Leser-Test: Kingroon KP3S 3D-Drucker für nur 110,98€ – Der neue Budget-King?
Bestpreis: Den Kingroon KP3S, den Budget-King unter den kleinen 3D-Druckern, bekommt ihr bei Banggood für 110,98€.
Gutschein: BGRA535
Auf einen Blick:
- einer der besten seiner Klasse
- Direct Drive
- Linearschienen
Ich bin Lars, 40 Jahre alt und ich bin 2018 durch Kristians Beitrag zum Anycubic I3 Mega zum 3D-Druck gekommen. Mittlerweile habe ich einige Drucker und ein kleines Nebengewerbe in diesem Bereich. Ich habe die Chance bekommen für China-Gadgets als Gasttester den Kingroon KP3S zu testen und habe das Angebot natürlich sehr gerne angenommen. Hier nun mein Testbericht.
Der Kingroon KP3S ist ein eher kleiner FDM 3D-Drucker mit einer Druckgröße von 180x180x180mm. Mit ca. 160€ ist er ein eher sehr günstiger Drucker, was besonders für den Einstieg in die 3D-Druck-Welt spannend ist.
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- Kingroon KP3S Pro 3D-Drucker
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Inhalt
Technische Daten
Name | Kingroon KP3S |
Druckvolumen | 180x180x180mm |
Druckbare Materialien | PLA, TPU, ABS, PETG, ASA, und weitere |
Extruder | Titan Direkt Extruder/ V5 Hotend |
Filament | 1,75mm |
Anschlüsse | USB, Micro-SD-Card |
Extras | Direkt Extruder Linear Führungen an X- und Y-Achse |
Lieferung und Verpackung:
Das Paket kam von China-Gadgets. Der Drucker kam gut verpackt bei mir an. Der Karton ist stabil und der Drucker ist in mehreren Lagen Schaumstoff sicher untergebracht.
Unter einer Lage Schaumstoff befindet sich das externe Netzteil, die Kleinteile und die Anleitung usw.
In der Schicht darunter befindet sich der Drucker, der aus 2 Baugruppen besteht.
Als Zubehör wird alles mitgeliefert, was man für den Start braucht. Natürlich in sehr einfacher Qualität, aber zumindest die Seitenschneider sind durchaus zu gebrauchen (ja, ich weiß, dieser Text wiederholt sich😉). Es gibt einen Gabel-Schlüssel, mehrere Innensechskantschlüssel, einen Seitenschneider, 3 Ersatzdüsen (0,4/0,6/0,8mm), eine SD-Karte und einen USB Adapter, eine kleine Rolle Filament (10m) und die gedruckte Anleitung (deutsch). Auch ein paar Ersatzschrauben liegen bei.
Aufbau
Der Aufbau ist sehr einfach und ist auch in der Anleitung (deutsch) beschrieben. Die Anleitung sorgt aufgrund der „interessanten“ Übersetzung für Bauchweh vor Lachen.
Der Kerndrucker besteht aus 3 Teilen, nämlich Basis, Z-Achse und Gewindestange. Der Aufbau hat mich äußerst positiv überrascht. Viele Hersteller versprechen eine Montage in 5 Minuten, bisher hat das aber noch kein Drucker gehalten, den ich in den Händen hatte. Hier ist der Aufbau tatsächlich blitzschnell erledigt. Einfach die Z- Achse mit 2 Schrauben an der Basis befestigen, Gewindestange durch die Mutter der Z-Achse drehen und mittels Kupplung am Motor befestigen – fertig. Das ist die ganze Montage. Es müssen keine Stecker eingesteckt werden oder Sonstiges. Eine zusätzliche Besonderheit ist, das X- und Y-Achse mit Linearführungen statt mit Rollen ausgestattet sind. Das ist deutlich teurer, aber einfacher in der Montage und in der Wartung und Präzision.
Das Kabelmanagement würde ich als in Ordnung bezeichnen. Das Heizbett hat eine einfache Zugentlastung. Auch der Kabelstrang des Extruders ist ordentlich geführt. Es ist ein Filament-Halter beigelegt um die Filament-Rolle auf einer Oberfläche drehbar zu lagern, ungünstig dabei ist aber, dass der Drucker durch den Direkt Extruder gerne von oben mit Filament bedient wird. Das hat man nicht so richtig bedacht.
Was nach dem Aufbau noch unbedingt gemacht werden muss, ist das Einstellen der Laufrollen der Z -Achse. Da bei den übrigen Achsen Linearführungen verbaut sind, muss man da nichts machen, außer sie ab und zu etwas zu schmieren.
Verarbeitungsqualität
Die Verarbeitungsqualität ist gut. Alles fühlt sich wertig und stabil an. Die Löcher passen und die Winkel der Z-Achse stimmen auch. Das externe Netzteil ist sicherlich Geschmackssache. Am Ende kann es sogar beim Platzsparen helfen, da man es in einer Ecke verstauen kann.
Der USB-Anschluss und Micro-SD-Karten-Slot sind benutzerfreundlich an der linken Seite untergebracht. Wobei ich lieber einen Voll-Format-SD-Slot hätte, die kleinen Micro-SD-Karten sind doch sehr fummelig.
