Perfekt präsentieren – Insta360 Link 2 & Link 2C im Test
Webcams sind eines dieser Gadgets, was mich im Arbeitsalltag eigentlich täglich begleitet. Da ich aber meist ein Notebook mit integrierter Webcam nutze, habe ich mich wirklich mit der Thematik auseinandergesetzt. Auch wenn viele integrierte Webcams nur mittelmäßige Qualitat liefern, hat es meistens ausgereicht. Nun konnte ich die neuen Insta360 Webcams austesten. Als namenhafter Hersteller mit Erfahrung in Videoaufnahmen, kann nicht nur die 4K-Qualität, sondern vor allem das KI-Tracking überzeugen.
- Insta360 Link 2
- Insta360 Link 2C
Inhalt
Vergleich Link 2 vs. Link 2C
Insta360 Link 2 | Insta360 Link 2C | |
Sensorgröße | 1/2“ | 1/2“ |
Auflösung Video | Horizontal: 4K @ 30 fps, 720p @ 60 fps, 1080p @ 60 fps, 360p @ 30 fps Porträt: 4K @ 30 fps, 1080p @ 60 fps, 720p @ 60 fps | Horizontal: 4K @ 30 fps, 720p @ 60 fps, 1080p @ 60 fps, 360p @ 30 fps Porträt: 4K @ 30 fps, 1080p @ 60 fps, 720p @ 60 fps |
HDR-Video | Unterstützt in allen Auflösungen und Bildraten | Unterstützt in allen Auflösungen und Bildraten |
Autofokus | Unterstützt bei einer Distanz von 10 cm bis ∞ | Unterstützt bei einer Distanz von 10 cm bis ∞ |
Sichtfeld (FOV) | 79,5° DFOV, 67° HFOV | 79,5° DFOV, 67° HFOV |
Gimbal | 2-Achsen-Gimbal | Nein |
KI-Tracking | Ja | Nein, automatisches Framing |
Gestensteuerung | Ja | Ja |
Spezialmodi | Automatisches Framing, Intelligentes Whiteboard, DeskView | Automatisches Framing, Intelligentes Whiteboard, DeskView |
Mikrofone | KI-Noise-Cancelling | KI-Noise-Cancelling |
Anschlüsse | USB-C | USB-C |
Befestigung | Integrierter Clip, 1/4″ Gewinde | Integrierter Clip, 1/4″ Gewinde |
Software | Insta360 Link Controller | Insta360 Link Controller |
Abmessungen | 71,3 × 58,9 × 38 mm | 62,7 × 30 × 26 mm |
Gewicht | Ohne Magnethalterung: 101,5 g Mit Magnethalterung: 166,5 g | Ohne Magnethalterung: 46,5 g Mit Magnethalterung: 111,5 g |
UVP (ca.) | 229,99€ | 169,99€ |
Wie schlagen sich Link 2 & 2C im Material- und Verarbeitungs-Check?
Als weltweit etablierter und vor allem beliebter Anbieter ist Insta360 schon länger bekannt und das liegt natürlich auch ein einer sehr guten Verarbeitung ihrer Produkte. Auch bei den Link-Kameras lassen sich keinerlei Mängel feststellen. Beide Kameras sind gut verarbeitet, es gibt keine Makel oder auffällige Spaltmaße. Zudem ist die Haptik der Webcams sehr angenehm, wenn man die Webcam in der Hand hat, fühlt es sich wertig an.
Was oft bei günstigeren Modellen billig produziert wird, sind Kabel und Halterungen. Davon ist bei Insta360 aber keine Rede, beide Halterungen sind aus Metall gefertig mit entsprechenden Gummischutz an der Stelle, an der die Webcams magnetisch festhalten. Und das ist auch gut so, denn der Magnet ist so stark, dass die Webcams nicht nur extrem sicher befestigt sind, sondern auch am Metall zerkratzen könnten.
Für die Link 2, die über ein 2-Achsen-Gimbal verfügt, ist eine gute Verarbeitung besonders wichtig. In der Testphase hat sich gezeigt, dass dieses sehr smooth in seinen Bewegungsabläufen ist, hier schabt und reibt absolut nichts und mit der Zeit blendet man die Bewegungen der Kamera komplett aus. Für den Preis, der für die Webcams anfällt, sollte das meiner Meinung nach genau so sein.
