FibreSeeker 3: Dieser 3D-Drucker druckt Bauteile, die stärker als Aluminium sind!
Für uns Endverbraucher bedeutet 3D-Druck mit Carbonfasern in 99% der Fälle nur kleingehäckselter Kohlefaser-Staub im Filament. Der FibreSeeker 3 will das anders machen und bringt die CFC-Technologie (Continuous Fibre Coextrusion) auf den Schreibtisch. Das bedeutet: Er legt echte, ununterbrochene Carbonfaser-Stränge in das Bauteil – wie die Bewehrungsstäbe im Stahlbeton. Das Ergebnis soll so stark wie Aluminium sein.
- FibreSeeker 3 3D-Drucker:
- bei Kickstarter ab ca. 2.850€ (Super Early Bird)
| Feature | Detail |
|---|---|
| Bauraum | 300 x 300 x 245 mm |
| Drucktechnologie | FFF + CFC (Composite Fibre Coextrusion) |
| Druckköpfe | Dual-System (1x Polymer, 1x Faser-Co-Extrusion) |
| Geschwindigkeit | Max. 500 mm/s (reines FFF) |
| Materialien | PLA, PETG, PA, PC, ABS + Carbonfaser-Strang |
| Nozzle-Temperatur | bis 320°C (FFF) / 350°C (CFC) |
| Zugfestigkeit | bis zu 900 MPa (vergleichbar mit Alu 6061) |
| Besonderheit | KI-Kameraüberwachung, Closed-Loop-Steuerung |
| Software | FibreSeek Aura (Slicer) |
| Konnektivität | WLAN, 5-Zoll Touchscreen |
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Inhalt
Was ist der Unterschied zu Bambu Lab & Co?
Versteht uns nicht falsch, ein Bambu Lab P2S oder Qidi Plus4 sind tolle Drucker. Aber sie drucken eben nur Kunststoff mit Faser-Schnipseln. Der FibreSeeker 3 spielt in einer anderen Liga, eher dort, wo Markforged oder Anisoprint zu Hause sind – nur eben für einen Bruchteil des Preises (Industriemaschinen kosten oft 20.000€ aufwärts).
Der 3D-Drucker nutzt zwei Düsen: Eine druckt das Basismaterial (z.B. Nylon oder PETG), die andere führt gleichzeitig einen Endlos-Carbonfaden zu und verschmilzt ihn mit dem Plastik. Dadurch entstehen Bauteile mit einer Zugfestigkeit von bis zu 900 MPa. Zum Vergleich: Das übliche Aluminium 6061 liegt bei etwa 310 MPa. Ihr könntet euch also theoretisch Bremshebel, Drohnenarme oder tragende Halterungen drucken, die wirklich was aushalten.
Speed und Größe: Keine Kompromisse?
Oft sind solche Spezial-Drucker langsam und klein. FibreSeek (hinter denen übrigens Ex-Anisoprint-Entwickler stecken) klotzt hier aber ordentlich ran. Mit 300 x 300 x 245 mm ist der Bauraum ordentlich dimensioniert. Wenn ihr nur Kunststoff druckt („High Speed Mode“), soll die Kiste bis zu 500 mm/s schaffen. Erfahrungsgemäß sind hier auch realistischerweise wieder eigentlich 300 mm/s gemeint.
Im Faser-Modus könnt ihr reinen Kunststoff drucken, einen Mix („High Strength“) oder reine Faserstrukturen („Hyper Strength“). Ein großer Downer ist hier aber definitiv gegeben: Im Faser-Modus sind gerade einmal umgerechnet ca. 33 mm/s möglich. Ihr braucht also viel Geduld. Eine integrierte Kamera mit KI-Überwachung und eine automatische Kalibrierung sind immerhin an Bord.
FibreSeeker 3: Software und Betriebssystem
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Um die Fasern korrekt in das Bauteil zu legen, braucht es einen speziellen Slicer. FibreSeek liefert hier die eigene Software „Aura“ mit. Einige Quellen berichten, es würden nur Windows 7, 8 und 10 unterstützt. Der Hersteller nennt auf Kickstarter in diesem Zusammenhang schlicht „Windows, Mac“. Wie dann letztlich die Druckqualität ausfallen wird, bleibt abzuwarten.
Zudem seid ihr bei der Endlosfaser vermutlich auf das proprietäre Material des Herstellers angewiesen, was die Folgekosten in die Höhe treibt. Das Basis-Filament (PLA, PETG etc.) scheint aber offen zu sein.
Wer braucht das?
Der Preis von knapp 3.000 Dollar auf Kickstarter ist für einen Privatmann viel Geld, für eine Firma, die funktionale Prototypen braucht, aber ein Schnäppchen. Wenn der FibreSeeker 3 wirklich hält, was er verspricht – nämlich CNC-gefrästes Alu durch gedruckte Teile zu ersetzen – ist das ein Gamechanger für den Desktop. Bleibt dabei aber zu fragen: Welcher Endverbraucher im Hobbybereich braucht das wirklich? Was ist mit euch? Braucht ihr so eine Festigkeit für eure Projekte oder reicht euch normales PLA/PETG völlig aus?
Quellen:
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