Test

Bambu Lab H2D: Mein Einstieg in den 3D-Druck – ein Abenteuer beginnt!

Nachdem wir uns bei China Gadgets in den letzten Jahren unzählige Male mit den neuesten Tech-Trends beschäftigt haben, gab es da immer noch eine riesige Lücke in meiner persönlichen Tech-Erfahrung: der 3D-Druck. Über acht Jahre im Team und noch nie selbst gedruckt – das musste sich ändern! Die Neugier war riesig, und so habe ich unseren 3D-Druck-Experten Thommy gefragt, ob er nicht ein Modell für mich hätte, mit dem ich mich so richtig kreativ austoben kann. Meine Erwartungen waren eher bescheiden, aber dann stand plötzlich der riesige Bambu Lab H2D vor meiner Tür. Auf ins Abenteuer, dachte ich mir! 

Bambu Lab H2D Aufstellungsort

Ersteindruck

  • Hervorragende Verpackung: Sicherer Transport ist gewährleistet.
  • Anfängerfreundliche Anleitung: QR-Code und Videos machen das Entpacken leicht.
  • Intuitive Erstinbetriebnahme: Direkte Kalibrierung über das Display.
  • Schneller Start: Nach kurzer Zeit ist der erste Druck möglich.
  • Cooles Design: Die grün gefärbten Scheiben geben ihm einen markanten Look.
  • Hohes Gewicht und Größe: Alleiniger Transport ist eine echte Herausforderung.
  • Viel Verpackungsmüll: Der Schutz des Geräts hat seinen Preis.

Technische Daten des Bambu Lab H2D

Bevor wir ins Detail gehen, hier die wichtigsten technischen Daten des Bambu Lab H2D im kurzen Überblick. Alle technisch relevanten Informationen über den 3D-Drucker an sich findet ihr in Thommys Artikel zum H2D.

DrucktechnologieFDM (Direct Drive)
Druckgeschwindigkeitk.A. (Toolhead-Geschwindigkeit: 1000 mm/s)
Beschleunigungswerte20000mm/s²
Bauraum
  • Einzeldüse: 325 x 320 x 325 mm
  • Doppeldüse: 300 x 320 x 325 mm
  • Gesamtvolumen bei zwei Düsen: 350 x 320 x 325 mm
Druckbettbeheizbar (bis 120°C)
max. Düsentemperatur350°C
Düsendurchmesser0,4 mm (optional 0,2, 0,6, 0,8)
Flussrate40 mm³/s
KonnektivitätUSB, Wi-Fi, Bluetooth, App, PC-Software (proprietär), 3rd Party Slicer (eingeschränkt)
Features
  • Auto-Leveling & Vibrationskompensation
  • 5 Zoll Display (1280 x 720)
  • Bewegungscontroller: Dual-core Cortex-M4 und Single-core Cortex-M7
  • Anwendungsprozessor: Quad-core 1.5 GHz ARM A7
  • Neural Processing Unit (NPU): 2 TOPS
  • mehrteiliges Filtersystem (G3, H12, Aktivkohlefilter, VOC- & Partikelfiltration)
  • Flammendetektoren
  • Lüfter (Bauteil, Bauteilhilfskühler, Hotend, Hauptplaine, Kammer)
  • Kameras (Live View, Nozzle, BirdsEye, Toolhead)
  • weitere Sensoren (Tür, Filamentverwicklung, Filamentdistanzmessung, Feuchtigkeit)
  • aktive Bauraumbeheizung (bis 65°C)
  • Automatic Material System 2 Pro (AMS 2 Pro) (optional, max. 25 Farben)
  • Laser-Engraving (10W und 40W Blaulicht-Lasermodul)
  • Plotter-Funktion (schneiden, malen)
  • Powerloss Recovery
Abmessungen | Gewicht 492 x 514 x 626 mm | 31 kg

Das könnt ihr hier erwarten

In dieser Artikelreihe nehme ich euch mit auf meine Reise vom allerersten Aufbau und Kennenlernen des Geräts über die ersten Drucke, später zum Mehrfarbendruck und dann den Wechsel zum Laser-Kopf. Mein ultimatives Ziel? Am Ende etwas zu Designen, das alle Fähigkeiten des H2D vereint – Der Weg dahin? Noch nicht ganz klar, aber eine grobe Idee. Ich freue mich auf regen Austausch, eure Tipps, Hilfestellungen und Anfeuerungen in den Kommentaren!

