Test

DJI ROMO Saugroboter Test: Diese Objekterkennung demütigt Roborock & Co.!

Wenn es nach DJI geht, können Roborock und Dreame bald einpacken. Der Drohnen-Marktführer will mit dem ROMO Saugroboter den Boden erobern, und zwar mit einer Navigation, die selbst eine Spielkarte erkennen soll. Ist das der neue Maßstab, der die Konkurrenz alt aussehen lässt, oder am Ende doch nur Marketing? Wir haben den DJI ROMO ausführlich getestet.

DJI ROMO P in der Station

Technische Daten von DJI Romo P, A und S

FunktionRomo P (Modell im Test)Romo ARomo S
Saugkraft25.000 pa25.000 pa25.000 pa
NavigationZwei Kameras + LiDAR-Modul (in der Front)Zwei Kameras + LiDAR-Modul (in der Front)Zwei Kameras + LiDAR-Modul (in der Front)
AppDJI HomeDJI HomeDJI Home
Akku5.000 mAh5.000 mAh5.000 mAh
Staubkammer/Wassertank (Roboter)Staubkammer: 260 ml | Wassertank: 164 mlStaubkammer: 260 ml | Wassertank: 164 mlStaubkammer: 260 ml | Wassertank: 164 ml
Staubbeutel/Wassertank (Station)Staubbeutel: 2,4 l | Frischwasser: 4 l | Schmutzwasser: 3,2 lStaubbeutel: 2,4 l | Frischwasser: 4 l | Schmutzwasser: 3,2 lStaubbeutel: 2,4 l | Frischwasser: 4 l | Schmutzwasser: 3,2 l
Arbeitszeitüber 3 Stunden (im Leise-Modus)über 3 Stunden (im Leise-Modus)über 3 Stunden (im Leise-Modus)
Maße35,1 x 35,18 x 9,8 cm35,1 x 35,18 x 9,8 cm35,1 x 35,18 x 9,8 cm
Steigungen~2 cm | Benötigt optionale Rampe für Schwellen über 4 cm~2 cm | Benötigt optionale Rampe für Schwellen über 4 cm~2 cm | Benötigt optionale Rampe für Schwellen über 4 cm
Besonderheiten StationUV-Behandlung, zusätzlicher Tank für Desinfektionsmittel, Modul gegen Geruchsbildung (Standard)Modul gegen Geruchsbildung (nachrüstbar)Modul gegen Geruchsbildung (nachrüstbar)
Besonderheiten DesignDurchsichtiges Design (Saugroboter und Station)Durchsichtiges Design (nur Saugroboter)Klassisches weißes Design
Preis1899€1599€1299€

Vor- und Nachteile des DJI ROMO Saugroboter

  • Überlegene Objekterkennung (erkennt selbst flache Spielkarten)
  • Extrem leiser Betrieb (Roboter & Absaugstation)
  • Sehr gute Wischleistung bei eingetrockneten Flecken
  • Ausfahrbare rechte Seitenbürste & Wischmopp für Kanten
  • Effektive Anti-Haarverwicklung
  • Moppreinigung in der Station mit 60°C heißem Wasser
  • Großer interner Wassertank (164 ml)
  • Saugleistung auf Teppichen nur solide, nicht auf Top-Niveau
  • Hoher Preis (besonders Romo P für 1.899€)
  • Keine Smart-Home-Integration (Google, Alexa, Matter)
  • Reinigungsmittel nur über Einweg-Kartuschen
  • Schafft nur 2 cm hohe Schwellen
  • Android-App nicht im Google Play Store (manueller APK-Download)
  • Seitenbürste hebt sich auf Teppichen nicht an

Testvideo bei YouTube

Drohnen-Augen am Boden: Eine Demütigung für die Konkurrenz

Beginnen wir mit dem größten Versprechen und gleichzeitig dem absoluten Highlight des ROMO. DJI, bekannt für die exzellente Objekterkennung seiner Drohnen, will diese Expertise vom Himmel auf den Boden übertragen. Dafür verbaut man in der Front des Roboters ein System aus zwei Kameras und einem LiDAR-Modul, anstatt auf den üblichen Laserturm zu setzen. Das Versprechen aus China war mutig: Der Roboter soll selbst eine flach liegende Spielkarte erkennen. Wer schon mal einen Saugroboter mit Objekterkennung hatte, weiß, dass das fast unmöglich klingt.