Das Druckbett besteht aus einem magnetisch befestigten Klon der bekannten BuildTak-Druckplatte. Diese Platten zeichnen sich durch eine extrem gute Haftung aus, die bei anderen Filamenten als PLA auch schon mal bis zur Zerstörung führen kann. Für Anfänger, die mit PLA arbeiten, ist es allerdings die perfekte Druckunterlage. Leider ist die Druckbettauflage nicht auf einer Federstahlmatte aufgebracht, das hätte die Stabilität und die Haltbarkeit erhöht. Dieses ist aber wohl dem niedrigen Preis des Druckers von um die 160€ geschuldet. Eine Druckbett-Isolierung fehlt leider, kann man aber leicht nachrüsten.
Die Bedienung erfolgt über ein Touch Farbdisplay. Parameter wie Temperaturen, Lüftergeschwindigkeit usw. können während des Druckvorgangs verändert werden. Es ist intuitiv zu bedienen. Die Sprache lässt sich auf Deutsch einstellen. Die Übersetzung ist qualitativ genauso wie in der gedruckten Anleitung. Dadurch ist nicht immer klar ersichtlich, was welcher Button bewirkt. Leider sind die Informationen während des Drucks recht dürftig. So ist zum Beispiel nie ersichtlich, in welcher Druckhöhe sich der Drucker gerade befindet.
Der Extruder ist ein Titan Klon und arbeitet nach dem Single-Gear Prinzip. Das heißt, dass nur ein Zahnrad, das das Filament führt, angetrieben ist. Der Anpressdruck ist einstellbar. Der Extruder ist als Direkt-Extruder ausgeführt, das heißt, dass der Weg des Filaments vom Extruder zum Hotend sehr kurz ist. Damit eignet sich der Drucker auch für flexible Filamente wie TPU.
Wir haben hier ein V5 Klon Hotend mit MK8 Düse. Die Bauteilkühlung ist einseitig ausgelegt und die Luftführung ist gedruckt. Der Lüfter ist ein Axiallüfter. Das Hotend macht abgesehen von der Bauteilkühlung einen durchdachten Eindruck. Die Bauteilkühlung erwarte ich als Schwachpunkt.
Leveling
Das Levelling kann man als “Back to Basic” bezeichnen. Es gibt keinerlei Sensoren, die einen unterstützen. Die einzige Unterstützung ist, dass man auf Knopfdruck verschiedene Positionen mit der Düse anfahren kann. Das braucht man aber wirklich nicht. Der Ablauf ist wie folgt:
- Aufheizen des Druckbetts und der Düse auf die Drucktemperatur
- Homing aller Achsen und Deaktivieren der Motoren im Menü
- Manuelles Schieben des Hotends in die 4 Ecken des Druckbetts und Einstellen des Abstandes zwischen Düse und Druckbett mittels der großen Schrauben am Druckbett. Der Abstand ist richtig, wenn ein normales Blatt Papier sich noch zwischen Druckbett und Düse schieben lässt.
Das war dann schon die ganze Einstellung. Bei dem kleinen Druckbett geht das auch manuell sehr gut.
Druckergebnisse
Das Erste, was ich mache, wenn ich einen Drucker auspacke: Ich lege das Originalfilament ganz weit weg. Für die ersten Tests nehme ich immer Filament, von dem ich sicher weiß, dass es funktioniert. Somit kann ich das Filament als Fehlerquelle ausschließen, wenn etwas schief geht. Für meine PLA-Tests kam das graue und rote Filament von M4P zum Einsatz. Die Lautstärke des Druckers würde ich auf keinen Fall als leise bezeichnen, zwar sind silent Treiber verbaut, aber wie meistens bei den „günstigen“ China Geräten sind zumindest vereinzelt „Brüll-Lüfter“ verbaut. In diesem Fall ist es zum Glück nicht der Hotend Lüfter, sondern der Lüfter vom Netzteil. Diese sind tendenziell deutlich einfacher gegen hochwertigere zu tauschen. Out of the Box ist er für mich für ein Büro gerade noch akzeptabel.
Auf der SD-Karte findet sich ein druckfertiges Modell von einem Wikinger auf einem Rad. Dieses habe ich zuerst gedruckt um einen Eindruck davon zu bekommen, ob der Drucker an sich korrekt arbeitet. Das Teil kam recht gut aus dem Drucker. Wie schon bei den letzten Tests teile ich das Ganze wieder in einen Anfänger- und einen Fortgeschrittenen-Teil auf.
Anfänger
Bei diesem Test habe ich die Out-of-the-Box-Qualität untersucht, die für einen absoluten Anfänger wichtig ist. Ich nutze Cura in der Version 4.13. Für den Kingroon KP3S ist ein Profil vorhanden, welches ich ausgewählt habe. Das PLA-Druckprofil habe ich als Startpunkt genommen ohne jede Änderung. Die optimale Drucktemperatur habe ich mit einem Temperatur Tower ermittelt. Wie das geht, könnt ihr in Kristians Beitrag auf dieser Seite lesen. Danach habe ich mit diesen Einstellungen meine Testdrucke durchgeführt.
