Ayaneo Pocket PLAY: Das Xperia Play Comeback als modernes Gaming-Smartphone?

Ayaneo wagt mit dem Ayaneo Pocket PLAY den Schritt vom reinen Handheld-Hersteller zum Smartphone-Produzenten. Das Konzept weckt sofort Erinnerungen an das legendäre Sony Xperia Play, denn hier trifft ein klassisches Smartphone auf einen ausziehbaren Controller. Auf dem Papier ein Traum für Retro-Fans, doch stellt sich die Frage: Kann ein solcher Hybrid im Alltag wirklich überzeugen oder wird es ein klobiger Kompromiss?

Slider-Mechanismus weckt Xperia-Nostalgie

Optisch orientiert man sich hier ganz klar am Vorbild von Sony. Im geschlossenen Zustand wirkt das Pocket PLAY wie ein etwas dickeres Smartphone, schiebt man das Display aber nach oben, kommen die Gaming-Controls zum Vorschein. Das ist schon ein ziemlicher Hingucker. Neben dem klassischen Steuerkreuz und den ABXY-Tasten setzt Ayaneo hier interessanterweise auf zwei Touchpads. Diese sollen wohl als Ersatz für Analog-Sticks fungieren oder in passenden Situationen die Maus steuern.

Ob Touchpads beim Zocken wirklich echte Sticks ersetzen können, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln, aber platztechnisch ist das wohl die einzige Lösung, um den Slider flach zu halten. An der Oberseite sitzen zudem Schultertasten (L1/L2, R1/R2).

Snapdragon-Power und offene Fragen zum Display

Bei den inneren Werten hält man sich noch bedeckt, aber ich gehe stark von einem Qualcomm-Prozessor aus. Da Ayaneo bisher fast ausschließlich auf Snapdragon setzt, wäre hier ein Chip der G-Serie mit 5G-Modem denkbar, ähnlich wie bei den reinen Gaming-Handhelds, aber eben mit Telefonie-Funktion. An den Seiten sind zudem schwarze Schlitze zu erkennen, was für eine aktive Kühlung sprechen könnte, wie beim angekündigten, aber bisher auch unveröffentlichten Tablet.

Beim Bildschirm ist eine hohe Bildwiederholrate eigentlich Pflicht für so ein Gerät. Ob es aber ein OLED-Panel oder wie beim kürzlich gezeigten Tablet ein LCD wird, ist noch unklar. Ich hoffe zudem, dass man hier auf die neue Si/Ca-Akkutechnologie setzt. Denn Mechanik und potenzielle aktive Kühlung brauchen Platz, und ohne eine hohe Energiedichte geht dem Akku sonst wohl zu schnell die Puste aus.

Ein Smartphone für den Alltag?

Natürlich soll das Pocket PLAY auch als „Daily Driver“ funktionieren. Auf der Rückseite ist eine Dual-Kamera mit Blitz verbaut, wobei man hier sicherlich keine Wunder erwarten darf. Ayaneo ist eben kein Kamera-Experte, und der Fokus liegt klar auf dem Gaming. Als Betriebssystem wird Android zum Einsatz kommen, wo man hoffentlich auch eine aktuelle Version anbieten kann.

Spannendes Konzept mit Haken?

Das Ayaneo Pocket PLAY ist definitiv ein Highlight für alle, die das Xperia Play vermisst haben. Die Integration von Controller und Smartphone in einem Gerät ist schon ein spannender Ansatz, den wir lange nicht mehr gesehen haben. Aber es gibt eben auch Risiken: Die Kameras werden wohl eher Mittelmaß sein, das Gerät wird durch den Slider dicker und der Preis ist auch noch eine Unbekannte. Zudem stelle ich mir die Frage, ob Ayaneo hier auch in der Lage ist z.B. zeitig Softwareupdates zu liefern, wenn man gefühlt alle paar Wochen ein neues Gerät vorstellt. Den Überblick dürften die meisten bei Ayaneo schon verloren haben. Geplant ist es wohl für 2026 und wird dann wohl im Crowdfunding bei Kickstarter starten, da dort bereits eine zugehörige Kampagnenseite veröffentlicht wurde.

Es ist halt ein Nischenprodukt für Hardcore-Gamer. Ob es als einziges Smartphone im Besitz taugt, muss sich erst zeigen. Würdet ihr euch so ein Gaming-Smartphone kaufen oder bleibt ihr lieber bei Handy plus Controller-Aufsatz?

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