Umso erstaunter war ich im Test, als der ROMO tatsächlich mit filigraner Präzision um ein einzelnes Stück Papier auf dem Boden navigierte. Er hält dabei nicht einmal einen großen Respektabstand, sondern fährt nah heran, um auch wirklich alles drumherum zu reinigen. Im direkten Vergleich zeigen unsere Tests, dass selbst die aktuellen Top-Modelle wie der Roborock Saros 10 oder der Dreame X50 eine kleine LED-Fernbedienung konstant übersehen oder mit sehr großem Abstand umfahren. Hier demütigt DJI die Konkurrenz regelrecht und zeigt die ganze Erfahrung aus dem Drohnenbereich. Für jeden, der einen unordentlichen Haushalt hat oder durch Kinder ständig Spielzeug herumliegen hat, ist diese Präzision ein absoluter Segen.

Geschmackssache: Von Iglu-Design bis Nothing-Look

Beim Design geht DJI einen sehr speziellen Weg und bringt gleich drei Versionen auf den Markt. Der ROMO S ist das Basismodell und kommt in einem klassischen, komplett weißen Kunststoffgehäuse, dessen Station an die Iglu-Form von Roborocks Qrevo-Reihe erinnert. Spannend wird es ab dem ROMO A. Hier ist die Oberseite des Saugroboters transparent, sodass man einen Blick auf den schick gestalteten Innenraum und die rotierenden Motoren der Wischmopps werfen kann. Wenn der Smartphone-Hersteller Nothing einen Saugroboter designen müsste, sähe er sicherlich so aus.

DJI ROMO P Absaugstation

Das Top-Modell, der ROMO P, treibt es auf die Spitze und besitzt zusätzlich eine komplett transparente Front an der Reinigungsstation, durch die man sogar sieht, wie sich der Staubbeutel beim Absaugen aufbläht. Die Reaktionen hier im Büro reichten von „richtig gut“ bis „potthässlich“. Ich muss sagen, die transparente Station ist auch für mich etwas zu viel des Guten, der transparente Roboter allein ist aber schon ganz schick. Neben dem Design bietet der ROMO P aber auch funktionale Vorteile wie eine UV-Behandlung in der Station und einen zusätzlichen Platz für eine Desinfektionsmittelkartusche. Trotz der Verlagerung der Sensorik in die Front, spart man übrigens keine Bauhöhe. Mit 9,8 cm ist er durchschnittlich hoch und kommt nicht über Schwellen, die höher als 2 cm sind.

DJI ROMO P Saugroboter Oberseite

Flüster-Power: Drohnen-Technik für leise Motoren

Ein Bereich, in dem der ROMO absolut glänzt, ist die Lautstärke. Hier scheint DJI direkt von der Motorentechnologie seiner leisen Drohnen wie der Mavic 4 Pro zu profitieren, deren geringe Lautstärke schon meinem Kollegen Thommy im Test auffiel. Der Saugroboter selbst ist selbst auf der höchsten Stufe erstaunlich leise.

Noch beeindruckender ist aber die Lautstärke der Absaugstation, die oft der lauteste Teil des ganzen Systems ist. Beim ROMO hat sie eine sehr humane und unaufdringliche Lautstärke. Wer schreckhafte Haustiere oder Kleinkinder hat, oder einfach selbst keine Lust auf laute Haushaltsgeräte hat, findet hier einen der leisesten Saug- und Wischroboter auf dem Markt.

