Elegoo Nexprint: EINE Plattform für ALLE 3D-Modelle?
Ganz offensichtlich ist man erst dann ein etablierter 3D-Druckerhersteller im Consumerbereich, wenn man seine eigene 3D-Modelldatenbank online anbietet. Nach Ultimaker (Thingiverse), Prusa (Printables), Bambu Lab (Makerworld) und Anycubic (Makeronline) zieht Elegoo nun mit „Nexprint“ nach. Was ist das Besondere an dieser Plattform?
Die üblichen Verdächtigen sind an Bord
Auf den ersten Blick macht Nexprint vieles so, wie man es von der Konkurrenz kennt. Die Plattform, die sich aktuell in einer offenen Beta-Phase befindet, ist tief in den hauseigenen Elegoo Slicer und den beliebten OrcaSlicer integriert. Modelle sollen sich mit einem Klick direkt in den Slicer laden lassen, um den Workflow zu vereinfachen.
Natürlich will man auch die Creator bei Laune halten. Ähnlich wie bei MakerWorld gibt es ein Belohnungssystem mit Punkten, regelmäßige Design-Wettbewerbe mit Preisen und eine hervorgehobene Darstellung besonders guter Modelle. Das ist der Standard, den man heute erwarten muss, um eine Community aufzubauen.
Das Besondere: Eine Suchmaschine für ALLE 3D-Modelle?
Der eigentliche Trick, mit dem Elegoo die Konkurrenz ausstechen will, ist ein anderes Feature: Nexprint soll nicht nur eigene Modelle hosten, sondern auch Inhalte von Drittplattformen wie Thingiverse, Printables und MakerWorld aggregieren. Es will also eine Art „Meta-Suchmaschine“ für 3D-Modelle werden.

Für den Nutzer ist das aus reiner Komfort-Sicht natürlich genial. Anstatt fünf verschiedene Webseiten nach dem perfekten Modell zu durchsuchen, könnte man in Zukunft alles an einem Ort finden. Es mag ähnliche Meta-Suchmaschinen geben, allerdings nicht mit dem Funktionsumfang von Nexprint.
Elegoo Nexprint: Genialer Service oder dreiste Abkupferei?
Nexprint ist Elegoos recht späte Antwort auf den Trend zum geschlossenen Ökosystem. Der Ansatz, alles zu bündeln, ist aus reiner Nutzersicht verlockend, weil komfortabel.
Er hinterlässt aber auch einen faden Beigeschmack und wirft kritische Fragen auf: Was halten Thingiverse oder Printables davon, wenn ihre Inhalte von einem direkten Konkurrenten indexiert und angezeigt werden? Wie wird die korrekte Anerkennung der Designer sichergestellt? Es besteht die Gefahr, dass dies zu „API-Kriegen“ führt, bei denen die Plattformen den Zugriff für solche „Meta-Crawler“ sperren.
Es wird spannend zu beobachten sein, ob dieser aggressive Ansatz aufgeht oder am Widerstand der anderen Plattformen scheitert. Für uns Nutzer wäre eine zentrale Anlaufstelle ein Traum – oder seht ihr das komplett anders?
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