Test

Ecovacs GOAT G1-2000 im Test: Ist das DER Mähroboter 2024?

Den Goat G1-2000 bekommt ihr jetzt bei Amazon für 1799€ mit Garage und Verbindungsmodul.

  • Starker Akku
  • Guter Reifengrip
  • Einfache Inbetriebnahme
  • Solides Mähergebnis

GOAT steht für „Greatest Of All Time“ oder auch für „Ziege“ – und seit 2023 dank des Herstellers Ecovacs auch für einen (Verzeihung dafür) „Määäh-roboter“. Der GOAT G1-1600 war dabei noch etwas entfernt von der erstgenannten Bedeutung des Wortes GOAT. Ändert sich das jetzt mit dem neuen Ecovacs GOAT G1-2000 Mähroboter?

GOAT G1 2000

Was sind die Highlights des Ecovacs GOAT G1-2000?

Mehr Akku – mehr Mähfläche

Kommen wir ohne großes Gelaber gleich mal zu dem, was Ecovacs neuen Mähroboter ohne Begrenzungsdraht, den GOAT G1-2000, ausmacht: Die maximale Mähfläche von 2000 m², wobei bis zu 1000 m² pro  Tag bewerkstelligt werden sollen. Im Vergleich zum von uns getesteten GOAT G1-1600 ist das durch einen deutlich größeren Akku mit nunmehr 8,7 Ah statt 5,2 Ah möglich.

Ecovacs Goat G1 2000 vorne links

UWB statt RTK-GPS

Weiterhin setzt man auf drahtlose Begrenzung – allerdings auf Basis von Ultrabreitbandkommunikation statt RTK-GPS. Vorteil laut Ecovacs: Das System ist wetterunabhängig und Komponenten wie die Ladestation erfordern keine Aufstellung mit freiem Blick nach oben. Nachteil laut Praxiserfahrung: Es werden zwingend Sendemasten – so genannte Baken – benötigt, deren knallweißes Erscheinungsbild im Garten nun mal auffällt und deren D-Batterien (3 an der Zahl pro Bake) jährlich gewechselt werden müssen. Da fragt man sich schon, weshalb alle anderen Hersteller weiterhin auf RTK-GPS und/oder wahlweise LiDAR und Ultraschall setzen.

Ecovacs Goat G1 2000 Bakeninstallation e1717146821188

AIVI 3D Hindernisvermeidung & 16-Zonen-Management

Wieder an Bord ist die vom G1-1600 bekannte AIVI 3D Hindernisvermeidung mithilfe einer 360° Panoramakamera in Kombination mit einem ToF-Sensor. Auch am Zonenmanagement via Ecovacs Home App hat der Hersteller geschraubt. Nunmehr werden ganze 16 einteilbare Zonen unterstützt. Ebenfalls in der App lässt sich die Kamera auch als Überwachungsinstrument für bis zu 10 definierbare Überwachungspunkte auf dem Grundstück definieren.

Ecovacs Goat G1 2000 Sensorfront

Detailverbesserungen: Räder, 4G & Co.

Verbessert hat Ecovacs auch die Antriebsräder, die nunmehr mit deutlich gröberen Stollen daherkommen und 22 cm Durchmesser aufweisen. Damit soll der GOAT G1-2000 Steigungen von max. 45% (24°) erklimmen können.

Sehr schön bei Ecovacs‘ Spitzenmodell: Eine zusätzliche Garage („Garage Pro“) für die Ladestation ist ebenso im Lieferumfang enthalten wie ein bereits in den Mähroboter integriertes 4G-Verbindungsmodul. Letzteres musste beim G1-1600 noch separat erworben und nachträglich eingebaut werden. Nun gönnt der Hersteller dem Käufer sogar immerhin 3 Jahre kostenlose 4G-Nutzung, fein! Außerdem erwähnenswert: Ecovacs bietet 3 Jahre Garantie auf den GOAT G1-2000.

Ecovacs Goat G1 2000 Garage

Was hat sich designtechnisch getan?

Das grundlegende futuristische Design des Ecovacs GOAT G1-2000 bleibt identisch zur GOAT-Familie, die mittlerweile aus den zwei weiteren Modellen GOAT G1-800 und GOAT G1-1600 (von uns hier getestet) besteht.

