Test

Narwal Flow im Test: So gut sind der neue „Track Mop“ & die verwicklungsfreie Walze

Narwal bringt mit dem Flow einen Saugroboter, der durch seinen neuen Track Mop besonders beim Wischen glänzen will. Dazu kommt die gewohnt sehr gute Anti-Haarverwicklung des Unternehmens und eine Navigationsmethode, die es erlaubt den Saugroboter flacher zu bauen. Ein neuer Preis-Leistungs-Hit in der Oberklasse?

Narwal Flow in der Station

Technische Daten des Narwal Flow

KategorieNarwal Flow
Saugkraft22.000 pa
NavigationHeck-LiDAR (kein Turm) + Kameras & Sensoren zur Objekterkennung (mit LED)
Akku & Laufzeit6400 mAh | bis zu 2,5 h
Staub-/Schmutzwassertank (Roboter)Schmutzwasser: 120 ml
Staubbeutel/Wassertank (Station)Staubbeutel: 2,5 l | Frischwasser: 5 l | Abwasser: 4,75 l
Wischfunktion„Track Mop“ (großer Wischmopp) mit interner Selbstreinigung (45°C Wasser)
MaßeRoboter-Höhe: 9,5 cm | Station: 40,2 x 43,0 x 46,1 cm
Steigungenbis zu 4 cm (kombiniert)
Besonderheiten RoboterVerhedderungsfreie, schwebende Haupt- & Seitenbürsten, ausfahrbares Wischmodul zur Kantenreinigung
Besonderheiten StationZwei Versionen (Standard/Wasseranschluss), Mopp-Reinigung mit 80°C Heißwasser, Heißluft-Trocknung für Mopp & Staubkammer
AppNarwal Freo App (Matter-Support geplant, kompatibel mit Alexa, Siri & Google)
Preis (UVP)1299€

Pro- und Contra des Narwal Flow

  • Sehr gute Anti-Haarverwicklung, ideal für Haustierbesitzer
  • Gute Saug- & Wischleistung durch neuen „Track Mop“
  • Effektive Kantenreinigung dank ausfahrbarem Wischmodul
  • Station reinigt den Mopp mit heißem Wasser (80 °C)
  • Schnelle & zuverlässige Navigation mit guter Objekterkennung
  • Standard-Station hat keinen separaten Reinigungsmitteltank

Reinigung

Saugen: Gute Leistung & Anti-Haar-Walze

Der Narwal Flow hat eine sehr hohe Saugkraftangabe von 22.000 pa. Zwei verhedderungsfreie Seitenbürste befördern Schmutz und Staub in Richtung des Saugschachts. Dort sitzt die von Narwal bekannte schwebende Walzenbürste. Diese ist nur an einer Seite verankert und so geformt, dass sich Haare und Fell automatisch abwickeln und in die Staubkammer wandern. Diese Idee hat so gut funktioniert, dass sie die Konkurrenz direkt danach kopiert hat und gehört jetzt quasi zum Standard für eine verwicklungsfreie Walze. Wenig überraschend sind mir in der Praxis auch keine Haare an Walze oder den Seitenbürsten aufgefallen. Wer ein Haustier mit Fell oder einfach nur längere Haare hat, liegt mit einem Saugroboter mit der Walzenart genau richtig. Zudem wird die Walze an Teppiche angedrückt, um besonders tief in die Fasern zu kommen und tief sitzenden Schmutz zu entfernen.

Wie immer haben wir die Saugfunktion einem Härtetest unterzogen. Dabei verteilen wir insgesamt 100 g an Tierstreu in verschiedenen Größen und Sand auf einem Teppich. In einem Durchgang schafft es der Narwal Flow insgesamt 84% der Verschmutzungen aufzusaugen. Wir hatten schon Modelle mit über 90%, dennoch ist so eine gründliche Reinigung ohne Probleme möglich, immerhin ist unser Test ja eher eine extreme Situation. Im Alltag auf Hartböden und Teppichen macht der Flow einen guten Job.

Wischen: Gründliches Wischen mit Selbstreinigung

Schon immer war Narwal beim Wischen ganz vorne mit dabei. Daher setzen sie jetzt auch auf eine neue Wischtechnik mit einem großen Wischmopp, den man Track Mop nennt. Dieser wird kontinuierlich über den Boden gezogen und soll durch mehr Druck und Reibung den Boden gründlicher reinigen. Es gab schon ein paar Modelle mit Wischwalzen, hier geht man einen ähnlichen Weg und passt das Konzept noch etwas an. Ein Trend, den wir auch bei weiteren Herstellern sehen. Intern wird der Wischmopp dann permanent mit Wasser und einem Abstreifer gereinigt. Hierfür nutzt man sogar 45 °C warmes Wasser, um die Verschmutzungen besser zu lösen. Der interne Schmutzwassertank bietet eine Kapazität von 120 ml.

