Longer ePrint UV-Drucker mit Dual-Druckkopf & günstiger Tinte: Kann Ankers eufyMake E1 einpacken?
Kaum hat Anker mit dem eufyMake E1 die wohl erfolgreichste Kickstarter-Kampagne aller Zeiten hingelegt und den Hype um bezahlbare UV-Drucker für zuhause entfacht, steht schon der erste ernstzunehmende Herausforderer im Ring. Longer, bisher eher bekannt für Laser-Engraver und 3D-Drucker, wirft mit dem Longer ePrint seinen Hut in den Ring. Und der hat es in sich: Technisch übertrumpft er Ankers E1 bei der Druckhöhe der 3D-Texturen massiv und – das ist der wohl wichtigste Punkt – verspricht dank „Open Ink System“ drastisch geringere Folgekosten. Kann der eufyMake E1 damit einpacken?
- Longer ePrint SE (Single Head)
- bei Kickstarter ab ca. 1.293€ (Super Early Bird)
- Longer ePrint (Dual Head)
- bei Kickstarter ab ca. 1.638€ (Super Early Bird)
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Inhalt
Zwei Versionen: ePrint SE vs. ePrint Dual Head
Bevor wir den Vergleich zum Platzhirsch von Anker ziehen, müssen wir kurz klären, was Longer hier eigentlich anbietet. Es gibt nämlich zwei Varianten. Da wäre zuerst der Longer ePrint SE, sozusagen das Einsteigermodell. Es arbeitet mit einem Druckkopf und 6 Tintenkanälen (CMYK + Weiß + Lack). Damit ist es technisch näher am eufyMake E1. Der Longer ePrint (Standard) hingegen ist quasi das „Pro“-Modell. Hier sind zwei Druckköpfe verbaut, die auf satte 12 Tintenkanäle zugreifen. Interessant: 6 Kanäle sind allein für Weiß reserviert. Das soll nicht nur den normalen Druck (2D) bis zu doppelt so schnell machen, sondern vor allem den Aufbau von 3D-Strukturen theoretisch um den Faktor 6 beschleunigen.
Kosten-Check: Proprietär vs. Open Ink
Hier wird es spannend. Der eufyMake E1 kostet regulär stolze 2.499€ (aktuell reduziert auf 2.299€). Doch wie bei normalen Tintenstrahldruckern liegt das Geld in der Tinte. Anker setzt auf ein geschlossenes System mit Kartuschen: Eine einzelne eufyMake Patrone (z.B. Cyan) kostet 42,99€. Das komplette Set (CMYKWG) schlägt mit 299,99€ zu Buche.
Longer greift genau hier an und wirbt aggressiv mit einem „Open Ink System“. Das heißt: Ihr könnt Tinte von Drittanbietern in die Tanks füllen. Aber selbst die Original-Tinte von Longer ist in der Kampagne ein Preisbrecher. Ein Set mit 6x 200ml Flaschen (CMYK + Weiß + Gloss) gibt es für 129$ (ca. 122€). Das sind 1,2 Liter UV-Tinte! Wer viel druckt – etwa für einen Etsy-Shop – spart hier im Vergleich zum Anker-Ökosystem langfristig enorme Summen.
eufyMake E1 vs. Longer ePrint: Die Technik im Detail
Abseits der Kosten protzt Longer mit Zahlen, die den eufyMake alt aussehen lassen sollen. Besonders bei der Reliefdruckhöhe (Embossing) sagt Longer „Hold my beer“: Während der eufyMake E1 maximal 5 mm hohe Strukturen druckt, verspricht der Longer ePrint bis zu 60 mm (!).
| Feature | eufyMake E1 | Longer ePrint SE | Longer ePrint (Dual) |
|---|---|---|---|
| Druckköpfe | 1 (Piezo) | 1 | 2 (Dual Head) |
| Tintenkanäle | 6 | 6 | 12 |
| Max. Strukturhöhe | 5 mm | 60 mm (lt. Hersteller) | 60 mm (lt. Hersteller) |
| Tintensystem | Proprietär (Kartuschen) | Offen (Tank) | Offen (Tank) |
| Druckbereich | 330 x 420 mm (A3+) | 310 x 420 mm | 310 x 420 mm |
| Druckauflösung | 1.440 dpi | 1.440 dpi | 1.440 dpi |
| Abmessungen | 590 x 250 x 407 mm | 590 x 325 x 330 mm | 650 x 445 x 330 mm |
| Besonderheiten | JetClean (Auto-Reinigung), AI-Studio | Luftfilterung, AI-Studio | High-Speed 3D-Druck, Luftfilterung |
| Preis (Aktuell/KS) | 2.299€ (Regulär 2.499€) | ca. 1.293€ (Kickstarter) | ca. 1.638€ (Kickstarter) |
Ausstattung: Alles für das Kleingewerbe?
