EarFun Air Pro 4+ In-Ears im Test: Hybrid-Treiber & Snapdragon Sound für 69,99€
Bei den neuen EarFun Air Pro 4+ hat es anscheinend nicht ganz für eine komplett neue Modellbezeichnung gereicht. Mit hybriden Treibern, Bluetooth 6 und einer überarbeiteten Ladebox gibt es aber trotzdem ein paar spannende Neuerungen.
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Inhalt
Lieferumfang und Verpackung
EarFun setzt bei den EarFun Air Pro 4+,wie viele andere Hersteller inzwischen auch, auf eine umweltfreundliche Verpackung und verzichtet weitgehend auf Plastik-Verpackungsmaterial. Stattdessen kommt überwiegend Pappe zum Einsatz, was mir gut gefällt.
Im Lieferumfang enthalten sind fünf Paar Silikon-Ohrpolster, wobei das mittlere Paar (Größe M) bereits an den Hörern angebracht ist. Außerdem liegen ein USB-A-auf-USB-C-Ladekabel, ein Reinigungsstift im Q-Tip-Stil zum Entfernen von Schmutz an den Hörern sowie eine Bedienungsanleitung bei.
Design mit neuer Akkubox
Optisch hat sich bei den EarFun Air Pro 4+ im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas verändert. Die Hörer behalten ihr bekanntes Design mit dunkelgrauer Stabrückseite samt EarFun-Logo, während der restliche Teil in Schwarz gehalten ist. Zusätzlich soll es die Hörer auch in einer weißen Variante geben. Das Gesamtgewicht von Hörern und Ladecase beträgt 54 g, die Maße liegen bei 69 × 50 × 28 mm. Außerdem sind die Hörer nach IP55 gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
Neu ist vor allem die Ladebox, die sich nun nach oben aufklappen lässt, ähnlich wie bei den Soundcore Liberty 4 NC. Die Öffnung ist dabei nach vorne hin offen, sodass die Hörerstäbe dauerhaft sichtbar bleiben. Statt sie in das Case hineinzustecken, werden die Hörer magnetisch eingeklippt, was das Einsetzen und Herausnehmen deutlich erleichtert.
Sowohl Case als auch Hörer bestehen wie üblich aus Kunststoff und sind sauber verarbeitet, ohne Spaltmaße, Klebereste oder sonstige Mängel. Insgesamt ein schlichtes, aber gelungenes Design, das sich wertig anfühlt und durchdacht wirkt.
Klang der EarFun Air Pro 4: Erstes Air-Modell mit Hybrid-Treiber
Während die EarFun Air Pro 4 noch mit einem einzelnen 10-mm-Dynamiktreiber ausgestattet sind, setzen die neuen EarFun Air Pro 4+ auf ein Hybrid-System. Neben dem dynamischen 10-mm-Treiber kommt hier zusätzlich ein Balanced-Armature-Treiber („Ultralight Feather BA“) für den Hochtonbereich zum Einsatz.
Im Test sorgt diese Kombination für einen größeren Dynamikumfang und vor allem für mehr Klarheit und Präzision in den Höhen. Der dynamische Treiber konzentriert sich auf Mittelton und Tiefton, während der BA-Treiber die feinen Hochtonanteile übernimmt. Dadurch klingt die Plus-Variante spürbar hochwertiger und detailreicher als ihr Vorgänger.
Im Vergleich zu den Soundcore Liberty 5 zeigt sich der EarFun Air Pro 4+ mit einem ausgewogeneren Klangbild. Während Soundcore weiterhin auf kräftige, bassbetonte Wiedergabe setzt, wirkt der EarFun im Test neutraler und feiner abgestimmt. Der Bass bleibt kräftig, aber kontrolliert, der Hochton präzise und sauber aufgelöst.
Das Ergebnis ist ein klarer, harmonischer Gesamtsound, der sich auch bei langen Hörsessions angenehm anhört. Wer besonders auf druckvolle Bässe und elektronische Musik steht, wird bei Soundcore womöglich glücklicher – doch aus klanglicher Sicht liegt der EarFun Air Pro 4+ insgesamt leicht vorne.
Aktive Geräuschunterdrückung mit Expertise von Qualcomm
Wie schon beim Vorgänger setzt EarFun auch bei den EarFun Air Pro 4+ auf den Qualcomm QCC3091-Chipsatz, der eine fortschrittliche ANC-Technologie integriert. Laut Hersteller sollen damit Umgebungsgeräusche um bis zu 50 dB reduziert werden können. Im Test zeigt sich die Geräuschunterdrückung auf einem ähnlich hohen Niveau wie beim Air Pro 4, für mein Empfinden war kein signifikanter Unterschied hörbar. Dennoch liefert das System ein wirklich gutes ANC, das störende Umgebungsgeräusche zuverlässig ausblendet.