Ankunft des Giganten: Pakete, Gewicht und erste Hürden

Der Bambu Lab H2D ist endlich angekommen – insgesamt in drei Paketen: Das 10W-Lasermodul per DHL, 12 kg Filament per DPD und dann der 52 Kilo Brocken per DB Schenker Spedition. Hier braucht es unbedingt vorher ein Bewusstsein dafür, wie verdammt schwer und groß so ein Gerät ist.

Bambu Lab H2D Paket Treppenhaus

Ohne Hilfe hätte ich es definitiv nicht alleine in den dritten Stock ohne Aufzug geschafft. Das war wirklich eine erste sportliche Herausforderung, die ich so nicht erwartet hatte. Und eine Sackkarre befindet sich leider nicht in meinem Privatbesitz.

Auspacken: Sicher, aber müllintensiv

Das Auspacken produziert sehr viel Müll, wobei alles dafür aber auch sehr sicher eingepackt ist, was bei einem so teuren Gerät auf jeden Fall gewährleistet sein sollte. Nachdem man die Riesen-Kartonhülle abgehoben hat, ist es definitiv einfacher, die QR-Anleitung zum korrekten Entpacken zu befolgen.

Bambu Lab H2D App Anleitungen  Leitfaden

 

Die Bilder oder das Video helfen, alle versteckten Transportsicherungen zu finden. Selbiges gilt für das AMS System, welches im Inneren des Druckers verstaut war.

Bambu Lab H2D AMS in Drucker verpackt

Ich muss sagen, ich war ehrlich ein wenig übervorsichtig, denn das erste Mal mit so einem teuren und komplizierten Gerät wollte ich nichts direkt zu Beginn kaputt machen. Insgesamt hat der Prozess 1,5 Stunden gedauert.

Erste Schritte & Faszination Kalibrierung

Richtig cool finde ich als totaler Newbie, dass ich direkt über das Display des Druckers nach dem Einschalten die ersten wichtigen Schritte ausführen lassen konnte. Die Kalibrierung hat insgesamt 30 Minuten gedauert und ich saß ziemlich fasziniert vor diesem neuen Mitbewohner und hab das Ganze auf mich wirken lassen. Und ich muss sagen: der H2D sieht mit seinen grün gefärbten Scheiben echt cool aus. Mir schwirren schon ein paar Namen für ihn im Kopf herum, getauft wird er auf jeden Fall noch.

Bambu Lab H2D Display
Nette Referenz zu „I Would Walk 500 Miles“

Fun Fact: Während der Kalibrierung findet eine Vibrationskompensation statt, bei der der Drucker stark und tieftönend vibriert. Für jeden Elektromusikfan ein geiler Bass.

Das erste Benchy: Ein bewegender Moment

Von „Ankunft des Pakets in meiner Wohnung“ bis zum Status „einsatzbereit“ sind grob zwei Stunden vergangen. Nur eine halbe Stunde später erblickt mein erstes Benchy das Licht der Welt! Ein bewegender Moment – Thommy hat im Call am nächsten Tag fast ein paar Tränen vor Stolz verdrückt – und ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde.

Bambu Lab H2D Benchy
Mein erstes Baby!

Thommy Themenwelt

Hey, ich bins, Thommy! Ich find’s super, dass Maike dieses Projekt übernimmt. Zum einen passt es einfach, weil der Bambu Lab H2D genau das widerspiegelt, was Maike ohnehin gerne ausprobieren wollte: 3D-Druck – aber irgendwie auch Laser-Cutten und sich allgemein kreativ austoben. Zum anderen wollen wir zum H2D, den es ja nicht erst seit gestern gibt, nicht die x-te Review bringen, sondern Mehrwert in einem etwas anderen Format schaffen: Wie sieht ein Newbie einen High-End-3D-Drucker, der laut Bambu Lab auch für Newbies gemacht sein soll? Und vor Allem: Was wird Maike dabei alles fabrizieren? Bestimmt nicht jeden (vielleicht für den einen oder anderen auch ermüdend-langweiligen) All-in-One-Test, sondern einfach mal was Anderes – frischen Wind reinbringen eben – und darauf freue ich mich, denn es schadet nie, aus der eigenen Bubble auszubrechen! So, genug gequatscht, ich übergebe wieder an Maike!