Ecovacs Goat G1 2000 Front2

Was sich ändert, ist in erster Linie die Farbe: statt weiß und schwarz erwartet den Käufer nun silber und schwarz. Und das macht einen gewaltigen Unterschied: Der IPX6 zertifizierte Mähroboter wirkt kompakter und fügt sich deutlich harmonischer in die Umgebung ein. Maße von 650 x 432 x 420 mm treffen dabei auf ein Kampfgewicht von 23,51 kg.

Wie schneidet der GOAT G1-2000 im Praxistest ab?

Was steckt im Lieferumfang?

Ecovacs macht aus 1 gleich 2: aus einem Paket werden zwei etwas sperrige – eines für den Mähroboter selbst, das andere für die „Garage Pro“. Dabei handelt es sich um ein Überstelldach für die Ladestation, das an den Seiten mit Holzapplikationen auf sich aufmerksam machen will. Beide Pakete passen gerade so in einen handelsüblichen Kombi.

Ecovacs Goat G1 2000 Pakete im Kofferraum

Das Mähroboter-Paket umfasst den GOAT G1-2000, die zweiteilige Ladestation samt Bodenankern und Netzteil, zwei Sendebaken nebst jeweils drei D-Zellen, ein paar Ersatzklingen und der Gebrauchsanleitung. Praktischerweise erwartet Einen beim Öffnen des Pakets auch gleich ein überdimensionaler Quick Start Guide aus Pappe.

Paket 2 kommt mit der „Garage Pro“, die aus zwei Metallständern, einem Metallverbindungsstück, zwei Holzimitat-Wänden an den Seiten  und dem Metalldach besteht. Schrauben zur Fixierung finden sich in einem weiteren kleinen Paket, welches zwei zusätzliche Sendebaken offenbart: Der GOAT-G1 2000 wird also mit insgesamt 4 Baken geliefert.

Wieviele Baken ihr für die Abdeckung eures Grundstückes benötigt, hängt logischerweise von eurer Mähfläche ab. Eine Möglichkeit, die Anzahl der Baken zu bestimmen, haben wir euch in unserem Test zum GOAT G1-1600 erläutert.

Ecovacs Goat G1 2000 Bake

Was muss wie aufgebaut werden?

Ecovacs hat den Einrichtungsprozess in Sachen Hardware vereinfacht: Dem GOAT G1 2000 müssen nur diverse Folien abgezogen und ein Schaumstoffschoner an der Antenne hinten links abgezogen werden, dann ist er startklar. Die zwei Teile der Ladestation werden nunmehr nur noch ineinander geklickt und ein Kabel für den Stromanschluss angeschlossen. Zum Schluss wird die Matte der Ladestation mit den üblichen Schraubpflöcken arretiert, das war’s.

Beim Ecovacs GOAT G1-1600 war das noch anders, hier waren zusätzliche Kabel in der Ladestation anzuschließen. Als nächstes nehme ich mir die „Garage Pro“ vor. Die ist ebenfalls schnell aufgebaut, besteht sie doch nur aus wenigen Teilen. Allerdings müssen hier verhältnismäßig viele kleine Schrauben versenkt werden. Außerdem sollte zuerst die Garage Pro aufgebaut und dann erst die Ladestation hereingeschoben werden, da zwei Haltefüße unter der Ladestationsmatte verschwinden müssen.

Wie läuft die Inbetriebnahme des GOAT G1-2000?

Komfortable App

Zuerst einmal brauchen wir die Ecovacs Home App, die uns nach der Registrierung mit einer e-Mail-Adresse durch alle Schritte des Einrichtungsprozesses geradezu idiotensicher führt. Das ist weiterhin vorbildlich, zumal die App insgesamt aufgeräumter wirkt als noch vor einem Jahr.

Einstellungen am Mähroboter

Am Mähroboter selbst wählen wir einen vierstelligen Sicherheitscode (Pin), der jedes Mal abgefragt wird, wenn der Roboter gekippt oder hochgehoben wird. Weiterhin lässt sich die Schnitthöhe leider nur manuell am Mäher selbst von 30 bis 60mm einstellen.

