Nintendo Switch 2 im Ersteindruck: Warum du die Konsole kaufen solltest – und warum nicht
Die Nintendo Switch 2 hat einen sehr erfolgreichen Start hingelegt mit 3,5 Millionen verkauften Geräte in den ersten vier Tagen sogar einen Rekord aufgestellt. Auch wir haben es uns nicht nehmen lassen, die Konsole zu bestellen, und können euch nach bereits einigen Stunden mit der Switch 2 sagen, wie gut sie wirklich ist; wo ihre Stärken liegen und wo sie auch Schwächen hat.
- Nintendo Switch 2
- bei Nintendo | MediaMarkt für 469,99€ (Mario Kart Bundle für 509,99€)
Inhalt
Sehr schönes, aber anfälliges Display
Wie gut sich die Switch 2 anfühlt, wird am ehesten klar, wenn man sie neben ihrer Vorgängerin sieht. Die Switch 2 ist nicht nur größer, sie fühlt sich insgesamt einfach hochwertiger und besser verarbeitet an. Das Gefühl lässt sich schwer beschreiben, wenn man nicht beide Geräte in den Händen gehalten hat, aber die Switch 1 wirkt ab dann einfach ein bisschen wie ein billiges Plastikspielzeug, das kann man definitiv so sagen.

Das Display ist ein gewaltiger Schritt nach vorne. Obwohl man sich gegen ein OLED-Display entschieden hat, ist es um Längen besser, was vor allem an der Größe und der Auflösung von nun 1080p liegt. Mir haben schon Freunde erzählt, dass sie sich nun vorstellen können, den Handheld-Modus endlich mehr zu nutzen, weil man nun selbst „große“ Titel wie die beiden Zelda-Teile auch abseits des Fernsehers wirklich genießen kann. Hier kommt aber auch der erste kleine Kritikpunkt. Ich habe schon Erfahrungsberichte von Nutzern gelesen, die von Beschädigungen des Bildschirms berichten. Anscheinend zerkratzt die Oberfläche sehr leicht und eine Schutzfolie ist womöglich noch eher vonnöten als beim vorherigen Modell. Eine kleine Liste mit sinnvollem Zubehör für die Konsole haben wir übrigens hier für euch.
In Sachen Zubehör sei auch noch erwähnt, dass alle offizielle Switch-1-Controller auch mit der Switch 2 funktionieren. Das betrifft sowohl den Pro Controller als auch die alten Joy-Cons. So konnten wir hier schon am ersten Tag eine Split-Screen-Multiplayer-Sitzung starten, ohne zusätzliche Controller zu kaufen. Ich sehe mich ehrlich gesagt auch nicht den neuen Pro Controller kaufen. Von dem höre ich zwar viel Gutes, aber die erste Version war eben auch schon gut und funktioniert noch wunderbar. Mittlerweile hat auch 8Bitdo ein Firmware-Update nachgeliefert, mit dem die Controller der Marke auf die Switch 2 funktionieren.

Für mich persönlich waren aber die Lautsprecher die größte Überraschung. Der Ton klingt so viel besser als vorher, ist klarer und räumlicher und für eine so dünne Konsole einfach sehr gut. Mit dem Bildschirm habe ich gerechnet; vom Ton war ich aber sehr überrascht. Wenn man in der Öffentlichkeit spielt, wird man eher Kopfhörer benutzen, und zuhause spiele ich zu 90% am Fernseher, daher ist das für mich sogar fast nebensächlich, aber dennoch ein Pluspunkt.