Der Poop Shute: Mein erstes Learning in Geduld

Nach dem Benchy war klar: Es musste etwas Praktisches her! Thommy hat mir den Druck des sogenannten „Poop Shute“, einer Abfallrutsche passend für den H2D, als Erstes nahegelegt. Ich wusste nicht mal, dass da hinten einfach Müll, also Filamentreste, rausfällt.

 

Den Druck habe ich über die App gestartet, und er lief dann auch in drei Teilen. Dabei hatte ich zunächst die Halterung vergessen und war dann am Puzzeln mit der Rutsche und dem Auffangkorb. Ein erneuter Blick in die App bestätigt, dass ich ein Teil vergessen habe. Das ist meiner Meinung nach aber auch nicht immer ganz einfach zu sehen, da es häufig verschiedene Größen oder Modellvariationen zur Auswahl gibt.

Bambu Lab H2D App Druckhistorie

Insgesamt hat der Druck mich knapp 9,5 Stunden gekostet. Das war mein erstes Learning: Geduld ist eine Tugend und 3D-Drucke dauern ihre Zeit. Cool finde ich, dass die Zeit und auch die benötigte Menge an Filament in der Ap direkt angezeigt werden. Und vor allem: mit der eingebauten Kamera hat man den Innenraum des Druckers jederzeit im Blick – wirklich praktisch.

Bambu Lab H2D Abfalleimer Innenraum

Der Abfalleimer ist auch bei Weitem das Größte, was ich bisher mit dem H2D gedruckt habe. Ich stelle erneut fest, dass ich mir Längenangaben nicht wirklich gut im Kopf vorstellen kann. Etwas, was ich für zukünftige Drucke definitiv beachten muss.

Die Snackschüssel: Der erste Spaßdruck mit Hindernissen

Mein erster richtiger Spaßdruck war eine Snackschüssel als Geschenk zum Geburtstag. Aus Unüberlegtheit habe ich direkt das Carbonfaser PLA genommen, weil es die schönste Farbe hatte – und dabei prompt mehrere Male eine verstopfte Düse gehabt.

Carbonfaser PLA ist generell nicht für den Lebensmittelgebrauch gedacht. In diesem Fall, da kein direkter Kontakt besteht, war das für den Beschenkten nach vorheriger Information kein Problem.

Das nächste mal achte ich auf das „CF“ als Zusatz und vor allen Dingen lerne ich vorher aus Thommys tollem Ratgeber über Filamente. Im kurzen Video seht ihr, wie ich das Filament im AMS einsetze:

Das Hilfs-Wiki von Bambu Lab fand ich dann doch eher verwirrend zur Lösungssuche. Mein Englisch ist bei weitem nicht schlecht, aber in der 3D-Druck-Fachsprache wirds dann doch etwas komplizierter. Das Problem: statt zum sehr übersichtlichen Wiki in der App zu gehen, wird man über den Assistenten zur Homepage weitergeleitet. In der App selbst sind die Erklärungen dann doch sehr viel besser:

Bambu Lab H2D App Wiki verstopfte Duese

Aus allen Optionen habe ich mir aus Faulheit zunächst die einfachste herausgesucht und das verstopfte Filament einfach per Hand von der Nozzle entfernt. Irgendwann habe ich dann die Drucktemperatur manuell angehoben. Danach lief der Druck problemlos weiter, finales Ergebnis kam mit nur minimalen Ungenauigkeiten im Druck.

Auch eines dieser Dinge, die ich vorher schon hätte lernen können: Wann kann ich den Druck von der Platte entfernen? Bei der Snackschüssel war ich wohl zu schnell und es haben sich weiße Spuren auf den Oberflächen gebildet. Kurzes Googeln ergab, dass man diese wohl einfach durch Hitze entfernen kann. Also hab ich die Snackschüssel mit meinem normalen Haartrockner geföhnt und am Ende ist ein wirklich schickes und praktisches Geschenk entstanden, was sehr gut ankam.

