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Schutzengel oder Spion? Skechers bringt Schuhe mit Peilsender-Fach

Einen Augenblick nicht hingeschaut und schon ist das eigene Kind irgendwo hin weggelaufen. Der Albtraum vieler Eltern, denen Skechers jetzt mit den Find My AirTag-Schuhen eine Möglichkeit geben möchte, sich wiederzufinden. Während einige hier sicherlich ein geniales Produkt sehen, lösen bei anderen die Schuhe einen Privatsphäre-Albtraum aus.

Find My Skechers Beitragsbild

Ein Schuh mit AirTag-Fach

Das neueste Produkt von Skechers weicht schon eher davon ab, worüber wir hier normalerweise berichten. Es streift aber definitiv unseren Themenbereich und hat initial bei mir denselben WTF-Faktor ausgelöst, wie es teils nur manche China-Gadgets auslösen können. Worum handelt es sich hier also?

Find My Skechers Schuhe Produktfoto AirTag Fach

Skechers hat sich einen Schuh überlegt, in dessen Sohle ein Fach für einen AirTag eingelassen ist. AirTags sind kleine Bluetooth-Tracker, die durch ein smartphonebasiertes Netzwerk recht zuverlässig geortet werden können. So können Eltern dort einen AirTag und alle AirTag-Klone in derselben Größe (z.B. MotoTag für Android Find My) in die Schuhe ihrer Kinder packen. Die Schuhe sind für Kleinkinder und Kinder bis 8 Jahre erhältlich und kosten 55 bis 60€. Natürlich braucht man dann noch einen AirTag, der auch nochmal 30€ kostet.

So ist es dann für Eltern möglich über das Find My Netzwerk ihre Kinder zu tracken und wiederzufinden, falls diese verloren gehen. Kein neues Konzept, denn es gibt auch bereits Armbänder, in denen man einen AirTag befestigen kann.

Geniale Idee oder ein riskanter Eingriff in die Privatsphäre?

Auf der einen Seite für Eltern natürlich die Gewissheit, dass man im Notfall das eigene Kind wiederfinden kann. Man kann aber sicherlich auch argumentieren, dass man hier ein wenig in die Freiheit des Kinds eingreift, indem man es überwacht. Ich denke aber, Skechers macht es hier ganz gut, die Find My Skechers Produktreihe auf ein bestimmtes Alter zu begrenzen. Manche Helikoptereltern würden sich sicherlich auch noch größere Versionen wünschen, wobei ab dem Alter dann auch ein trackbares Smartphone nicht mehr unwahrscheinlich ist.

Find My Skechers Schuhe Tracking Beispiel
Über UWB (Ultra Wide Band) kann man in der Nähe den AirTag sehr präzise orten!

Von dem, was ich bisher in Kommentarspalten sehen konnte, teilen sich die Meinungen hier auch. Viele Eltern freuen sich über das Produkt, einige sind aber auch strikt gegen die Überwachung von Kindern. Manche wünschen sich sogar weitere Optionen auch für Erwachsene, falls im Alter durch Demenz die Betroffenen nicht mehr zuverlässig nach Hause finden. Geeignete Produkte gibt es sogar schon in Form von AirTag-Sohlen, die es für Erwachsene und Kinder gibt. Auch hier gibt es sicherlich wieder die Frage der Ethik.

Wie steht Apple wohl zu dem Produkt?

Etwas wundern tut es mich, dass Skechers den Begriff Find My nutzt. Sie bezeichnen sich zwar nicht als offiziell von Apple zugelassenes Produkt und nutzen auch nicht den Begriff Apple Find My. Die Schuhe werden lediglich als Apple AirTag kompatibel bezeichnet. Denn eigentlich geht die Nutzung des AirTag zur Überwachung von Personen über den eigentlichen Zweck hinaus.

In iPhones und Android-Smartphones bekommt man mittlerweile angezeigt, wenn sich ein Tracker aus deren Systemen, mit dem man nicht verbunden ist, mit einem bewegt. Eltern, die so ihre Kinder vor Entführungen schützen möchten, haben hier dann eher ein falsches Gefühl von Sicherheit.

Sind die Find My Skechers eine gute Idee?

Skechers hat hier sicherlich ein nicht ganz unkontroverses Produkt auf den Markt gebracht. Auch wenn Eltern sich Mühe geben auf ihr Kind aufzupassen, passiert es halt mal, dass man einen Augenblick nicht hinschaut und schon ist das eigene Kind weg. Im Regelfall findet man sich dann wieder, aber ein AirTag kann hier schon ein besseres Gefühl geben. Was haltet ihr von den Schuhen und der Idee die eigenen Kinder mit Trackern zu „verwanzen“.

690f3ae261244046a3f42ee7d17e1d5d Hier geht's zum Gadget

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Fabian

Besonders interessieren mich Kopfhörer, aber auch alles rund um Computer & Laptops kann mich begeistern.

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Kommentare (4)

  • Profilbild von senfbrot
    # 31.07.25 um 15:31

    senfbrot

    Gute Idee oder nicht, sicherlich für den ein oder anderen Einsatz angemessen. Und wieder mal ein Nische besetzt. Anderseits dafür extra einen Schuh zu kaufen halte ich für übertrieben, das geht sicherlich auch einfacher

    • Profilbild von elconte
      # 31.07.25 um 17:07

      elconte

      Klar geht das einfacher aber welcher Verbrecher kommt darauf, in die Schuhe der Kinder zu sehen?

  • Profilbild von jammerweide
    # 01.08.25 um 07:48

    jammerweide

    flapp, flapp, flapp….. da kommt sie angeflogen die tieffliegende Helikoptereltern Armada…. flapp, flapp, flapp….

  • Profilbild von Geoldoc
    # 01.08.25 um 09:56

    Geoldoc

    Ich muss gerade wieder daran denken, als sie uns bzw. meinem gut 1 Jahr alten Sohn im Winter die Schuhe im Schwimmbad geklaut haben.
    Zum Glück war er noch klein genug, um.ihn zum Auto zu tragen. In dem Moment hätte ich mich über eine solche Option gefreut….

    Family Link mit Ortung habe ich tatsächlich auch schon 4x benutzt. In bisher knapp 30 Jahren Gesamtnutzungsdauer über alle Kinder zusammen.

    1x hatte sich ein Kind verlaufen und war am Telefon nicht so weit zu beruhigen, um eine Ortsbeschreibung zu bekommen.

    1x war ein Kind in den falschen Bus gestiegen und ähnlich aufgeregt.

    1x haben wir uns in der Stadt verabredet und das Kind fand den Treffpunkt nicht. Dank Family Link konnte ich es navigieren.

    1x wurde das Handy beim Wandern verloren und erst deutlich später vermisst.

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