Reinigungsleistung: Stark beim Wischen, solide beim Saugen

Der ROMO setzt auf eine Kombination aus Saugen und Wischen. Er verfügt über zwei Seitenbürsten, von denen die rechte ausfahrbar ist, um auch Ecken besser zu erreichen. Die Saugleistung liegt auf dem Papier bei starken 25.000 Pa. Auf Hartböden reinigt er damit sehr gründlich. Im Härtetest auf Teppichboden mit 100g Sand und Tierstreu in verschiedenen Größen erreicht er aber nicht die Spitzenwerte der Konkurrenz.

Im ersten Durchgang saugte er 76g auf, nach mehreren Durchgängen verbesserte er sich auf 83g. Das ist ein ordentliches Ergebnis, die Top-Modelle von Dreame und Roborock schaffen hier aber Werte um die 90g. Es scheint, als hätte er vor allem mit tief sitzendem Schmutz zu kämpfen.

Gegen Haarverwicklung ist er aber gut gewappnet. Hier kopiert man quasi die DuoDivide-Walze von Roborock, welche sehr resistent gegen Haarverwicklung und einseitig aufgehängt ist, sodass sich Haare zur Seite abwickeln können. Sämtlicher aufgesaugter Staub und Schmutz landet in einer 260 ml großen Staubkammer.

Seine wahre Stärke zeigt der ROMO beim Wischen. Hier kommen zwei rotierende Wischmopps zum Einsatz, von denen der rechte ebenfalls ausfahrbar ist, um bis zur Kante zu reinigen. Im Härtetest mit eingetrockneten Kaffee- und Kakaoflecken zeigte er eine sehr gute Leistung. Nach drei Durchgängen waren die Flecken fast vollständig entfernt, ein Ergebnis, das bisher nur der Mova V50 übertreffen konnte.

Nähert sich der ROMO einem Teppich, werden die Wischmopps und die Walze automatisch angehoben, um diesen trocken zu halten. Die Seitenbürste wird aber leider nicht angehoben, was bei sehr feuchten Borsten zu nassen Teppichkanten führen kann. In der Station werden die Mopps anschließend mit bis zu 60°C heißem Wasser gereinigt. Der interne Wassertank des Roboters ist mit 164 ml zudem erfreulich groß.

Die Kommandozentrale: Alles drin, aber mit Haken

Die Reinigungsstation bietet alle erwarteten Funktionen. Sie saugt den Staub in einen 2,4l Beutel ab, füllt den 4l Frischwassertank auf und tauscht das Schmutzwasser aus dem 3,2l Tank aus.

DJI ROMO P Station Oberseite

Ein Manko ist das System für Reinigungsmittel. Statt auf nachfüllbare Tanks setzt DJI auf Einweg-Kartuschen, was mehr Müll produziert und die Nutzung günstigerer Alternativ-Reiniger verhindert. Auch ein Modul gegen Geruchsbildung ist nur beim P-Modell Standard und muss bei A und S nachgerüstet werden. In China gibt es zudem ein Anschlusskit für den Hauswasseranschluss, ob dieses auch in Europa erscheint, ist noch unklar.

DJI Home: Eigenständig, aber (noch) isoliert

Gesteuert wird der Roboter über die DJI Home App, die auch für die Powerstations des Unternehmens genutzt wird. Die App ist übersichtlich und bietet alle nötigen Funktionen wie Kartenanpassung und Reinigungseinstellungen.

Sie unterstützt sogar 5-GHz-WLAN-Netzwerke. Ein großer Nachteil ist aktuell aber die fehlende Integration in Smart-Home-Systeme wie Google Assistant oder Amazon Alexa. Auch der eigene Sprachassistent ist noch nicht auf Deutsch verfügbar. Smarthome-Enthusiasten vermissen auch die Einbindung über den Matter-Standard.

Merkwürdig ist zudem, dass die Android-App nicht im Play Store verfügbar ist, sondern manuell als APK-Datei heruntergeladen werden muss. Auch wenn das für uns keine Überraschung war, da die Drohnen-App auch nicht im Play Store verfügbar ist.

