Ecovacs GOAT A1600 RTK Mähroboter für 1099€ im Test
Der ECOVACS GOAT A1600 RTK setzt im Vergleich zur G1-Serie nicht auf UWB (Ultra-Wideband) und Aufstellung mehrerer Barken (Sendemasten), sondern auf GPS-Navigation mit RTK-Antenne. Wie zeitaufwändig die Inbetriebnahme ist und wie zuverlässig das System funktioniert bzw. navigiert, erfahrt ihr in diesem Test.
- Ecovacs GOAT A1600 RTK Mähroboter
- bei Amazon für 1099€
Inhalt
Technische Daten
Hersteller | Modell | Ecovacs | GOAT A 1600 RTK |
max. Mähfläche | 1600m² – 500m² pro Akkuladung – 400 m² pro Stunde |
Akku | Li-Ion, 3000 mAh |
Akku-Ladedauer | 45 Minuten mit 180 Watt |
Lautstärke | 60 dB |
Steigung | max. 27° |
Schutzklasse | IPX6 (GOAT A1600 RTK), IPX4 (Ladestation) |
Schnitt | 30-90 mm (Höhe), 33cm (Breite) |
Features |
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Maße | Gewicht | 680*460*310 mm | 15,8kg |
- Gute GPS-Positionierung und Navigation
- Einfache, schnelle Einrichtung
- Sauberes, paralleles Mähbild
- Probleme mit 5 GHz WLAN
- Auf Hinderniserkennung nicht immer Verlass
- RTK-Antenne optisch nicht so schön
Lieferumfang
Zum Zubehör des ECOVACS GOAT A1600 RTK Mähroboters gehören eine zweiteilige Ladestation, bestehend aus Bodenplatte und Ladekontakten, sowie die RTK-Antenne für die satellitengestützte Navigation.
Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind Schrauben für die Antenne und die Ladestation. Dazu liegen im Zubehör Ersatzklingen, Heringe zur Kabelführung und Netzteil für Ladestation und Antenne bei.
Der erste Eindruck nach dem Auspacken
Der ECOVACS GOAT A1600 RTK Mähroboter ist, wie auch die anderen Modelle des Herstellers, größtenteils in Schwarz und Weiß gehalten. Auf dem Rasen sorgt das für einen guten Kontrast, sodass der Roboter auch aus größerer Entfernung sofort ins Auge fällt. Das futuristische Äußere wird durch die markante Formensprache unterstrichen.
In der Front ist eine Kamera und Sensoren untergebracht, die der AIVI 3D-Hinderniserkennung dienen. Ebenfalls an der Vorderseite befinden sich zwei metallene Ladekontakte, die stimmig in das Design integriert sind. Auf der Oberseite befinden sich ein gut erreichbarer, roter Not-Aus-Knopf, ein kleines Display sowie drei Bedientasten.
Das Gehäuse besteht nahezu vollständig aus Kunststoff. An der Rückseite ist ein Tragegriff integriert, durch den sich der Mähroboter mit einer Hand anheben lässt. Das Gewicht beträgt 15,8 Kilogramm, die Abmessungen liegen bei 680 × 460 × 310 mm.
An der Verarbeitung gibt es keinen Anlass zur Kritik – weder am Gerät selbst noch an der mitgelieferten Ladestation oder der RTK-Antenne. Der Ersteindruck nach dem Auspacken fällt entsprechend positiv aus.
Aufbau und Einrichtung: Schneller als gedacht, aber dennoch mit Hindernissen
Im Vergleich zur ECOVACS GOAT G1 Serie, die auf die Platzierung mehrerer Barken zur Positionsbestimmung setzt, gestaltet sich der Aufbau und die Inbetriebnahme des ECOVACS GOAT A1600 RTK im Test unkomplizierter. Die RTK-Antenne lässt sich wahlweise über ein separates Stromkabel betreiben oder, sofern sie in Reichweite steht, direkt über das Netzteil der Ladestation.
ECOVACS empfiehlt eine mittige Platzierung der Antenne auf der Rasenfläche sowie einen Standort unter freiem Himmel. Sie sollte nicht unter Bäumen oder ähnlichen Hindernissen positioniert werden. So wird eine optimale Verbindungsqualität sichergestellt. Die Verbindung zwischen RTK-Antenne und Mähroboter erfolgt automatisch – als Nutzer muss man hier nichts weiter unternehmen.
