicht vom Ohr.
Natürlich kann das von Person zu Person unterschiedlich sein – je nachdem, wie groß oder dick die eigenen Ohren sind. Für mich persönlich sind die EarFun Clip auch beim Sport absolut tragbar.
Die Kopfhörer sind mit jeweils zwei Mikrofonen pro Hörer ausgestattet. EarFun wirbt mit einer KI-Umgebungsgeräuschunterdrückung, die bei Telefongesprächen helfen soll. In der Praxis filtert diese Geräuschunterdrückung Umgebungsgeräusche nur moderat – Umgebungsgeräusche sind mal mehr mal weniger laut zu hören und auch Windgeräusche werden nicht zuverlässig herausgefiltert. Dadurch ist das Telefonieren mit den EarFun Clip zwar grundsätzlich möglich, aber eben nur bedingt empfehlenswert. Wer häufig unterwegs telefoniert und auf eine bessere Mikrofonqualität angewiesen ist, sollte eher zu einem teureren Modell wie den Huawei FreeClip oder dem Soundcore AeroClip greifen.
Keine Experimente: Bedienung mit Druckknöpfen
Statt auf Touchsensoren setzt EarFun bei den Clip auf klassische Druckknöpfe, die auf der Oberseite des hinteren Moduls sitzen. Ein Prinzip, das auch bei den Baseus Bowie MC1 zum Einsatz kommt. Auch Soundcore verwendet bei seinen C40i-Clip-Kopfhörern physische Tasten – sie sind zwar weniger futuristisch als Touchflächen, aber dafür weniger fehleranfällig.
Die EarFun Clip unterstützen die Gesten Einmal, Zweimal, Dreimal drücken sowie Drücken und Halten. Welche Funktion welcher Geste zugeordnet ist, lässt sich bequem in der EarFun Audio App anpassen.
Für die Gesten Einmal drücken und Zweimal drücken stehen folgende Funktionen zur Auswahl:
- Lautstärke erhöhen oder verringern
- Nächster oder vorheriger Titel
- Play/Pause
- Sprachassistent aktivieren
- Funktion deaktivieren
Für Dreimal drücken und Drücken und halten lassen sich zusätzlich sich zusätzliche Optionen wählen:
- Play/Pause
- Lautstärke erhöhen oder verringern
- Nächster oder vorheriger Titel
- Sprachassistent aktivieren
- Game-Modus
- Surge-Bass-Modus
- Privacy-Modus (reduziert die Lautstärke automatisch)
- Funktion deaktivieren
Damit unterstützen die EarFun Clip nicht nur alle Standardfunktionen, sondern bieten darüber hinaus auch einige Extras, die bei anderen Herstellern teilweise nur in der App verfügbar sind.
Weitere App-Funktionen
In der EarFun Audio App stehen zahlreiche Zusatzfunktionen zur Verfügung, die das Nutzungserlebnis erweitern. So lässt sich ein Game-Modus aktivieren, der die Latenz auf bis zu 0,055 Millisekunden reduzieren soll – auf Kosten der Audioqualität, was sich aber beim Filmschauen oder bei mobilen Games als durchaus nützlich erweisen kann.
Per Schiebeschalter lassen sich darüber hinaus der bereits angesprochene Theater-Mode, der Surge-Bass-Mode und der Privacy-Mode aktivieren. Letzterer reduziert die Lautstärke, wenn gewünscht. Auch ein bisschen Quatschig, man hat vermutlich schneller die „Leisertaste“ am Hörer oder Handy betätigt, als den Privacy-Mode in der App aktiviert.
Für individuelle Klangvorlieben bietet die App eine breite Auswahl an Equalizer-Presets. Wer es genauer mag, kann sich mit einem 10-Band-Fader eigene Profile erstellen. Zusätzlich gibt es einen interaktiven Hörtest, der auf Basis persönlicher Hörfähigkeit ein individuell abgestimmtes Klangprofil generiert.
Auch in Sachen Bedienung lässt sich einiges konfigurieren: So können sämtliche Tastenfunktionen am Hörer mit einem tipp komplett deaktiviert werden. Zudem unterstützt der Kopfhörer eine duale Geräteverbindung. Eine Übersicht zeigt dabei, welche Geräte aktuell gekoppelt sind.
Weitere Anpassungen betreffen die Sprachansagen: Neben Englisch, Japanisch, Mandarin und Deutsch lassen sich auch die Lautstärke der Sprachansagen verändern oder die Ansagen vollständig deaktivieren.
Ergänzend lassen sich ein Lautstärke-Limit setzen sowie die Balance zwischen linkem und rechtem Hörer individuell anpassen. Ein automatischer Abschalt-Timer sorgt dafür, dass sich die Hörer nach einer gewissen Zeit ohne Verbindung selbstständig deaktivieren. Für den Fall, dass man sie einmal verlegt, lässt sich per Knopfdruck ein Signalton auslösen, um sie leichter wiederzufinden. Natürlich können auch Firmware-Updates direkt über die App installiert werden.