Generelle Learnings & Kritik

Meine bisherigen Erfahrungen als Anfänger im 3D-Druck, die ich mit dem H2D gesammelt habe:

  • organisiert Transporthilfe für das Lieferdatum, wenn ihr selbst nicht in der Lage seid alleine zu tragen
  • schaut genau welches Filament ihr für welche Drucke nutzt
  • achtet auf Größenangaben und genaue Modellbezeichnungen in der App
  • bringt Geduld mit – 3D-Drucken dauert häufig mehrere Stunden
  • stellt bei eurer Farbauswahl sicher, dass ihr auch gewisse Grundfarben wie Schwarz, Weiß und Grau habt (solltet ihr noch nicht eurer genaues Podukt wissen)
  • seid bereit in eine riesige Welt voller Technischer Begriffe abzusteigen, die noch alle gelernt werden müssen
  • rechnet damit ein neues, zeitintensives Hobby zu haben – auch, dass alle Bekannten ihre Wünsche äußern
  • Alles kostet Geld – Filament ist nicht günstig und „mal ausprobiern“ kann teuer werden. Praktische Rechner im Internet spucken euch sogar die Kosten aus, wie z.B. https://www.3d-druck-kalkulator.de/? (Ungeprüftes Beispiel)

Generell hätte ich mir als absoluter Anfänger mehr Betreuung in der App selbst gewünscht. Man bekommt zwar zu Beginn den „Beginners Guide“ in 5 kurzen Seiten. Ich hätte aber noch extra Erklärungsoptionen in der App cool gefunden – z.B. über kleine Fragezeichen an Filamenten, die einem die Besonderheiten kurz aufzeigen, wenn dieses schon automatisch erkannt wird.

Ich tendiere gerade eher zu Learning by Doing, bin mir aber auch bewusst darüber, dass ich den absoluten Luxus habe einfach ausprobieren zu können. Wer sich ein so teures Gerät zulegt, der sollte am Besten schon vorher wissen, was sein Hauptanwendungszweck sein wird, wofür die Investition sich lohnt oder bei geplanten Verkäufen sogar rentiert.

Die Bedienung an sich ist kinderleicht, ich kann Drucke sehr easy starten, gar keine Frage. Aber was genau ich da tue, weiß ich nicht. Bisher habe ich, glaube ich, einfach Glück gehabt mit meinem Herumprobieren. Als Nächstes werde ich mir das Bambu Studio genauer anschauen und hoffe, dort mehr zu lernen und vor allem selbst zu personalisieren und zu designen. Das Abenteuer geht also weiter und ich hab richtig Bock drauf!

Die ersten Tage mit dem H2D – bin ich ein Cheater?

Der Bambu Lab H2D macht seinem Ruf als High-End-Gerät schon beim Auspacken alle Ehre. Die schiere Größe und das Gewicht sind beeindruckend, der Aufbau für einen Neuling machbar dank bebilderter Anleitung (auch wenn es zwei Stunden dauert), und die erste Inbetriebnahme inklusive Kalibrierung ist intuitiv und faszinierend. Die integrierte Anleitung über das Display und die relativ schnelle Einsatzbereitschaft haben mich positiv überrascht. Aber irgendwie fühlt es sich ein bisschen wie Schummeln an. Verglichen mit allen Leuten, die sich seit Jahren mit 3D-Druckern und ihren Problemchen herumschlagen, habe ich absolut keine Ahnung und es funktioniert einfach direkt. Da gibt es einiges für mich aufzuholen.

Der H2D wurde nun final auf R2-Print2 getauft, in Anlehnung an die 2 im Modellnamen. Ich bin aber auch offen für noch bessere Namen. 

Ich bin gespannt, welche Abenteuer der Bambu Lab H2D und ich in den kommenden Wochen und Monaten noch erleben werden. Abgetaucht in die Makerworld bin ich schon mal, mit tausenden Ideen, was man noch alles so drucken könnte. Was würdet ihr mir direkt zu Beginn raten?

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Maike

Mein Herz schlägt für alle Arten von DIYs, smarte und technische Spielereien. Der Spaßfaktor darf dabei natürlich nicht fehlen.

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Kommentare (1)

  • Profilbild von Kurt
    # 19.10.25 um 22:40

    Kurt

    Nichts für ungut, aber deine Pros und Cons kann man auf jeden aktuellen Drucker dieser Art anwenden. Bis auf das grüne Glas vielleicht. 😉

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