Die Einrichtung des ECOVACS GOAT A1600 RTK erfolgt über die ECOVACS HOME App und erinnert im Ablauf stark an die Installation eines Saugroboters. Zunächst wird eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem Mähroboter und dem Smartphone hergestellt, worüber anschließend das WLAN samt Passwort übermittelt wird.
Im Test zeigte sich hier jedoch ein typisches Problem: Der Mähroboter kam nicht mit dem dualen 2,4- und 5-GHz-WLAN zurecht. Trotz mehrerer Verbindungsversuche gelang keine erfolgreiche Kopplung. Erst nachdem die 5-GHz-Frequenz in den Routereinstellungen deaktiviert wurde, klappte die Verbindung im nächsten Anlauf sofort und reibungslos.
Im weiteren Verlauf der Einrichtung vergibt man ein Gerätepasswort für den Mähroboter. Dieses wird künftig jedes Mal abgefragt, wenn der Mähroboter ausgeschaltet, angehoben oder vom WLAN getrennt wird. Die Eingabe erfolgt über das kleine Display und die Bedientasten auf der Oberseite des Geräts. Dieses Sicherheitsfeature dient als Diebstahlschutz.
Was bedeutet RTK bei Mährobotern?
RTK steht für Real Time Kinematic und ist eine Technologie, die für eine genaue Positionsbestimmung verwendet wird. Im Kontext von Mährobotern ermöglicht RTK eine zentimetergenaue Navigation, indem Satellitensignale mit Korrekturdaten von einer fest installierten Antenne an den Roboter gesendet werden.
Der Vorteil liegt darin, dass die Antenne stationär bleibt und somit eine deutlich stabilere und genauere Verbindung aufrechterhalten kann, im Gegensatz zu einer beweglichen Antenne, die sich während der Fahrt mit dem Roboter ständig neu orientieren müsste.
Ein weiterer Vorteil: Die Antenne lässt sich an einem optimalen Standort im Garten platzieren. Wie von ECOVACS beschrieben unter freiem Himmel und möglichst mittig auf der Rasenfläche. Das verbessert die Signalqualität und sorgt für eine präzisere Positionsbestimmung des Mähroboters.

Dem stehen jedoch auch einige Nachteile gegenüber. Die RTK-Antenne muss mit Strom versorgt werden, was die Verlegung eines zusätzlichen Stromkabels im Garten erfordert. Außerdem ist sie als festes Element sichtbar und fügt sich optisch möglicherweise nicht nahtlos in jede Gartengestaltung ein.
Inbetriebnahme des ECOVACS GOAT A1600 RTK
Manuelles Kantenabfahren wie mit einem ferngesteuerten Auto
Im nächsten Schritt der Einrichtung wird man dazu aufgefordert, den ECOVACS GOAT A1600 RTK manuell entlang der äußeren Rasenbegrenzung zu fahren. In der App erscheint dafür ein virtueller Joystick, über den sich der Mähroboter wie ein ferngesteuertes Auto steuern lässt.
Hierbei lohnt es, sich Zeit zu nehmen und die Rasenaußenkante möglichst exakt abzufahren – denn das spätere Kantenmähbild kann durch die Genauigkeit dieser manuellen Abfahrt positiv oder negativ beeinflusst werden. Persönlich hat mir dieser Teil der Einrichtung am meisten Spaß gemacht – als jemand, der als Kind alles Ferngesteuerte geliebt hat, fühlte sich dieser Moment fast spielerisch an.
Auch nach Abschluss der Einrichtung bietet die App weiterhin die Möglichkeit, den ECOVACS GOAT A1600 RTK während eines Mähvorgangs manuell zu steuern. Mit einem kühlen Getränk an einem schattigen Plätzchen stelle ich mir das sogar ganz nett vor.
Das manuelle Abfahren beginnt an der Ladestation und endet ebenfalls dort. Währenddessen wird in der App eine digitale Karte des Rasengrundrisses erstellt, ergänzt um die Angabe der erfassten Fläche. In meinem Fall handelte es sich um etwa 230 m² – ein Bruchteil der maximalen Flächenkapazität, denn laut Hersteller soll der ECOVACS GOAT A1600 RTK in mehreren Ladezyklen bis zu 1600 m² bewältigen können.