Im Test haben alle Funktionen der EarFun Audio App zuverlässig funktioniert. Sie bietet nicht nur einen soliden Funktionsumfang, sondern geht auch über den Standard hinaus. Besonders Funktionen wie das einstellbare Lautstärkelimit oder die Möglichkeit, Sprachansagen in Lautstärke und Sprache anzupassen oder sogar komplett zu deaktivieren, findet man nicht bei vielen anderen Modellen. Gefällt mir ziemlich gut.
Neuer Bluetooth-Standard und stabile Verbindung
Die EarFun Clip sind der erste Kopfhörer von EarFun, der mit dem neuen Bluetooth 6.0 Standard ausgestattet ist. Der verbaute Chip unterstützt neben den Standard-Codecs AAC und SBC auch den hochauflösenden LDAC-Codec aus dem Hause Sony. Ebenfalls an Bord sind eine duale Geräteverbindung sowie Google FastPair für eine schnelle Kopplung mit Android-Geräten.
Im Test war die Verbindung zwischen Kopfhörer und Smartphone auf freier Fläche bis zu einer Distanz von rund 15 Metern stabil. In geschlossenen Räumen hängt die Reichweite wie immer von der Beschaffenheit der Umgebung ab. Wichtig dabei: Die Qualität der Verbindung ist nicht nur vom Kopfhörer abhängig, sondern auch vom verwendeten Smartphone, Laptop oder einem anderen gekoppelten Gerät.
Gute Laufzeit mit LDAC-Codec, sehr gute Laufzeit mit AAC-Codec
Die EarFun Clip sind mit jeweils 60 mAh starken Akkus in den Hörern und einem zusätzlichen 490 mAh Akku im Ladecase ausgestattet. Im Test konnte ich mit dem AAC-Codec bei gemischter Lautstärke zwischen 50 und 70 Prozent eine durchschnittliche Laufzeit von etwa 9 Stunden erreichen. Mit dem LDAC-Codec lag die Laufzeit unter denselben Bedingungen bei rund 4,5 bis 5 Stunden.
EarFun selbst gibt eine etwas höhere Laufzeit an: 10 Stunden mit AAC und 5,5 Stunden mit LDAC. Wie üblich ist die tatsächliche Nutzungsdauer stark abhängig von der individuell gewählten Lautstärke. Meine Messergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Herstellerangaben bei einer durchgängigen Wiedergabe mit 50 Prozent Lautstärke durchaus realistisch sind.
Die Hörer lassen sich im Ladecase etwa dreimal vollständig aufladen, bevor das Case selbst wieder Energie über USB-C benötigt. Das vollständige Aufladen des Ladecases dauert rund 2 Stunden, während die Hörer in der Box etwa eine Stunde benötigen, um vollständig aufzuladen.
Fazit
Mit den EarFun Clip bietet der Hersteller einen Open-Ear-Clip-Kopfhörer an, der bei einem Preis von rund 80 Euro ein solides Gesamtpaket liefert. Das Design ist angelehnt die Huawei FreeClip, ist gut verarbeitet und bietet eine flexiblere C-Bridge als andere Klone wie die Baseus Bowie MC1. Der Tragekomfort passt – zumindest für meine Ohren – und auch beim Sport bleiben die Hörer stabil an Ort und Stelle.
Klanglich liefern die EarFun Clip ein ausgewogenes Bild mit guter Basswiedergabe für ein Open-Ear. Enttäuschend ist jedoch der Surge-Bass-Modus, bei dem es ab mittlerer Lautstärke zu Verzerrungen kommt, wie man sie sonst nur von billigen Lautsprechern oder Kopfhörern kennt. Das ist ein Fauxpas, den ich bei EarFun so bislang nicht erlebt habe. Die Mikrofonqualität für Telefonie ist zwar brauchbar, filtert Umgebungsgeräusche aber nur moderat – besonders Wind wird kaum abgeschirmt, was das Telefonieren unterwegs erschwert.
- Verarbeitung
- App-Funktionen
- Akkulaufzeit
- Übersteuert im Surge Bass Mode
- Headset nur in ruhigen Umgebungen brauchbar
Punkten kann der Kopfhörer mit einem guten App-Funktionsumfang, individualisierbarer Bedienung und einem modernen Bluetooth-6.0-Chip samt LDAC-Codec, dualer Geräteverbindung und Google FastPair. Die Akkulaufzeit kann sich ebenfalls sehen lassen.
Die Konkurrenz schläft allerdings nicht, und der Kampf um das beste Preis-Leistung-Verhältnis ist entbrannt. EarFun liefert hier zwar ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis, für das Beste ist er aus meiner Sicht aber ein wenig zu teuer. Der Baseus Bowie MC1 hat zwar ein etwas schwächeres Klangbild, ist aber recht zuverlässig für um die 40€ statt 70€ zu haben. Wie es sich bei den EarFun Clip einpendelt bleibt abzuwarten.
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