Die Soundcore Liberty 5 bieten im Vergleich zwar noch eine leicht stärkere Dämpfung, vor allem bei tiefen Frequenzen, doch der Unterschied bleibt gering. Wie immer spielt auch die Passform der Ohrpolster eine wichtige Rolle, je dichter der Sitz, desto wirkungsvoller das Noise Cancelling. Im Test bieten die Earfun Air Pro 4+ für mich mit mittleren Ohrpolstern einen angenehmen und dichten Tragekomfort.
Insgesamt bietet der EarFun Air Pro 4+ ein starkes und alltagstaugliches ANC, das sich in seiner Preisklasse klar sehr weit oben bewegt. Für potenzielle Käufer, die neben gutem Klang auch auf eine effektive Geräuschunterdrückung Wert legen, ist das Modell damit eine sehr interessante Option.
Headset mit KI-Geräuschunterdrückung
Die Headset-Mikrofone der EarFun Air Pro 4+ liefern im Test eine solide Leistung. Dank KI-gestützter Geräuschunterdrückung werden Windgeräusche und typischer Stadtlärm auf einem belebten Weg gut reduziert, sodass man noch verständlich bleibt. Allerdings ist die Stimme dabei hörbar weniger klar, da die Umgebungsgeräuschunterdrückung gleichzeitig auch die Sprachdetails leicht dämpft. Für kurze Telefonate im Freien ist das aus meiner Sicht absolut in Ordnung, für ausgedehnte Gespräche unter solchen Bedingungen aber eher ungeeignet.
In Innenräumen hingegen machen die Mikrofone einen deutlich besseren Eindruck: Die Stimme wirkt dort klarer und natürlicher, da die KI weniger Störsignale herausfiltern muss. Mit echten Headset-Spezialisten wie den Huawei FreeBuds 7i können die EarFun Air Pro 4+ nicht ganz mithalten, was Sprachqualität betrifft. Sie sind also kein Tipp für Vieltelefonierer, aber für gelegentliche private Telefonate absolut ausreichend.
Bedienung und Handy-App
Die EarFun Air Pro 4 + besitzen Touchsensoren auf der Rückseite der Hörer, die vier Gesten unterstützen.
1x oder 2x berühren kann mit folgenden Funktionen belegt werden:
- Lautstärke erhöhen
- Lautstärke verringern
- Wiedergabe starten / pausieren
- Nächster Titel
- Vorheriger Titel
- Sprachassistent aktivieren
- ANC-Modus wechseln
- Funktion deaktivieren
3x berühren und tippen & halten kann mit folgenden Funktionen belegt werden:
- Alle oben genannten Funktionen plus zusätzlich:
- Wahlwiederholung
- Spielmodus aktivieren (niedrige Latenz)
Natürlich sind die Wireless In-Ears auch in EarFuns Audio App integriert, die es sowohl für iOS als auch für Android Smartphones im jeweiligen App Store gibt.
Funktionen der EarFun-App für die Air Pro 4+:
- ANC-Modus umschaltbar zwischen:
- Aus
- Transparenzmodus
- Standard / Normal
- Geräuschunterdrückung
- Adaptives ANC
- Manuelles ANC in 4 Stufen
- Spielmodus mit niedriger Latenz aktivierbar
- Equalizer:
- 10-Band-Equalizer manuell anpassbar
- Soundprofil via Hörtest erstellbar
- Auswahl aus mehreren Presets
- Trageerkennung ein- oder ausschaltbar
- Touch-Gesten:
- Alle Gesten mit einem Klick deaktivierbar
- Touch-Gesten individuell anpassbar
- Dual-Device-Connection aktivierbar / deaktivierbar
- Audio-Codec wählbar
- Sprache der Kopfhöreransagen:
- Englisch
- Japanisch
- Deutsch
- Chinesisch
- Maximale Lautstärke begrenzbar
- Balance links / rechts einstellbar
- Hörer orten via Signalton
- Firmware-Updates installierbar
Alle Funktionen der App haben im Test zuverlässig funktioniert. An der einen oder anderen Stelle ist die Übersetzung ins Deutsche zwar etwas holprig, aber dennoch gut verständlich, sodass man sich problemlos durch die App navigieren kann. Positiv hervorzuheben ist außerdem, dass weiterhin kein Konto-Zwang besteht. Zwar empfiehlt EarFun beim Start der App die Registrierung, dieser Schritt lässt sich jedoch problemlos überspringen – und ich hoffe, dass das auch so bleibt.