Beide Hersteller zielen ganz klar nicht nur auf Bastler, sondern auf das Kleingewerbe. Der Longer ePrint bedruckt – genau wie der eufyMake E1 – Holz, Metall, Glas, Leder, Acryl und mehr. Also alles, was Handwerkskünstler gerne als Materialien für ihre Kunstwerke/Designs benutzen, um es offline auf Märkten oder Online über Shops wie etsy zu verkaufen Auch bei den optionalen Erweiterungen schenken sie sich nichts. Unter anderem werden ein Rotations-Modul für den Druck auf Tassen und Flaschen oder Tools für die Serienfertigung angeboten, bei Longer etwa ein Förderband für die Fließbandarbeit.
Ein wichtiger Punkt bei UV-Druckern ist die Sicherheit. UV-Tinte riecht chemisch. Longer verbaut daher eine integrierte Luftfilterung, um die Dämpfe direkt im Gerät zu reinigen. Anker setzt auf ein geschlossenes Design mit UV-Licht-Schutzklasse (90% bei Versiegelung). Beide Geräte sollen im Betrieb leiser als 60 dB sein, was für den Einsatz im Arbeitszimmer spricht.
Software & Usability: Der Anker-Vorteil?
Während Anker für polierte Software und eine starke App-Anbindung bekannt ist (8MP Kamera im Drucker, AI-Studio), war das bei Longer in der Vergangenheit oft der Schwachpunkt. Beim ePrint verspricht man nun Besserung: Ein AI-Powered Studio soll Hintergründe entfernen und Designs generieren. Zudem wirbt Longer mit Kompatibilität zu Drittanbieter-Software. Ob die „Out-of-the-Box“-Experience aber so reibungslos ist wie bei eufyMake mit seinem automatischen „JetClean“-Wartungssystem, bleibt das große Fragezeichen.
Preise & Verfügbarkeit: Geduld gefragt
Aktuell läuft die Kickstarter-Kampagne. Der kleine ePrint SE startet bei umgerechnet rund 1.293€, das große Dual-Head-System ePrint liegt mit 1.638€ deutlich unter dem aktuellen Straßenpreis des eufyMake E1 (2.299€).
Einen Dämpfer gibt es aber: In den „Risiken und Herausforderungen“ sowie bei den Lieferterminen für Zubehör taucht das Datum Juni 2026 auf. Abseits der Risiken, die Kickstarter und Co mit sich bringen (siehe oben), solltet ihr euch daher auf eine lange Wartezeit einstellen. Wer morgen drucken will, greift zum (teureren) eufyMake E1, der bereits verfügbar ist.
Einschätzung: Risiko vs. Ersparnis
Der Longer ePrint klingt erst einmal nach dem vernünftigeren Deal für Vieldrucker. Ein offenes Tintensystem bei einem UV-Drucker dieser Klasse ist ein absoluter Gamechanger für die Folgekosten. Wenn ihr plant, viel zu drucken, amortisiert sich der ePrint allein über die günstigen Liter-Preise der Tinte sehr schnell im Vergleich zum geschlossenen eufyMake-System, wo ein Patronen-Set 300€ verschlingt.
Die 60mm Strukturhöhe halten wir für ein „extremes“ Versprechen, das in der Praxis wohl ewig dauern dürfte zu drucken – aber dank Dual-Head-Technik hat Longer hier zumindest theoretisch die besseren Karten für Geschwindigkeit.
Am Ende ist es eine Wette: Setzt ihr auf das „Sorglos-Paket“ von Anker mit teurer Tinte und sehr guter Software, das ihr sofort haben könnt? Oder riskiert ihr die Wartezeit bei Kickstarter für ein offenes System mit extrem günstigen Folgekosten? Was denkt ihr? Ist das „Open Ink System“ für euch das Killer-Argument gegen Anker oder vertraut ihr lieber auf die etablierte Marke? Schreibt es uns in die Kommentare!
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