Out of the Box ist die Qualität des Benchy wirklich schon brauchbar. Wir haben ein paar Artefakte an den Überhängen im Bug und Stringing. Die Artefakte kommen zum einen daher, dass das Druckprofil die sogenannte Z-Narbe, also den Anfang eines Layers, nicht wirklich gut wählt. Diese Stellen sind immer sichtbar. Darum legt man sie meist in Ecken, wo sie nicht so auffallen. Das passiert hier aber nicht. Als weiteren Grund für Artefakte, gerade in den Überhängen, vermute ich die Bauteilkühlung. Aber für so einen Schnellschuss ohne Optimierung, ist das Ergebnis wirklich brauchbar.
Als nächstes habe ich als Härtetest den Lattice Cube gewählt. Ein Härtetest für die Bauteilkühlung und eine große Menge Retracts. Das Ergebnis zeigte eine sehr schwache Druckqualität in den lüfterabgewandten Überhängen und starkes Stringing, die Qualität ist nicht gut. Allerdings muss man sagen, dass manche Drucker diesen Würfel gar nicht hinbekommen, es ist wirklich ein Härtetest. Schlechte Qualität in Überhängen der lüfterabgewandten Seite deuten auf eine Schwäche in der Bauteilkühlung hin.
Dieses Mal habe ich auch wieder im Anfänger-Test die Voronoi Katze gedruckt: Alles in allem mit einem guten Ergebnis. Stringing war zu erwarten, dass es so wenig ist, hat mich positiv überrascht.
Ohne jede Modifikation am Druckprofil ist die Qualität schon ganz ok. Das verwendete Grau ist ein Testfilament, welches jeden noch so kleinen Fehler offenlegt. Man kann mit dem Druckprofil als Anfänger arbeiten, aber es gibt noch einigen Raum für Optimierungen.
Fortgeschrittene
Nachdem der Drucker ohne Optimierungen schon brauchbare Drucke vollbracht hat, wollte ich testen, was mit den üblichen Einstellungsmöglichkeiten noch rauszuholen ist, ohne die Hardware zu verändern. Die Standard-PLA-Drucke habe ich auf der originalen Druckoberfläche angefertigt, die Drucke haften sehr gut und lassen sich nach dem Erkalten mit etwas Aufwand entfernen.
Für die Tests habe ich das weiter oben erwähnte Cura Profil optimiert. Mittels Temperatur Tower und Retract Tests die Materialparameter angepasst und in Cura vor allem die Druckgeschwindigkeit von 60mm/s auf 50mm/s gesenkt. Ich habe festgestellt, dass die Artefakte weniger werden, wenn man das Benchy so dreht, dass der Bug in Richtung der Bauteilkühlung zeigt. Die Qualität ist danach sehr brauchbar, etwas Optimierung könnte man noch in das Stringing investieren.
Der Lattice Cube ist nach der Optimierung deutlich besser geworden. Auf der Bauteilkühlung abgewandten Seite zeigen sich zwar immer noch Schwächen, aber die sind deutlich weniger ausgeprägt. Leichtes Stringing ist auch noch vorhanden, allerdings ist das schon Jammern auf hohem Niveau.
Die Voronoi Katze wurde wieder recht gut. Leichtes Stringing ist noch da, insgesamt erzielt der Druck aber ein gutes Ergebnis.
Zum Spaß habe ich auch nochmal den beliebten Oktopus druckbettfüllend gedruckt. Der ist wirklich sehr gut geworden. Alle Gelenke waren direkt ohne jede Einschränkung beweglich und das Druckbild insgesamt sehr gut. Vielleicht verschafft das ein besseres Bild über die Druckqualität, anstatt nur auf die Schwächen bei den Härtetests zu schauen.
Fazit
Anfänger
Die Aussicht, den Kingroon KP3S zu testen, hat mich nicht wirklich begeistert. Der Drucker hat mich im Laufe der Tests aber wirklich positiv überrascht. Er macht für den niedrigen Preis sehr vieles richtig. Dabei ist die Montage auch noch kinderleicht und Linearführungen sind weit über dem Standard. Für den Einstieg in die 3D-Druck-Welt kann ich diesen Drucker uneingeschränkt empfehlen. Mich wundert ein wenig, dass dieser Drucker so unbekannt ist.
Fortgeschrittene
Auch fortgeschrittene User, die einen kleinen Drucker mit einer guten Druckqualität für PLA suchen, können mit dem KP3S glücklich werden. Er nimmt nicht viel Platz weg und er verbraucht nicht viel Strom. Mit einer zusätzlichen Isolierung des Druckbetts und einer besseren Bauteilkühlung kann der Drucker nochmal deutlich aufgewertet werden.
- gute Verarbeitung
- gute Out-of-the-Box Qualität
- Linearführungen an der X- und Y-Achse
- sehr leichte und schnelle Montage
- für Anfänger gute Druckbettauflage
- niedriger Preis
- Profil in Cura vorhanden und brauchbar
- Heizbett nicht isoliert
- Übersetzung der Anleitung und des Menüs schwach
- schwache Bauteilkühlung
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