Ecovacs Goat G1 2000 Bedienfeld e1717147744588

Rasenszenario & Bakeneinsatz

Da wir beim letzten Test in Sachen Grundstück quasi „eskaliert“ sind, beschränken wir uns dieses Mal auf einen ca. 30m² großen Rasen, der recht viereckig geschnitten ist. Für diese Rasengröße reichen 2 Sendebaken aus, welche mit jeweils 3 D-Zellen befeuert werden und dann einmal piepen.

Ecovacs Goat G1 2000 mittiger Weg e1717149369740

Jetzt müssen sie in der App mittels QR-Code-Scan hinterlegt werden. Stellt die Baken erst nach erfolgreichem Hinzufügen in der App an ihren Bestimmungsort. In unserem Fall reichen zwei Baken, die in die eine Ecke und die gegenüberliegende andere in den Rasen gebohrt werden.

Ecovacs Goat G1 2000 Baken App Kopplung

Hier gibt es dann das erste und einzige Problem bei der Einrichtung. Trotz gutem WiFi-Empfang und starkem Bakensignal muss ich die Firmwareaktualisierung der Baken mehrmals wiederholen, weil sie ständig scheitert. Erst ein kompletter Neustart von Rasenmäher und Smartphone löst das Problem.

Ecovacs Goat G1 2000 Bakenaktualisierung Fehler

Mähvorbereitung

In der App haben wir grundsätzlich die Wahl zwischen WiFi- und Bluetooth-Modus. Nur im Wi-Fi-Modus ist die Nutzung der Kamera übrigens möglich. Den Bluetooth-Modus brauchen wir erst einmal für die erste Fahrt, bei der wir den Mähroboter per App-Joystick entlang der Grenzen der Mähfläche navigieren. Aus Erfahrung wissen wir: Hier kommt es auf eine möglichst enge Randführung an. Das klappt ohne Probleme. Wenn ihr mehr über die App wissen wollt, lest gerne unseren Test zum GOAT G1-1600.

Als nächstes bittet die Ecovacs Home App darum, Verbotszonen einzuzeichnen. Also fahren wir entlang des Rasenrandes, der von Waschbetonplatten „umzäunt“ wird. Solche Platten sind es auch, die einen Weg bilden, der quer durch die Rasenfläche verläuft. Diesen Weg umrunden wir mit dem Joystick-gesteuerten GOAT G1 und speichern ihn so in der virtuellen Karte als Verbotszone ab. Auch das klappt wunderbar.

Jetzt startet der Ecovacs GOAT G1-2000 noch eine „Erkundungstour“, bei welcher er die kartierte Rasenfläche einmal genauer unter die Lupe nimmt. Das dauert tatsächlich nur wenige Minuten, dann kehrt er zur Ladestation zurück.

Wie ist die Mähperformance?

Einmal vorweg: Der GOAT G1-2000 mäht an sich sehr gut in klaren abgefahrenen Bahnen im Parallelschnitt. Dafür wähle ich den „Auto-Mähmodus“, welcher zuerst den „Raum“ brav in Parallellinien bei einer Schnittbreite von 22cm „abgrast“ und in einem Abschlussdurchgang dann einmal einen Randschnitt vollführt.

Mir gefällt insbesondere die geringe Lautstärke, mit welcher die Roboter-Ziege ihren Dienst verrichtet. Hier könnt ihr euch selbst ein Bild des GOAT G1-2000 während des Mähvorganges machen:

Die Randschnitt-Performance – und das ist leider bei aktuellen Mährobotern ohne Begrenzungsdraht oft üblich – hat noch deutlich Luft nach oben. Es bleiben an den Rändern ca. 20 cm an Grasbüscheln stehen. Besonders große nicht gemähte „Sicherheitsumfahrungen“ vollzieht der GOAT G1 dann in der Nähe von Baken, der Ladestation und – bei Sträuchern.

Gerade letzteres ist ein Problem: Die Rasenfläche an sich hat nämlich keinerlei Sträucher – auch nicht im Randbereich zu den angrenzenden Waschbetonplatten. Auf der anderen Seite dieser Platten wuchert an einer Stelle jedoch ein Strauch, der jedoch nicht auf die Rasenfläche ragt. Und trotzdem erkennt der GOAT diesen Strauch als Hindernis. Resultat: Er lässt die zu mähende Fläche in diesem Bereich aus.  Die Hinderniserkennung scheint also sehr gut zu funktionieren…oder?