Und Apropos Fernseher: Am großen Bildschirm in 4K sieht das Bild nun endlich mal richtig gut aus. Nintendo ist spät dran, aber endlich bei einer zeitgemäßen Darstellung angekommen.
Knackige Controller und knapper Akku?
Vor allem über die Joy-Cons wurde im Vorfeld ja viel gesprochen. Dass sie größer sind ist für Erwachsenen-Hände schön; Kinderhände kommen damit aber immer noch zurecht. Auch hier ist die Verarbeitung besser, die Sticks und Tasten fühlen sich gut an und auch die Maus-Funktion klappt tatsächlich. Diese habe ich aber bisher nur kurz im Menü ausprobiert, dass ich sieh nun öfter nutze, sehe ich nicht kommen.
Die Joy-Cons per Magnet einrasten zu lassen macht vor allem am Anfang Spaß, irgendwann ist auch das aber Normalität. Sie sitzen jedenfalls fest in der Konsole und ich habe zu keinem Zeitpunkt Sorge, dass hier etwas kaputt gehen könnte. Was das angeht, hat Nintendo anscheinend ganze Arbeit geleistet.

Was aber auch bei der neuen Konsole nicht anders ist: Für längeres Zocken im Handheld-Modus ist sie eigentlich zu dünn und es fehlen ihr ergonomische Griffe. Ja, es ist besser als vorher, aber die Switch zwei Stunden lang in den Händen zu halten, ist nicht angenehm. Obwohl es schwerer ist, macht das Steam Deck das mit seinen ergonomischen Griffen besser. Spezielle, ergonomische Hüllen für die Joy-Cons oder gleich die ganze Konsole, sind hier definitiv sinnvoll.
Ein ähnliches Problem habe ich mit der Controller-Halterung für die Joy-Cons. Da man sie hier – anders als bei der Switch 1 – nicht mehr von oben in die Halterung schieben kann, haben die Griffe an beiden Seiten eine deutliche Kante (weil der Joy-Con ja von der Seite eingesetzt wird). Diese spürt man aber beim Spielen, vor allem, wenn es mal energischer wird und man den Controller besonders fest hält. Dann drücken sich diese – immerhin nicht scharfen – Kanten in den Handballen.
Im Handheld-Modus ist neben des Bedienkomforts außerdem noch die Akkulaufzeit erwähnenswert. Hier enttäuscht die Switch 2 aktuell viele, denn mit Mario Kart World sind knapp 2 Stunden das Maximum, was man aus der Konsole holen kann. Das ist höchstens „okay“, aber bei weitem kein guter Wert. Es ist vermutlich der Preis dafür, dass die Konsole so dünn, außerdem hätte ein größerer Akku auch nochmal minimal den Preis erhöht, und es gibt 2D-Titel, bei denen mehr Laufzeit drin sein sollte. Dennoch muss einem klar sein, dass man eine lange Zugreise oder die Autofahrt in den Familienurlaub nur mit Powerbank überstehen kann.
Mario Kart sah nie so gut aus
Wie aber spielt es sich auf der Konsole? Das Hauptmenü sieht beinahe exakt so aus, wie auf der Switch 1. Das ist immerhin den meisten vertraut und man findet sich sofort zurecht. Neu sind die Game-Chat-Funktion sowie Nintendos neueste Idee, die virtuellen Spiele-Cartridges, also eure digital gekauften Spiele (im Gegensatz zu den physischen Cartridges, die in die Konsole gesteckt werden).
In Sachen Online-Gaming macht Nintendo einen großen Schritt nach vorne, liegt damit aber immer noch hinter dem heutigen Standard zurück. Ausprobieren konnte ich das bisher nur mit Mario Kart World; hier aber werden Spiele schnell gefunden und die Verbindung ist zu 99% stabil (ich hatte einen einzigen Disconnect) und es gibt kaum spürbaren Lag. Freunde zu gemeinsamen Spielen einzuladen ist ebenfalls einfach und man kann Rennen mit bis zu 24 Teilnehmern erstellen. Letzteres geht allerdings nur per manuell eingegebenem Session-Code, was sich ein wenig nach 2010 anfühlt.
Möchte man zu zweit online gegen andere antreten, kann man außerdem nicht einfach zu zweit einer Lobby beitreten. Ein Freund tritt zuerst einer Lobby bei und der zweite Spieler muss dieser dann schnell genug beitreten, bevor sie sich mit anderen Spielern füllt. Die im Vorfeld beworbenen Funktionen via „Game Chat“, also Sprach- und sogar Videochat, funktionieren übrigens ebenfalls nur in privaten Online-Spielen, nicht aber in offenen Spielen. Einfach mal mit Fremden chatten geht also nicht. Und in jedem Fall braucht ihr eine Nintendo-Online-Mitgliedschaft für 20€ im Jahr. Es ist halt immer noch Nintendo, mit denen wir es hier zu tun haben.
Ich könnte hier noch viel über Mario Kart World erzählen, dass immerhin der aktuell einzige Titel für die Konsole ist. Das Spiel macht Spaß, auch wenn es sicherlich seine Schwächen und einige fragwürdige Designentscheidungen hat. Ich kann das Spiel empfehlen und rate sowieso jedem, der sich eine Switch 2 kaufen möchte, das Bundle mit Mario Kart World zu wählen. Auf dem Fernseher sieht das Spiel und die Konsole generell außerdem fantastisch aus.
Switch 2: Kann man kaufen, muss man aber nicht
Dieser zugegeben recht kurze erste Eindruck sollte euch eigentlich alles mitgeben, was ihr wissen müsst, um die Frage zu beantworten: Lohnt sich die Nintendo Switch 2 (aktuell, im Juni 2025). Man sollte sich jedenfalls nicht vom Hype und Rekord-Absatzzahlen blenden lassen. Die Switch 2 ist gut, aber kein Pflichtkauf selbst für Nintendo-Fans.
Das Positive:
Die Verarbeitung der Joy-Cons ist gut, das Display und die Lautsprecher ein großer Schritt nach vorne und Mario Kart World ein wunderschönes Spiel, das alleine, mit Freunden und online sehr viel Spaß macht. Wenn ihr keine Switch 1 habt, dann könnt ihr mit Zelda, Pokemon & Co. außerdem viele alte Titel hier zum ersten Mal erleben und das in schönerer Grafik. Wenn ihr eine Switch 1 habt, könnt ihr all eure Controller weiter benutzen.