Es gibt auch die Möglichkeit auf die Kamera des Saugroboters zuzugreifen. Dafür benötigt es eine einmalige Einrichtung bei der ihr einen Sicherheitspin festlegt. Zur Bestätigung der Einrichtung muss ein Knopf an der Station gedrückt werden. Anschließend könnt ihr jederzeit nach der Eingabe des PIN auf das Livebild zugreifen, Videos aufnehmen und über den Saugroboter „telefonieren“.

DJI ROMO P Fernvideobeispielbild

Fazit: Ein starkes Debüt mit einem zu hohen Preis?

Hat DJI also den Sprung aus der Luft auf den Boden geschafft und wird der Konkurrenz gefährlich? Die Antwort ist ein klares „Jein“. In zwei Disziplinen setzt der ROMO neue Maßstäbe: Die Objekterkennung ist die beste, die wir bisher getestet haben und demütigt die Konkurrenz regelrecht. Auch bei der geringen Lautstärke von Roboter und Station ist er führend. Die Wischleistung ist ebenfalls auf Top-Niveau.

Dem gegenüber stehen aber auch klare Schwächen. Die Saugleistung auf Teppichen kann nicht ganz mit den Platzhirschen mithalten, das Kartuschen-System für Reinigungsmittel ist nicht mehr zeitgemäß und die fehlende Smart-Home-Integration ist in dieser Preisklasse ein deutlicher Minuspunkt. Und der Preis ist hoch. Besonders der ROMO P ist mit 1.899€ extrem teuer und rechtfertigt seinen Aufpreis gegenüber dem S-Modell kaum, vor allem wenn Konkurrenten wie Roborock für einen ähnlichen Preis einen ausfahrbaren Roboterarm bieten. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis innerhalb der Serie bietet klar der ROMO S für 1.299€, auch wenn dieser weniger schick aussieht.

Der DJI ROMO ist also vor allem für diejenigen eine Empfehlung, die den Fokus auf die absolut beste Objekterkennung und einen leisen Betrieb legen und bereit sind, dafür einen Premium-Preis zu zahlen. Die genannten Kompromisse muss man dafür aber in Kauf nehmen. Für den ganz großen Wurf müssten die Preise wohl noch etwas sinken.

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Fabian

Als Experte für Saugroboter teste ich für China-Gadgets unzählige Modelle auf Herz und Nieren und bin zudem regelmäßig in unserem Podcast "Technisch Gesehen" zu hören. Meine private Leidenschaft gilt neben den smarten Haushaltshelfern vor allem Kopfhörern, Monitoren und PCs.

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Kommentare (10)

  • Profilbild von C-Pitti
    # 06.08.25 um 19:48

    C-Pitti

    Überraschungshit

    Kann man aber auch Zweideutig lesen

    🤭

  • Profilbild von Steven
    # 19.10.25 um 22:22

    Steven

    Bei Expert ist er mittlerweile gelistet, kann ja dann eigentlich nicht mehr lange dauern 😉

  • Profilbild von Amiga
    # 28.10.25 um 12:01

    Amiga

    1899 mille den Chinesen brennt echt der Helm!!!!! 👎

  • Profilbild von B-Man
    # 28.10.25 um 12:02

    B-Man

    Die Preise in der Tabelle stimmen nicht, sind vertauscht!

  • Profilbild von der Eric
    # 28.10.25 um 13:23

    der Eric

    2cm "Steigleistung" sind bei den Preise nicht mehr aktuell und disqualifiziert die Serie direkt für alle Altbau-Bewohner.

  • Profilbild von Francooo
    # 28.10.25 um 15:33

    Francooo

    Jo nice..
    nicht meine Preisklasse, aber jede ernstzunehmende Konkurrenz bringt den Preis der Mittelklassemodelle runter. Sobald es ein ~600 Euro Modell gibt, dass mit heißen Wasser deinen Wischmop oder Rolle reinigt, brauch ich auch kein nächstes Gerät

  • Profilbild von Falk
    # 28.10.25 um 23:08

    Falk

    Wer 1.200,- € für ein Einstiegsmodell Robo-Staubwischsauger ausgeben kann sollte ab sofort und bis auf Widerruf die doppelte Lohnsteuer zahlen müssen.

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