Trotz inakkurater Antennenpositionierung im Test keine Verbindungsprobleme
Zugegebenermaßen ist eine Rasenfläche von 230 m² nicht gerade dazu geeignet, die volle Leistungsfähigkeit des ECOVACS GOAT A1600 RTK auszureizen. Dennoch war die Fläche im Test keineswegs trivial: Sie weist eine starke Steigung auf, ist eher länglich geschnitten und verläuft nicht etwa geradlinig entlang klarer Kanten.
Aufgrund der vorhandenen Stromanschlüsse war ich gezwungen, die RTK-Antenne nicht wie empfohlen mittig, sondern eher am linken Rand und im vorderen Drittel der Fläche zu positionieren. Trotz dieser suboptimalen Platzierung gab es während des Tests keine Verbindungsprobleme. Die Kartierung funktioniert einwandfrei, was darauf hindeutet, dass sowohl die Verbindung zur Antenne als auch zu den Satelliten stabil aufgebaut sind.
Direkt im Anschluss an das manuelle Abfahren der Fläche war der ECOVACS GOAT A1600 RTK einsatzbereit und konnte unmittelbar mit dem ersten Mähvorgang starten.
Individualisierungsmöglichkeiten der App
Die ECOVACS App bietet über die Grundeinrichtung hinaus zahlreiche weitere Einstellungsmöglichkeiten zur Individualisierung des Mähvorgangs. So lassen sich zum Beispiel regelmäßige Meldungen aktivieren, etwa um über gestartete oder beendete Mähvorgänge informiert zu werden.
Darüber hinaus können Mähzonen sowie No-Go-Zonen erstellt werden, um bestimmte Bereiche gezielt ein- oder auszuschließen. Auch die Schnitthöhe ist in der App flexibel anpassbar – sie lässt sich in einem Bereich zwischen 30 und 90 Millimetern justieren. Das Mähwerk verändert seine Höhe dabei elektrisch, händisches verstellen ist nicht nötig.
Insgesamt erinnert die Funktionsvielfalt der App in vielen Punkten an die Konfigurationsmöglichkeiten eines modernen Saugroboters, was die Steuerung für Nutzer, die bereits einen Saugroboter ihr Eigen nennen, recht intuitiv macht.
ECOVACS GOAT A1600 RTK: Mäh-Ergebnisse und Hinderniserkennung im Test
Der ECOVACS GOAT A1600 RTK ist mit einem dualen Mähwerk ausgestattet. Es besteht aus zwei rotierenden Scheiben, an denen jeweils drei Schneidklingen befestigt sind. Durch dieses System erhöht sich die Mähbreite im Vergleich zu den bereits getesteten Modellen der GOAT G1 Serie auf 33 Zentimeter. Durch die doppelte Klingenanzahl steigt jedoch auch die Zahl der Verschleißteile.
Im Test fuhr der GOAT A1600 RTK saubere, parallele Linien und hinterließ ein gleichmäßiges, ordentliches Schnittbild im Rasen. Eine kleine Stelle auf der Fläche, an der zuvor ein Sandkasten stand und an der frisch nachgesät wurde, wurde aufgrund des etwas höheren Grases vom Mähroboter offenbar als Hindernis erkannt – dort blieb das Gras stehen. Auch an zwei bis drei weiteren Stellen wurden feine, schmale Streifen nicht vollständig mitgeschnitten.

Insgesamt wurden mit einem Mähvorgang rund 98 % der Raseninnenfläche zuverlässig gemäht. Bei täglichem oder zweitägigem Einsatz fällt das kaum ins Gewicht, macht sich aber bei einer einmaligen Testfahrt, wie in diesem Fall sichtbar, bemerkbar.
Nach dem Schnitt der Innenfläche beginnt der ECOVACS GOAT A1600 RTK automatisch mit dem dedizierten Kantenschnitt. Dabei fährt er die zuvor manuell abgefahrene Außenkante des Rasens erneut ab.
Wie gut der Kantenbereich gemäht wird, hängt stark von der jeweiligen Umgebung ab: Liegt die Rasenfläche bündig an einem Weg oder einer Terrasse aus Stein oder Fliesen, wird die Kante recht genau geschnitten. Verläuft sie jedoch entlang eines Gebüsches oder endet in einem spitzen, nicht befahrbaren Winkel, beispielsweise an einer Treppe, bleiben Grasbüschel stehen.
Das bleibt leider nicht aus, da das Mähwerk mittig unter dem Mähroboter sitzt und er dementsprechend nicht schneidet, wenn er eine Fläche nicht bis zur Hälfte überfahren kann. In diesen Fällen ist ein Nacharbeiten mit dem Kantenschneider erforderlich, um ein komplett sauberes Ergebnis zu erzielen. Die Arbeit, die dadurch entsteht, bleibt aber überschaubar und ist im Vergleich zum vollständigen manuellen Mähen schnell erledigt.
