Canon? Epson? Nein: Open Printer! SO geht Tintenstrahldrucker!

Eigentlich sind 3D-Drucker unser Ding, aber hier müssen wir eine Ausnahme machen: Denn dieser DIY-„2D“-Drucker ist angesichts oft teurer Tinte mit DRM-Chips, Abos und mangelnder Reparierbarkeit einen genaueren Blick wert: Der Open Printer ist nämlich ein verdammt kompakter, quelloffener, reparierbarer und im Hinblick auf Folgekosten günstiger Tintenstrahldrucker. Warum wir den Drucker gerne schnellstmöglich bauen wollen, erfahrt ihr hier.

Open Printer Aufmacher 1

Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.

Technische Daten

SpezifikationDetail
DrucktechnologieTintenstrahl
Auflösung600 dpi (Schwarz-Weiß), 1200 dpi (Farbe)
TintenpatronenHP 63 (US) / HP 302 (Europa), nachfüllbar, keine DRM-Sperre
PapierformateA4, A3 (Europa) / Letter, Tabloid (US)
Besonderheit PapierUnterstützt Papierrollen (27 mm / 11 Zoll breit) mit integriertem Cutter
ProzessorRaspberry Pi Zero W (Hauptplatine), STM32 MCU (Patronen-Platine)
Display1,47 Zoll TFT LCD (172 x 320 Pixel)
BedienungDrehrad (Jogger wheel)
Anschlüsse1x USB-C (PC), 1x USB-A (Speichermedien), 24V DC-In
KonnektivitätWi-Fi 5 (802.11ac), Bluetooth 4.1
KompatibilitätWindows, macOS, Linux, Android, iOS (via CUPS)
Abmessungen50 x 10 x 11 cm

Das Konzept: Ein Drucker für Bastler und Kreative

Der Name ist Programm. Der Open Printer ist von Grund auf als offenes System konzipiert. Die Recheneinheit dabei ist ein Raspberry Pi Zero W, die Firmware ist Open Source. Das bedeutet, jeder mit Programmierkenntnissen kann den Code einsehen, anpassen und erweitern. Aber die Offenheit geht noch viel weiter: Der Drucker ist aus Standard-Komponenten aufgebaut, die man leicht beschaffen kann. Viele Teile lassen sich sogar selbst mit einem 3D-Drucker herstellen.

Open Printer Einzelkomponenten

Das Wichtigste: Es gibt keine DRM-Sperren. Der Drucker verwendet die weit verbreiteten Tintenpatronen des Typs HP 63 (bzw. HP 302 in Europa), die sich einfach und günstig nachfüllen lassen. Schluss mit dem Zwang, überteuerte Original-Tinte kaufen zu müssen.

HP302 Tinte

Cleveres Design: Papier von der Rolle und Wandmontage

Auch das Design ist erfrischend anders. Mit seinen länglichen Maßen von 50 x 10 x 11 cm kann der Drucker nicht nur klassisch auf dem Schreibtisch stehen oder kurzerhand mitgenommen werden, sondern lässt sich auch platzsparend an der Wand montieren. Wenn euch dann jemand nach diesem „futuristischen Küchenrollen-Spender an der Wand“ fragt, antwortet ihr einfach: „Nope, das ist mein Drucker“.

Open Printer Wandaufhaengung

Das Highlight ist aber die Papierführung. Statt nur einzelne Blätter (A4, A3) zu schlucken, kann der Open Printer auch mit Papierrollen gefüttert werden. Ein integrierter Cutter schneidet das Papier dann entweder auf Standardformate zu oder ermöglicht den Druck von langen Bannern und Streifen – eine kreative Freiheit für Künstler und Bastler.

Die Bedienung erfolgt über ein kleines 1,5-Zoll-TFT-Display und ein Drehrad. Ebenfalls vorhanden: Ein USB-C-Port für den direkten Anschluss an PC & Co. sowie ein USB-A Port um Dateien via USB-Stick zu drucken. Dank WLAN, Bluetooth und des Open-Source-Druckservers CUPS lässt er sich aber auch bequem von jedem Computer oder Smartphone (Windows, macOS, Linux, Android, iOS) ansteuern.

Open Printer Aufmacher

Der Traum für DIY-Freunde & Maker, aber mit einem Haken?

Der Open Printer ist ein Statement. Der Bastelaspekt, die Portabilität für unterwegs und die potenziell geringen Folgekosten dank nachfüllbarer Standard-Tinte sind genial. Er ist damit auf den ersten Blick ein Traum eines jeden Makers, der die Kontrolle über seine Hardware zurückgewinnen will.

Allerdings gibt es noch einen kleinen Haken: Der Preis für das DIY-Set ist noch nicht bekannt, und die Finanzierung soll über eine Crowdfunding-Kampagne auf Crowdsupply laufen, was allgemein mit Vorsicht zu genießen ist (siehe Disclaimer oben). Zwar sollen alle Komponenten Standardteile sein, aber die sogenannte BOM (Bill of Materials) – eine detaillierte Liste aller benötigten Bauteile – wurde noch nicht veröffentlicht. Je nachdem, wie teuer einzelne dieser „Standardkomponenten“ am Ende sind, könnten die Kosten für den Selbstbau oder die Reparatur dann eben doch höher ausfallen als erhofft. Trotzdem: Die Idee ist genial, und wir werden dieses Projekt definitiv im Auge behalten.