Die Kritikpunkte:
Gleichzeitig ist die Akkulaufzeit im Handheld-Modus mit ca. 2 Stunden sehr kurz. Meldungen zu kratzanfälligen Displays und bereits defekten Joy-Con-Sticks sind selten, kamen aber schon vor. Außer Mario Kart World gibt es aktuell außerdem keinen anderen Exklusiv-Titel. Das ändert sich erst mit Donkey Kong Bananza im Juli, aber es wird mehrere Monate dauern, bis wirklich ein größeres Spieleangebot existiert. Aktuell zahlt ihr 500€, um Mario Kart zu spielen, und das ist ein sehr schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis. Man investiert hier definitiv auch in die Hoffnung, in Zukunft mehr von der Konsole zu haben. Eine Ausnahme ist lediglich, wenn ihr viele andere Spiele der Switch 1 noch spielen wollte oder Ports wie Elden Ring und Hogwarts Legacy.

Die Nintendo Switch 2 gefällt mir gut, empfehlen kann ich sie aktuell aber nicht jedem:
- Wenn ihr Bock auf Mario Kart World habt, die 500€ übrig habt und auf mehr Spiele zur Not warten könnt, dann schlagt zu.
- Wenn ihr keine Switch 1 besessen habt und deren große Titel wie Mario Odyssey und die beiden Zelda-Titel nun nachholen wollt, dann würde ich ebenfalls die neue Switch kaufen, obwohl die Switch 1 mittlerweile nur halb so viel kostet.
- Und ja, wer keinen Gaming-Rechner oder andere Konsole hat, der kann hier auch Elden Ring, Cyberpunk und Hogwarts Legacy spielen.
Ich kann aber verstehen, dass die 500€ vielen zu teuer sind. Gerade Eltern würde ich raten, bis Weihnachten zu warten, weil es dann auch mehr Spiele geben wird.
Sagt mir gerne in den Kommentaren, was ihr von der Nintendo Switch 2 haltet, wenn ihr sie schon ausprobieren konntet.
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