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Voron V.PC: Wenn 3D-Drucker-Nerds ein PC-Gehäuse bauen

Was passiert, wenn die Design-Philosophie der legendären Voron 3D-Drucker auf die Welt des PC-Baus trifft? Genau diese Frage hat sich der YouTuber MandicReally gestellt und die Antwort ist der Voron V.PC – ein komplett 3D-druckbares, modulares und quelloffenes PC-Gehäuse, das die Herzen von Makern und PC-Bastlern höherschlagen lässt.

Voron V.PC Detail

Das Konzept: Ein Voron, nur eben als PC-Case

Der Name ist Programm: Der Voron V.PC ist zwar kein offizielles Voron-Projekt, aber er atmet dessen Geist in jeder (Filament-)Faser. Die Konstruktion basiert auf einem stabilen Rahmen aus 2020er-Aluminiumprofilen, genau wie bei den 3D-Druckern.

Das Voron Design Team ist eine lose, internationale Gruppe von Ingenieuren und engagierten Hobbyisten, die sich dem Ziel verschrieben hat, quelloffene (Open-Source) High-Performance 3D-Drucker zu entwickeln. Ihr Markenzeichen sind die Voron-Drucker (z.B. Voron 2.4, Voron Trident), die nicht als fertige Geräte verkauft werden. Stattdessen stellt das Team kostenlos detaillierte Bauanleitungen und eine Stückliste (BOM) zur Verfügung. Kurz gesagt: Voron ist der Inbegriff des anspruchsvollen DIY-3D-Drucks für Enthusiasten, die maximale Leistung und Kontrolle über ihre Maschine wollen.

Ergänzt wird das Ganze durch zahlreiche 3D-gedruckte Teile und Acrylplatten. Das Ergebnis ist ein Gehäuse mit dem typisch cleanen, industriellen Look eines Voron-Druckers, das aber für Standard-PC-Hardware ausgelegt ist.

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Im Inneren ist reichlich Platz: Es passen ATX-Mainboards, bis zu 199 mm hohe CPU-Luftkühler und Grafikkarten mit bis zu 400 mm Länge. Ein Standard-ATX-Netzteil findet im „Keller“ des Gehäuses Platz. Auch an Kühlung wurde gedacht: Es gibt Halterungen für 140-mm-, 120-mm- und 60-mm-Lüfter sowie Optionen für Wasserkühlungs-Radiatoren und Ausgleichsbehälter.

DIY im Fokus: Alles ist druck- und anpassbar

Der Reiz des Projekts besteht in seiner Offenheit. Fast alle Teile, von den Mainboard-Halterungen über die Blenden bis hin zu den Lüftergittern, sind so konzipiert, dass sie auf gängigen 3D-Druckern wie einem Bambu Lab P2S oder Prusa MK4 gedruckt werden können. Für einen kompletten Build werden rund 2,6 kg Filament benötigt, wobei ABS oder ASA für die beste Stabilität empfohlen werden.

Voron V.PC Printables Seite
Voron V.PC: Ein Case – 77 druckbare Teile: Euer nächstes DIY-Projekt im Winter?

Da alle CAD-Dateien (STEP und F3D) ebenfalls Open Source sind, könnt ihr euch – sofern ihr CAD-Kenntnisse habt – hier in Sachen individuelle Anpassungen kräftig austoben. Ob andere Farben, modifizierte Panels oder komplett eigene Anbauten – jeder kann sich sein Traumgehäuse selbst gestalten. Es gibt bereits erste Mods für die Frontplatte, um mechanische Tastenschalter und LEDs zu integrieren. Wer sich den Aufwand sparen will, alle Schrauben und Profile selbst zusammenzusuchen, kann auf fertige Hardware-Kits von Anbietern wie Fabreeko oder West3D zurückgreifen.

Voron pc Aufmacher

Einschätzung: Ein Traum für Bastler mit kleinen Hürden

Der Voron V.PC ist ein faszinierendes Projekt, das zwei große Maker-Hobbys – 3D-Druck und PC-Bau – auf geniale Weise vereint. Der Bastelaspekt steht hier klar im Vordergrund: Man erschafft nicht nur einen PC, sondern auch dessen individuell modifizierbares „Zuhause“. Auch wenn wir dieses Teil persönlich nicht herumtragen würden: Die Portabilität für eine Reise oder eine LAN-Party ist durch den robusten Rahmen gegeben. Dank der Verwendung von Standard-PC-Komponenten und der Möglichkeit, Ersatzteile einfach selbst zu drucken, sind auch die Folgekosten potenziell gering.

Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass dies kein Anfängerprojekt ist. Die finale BOM (Bill of Materials) – eine detaillierte Liste aller benötigten Schrauben, Muttern und Kleinteile – ist bereits hier einsehbar.  Je nachdem, was man bereits in der Bastelkiste hat, kann das Zusammentragen aller Teile eben auch ins Geld gehen, auch wenn es sich um Standardkomponenten handelt.

Außerdem: Im Vorstellungsvideo wird darauf hingewiesen, dass die 3D-Modelle von PC-Hardware nicht immer 100%ig genau sind – man sollte also bereit sein, hier und da selbst nachzumessen und Teile anzupassen. Für alle, die aber genau diese Herausforderung lieben und ein wirklich einzigartiges, selbst gebautes PC-Gehäuse wollen, ist der Voron V.PC ein absoluter Volltreffer.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Voron V.PC

🖥️ Welche PC-Komponenten passen in das Gehäuse?
Es ist für Standard-ATX-Mainboards, ATX-Netzteile, bis zu 199 mm hohe CPU-Kühler und bis zu 400 mm lange Grafikkarten ausgelegt.

🖨️ Auf welchem 3D-Drucker kann ich die Teile drucken?
Die Teile sind so konzipiert, dass sie auf die meisten gängigen 3D-Drucker mit einem Bauraum von ca. 250 x 210 mm passen (z.B. Prusa MK3/4, Bambu Lab P1/X1-Serie).

🔩 Muss ich alle Teile selbst besorgen?
Nicht unbedingt. Es gibt Hardware-Kits von Shops wie Fabreeko und West3D, die alle benötigten Aluminiumprofile, Schrauben und Muttern enthalten. Das Filament und die Acrylplatten muss man aber separat besorgen.

💰 Was kostet der Bau eines Voron V.PC?
Das hängt stark davon ab, welche Teile man schon hat. Die reinen Hardware-Kits (ohne Filament, Acryl und PC-Komponenten) starten bei ca. 150-200€. Dazu kommen noch rund 2,6 kg Filament und die Kosten für die Acrylplatten.

Quellen

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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