Was meint ihr? Ist der Open Printer der Befreiungsschlag, auf den ihr gewartet habt, oder bleibt ihr lieber bei den etablierten Marken?

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Open Printer

🔧 Muss ich den Drucker selbst zusammenbauen?
Das ist noch nicht ganz klar. Es wird wahrscheinlich sowohl fertige Geräte als auch Bausätze geben. Da das Projekt Open Source ist, kann man ihn theoretisch auch komplett selbst aus Einzelteilen nachbauen.

✒️ Welche Tinte kann ich verwenden?
Der Drucker nutzt die Standard-Patronen HP 63 (USA) bzw. HP 302 (Europa), die es als Schwarz-Weiß- oder Farbvariante gibt. Der große Vorteil ist, dass diese Patronen einfach und günstig nachgefüllt werden können, da es keine DRM-Sperre gibt.

📏 Was ist das Besondere am Papierformat?
Er kann nicht nur einzelne Blätter (A3/A4) bedrucken, sondern auch Papier von der Rolle. Ein integrierter Cutter schneidet es dann passend ab oder ermöglicht den Druck langer Banner.

💰 Was wird der Drucker kosten?
Der Preis ist bisher nicht bekannt. Die Finanzierung soll über eine Crowdfunding-Kampagne auf Crowdsupply starten. Erst dann werden wir die genauen Preise für Kits oder fertige Geräte erfahren.

Quellen:

ac23dc0f129e4ab3af24d7f1f06b84d0 Hier geht's zum Gadget

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (11)

  • Profilbild von poppulus
    # 11.10.25 um 18:49

    poppulus

    Spannend, bin gespannt auf den Preis

  • Profilbild von Klaus
    # 11.10.25 um 20:00

    Klaus

    Papier an der Rolle kostet aber mehr und wenn mann mehrere Seiten drucken möchte muss man din a4 händisch nachschreiben

  • Profilbild von guadd
    # 11.10.25 um 20:50

    guadd

    Schöne Idee, bin gespannt, was da am Ende bei rauskommt!

  • Profilbild von jens
    # 12.10.25 um 02:40

    jens

    Wer kennt es nicht. das papier von der rolle. normalerweise spüle ich das runter.

    ist das papier in a4 länge? oder geht der cut nur mit amerikaneischen layout.

  • Profilbild von Tobias
    # 12.10.25 um 07:57

    Tobias

    irgendwie find ich das Ding cool, aber in der Praxis sind Tintenstrahldrucker so billig und eben oft auch mit nachfüllbaren Patronen betreibbar… ohne die Papierrolle auch nur noch halb so cool, aber ob die für normale Ausdrucke wirklich erste Wahl ist… wohl kaum. Leider also wohl wirklich was für sehr spezielle Anwendungsfälle, falls er überhaupt kommt.

  • Profilbild von Pago
    # 12.10.25 um 08:21

    Pago

    Ein richtig cooles Projekt!
    Nur schade, dass hier auf die HP Patronen gesetzt wurde, wo auch wieder nur so wenig Tinte reinpasst. Mir persönlich wäre die Brother Patronen ohne eingebautem Druckkopf lieber gewesen, die gibt es auch günstig als Nachbau und dann kann man sich die Sauerei mit Nachfüllen sparen.

  • Profilbild von Det
    # 12.10.25 um 10:55

    Det

    Genial, hätte ich mir wohl schon längst gekauft. Frage mich warum da nicht längst jemand drauf gekommen ist so ein Teil zu produzieren.

  • Profilbild von Panoru
    # 12.10.25 um 11:10

    Panoru

    Klingt generell nach einer netten Idee und sieht auch chic aus aber ich habe aber 2 Bedenken.
    1. wie ‚wellig‘ ist das Papier von der Rolle nach dem Druck?
    2. wie exakt arbeitet der Schneider? Wenn ich mir 10 Seiten ausdrucke darf da ja nahezu kein Unterschied beim Format sein.

    Vermutlich ist der Blattnachlademeschanismus technisch relativ komplex sodass man darauf verzichtet. Sonst wäre die Rolle natürlich ein nettes Addon für Banner, Pläne, etc.

    Von der Bauart müsste das Konzept ja auch vergrößerbar sein für A0 o.ä.

  • Profilbild von Lesen!
    # 12.10.25 um 11:31

    Lesen!

    Dass sich hier alle an der Rolle abarbeiten, ohne genau zu lesen und zu verstehen, dass das nur eine Option ist! 🤦

    • Profilbild von Tobias
      # 12.10.25 um 11:56

      Tobias

      Das hab ich schon gelesen… aber gerade durch die wird das Projekt ja irgendwie besonders… nen einfachen Tibtenstrahldrucker bekommt man halt nachgeschmissen

  • Profilbild von TTT
    # 12.10.25 um 11:56

    TTT

    Wie ist es mit Sonderformaten oder Umschlägen? Bleibt das Papier nach dem Abrollen flach liegen? Und kann das Ding auch beidseitig drucken? Ohne Duplex-Funktion wäre das Teil nicht besser als ein Billigdrucker

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