Bluetooth mit US Qualcomm-Chipsatz und Snapdragon Sound
Mit dem bereits erwähnten Qualcomms QCC3091-Chipsatz holt sich EarFun die Expertise des amerikanischen Chipherstellers ins Boot, was aus meiner Sicht eher für als gegen den Kopfhörer spricht. Neben der besonders effizienten Energieverwaltung und Signalverarbeitung sorgt der Chip auch für die gute aktive Geräuschunterdrückung und Umgebungsgeräuschregulierung.
Der verbaute Bluetooth-6-Chip unterstützt darüber hinaus Snapdragon Sound, also die Qualcomm-Codecs aptX Adaptive und aptX Lossless, zusätzlich zum LDAC-Codec. Auch die Standard-Codecs AAC und SBC sind selbstverständlich mit an Bord.
Der Chipsatz ermöglicht außerdem:
- AuraCast-Kompatibilität
- einen Gaming-Modus mit reduzierter Latenz (nur 50 ms)
- Google Fast Pair für Android
- Duale Geräteverbindung
Im Test lag die Bluetooth-Reichweite bei rund 15 Metern im Freifeld. In Innenräumen hängt sie, wie üblich, von der Beschaffenheit der Wände und anderen Hindernissen ab. In Sachen Bluetooth-Konnektivität sind die EarFun Air Pro 4+ technisch bestens aufgestellt und bieten eine breite Codec-Unterstützung.
Gute Akkulaufzeit mit Schnellladefunktion
Die EarFun Air Pro 4+ verfügen über 60 mAh Akkukapazität pro Hörer und einen 600 mAh Akku in der Ladebox. Laut Hersteller sollen damit bis zu 12 Stunden Musikwiedergabe ohne ANC beziehungsweise 8 Stunden mit aktivierter Geräuschunterdrückung möglich sein.
Im Test konnte ich mit eingeschaltetem ANC und einer gemischten Lautstärke von 50 % bis 70 % eine realistische Laufzeit von 6 bis 7 Stunden erreichen. Damit liegen die Werte zwar etwas unter der Herstellerangabe, was aber normal ist, da diese in idealisierten Laborbedingungen gemessen werden, vergleichbar mit den WLTP-Werten bei Elektroautos.
Die Ladebox selbst ermöglicht etwa 4,5 vollständige Ladungen der Hörer. Praktisch ist zudem die Schnellladefunktion: Nach nur 10 Minuten am Kabel lässt sich bereits wieder bis zu 3 Stunden Musik ohne ANC hören. Mit aktiviertem ANC reicht das im Test immerhin noch für rund eine Stunde. Geladen wird die Ladebox entweder klassisch per USB-C oder auch kabellos per Qi-Standard – wobei das kabellose Laden deutlich länger dauert als per Kabel.
Fazit: Gelungener Kopfhörer mit ausgewogenem Klang
Mit den EarFun Air Pro 4+ bringt EarFun erstmals ein hybrides Treibersystem in die Air-Serie – und das Ergebnis überzeugt. Der Klang ist ausgewogen, mit klaren Höhen dank zusätzlichem Balanced-Armature-Treiber und einem angenehm kontrollierten Tiefton. Das macht den Kopfhörer zu einem vielseitigen Allrounder – auch im Vergleich zu teureren Modellen.
Das aktive Noise Cancelling ist ebenfalls stark und gehört aus meiner Sicht zu den besten in dieser Preisklasse. Zwar bietet Soundcore mit den Liberty 5 in meinen Ohren noch ein etwas effektiveres ANC, dennoch liefert auch EarFun hier eine mehr als solide Leistung ab.
Positiv fällt außerdem das überarbeitete Ladecase auf, das durch sein neues Design den Umgang mit den Hörern erleichtert. Auch die lange Akkulaufzeit, die schnelle Ladefunktion, der hohe Funktionsumfang der App und die breite Codec-Unterstützung inkl. Snapdragon Sound machen den EarFun Air Pro 4+ zu einem runden Gesamtpaket.
Ich bin gespannt, wie sich die Air-Serie künftig weiterentwickelt. EarFun zeigt mit diesem Modell erneut, dass der aufstrebende chinesische Hersteller großes Potenzial hat – nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Qualcomm. Warum das Ganze noch als Air Pro 4 + und nicht als Air Pro 5 vermarktet wird, bleibt offen. Aber genau deshalb bleibt spannend, welche Schritte EarFun für die echte fünfte Generation noch plant und wie sich der Hersteller künftig weiter im Markt positioniert.
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