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HarmonyOS mit PC-Modus: So will Huawei das MatePad Edge zum Arbeitstier machen

Das Huawei MatePad Edge ist ein weiterer Versuch, die Grenze zwischen Tablet und Laptop endgültig einzureißen. Mit einer flexiblen magnetischen Tastatur und einem riesigen Display zielt man ganz klar auf die Produktivität ab, die bisher oft Notebooks vorbehalten war. Doch bei all den beeindruckenden technischen Daten bleibt eine entscheidende Skepsis bezüglich des verbauten Prozessors: Kann der hauseigene Chip dieses PC-Versprechen überhaupt einlösen oder scheitert es am Ende an der Leistung?

Huawei MatePad Edge Produktbild

Technische Daten des Huawei MatePad Edge

KategorieHuawei MatePad Edge
Display14,2 Zoll OLED (3120 × 2080 Pixel), 1000 nits, optional matt
ProzessorKirin X90 / Kirin X90A
Arbeitsspeicher16 GB / 24 GB / 32 GB
Speicher256 GB / 1 TB / 2 TB
Akku & Laden12.900 mAh, 140 Watt (100% in 60 Min.)
Maße & Gewicht6,85 mm Dicke / ca. 789 g
BetriebssystemHarmonyOS 5.1 (mit PC-Modus)
KühlungAktives Kühlsystem (Lüfter), Top-Modell mit Flüssigkühlung
ZubehörMagnetische Tastatur (teilweise im Lieferumfang, sonst ca. 183€), M Pencil Pro
Preis & VerfügbarkeitNur in China, ab ca. 732€ (Start) bis ca. 1586€ (Top-Modell)

Riesiges OLED-Display auch als matte Version

Das Erste, was einem ins Auge springt, ist natürlich der Bildschirm. Huawei verbaut hier ein 14,2 Zoll großes OLED-Panel, was für ein Tablet schon eine echte Ansage ist. Mit einer Auflösung von 3120 × 2080 Pixeln und einer Spitzenhelligkeit von 1000 nits dürfte das Display Inhalte gestochen scharf und hell darstellen.

Huawei MatePad Edge Tastatur und Stift

Besonders spannend finden wir die Version mit mattem Bildschirm, die Reflexionen minimiert und ein papierähnliches Schreibgefühl bieten soll. Wer das Tablet also wirklich produktiv zum Schreiben oder Zeichnen nutzt, dürfte hier glücklicher werden als mit dem klassischen Glossy-Look. Verpackt ist das Ganze in einem 6,85 mm dünnen Gehäuse, das gerade mal rund 789 Gramm auf die Waage bringt.

Leistung: Der Elefant im Raum

Kommen wir zum kritischen Punkt. Im Inneren werkelt der Kirin X90 (bzw. X90A in der Basis-Version). Huawei bewirbt das natürlich als „Desktop-Level Prozessor“, aber man muss hier einfach realistisch bleiben. Die Prozessorleistung ist durch die bekannten Hardware-Einschränkungen, denen Huawei unterliegt, weiterhin begrenzt. Es ist halt kein aktueller Apple-, Snapdragon-, Intel- oder AMD-Prozessor. Es gibt aber durchaus Versprechen im Marketingmaterial, die deutlich mehr Leistung als bisher gewohnt andeuten, hier muss man aber auf Benchmarks & Co. warten.

Huawei MatePad Edge Lifestyle

Zwar versucht Huawei das mit massig Arbeitsspeicher auszugleichen, wir reden hier von 16 GB bis hin zu satten 32 GB RAM und verbaut sogar ein aktives Kühlsystem mit Lüftern ins Tablet, um die Leistung konstant zu halten. Aber ob das reicht, um wirklich konkurrenzfähig für anspruchsvolle PC-Tasks zu sein, wagen wir zu bezweifeln. Für Office und Medienkonsum ist das sicher kein Problem, aber bei dem aufgerufenen Preis darf man ruhig Top-Performance erwarten.

Software & PC-Modus: Praktisch, aber mit Haken?