Laufzeit
Die Testumgebung, mit einer größe von rund 230 m², schafft der Mähroboter in einem Ladezyklus. Laut Akkuanzeige hat er, wenn er mit 100% startet noch rund 40 % – 45 % Akku, wenn er fertig ist. Damit klingen die vom Hersteller versprochenen 500 m² pro Ladezyklus realistisch. Ich gehe davon aus, dass es hier auch ein wenig drauf ankommt, wie viel Steigung die Mähfläche beinhaltet und wie viel der GOAT A1600 RTK rangieren muss, um eventuell vorhandene verwinkelte Stellen zu erreichen.
Hinderniserkennung: Meist vorsichtig, aber manchmal mit Patzern
Die AIVI 3D-Hinderniserkennung des ECOVACS GOAT A1600 RTK soll mithilfe von Kamera und Sensorik in der Lage sein, Objekte wie Tiere, Spielzeug, Bälle oder auch Gartenschläuche zu erkennen und entsprechend vorsichtig zu umfahren, statt ungebremst darüber zu brettern.
Im Test funktionierte die Hinderniserkennung in den meisten Fällen gut, zeigte aber auch einige deutliche Schwächen. Es stellte sich heraus, dass vermutlich der farbliche Kontrast zum Rasen eine Rolle für die Erkennung spielt. So wurde ein grüner Gartenschlauch schlichtweg nicht als Hindernis identifiziert – mit der Folge, dass er überfahren und beschädigt wurde.
Andere Objekte hingegen, wie etwa einen kleinen Stock, ein Fahrrad oder auch meine Füße, erkannte der Mähroboter zuverlässig. Er wurde beim Annähern deutlich langsamer und wich den Gegenständen gezielt aus. Insgesamt arbeitete das System in der Mehrheit der Situationen gut, jedoch traten vereinzelt auch Aussetzer auf.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Rasenfläche vor dem Mähen kurz auf mögliche Hindernisse oder Tiere zu sichten. Zudem ist es ratsam, den Mähroboter bevorzugt tagsüber fahren zu lassen, da sich Tiere wie Igel oder andere Kleintiere, nachts im Schutz der Dunkelheit häufiger auf dem Rasen bewegen. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt den Roboter ausschließlich unter Aufsicht arbeiten.
Eine vollständig verlässliche Hinderniserkennung kann aktuell weder ECOVACS noch ein anderer Hersteller garantieren. Das sollte man bei der Nutzung stets bedenken.
Fazit
Insgesamt hat der ECOVACS GOAT A1600 RTK Mähroboter im Test einen guten Eindruck auf mich hinterlassen. Er sieht nicht nur futuristisch aus, sondern war auch in der Handhabung, bei der Einrichtung und Inbetriebnahme, angenehm unkompliziert. Abgesehen von dem bekannten Problem mit dem 5-GHz-WLAN verlief der gesamte Prozess deutlich schneller als bei früheren Modellen mit Barken oder Begrenzungsdraht.
Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass nun eine RTK-Antenne frei auf dem Rasen steht – und diese ist nunmal ein langer schwarzer Stab mit Kabel daran und kein charmanter Gartenzwerg.
Die Mähleistung war im Test sehr zufriedenstellend. Lediglich kleinere Nacharbeiten mit dem Kantenschneider sind in den Ecken notwendig. Wie viel Nacharbeit nötig ist, ist abhängig von Geländeform und Rasengrenzen. Insgesamt sind Rasenmähroboter mit RTK-Satellitentechnik mittlerweile erfreulich erschwinglich geworden.
Die Hinderniserkennung funktionierte in den meisten Fällen gut. Allerdings kann es, gerade wenn man es wie ich im Test provoziert und bewusst Gegenstände liegen lässt, zu Aussetzern kommen. Eine hundertprozentige Erkennungsgarantie kann kein Hersteller liefern.
Daher halte ich es persönlich für sinnvoll, den Mähroboter nicht völlig unbeaufsichtigt fahren zu lassen. Auch oder gerade weil er einem schon viel Arbeit abnimmt, halte ich es für vertretbar, gelegentlich ein Auge auf ihn zu haben und ihn am besten nur um die Mittagszeit einzusetzen.
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