Was kann die Hinderniserkennung?

Die AIVI 3D Hindernisvermeidung hat sicherlich großes Potenzial, stellt uns im Test aber nicht ganz zufrieden. Einen igelgroßen Stein in „igelähnlicher“ Farbe überfährt der Ecovacs GOAT G1-2000 einfach humorlos – und das gleich zwei mal.

Einem weißen Ball hingegen weicht er anstandslos aus. Einem Schuh wiederum nicht. Meine Füße touchiert er mit seinen nicht motorisierten beweglichen Rollen an der Vorderseite, eher er abdreht. Gut jedenfalls, dass das Mähwerk weiter hinten sitzt.

In etwas versteckten Detaileinstellungen sehe ich dann, dass die Hinderniserkennung standardmäßig auf Objekte eingestellt sind, die mindestens 15 cm Höhe haben müssen. Manuell kann man dies auf 10 cm herunterregeln. Das wird ein Anfänger bei der Ersteinrichtung aber nicht umstellen. Gut ist jedenfalls, dass Ecovacs in den Einstellungen standardmäßig die Tierschutzfunktion aktiviert, wonach der Mähroboter nur tagsüber „grasen“ darf.

An dieser Stelle ein besonderer Appell: Bitte stellt die Hinderniserkennung in der App vor dem ersten Mähvorgang auf die niedrigste Stufe und damit auf 10 cm Höhe um. Aktiviert zudem in den Entwicklereinstellungen die KI-Funktion. So sollte die Hindernisvermeidung auch bei Kleintieren besser funktionieren. Ecovas sollte beide Funktionen standardmäßig aktivieren. Wir hatten den Test bereits abgeschlossen, als uns diese Einstellungen auffielen. Unser Feedback haben wir dem Hersteller gemeldet.

Zum Schluss haben wir dann noch die Wächterfunktion des GOAT G1-2000 getestet. Und ja, Personen bzw. Bewegung wird tatsächlich zuverlässig erkannt und gemeldet. Allerdings sind die gespeicherten „Beweisfotos“ qualitativ – sagen wir mal – suboptimal.

Fazit: Solide Weiterentwicklung weiterhin mit Luft nach oben

Der Ecovacs GOAT G1-2000 ist ohne Frage ein hochwertiger Next-Gen Mähroboter ohne Begrenzungsdraht. Ein stärkerer Akku, besserer Reifengrip, eine einfachere Inbetriebnahme und ein solides Mähergebnis stehen auf der Habenseite des in Silber wirklich schicken Mähroboters. Luft nach oben gibt es aber weiterhin bei der Software, beim Randschnitt und insbesondere bei der Hinderniserkennung.

Würdet ihr mir bei diesem Fazit zustimmen? Habt ihr einen Ecovacs GOAT? Erzählt uns gern, wie da so eure Erfahrungen sind und worauf man hier definitiv achten sollte.

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (3)

  • Profilbild von Entwickler
    # 09.06.24 um 19:31

    Entwickler

    UWB hat eine Genauigkeit von ca 10cm. RTK GPS ca 1cm. dafür ist UWB ca 10 Mal günstiger.
    Die 2000 Euro halte ich daher hier also für viel zu teuer. Für 500 – insbesondere bei der miesen Hindernisserkennung wäre das was anderes.

  • Profilbild von Harrdy
    # 10.06.24 um 13:06

    Harrdy

    Ich habe zwar nur den G1 800, bin aber mehr als nur zufrieden. Die Hindernisserkennung funktioniert tadellos.

    Kommentarbild von Harrdy
  • Profilbild von Jan
    # 16.06.24 um 16:01

    Jan

    An dieser Stelle ein besonderer Appell: Bitte stellt die Hinderniserkennung in der App vor dem ersten Mähvorgang auf die niedrigste Stufe und damit auf 10 cm Höhe um

    Warum sollte man das auf die niedrigste Einstellung einstellen?

    Die Einstellung besagt dass er alle Hindernisse meidet die größer / gleich 10cm sind.

    Wählt man die untersten Einstellung werden erst Hindernisse umfahren, die 20cm oder größer sind.

    Demnach macht die untersten Einstellung bei hohem Grass oder größeren Hindernissen mehr Sinn.

    Durch die Tiererkennung werden dann auch keine Tiere erfasst.

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