Die Hardware ist nur die eine Seite der Medaille, die Software ist die andere. Das MatePad Edge läuft mit HarmonyOS 5.1 und bietet einen schnellen Wechsel zwischen Tablet- und PC-Modus. Das ist in der Theorie und in den Promo-Videos super praktisch: Man hat Fenster, eine Taskleiste und ein Desktop-Feeling, kann aber bei normaler Tabletnutzung schnell wieder zurückwechseln. Hier profitiert man natürlich davon, dass man in China mittlerweile auf eigene Software setzt.

Huawei MatePad Edge PC und tablet

Sowohl Smartphones/Tablet-Apps werden unterstützt, als auch volle Desktopversionen. Sollte das MatePad Edge nach Deutschland kommen, müsste man sich dann mal anschauen, ob man auch mit dem Android-HarmonyOS diesen smarten Wechsel gut umgesetzt bekommt. Mit Samsung und dem Dex-Modus gibt es ja durchaus Beispiele dafür.

Akku voll in 60 Minuten

Der Akku fasst 12.900 mAh, was für lange Arbeitstage reichen sollte. Der eigentliche Kracher ist aber die Ladegeschwindigkeit: Das Tablet lädt mit bis zu 140 Watt. Das sorgt dafür, dass ein kompletter Ladevorgang wohl nur 60 Minuten dauert. Geladen wird über den USB-C-Anschluss am Gerät.

Huawei MatePad Edge laden

Teures Zubehör und Bundle-Preise

Das MatePad Edge ist kein günstiges Vergnügen, vor allem wenn man es als Laptop-Ersatz nutzen will. Die Preise in China starten bei 5999 Yuan (ca. 732€) für die kleinste Version mit 16 GB/256 GB. Wer aber die Version mit mattem Bildschirm will, muss schon 7299 Yuan (ca. 891€) hinlegen.

Der Haken liegt beim Zubehör: In den kleineren Speichervarianten ist die Tastatur nämlich nicht dabei. Kauft man diese einzeln, werden umgerechnet saftige 183€ fällig. Erst ab der 24 GB + 1 TB matten Version für 9999 Yuan (ca. 1220€) liegt das Keyboard direkt bei. Das absolute Top-Modell mit 32 GB + 2 TB und Flüssigkühlung inklusive Tastatur schlägt dann sogar mit 12999 Yuan (ca. 1586€) zu Buche. Das ist schon ein stolzer Preis für ein Tablet, welches sehr wahrscheinlich schlechtere Performance als vergleichbare Modelle bietet.

Hardware-Limitierung trifft auf 2-in-1 Konzept

Das Huawei MatePad Edge ist auf dem Papier ein extrem spannendes Gerät. Der Formfaktor mit dem 14,2 Zoll OLED und dem flexiblen Wechsel zwischen Tablet und PC-Modus ist genau das, was viele suchen. Die Prozessorleistung ist durch die Huawei-Situation einfach limitiert, egal wie viel RAM oder Lüfter man dort hineinpackt.

Dazu kommt die Preisgestaltung. Wenn man bedenkt, dass man für das volle Erlebnis inklusive der Tastatur, die einzeln mit 183€ echt ins Geld geht, fast zwangsläufig zu den teureren Bundles oder dem Zubehörkauf greifen muss, wird auch das MatePad Edge teuer. Mal sehen, ob Huawei das Gerät auch nach Deutschland bringt oder ob es ein China exklusives Gerät bleibt.

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Fabian

Als Experte für Saugroboter teste ich für China-Gadgets unzählige Modelle auf Herz und Nieren und bin zudem regelmäßig in unserem Podcast "Technisch Gesehen" zu hören. Meine private Leidenschaft gilt neben den smarten Haushaltshelfern vor allem Kopfhörern, Monitoren und PCs.

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Kommentare (1)

  • Profilbild von Felix
    # 25.11.25 um 23:34

    Felix

    Was ist denn nun mit der Leistung? Für Vermutungen kann ich auch meinen Nachbar fragen…

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