Narwal Flow Selsbtreinigung

Einige dieser Modelle haben das Problem, dass durch die Form und Position des Wischpad dann nicht mehr Kanten gereinigt werden können. Beim Flow kann das ganze Element aus dem Saugroboter hinausgefahren werden, wodurch die Kantenreinigung wieder möglich ist.

Im Generellen liefert der Narwal Flow ein gutes Wischergebnis, etwas anderes wäre auch nicht zu erwarten gewesen. Um ihn an die Grenzen bei der Fleckenentfernung zu bringen, tragen wir Kakao- und Kaffee auf den Boden auf und lassen ihn eintrocknen. Während viele andere Hersteller ihren automatisch gesteuert Modus nur während der gesamten Haushaltsreinigung zugänglich machen, kann man beim Flow den Freo-Modus, Narwals automatischer Modus, auch bei der Zonen- und Raumreinigung aktivieren.

Den stark verschmutzten Bereich, den wir ihm gegeben haben, hat er insgesamt dreimal abgefahren. Zwischen den Vorgängen hat er jeweils den Wischmopp in der Station gewaschen. Während des ersten Durchgangs trägt er bereits einen guten Teil ab, im zweiten sieht man dann einen deutlich größeren Unterschied und im finalen Durchgang bleiben dann nur einige sehr hartnäckige Rückstände übrig. Das ist ein gutes Ergebnis, auch im Vergleich zu anderen Modellen, ich hätte mir aber gewünscht, dass er auch noch versucht hätte einen vierten Durchgang abzufahren.

Bei nassen Verschmutzungen kann der Flow rückwärts dorthin fahren und diese mit dem Wischmodul entfernen. Dadurch werden die Seitenbürsten nicht verschmutzt. Andere Geräte versuchen dies durch Anheben von der Seitenbürste zu lösen, der Ansatz von Narwal funktioniert aber auch.

Reinigungsstation jetzt in zwei Versionen

Die Station unterstützt den Saugroboter bei der Reinigung. In der Station stehen zwei Wassertanks für Frisch- und Abwasser (5 und 4,75 l) bereit, aber auch eine Absaugstation mit 2,5 l Staubbeutel. Einen Reinigungsmitteltank gibt es nicht, das mitgelieferte Reinigungsmittel wird direkt manuell in das Frischwasser gemischt.

Diesmal gibt es aber auch eine kleinere Version der Station (40,2 x 43,0 x 46,1 cm vs. 43,3 x 41,0 x 28,0 cm | 10,8 kg vs. 8,5 kg). Diese hat keine Wassertanks, sondern wird direkt an den Wasseranschluss angebunden. Zudem gibt es hier dann auch einen Reinigungsmitteltank. Zwar muss man den Wassertank ja sowieso selber befüllen und kann das Reinigungsmittel dazugeben, bisher war es aber auch mehr eine Komfortfunktion, die hier jetzt in der normalen Version fehlt.

Narwal Flow Stationen

Beide Stationen reinigen den Wischmopp des Flows nochmal gründlicher, als es die interne Reinigungsfunktion kann. Dafür kommt dann adaptiv heißeres 80 °C Wasser zum Einsatz. Die Selbstreinigung funktionierte im Test gut und zuverlässig. An die Reinigung anschließend startet ein Heißluftgebläse, welches Mopp, aber auch Staubkammer trocknet. Dadurch entstehen keine Bakterien und üble Gerüche. Die Staubkammertrocknung soll zudem Verstopfungen durch Verunreinigungen vorbeugen, die durch Feuchtigkeit zusammenklumpen. Daher startet er die Absaugung auch erst bei der nächsten Reinigung und nicht direkt danach.

Neue Navigation weiter zuverlässig & schnell

Der Narwal Flow hat keinen Navigationsturm im klassischen Sinne. Er hat, ähnlich wie der Saros 10 von Roborock im eingefahrenen Zustand, eine Öffnung an der Rückseite, wo der LiDAR-Sensor herausschaut. Zusätzlich sind an der Seite und der Front weitere Sensoren und Kameras, die für die Navigation zum Einsatz kommen.

Narwal Flow LiDAR

Dadurch kann Narwal die Bauhöhe auf 9,5 cm reduzieren.

Narwal Flow von vorne

Die Navigation funktioniert zuverlässig und ist vor allem genauso schnell, wie man das von Modellen mit Turm gewohnt ist. Einige Modelle ohne Turm büßen nämlich deutlich Geschwindigkeit beim Navigieren ein und haben auch gelegentlich ein paar „Denkpausen“. Für die frontseitige Objekterkennung sind unter anderem auch zwei Kameras verantwortlich, welche für schlechte Lichtverhältnisse eine LED-Beleuchtung haben.

