Philips Fixables Initiative: Jetzt GRATIS Rasierer-Ersatzteile selbst 3D-Drucken!
Ach ja, mein erster Philips-Rasierer… ein treuer Begleiter, bis eines Tages dieser besch…eidene kleine Plastik-Kammaufsatz den Geist aufgab. Gebrochen. Und ein Ersatzteil? Fehlanzeige damals! Hätte es da mal schon gegeben, was Philips jetzt offiziell startet: Kostenlos herunterladbare 3D-Druckdateien für Ersatzteile! Ja, richtig gelesen. Unter dem Namen „Philips Fixables“ wagt sich der Elektronikriese auf neues Terrain und bietet selber ausdruckbare STL-Dateien zum Nulltarif an.
Inhalt
Was steckt hinter „Philips Fixables“?
Die Idee ist simpel, aber für einen Großkonzern wie Philips schon beachtlich: Statt bei kleinen Defekten oder verlorenen Teilen gleich das ganze Gerät wegschmeißen zu müssen oder teure Original-Ersatzteile zu ordern, sollen Nutzer bestimmte Komponenten einfach selbst auf ihrem heimischen 3D-Drucker, in der Bibliothek oder im Makerspace ausdrucken können. Den Anfang macht ein 3mm-Kammaufsatz für den beliebten Philips OneBlade-Rasierer. Die Datei dafür steht ab sofort kostenlos auf der Plattform Printables.com zum Download bereit, dem bekannten Tummelplatz für 3D-Druck-Modelle, der von Prusa betrieben wird.
Die Kooperation mit Prusa Research, dem tschechischen 3D-Drucker-Hersteller, ist dabei ein cleverer Schachzug. So wird sichergestellt, dass die Dateien auch eine breite Masse erreichen und nicht im digitalen Nirwana einer Firmenwebseite untergehen – ein Problem, das man von anderen Herstellern kennt, die nur zaghaft 3D-Modelle bereitstellen.

Mehr als nur ein OneBlade-Kamm? Die Zukunft ist (hoffentlich) druckbar!
Auch wenn es aktuell „nur“ der OneBlade-Aufsatz ist, den es laut Philips-Angaben auf Printables sogar in drei Längen für unterschiedliche Haarlängen gibt, lässt die Initiative auf mehr hoffen. Philips hat bereits angekündigt, die „Fixables“-Kollektion erweitern zu wollen. In einem Ankündigungsvideo sind bereits weitere potenzielle Kandidaten zu sehen, darunter Aufsätze für verschiedene Bartschneider-Serien (5000, 7000 & 9000) und sogar Komponenten für Haarentfernungsgeräte und elektrische Zahnbürsten. Nutzer haben zudem die Möglichkeit, auf der „Fixables“-Webseite Wünsche für weitere Ersatzteile einzureichen.
Das Recht auf Reparatur lässt grüßen – mit kleinen Schönheitsfehlern
Diese Initiative ist natürlich ein starkes Signal in Richtung eines Rechts auf Reparatur und fördert die Nachhaltigkeit. Statt einer Wegwerfmentalität wird die Selbsthilfe per 3D-Druck ermöglicht. Das kann die Lebensdauer von Produkten verlängern und potenziell Müll reduzieren – ein Traum für jeden umweltbewussten Bastler.
Ein paar kleine Wermutstropfen gibt es aber aktuell noch. So bietet Philips momentan ausschließlich STL-Dateien an. Diese sind zwar universell druckbar, lassen sich aber nur schwer anpassen oder für eigene Projekte weiterverwenden (remixen). Ein offenes CAD-Format wie STEP wäre hier für die Community deutlich attraktiver gewesen, zumal die Modelle unter einer Creative Commons Lizenz stehen, die Modifikationen für nicht-kommerzielle Zwecke bei Quellenangabe eigentlich erlaubt. Auch die Druckqualität der auf Printables gezeigten Beispielbilder des OneBlade-Kamms wirkt, sagen wir mal, optimierungsfähig.
Einschätzung: Genialer Ansatz oder nur eine kurzlebige Marketing-Idee?
Ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht und finde die „Fixables“-Initiative von Philips und Prusa richtig stark. Sicher, es ist mit dem OneBlade-Aufsatz erstmal nur ein kleiner Anfang. Die Signalwirkung ist jedoch enorm. Wenn ein Weltkonzern wie Philips auf 3D-Druck für Ersatzteile setzt, könnte das andere Hersteller inspirieren und das Thema „Reparierbarkeit“ weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Fraglich allerdings ist, ob hier der schichtenbasierte FDM-Druck für filigrane Kammaufsätze auch langfristig Stabilität und Haltbarkeit gewährleistet.
Ob das Ganze nun eine Eintagsfliege im Marketing-Himmel bleibt oder den Beginn einer echten Wende bei der Ersatzteilversorgung darstellt, muss sich erst noch zeigen. Was meint ihr zu Philips‘ 3D-Druck-Offensive? Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung? Werdet ihr euch den OneBlade-Aufsatz direkt mal ausdrucken oder habt ihr schon ganz andere Ersatzteile im Sinn, die Philips unbedingt als 3D-Modell anbieten sollte? Teilt eure Meinung in den Kommentaren!
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Kommentare (4)