ExtrudeX: Endloses Filament für Zuhause? Dieser Recycler kostet keine 250€!
Jeder von uns hat sie meist in Form eines Mülleimers: Die „Box der Schande“ voller Fehldrucke und „Poop“, die der 3D-Drucker hinten auswirft. Wegwerfen tut weh, aber professionelle Recycler waren bisher unbezahlbar. Das Kickstarter-Projekt ExtrudeX will das ändern und liefert euch die Baupläne für einen günstigen DIY-Extruder – und packt mit dem PETFusion 2.0 sogar noch einen Flaschen-Recycler oben drauf.
- ExtrudeX (Nur STL-Dateien & Bauanleitung)
- Bundle: ExtrudeX + PETFusion 2.0 (Nur STL-Dateien)
(Hinweis: Ihr kauft hier nur die digitalen Baupläne. Die Hardware-Kosten für Motoren & Co. kommen extra dazu!)
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Inhalt
Das Konzept: 3D-Drucker baut sich seinen eigenen Versorger
Die meisten Filament-Extruder sind riesige, schwere Metallkästen für Labore, die schnell mal vierstellig kosten. ExtrudeX geht den cleveren DIY-Weg. Ihr kauft primär die digitalen Baupläne (STL-Dateien) und eine detaillierte Einkaufsliste.
Den Rahmen, das Gehäuse und die Mechanik druckt ihr euch einfach selbst. Dazu besorgt ihr euch Standard-Komponenten wie einen Scheibenwischermotor, PID-Regler und Heizelemente im Netz. Laut den Entwicklern landen die reinen Materialkosten für die Technik des ExtrudeX dann bei rund 180 bis 250 Dollar (also grob unter 250€). Das fertige Gerät ist kompakt (unter 65 cm lang) und passt bequem neben den Drucker.
PETFusion 2.0: Pfandflaschen statt Pfandgeld
Spannend wird es zudem auch durch das Bundle mit dem PETFusion 2.0. Während der ExtrudeX eure alten (geschredderten) Drucke verarbeitet, ist der PETFusion dafür da, alte PET-Flaschen (Cola, Wasser etc.) direkt in Filament zu verwandeln („Pultrusion“). Ihr schneidet die Flasche in einen Streifen, das Gerät zieht ihn durch eine heiße Düse und macht daraus druckbares PET-Filament. Für rund 60€ (nur die Dateien!) bekommt ihr also Pläne für beide Recycling-Wege: Den klassischen Extruder für Granulat und den „Puller“ für Flaschen. Zumindest in deutschen Gefilden ist das wegen des Flaschenpfands aber weniger attraktiv.
Wie aus Müll neues Gold wird (mit einem kleinen Haken)
Die Vorstellung beim ExtrudeX ist verlockend: Alten Müll oben reinwerfen, perfektes Filament unten rausbekommen. Ganz so einfach ist Physik leider nicht. Ihr braucht – das verschweigen viele – zunächst einen Schredder, um eure Fehldrucke in Granulat zu verwandeln. Im Kickstarter-Video scheint man hier einen handelsüblichen Mixer zweckentfremdet zu haben.
Damit das neue Filament stabil bleibt, empfiehlt ExtrudeX ein Mischverhältnis: 60% frische Pellets (Granulat) und 40% geschreddertes Altmaterial. Ihr recycelt also nicht zu 100%, sondern streckt frisches Material mit eurem Abfall. Das ist immer noch nachhaltiger, sorgt aber vor allem für stabilere Druckergebnisse.
Die Gretchenfrage: Hält der Durchmesser?
Das größte Risiko bei selbstgebauten Extrudern ist immer die Durchmesser-Toleranz. Euer 3D-Drucker erwartet Filament mit exakt 1,75 mm (+/- 0,03 mm). Wenn euer selbstgebauter ExtrudeX mal kurz 1,9 mm ausspuckt, klemmt das Zeug gnadenlos im Hotend.
ExtrudeX kontert hier mit einer langen, lüftergestützten Kühlstrecke und einem genialen Feature: Es gibt einen Mount für einen digitalen Messschieber. So könnt ihr live sehen, wie dick der Strang ist. Eine automatische Regelung gibt es in der Basis-Version zwar nicht, aber für den Preis ist dieser Ansatz fair. Wer übrigens plant, die Maschinen fertig gebaut zu verkaufen, kann zu jedem Kickstarter-Angebot auch eine Lifetime Commercial License erwerben – ein fairer Deal für Kleinunternehmer.
Einschätzung: Ein Muss für Bastler
Für das Geld ist das ExtrudeX-Bundle das ideale Hardware-Projekt für die kalte Jahreszeit. Wer Spaß daran hat, Maschinen zu bauen und den Filament-Kreislauf (sowohl PET als auch PLA/ABS) zu schließen, findet hier einen interessanten Einstieg.
Wer allerdings erwartet, auf Knopfdruck Prusament-Qualität aus Müll zu zaubern, ohne sich die Hände schmutzig zu machen, sollte vorsichtig sein. Es bleibt ein DIY-Projekt – aber eines mit Potenzial. Verfügbar sein soll der ExtrudeX ab Januar 2026.
Würdet ihr euch trauen, selbstgemachtes Filament in euren teuren Drucker zu stecken oder bleibt ihr bei gekauften Rollen?
Quellen:
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