Lediglich für den Start bewegt die Kamera sich einmal in ihrem kompletten Bewegungsablauf und „klackert“ dabei leicht metallisch, siehe Video. Im normalen Bewegungsablauf hört man sie nicht.
Was ist im Lieferumfang enthalten?
Der Lieferumfang für die beiden Modelle unterscheidet sich nicht. In beiden Fällen erhalten wir die Webcam mit entsprechender Metallhalterungen, einem USB-C auf USB-C Kabel, ein USB-C auf USB-A Adapter, Anleitung und Sticker.
Die Kabel sind mit 1,5 m für den normalen Schreibtisch ausreichend lang, wer mehr Distanz zwischen PC und Aufstellungsort überbrücken möchte, der sollte ein längeres Kabel ordern.
Plug & Play? Die Insta360 Link Controller Software
Technik die einfach per Plug & Play funktioniert – lieben wir. In diesem Fall wird automatisch nach Verbindung die 360 Link Controller Software installiert, Treiber oder ähnliches sind nicht von Nöten.
Die Software ist von der Bedienung her intuitiv. Es gibt zwar wirklich viele Einstellungsmöglichkeiten, man verliert dennoch nicht den Überblick. Für alles, was man einstellen kann, gibt es auch immer die passenden Erklärungen über die kleinen Fragezeichen.

Das ist für simple Meetings aber auch gar nicht wirklich notwendig, beide Webcams sind mit Einstecken des Kabels direkt einsatzbereit. Wer aber mehr als das benötigt, und dafür kauft man sich auch eines der Modelle zu den Preisen, der kann für die Insta360 Link 2 zum Beispiel aus den folgenden Optionen auswählen:
Für die Link 2C gibt es eine etwas abgespecktere Version an Einstellungsmöglichkeiten. Das liegt vor allem daran, dass wir bei diesem Modell kein bewegliches Gimbal sowie KI-Tracking haben.
Es muss gesagt werden, dass wir nicht alle Funktionen der Webcams austesten konnten, da zum Beispiel ein smartes Whiteboard oder andere Ähnliches nicht vorhanden sind. Auf das, was wir aber austesten konnten, sind wir im Folgenden näher drauf eingegangen.
Bis zu 4K @ 30 fps mit beiden Webcams
Die Bildqualität in beiden Webcams ist in den technischen Details differenziert aufgelistet. Unterschiede bestehen dabei zwischen den beiden Modellen keine, man muss also keinen Qualitätsverlust befürchten, sollte man sich für die günstigere Option entscheiden.
Für die normalen, horizontalen Aufnahmen, habt ihr folgende Einstellungsmöglichkeiten zur Auswahl:
- 4K @ 30/25/24 fps
- 720p @ 60/50/30/25/24 fps
- 1080p @ 60/50/30/25/24 fps
- 360p @ 30/25/24 fps
Es gibt zusätzlich auch noch den Portrait-Modus. In diesem Fall stellt ihr die Webcam vertikal auf, was mit einem Stativ und der Halterung einfach möglich ist, und die Software dreht eure Aufnahme automatisch. Dort habt ihr unter folgenden Auflösungen die Wahl:
- 4K @ 30/25/24 fps
- 1080p @ 60/50/30/25/24 fps
- 720p @ 60/50/30/25/24 fps
Neben der großen Auswahl an unterschiedlichen Auflösungen gibt es noch weitere Features, die euch bestmöglich darstehen lassen. Mit dem verbauten 1/2″-Sensor und HDR sind selbst Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen nicht als solche zu erkennen. Insta360 spricht hier selbst von „DSLR-Qualität in einer Webcam“. Echtes DSLR ist hardwaretechnisch natürlich nicht gegeben, es soll qualitativ vergleichbar sein.
Das wird vor allem deutlich, wenn man sich viel im Bild bewegt und eure Darstellung gestochen scharf bleibt. Der Bokeh-Effekt, der Hintergrund ist verschwommen, der Vordergrund fokussiert scharf, funktioniert ebenfalls einwandfrei, genauso wie den Hintergrund komplett durch etwas anderes ersetzen zu lassen.
In diversen Meetings, an denen ich in den letzten Wochen mit den beiden Webcams teilgenommen habe, war die Bildqualität jederzeit Top und vor allem besser, als bei meinen Teamkollegen. Richtige Schwächen habe ich nicht feststellen können, außer einer minimalen Verzögerungszeit, wenn man zwischen unterschiedlichen Einstellungen hin und her wechselt, dann setzt auch der Ton ganz kurz aus.