Eine der Aufgaben der Objekterkennung ist es kleinere Hindernisse vor dem Saugroboter zu erkennen und zu umfahren. Das funktioniert hier gut, hat aber das gleiche Probleme wie alle anderen Modellen. Sehr flache Objekte, wie eine kleine Fernbedienung für LED-Streifen, übersieht sie. Hier scheint einfach die Grenze zwischen Hindernis und potenzieller Verunreinigung gegeben zu sein. Ansonsten erkennt er Objekte sehr gut, sogar kleinere Kabel. Er kann sie nur gelegentlich leicht anstupsen.

Narwal schließt sich auch dem Trend an, höhere Schwellen erklimmen zu können. Der Flow soll dabei 4 cm überwinden, wobei es sich dabei eher um eine zusammengesetzte Höhe handelt, wie es auch die anderen Hersteller tun. In unserem Test hat er zwei Holzplatten übereinander mit einer Höhe von 4 cm nicht überwinden können. 3 cm hat er dann geschafft, aber mit sehr viel Mühe und wenig Eleganz. Die 4 cm sind also eher 2,5 bis 3 cm plus eine weitere Schwelle von bis zu ~1,5 cm direkt auf der ersten Erhöhung.

App

Über die Narwal Freo App verbindet ihr den Saugroboter mit eurem Wi-Fi. In der App könnt ihr die Karte anpassen, die Reinigung starten und zahlreiche Einstellungen treffen. Vor der ersten Fahrt erstellt der Flow per schneller Kartierung eine Karte. Dabei reinigt er noch nicht und fährt dementsprechend schnell durch euer Zuhause. Danach habt ihr eine Karte, die in verschiedene Zimmer eingeteilt ist. Diese könnt ihr nachträglich noch anpassen, sollte etwas nicht stimmen. Auch könnt ihr Sperrzonen festlegen.

Ihr könnt zwischen vier verschiedenen Reinigungsmodi wählen. Zur Auswahl stehen Saugen und Wischen und Wischen nach dem Saugen. Es ist aber auch möglich einzeln zu Saugen und zu Wischen. Alle Modi bis auf den Saugmodus unterstützen den automatischen Freo-Modus, bei dem ihr nichts weiter auswählen müsst. Es ist immer aber auch immer möglich manuell die Saugleistung und Wischintensität anzupassen. Den Freo-Modus könnt ihr im Einstellungsmenü auch nochmal anpassen, falls ihr z.B. immer eine starke Wischintensität wollt, der Rest aber automatisch erfolgen soll.

In den Einstellungen könnt ihr viele Dinge anpassen. So kann die Vorgehensweise der Reinigungsstation geändert werden. Dadurch kann man die Trocknungsfunktion oder die Stärke der Absaugstation ändern. Ebenfalls kann man bis zu vier verschiedene Karten erstellen lassen.

Auf die Kameras des Narwal Flow kann man auch zugreifen. Vor der ersten Nutzung muss man durch Bestätigen am Saugroboter das ganze physisch aktivieren. Danach schützt eine vierstellige PIN diesen Menüpunkt nochmal. Greift man auf die Kameras zu, ertönt zudem eine Ansage am Saugroboter, sodass einem bewusst wird, dass die Kamera aktiv ist.

Narwal Flow App Kamera
Zugriff auf die Kamera

Mit dem Narwal Flow soll auch der Smart-Home-Standard Matter unterstützt. Zum Start ist es aber noch nicht so weit und man muss sich noch bis Ende 2025 gedulden. Direkt von Anfang an mit dabei ist die Sprachsteuerung über Google Home, Siri oder Amazon Alexa.

Fazit: Der Narwal Flow bietet viel für seinen Preis

Der Narwal Flow liefert eine gute Reinigungsleistung beim Saugen und Wischen. Dazu kommt die verhedderungsfreie Walzentechnologie, die so gut war, dass sie der Rest Industrie direkt mal kopierte. Die Station ergänzt den Saugroboter gut, wobei ich mir hier den Reinigungsmitteltank in beiden Versionen der Station gewünscht hätte. Mit der neuen Navigationsmethode hat man alles richtig gemacht und büßt hier keine Geschwindigkeit und Genauigkeit ein. Auch die Objekterkennung liefert gute Ergebnisse.

Für eine UVP von 1299€ ist der Narwal Flow mit Wassertanks erhältlich. Gleich zum Start gibt es ihn aber deutlich günstiger und er ist für gerade einmal 899€ erhältlich. Damit ist er in einem Preisbereich, wo er wettbewerbsfähig ist.

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Fabian

Besonders interessieren mich Kopfhörer, aber auch alles rund um Computer & Laptops kann mich begeistern.

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