Klarer, deutlicher Sound mit KI-Geräuschunterdrückung
Beide Webcams verfügen über Mikrofone auf der Oberseite des Gehäuses. Diese sind in der Lage Sound dank KI-Rauschunterdrückungstechnologie klar und deutlich zu übertragen. In den Meetings wurde mir die Soundqualität als „sehr gut“ beschrieben, Hintergrundgeräusche wurden nicht mit übertragen. Dazu sei aber gesagt, dass dies nicht in einer Umgebung mit extrem vielen Geräuschen oder redenen Menschen ausgetestet wurde.
Für beide Modelle gibt es drei Optionen an Geräuschunterdrückung: Sprachfokus, Sprachunterdrückung und Musik. Sprachfokus hebt die Stimme hervor und unterdrückt Umgebungsgeräusche, Sprachunterdrückung filtert dementsprechend in lauterer Umgebung andere Stimmen heraus und der Musik-Mode ist für (Live-) Streamer interessant, da dort Hintergrundmusik heruasgefiltert wird.
KI-Tracking und Auto-Tracking
Der größte Unterschied zwischen den beiden Modellen ist, dass die Link 2 über ein 2-Achsen-Gimbal verfügt und die 2C nicht. Dadurch entstehen auch unterschiedliche Trackingmöglichkeiten. Für die Link 2 gibt es ein KI-Tracking, das den gesamten Bewegungsraum mit dem Gimbal abdeckt. Dafür analysiert die KI euren Bildausschnitt und erkennt Personen im Bild, passt automatisch den Fokus, die Bewegung und den Bildausschnitt nach euren Einstellungen an. Wenn ihr mehrere Personen darstellen wollt, müsst ihr das vorher im Link Controller einstellen, ansonsten werden Personen im Hintergrund nicht automatisch fokussiert.
Die Link 2C verfügt dagegen über Auto-Tracking, heißt sie zoomt automatisch und passt den Bildausschnitt so an, dass Einzel- und Mehrpersonen im Bildausschnitt bleiben. Auch das wählt ihr vorher aus, wenn es von Bedarf ist.
Autofokus & Deskview
Eine weitere praktische Funktion, wenn man etwas präsentierten möchte, was nicht explizit mit einem Whiteboard zu tun hat, ist der Phase Detection Auto Focus (PDAF). Dadurch werden auch Dinge, die ihr vor die Kamera haltet in sekundenschnelle automatisch fokussiert.
Wenn ihr etwas auf eurem Schreibtisch zeigen wollt, dann ist für beide Modelle auch DeskView möglich. Für die Link 2 bedeutete das, dass die Kamera sich automatisch nach vorne neigt und die Software den Bildausschnitt entsprechend dreht. Den genauen Ausschnitt kann man per Joystick über die Software einstellen. Für die 2C ohne Gimbal, muss die Kamera händisch nach vorne geneigt werden, was mit der Halterung mit wenigen Handgriffen möglich ist.
Einfaches präsentieren mit Whiteboard-Modus
In meinem Kopf ist der Use-Case für solche Arten von Webcams auf jeden Fall Präsentieren in jeglicher Art. Dafür haben wir schon das Tracking, Autofokus und Deskview näher erläutert, am ehesten wird aber wohl der Whiteboard-Modus genutzt werden. Da wir leider keinen Zugriff auf ein smartes Whiteboard hatten, hier nur der Bezug auf ein einfaches, kleines Whiteboard.
Dafür sind im Lieferumfang vier Sticker mit schwarzen Ecken enthalten. Diese befestigt man an den entsprechenden Ecken seines Whiteboards. Stellt man nun in der Software auf Whiteboard um, dann wird der Bildausschnitt durch die Kamera analysiert, die Größe des Whiteboards festgestellt und dieses automatisch anvisiert und im Bildausschnitt passend angezeigt.
Einfaches Wechseln dank Gestensteuerung?
Natürlich widerspricht es ein bisschen dem Prinzip der Einfachheit, wenn man für jede Einstellungsmöglichkeit zum Computer zurücklaufen muss. Dafür gibt es entweder die Möglichkeit die Link Controller Software auch als App auf dem Smartphone zu benutzen oder eine gewisse Auswahl an Gestensteuerungen. Die Kamera soll dabei bestimmte Gesten automatisch erkennen und entsprechend agieren.
Beispielsweise kann man das KI-Tracking einschalten, in dem man seine flache Hand frontal vor die Kamera hält. Die Geste muss dabei in Richtung Kamera klar und deutlich erkennbar sein und nicht als Teil des natürlichen Bewegungsablaufs. Dafür blinkt die LED-Anzeige an der Kamera zwei mal, wenn das Signal verstanden wurde.
Während des Testvorgangs hatte ich mit der Gestensteuerung ein wenig Probleme und das wahrscheinlich großteilig selbstverschuldet. In den wenigsten Fällen hat die Kamera meine Bewegungen erkannt, entweder weil meine Hände sehr klein sind, die Farbe meiner Handinnenflächen nicht genug Kontrast zur restlichen Umgebung geliefert hat oder ich es nicht geschafft habe die Geste deutlich und klar Richtung Kameralinse zu tätigen. Wenn man sich selbst auf einem anderen Bildschirm sieht, auf dem aber nicht die Kamera angebracht ist, führt das zumindest bei mir zu zu viel Verwirrung. Ich empfehle die Gestensteuerung vor größeren Präsentationen zu üben und klare Bewegungsabläufe zu verinnerlichen.
Wenn die Gesten funktionieren, dann sind sie aber auch besonders praktisch. Insbesondere das Raus- und Reinzoomen per L-Finger oder das erwähnte KI-Tracking flüssig im Bewegungsablauf zu integrieren, steigert eure Präsentation enorm.
Privatssphäre mit nur einem Handgriff
Die Zeiten der abgeklebten Webcams sind so gut wie vorbei, die Sorge vor der ständigen Überwachung bleibt aber trotzdem bei manchen. Dafür implentiert Insta360 für die Link 2C einen simplen Schieberegler auf der Seite, mit der die Linse der Webcam abgedeckt wird.
Bei der Link 2 dreht man händisch die Webcam nach unten, die Software erkennt automatisch an der Bewegung, dass diese ausgeschaltet werden soll und der grüne LED-Kreis verfärbt sich rot.
Die entscheidenden Unterschiede: Link 2 vs. Link 2C – Welches Modell solltet man sich holen?
Zunächst noch einmal der Blick auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen, abgesehen von Größe und Gewicht: die Insta360 Link 2 verfügt über ein 2-Achsen-Gimbal und das neueste KI-Tracking. Die Link 2C ist statisch und benutzt das weniger intelligente Auto-Tracking. Abgesehen davon bieten beide Modelle großteilig die gleichen Funktionen, mit einem Preisunterschied von circa 60€.
Für die Wahl des richtigen Webcam-Modells ist es wichtig zu wissen, wie eure Meetings, Präsentationen oder Livestreams aussehen. Präsentiert ihr in normalen Räumlichkeiten, hauptsächlich als Einzelperson und bewegt euch nicht allzu viel Hin und her, dann ist die Link 2C vollkommen ausreichend. Ist euer Programm aber deutlich dynamischer, ihr zeigt oder präsentiert im großen Rahmen, eventuell mit mehreren Personen und bevorzugt die Agilität und Automatisierung durch das Gimbal, dann ist die Link 2 das Produkt für euch.
Dynamische Meetings, Präsentationen oder Livestreams
Für 170€ bzw. 230€ erwarte ich auch entsprechend viel von einer Webcam, auch ohne großartige Testerfahrungen vorher. Und ich muss sagen, dass ich insgesamt durchweg positiv beeindruckt bin von beiden Modellen und meine Kollegen sich durchaus meine Begeisterung in Calls anhören mussten. Es hat einfach irgendwie etwas magisches, wenn man sich wild durch den Raum bewegt, das Bild im Meeting aber die ganze Zeit konstant und scharf auf mein Gesicht fokussiert geblieben ist.
Würde ich so viel Geld für Webcams ausgeben? Sehr wahrscheinlich nicht, aber ich präsentiere in der Regel auch sehr wenig in Meetings für andere Personen. Thorben hat dagegen schon Interesse an zumindest einer dieser Webcams angemeldet, das KI-Tracking sowie das Auto-Tracking sind extrem praktisch.
- top Verarbeitung
- sehr praktische Funktionen
- einfaches, gutes Präsentieren
- Gestensteuerung wird nicht immer optimal erkannt
- Preisliche Investition, muss sich lohnen
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