Hands-On

POCO F7 im Test: Xiaomis größter Handyakku bisher!

Nach dem POCO F7 Ultra und POCO F7 Pro folgt das POCO F7. Das „normale“ POCO tritt in die Fußstapfen seines beliebten Vorgängers und liefert neben der typischen POCO-Formel auch den bisher größten Akku in einem Xiaomi-Smartphone. Aber die Konkurrenz aus eigenen Reihen ist hoch!

POCO F7 Smartphone

  • POCO F7 (256 GB)
  • POCO F7 (512 GB)

Technische Daten des POCO X7 Pro

Display6,83″ AMOLED (2712 x 1280p), 120 Hz, 3200 nits
ProzessorQualcomm Snapdragon 8s Gen 4 @3,2 GHz
GrafikchipAdreno GPU
RAM12/16 GB LPDDR5X
Interner Speicher256/512GB UFS 4.1
Kamera50 MP, Sony IMX882 mit ƒ/1.5 Blende
8 MP Ultraweitwinkelkamera
Frontkamera20 MP
Akku6500 mAh, 90W (nicht im Lieferumfang)
KonnektivitätBluetooth 6, IR, USB-C, GPS, NFC, 5G, WiFi 7
FeaturesFingerabdrucksensor unter Display, Stereo-Speaker
BetriebssystemHyperOS 2, Android 15
Maße / Gewicht163,1 x 77,9 x 8,2 mm / 215,7g
FarbenSchwarz, Weiß, Silber
Vorstellungsdatum / Testdatum24.06.2025 / 24.06.2025
UVP 256 GB: 449,99€
512 GB: 499,99€

POCO F7 kopiert das Redmi Turbo 4 Pro

Wir konnten uns schon vor dem offiziellen Start ein Testgerät sichern. Wenn wir das POCO F7 auspacken, fällt sofort auf: Es ist groß – und schlank! Mit rund 8,2 mm Dicke liegt es gut in der Hand, auch wenn die 216 g Gewicht deutlich spürbar sind. Das Design ist… nun ja, sagen wir es, wie es ist: generisch. Ein flacher Rahmen, flache Vorder- und Rückseite – die Ähnlichkeit zum iPhone lässt sich kaum leugnen.

POCO F7 Smartphone Rueckseite Schwarz

Und hier wird es interessant. Das POCO F7 basiert auf dem chinesischen Redmi Turbo 4 Pro. Wer sich Bilder davon ansieht, erkennt eine noch stärkere iPhone-Inspiration, vor allem beim Kameramodul. Für den globalen Markt hat POCO aber eine kleine, aber feine Änderung vorgenommen. Das Kameramodul des F7 sieht nun anders aus und erinnert an die „Harry Potter Edition“ des chinesischen Pendants. Warum? Unsere Vermutung: Man will sich optisch stärker vom günstigeren POCO X7 Pro abgrenzen. Ein cleverer Schachzug, wobei ich allerdings bemängeln würde, dass das Kameramodul mit dieser „Chrom-Applikation“ etwas billig aussieht.

Redmi Turbo 4 Pro Smartphone Rueckseite
So sieht die China-Version aus.

Immerhin: Das schwarze Testgerät sieht schick aus und der grüne Akzent auf der Kamerainsel macht auch etwas her. Der wichtigste Punkt ist aber das IP68-Rating. Auch dieses F-Modell offiziell gegen Staub und Wasser geschützt. Auch ansonsten empfinde ich das POCO F7 als gut verarbeitet, da der Hersteller auf einen Aluminium-Rahmen und immerhin auf Gorilla Glas 7i setzt.

Display erinnert an das Xiaomi Mi Max 3

Das 6,83 Zoll große AMOLED-Display ist eine Wucht – nicht nur in Bezug auf die Größe. Mit 120 Hz Bildwiederholrate läuft es wie gewohnt flüssig, und die Auflösung von 2712 x 1280 Pixeln sorgt für eine Pixeldichte von 439 ppi. Das ist verdammt scharf und nähert sich dem Niveau eines iPhone 16 (ca. 460 ppi).

POCO F7 Smartphone Display

Was aber wirklich beeindruckt, ist die schiere Größe bei gleichzeitig modernen, dünnen Bildschirmrändern. Das Display ist größer als das eines Xiaomi 15 Ultra! Wer schon länger dabei ist, wird in dem Moment vielleicht etwas nostalgisch und denkt an das Xiaomi Mi Max 3. Mit einer Spitzenhelligkeit von 3200 Nits ist der Bildschirm auch im Freien problemlos ablesbar. Ein wirklich grundsolides Displaypanel, für welches HyperOS 2 genügend Einstellungsmöglichkeiten lässt. Auch die Blickwinkelstabilität überzeugt im Test.

POCO F7 Smartphone Always On Display in Hand
Das Always-On Display ist wieder nur 10 Sekunden an.

Aber es gibt zwei kleine Haken. Der Fingerabdrucksensor: Er ist optisch und funktioniert zuverlässig. Aber, POCO, warum platziert ihr ihn so weit unten? Gerade bei einem so großen Display ist das eine ergonomische Sünde. Ich hätte ihn mir deutlich weiter oben gewünscht. Und das Always-On-Display: Es leuchtet standardmäßig nur für 10 Sekunden. Zwar gibt es einen „smarten“ Modus, bei dem das AOD wieder angezeigt wird, wenn die Frontkamera ein Gesicht registriert. Das funktioniert aber nicht aus spitzen Blickwinkeln und ich nutze das AOD gerade dann gern, wenn das Smartphone z.B. auf dem Schreibtisch während des Arbeitens liegt. Keine Chance, dass Infos wie Uhrzeit oder Benachrichtigungen so angezeigt werden.

Wie schnell ist das POCO F7?

Letztes Jahr war es das POCO F6 mit dem Qualcomm Snapdragon 8S Gen 3, dieses Jahr ist es das F7 mit dem Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4 mit 3,21 GHz. Immerhin einige Sachen ändern sich nicht. Und dieser Chip ist ein Biest, schließlich setzt Qualcomm hier auch auf ein All-Big-Core-Design und verzichtet auf Effizienzkerne. In unseren Benchmarks liegt er zwar einen Hauch unter dem „echten“ Snapdragon 8 Gen 3 (ca. 200.000 Punkte Differenz in AnTuTu), aber hey – für den Preis ist das eine absolute Ansage. Laut mehreren Vergleichen von z.B. Nanoreviews schneiden beide Chips sogar gleich gut ab. Unterm Strich ist das einer der besten Prozessoren, die man aktuell verbauen kann!

POCO F7 Smartphone Benchmarks

Gepaart mit 12 GB LPDDR5X RAM und 256 oder 512 GB UFS 4.1 Speicher in unserer Version, ist das F7 eine starke Gaming-Maschine. Jedes Spiel, das wir darauf geworfen haben, lief auch auf hohen Einstellungen flüssig.  Hier liefert POCO genau das, was die Fans erwarten: brachiale Leistung für kleines Geld.

POCO F7 Benchmarks Temperatur

HyperOS 2: KI, Updates und Bloatware

Auf dem F7 läuft HyperOS 2, basierend auf Android 15. Der Sprung zu Android 16 wäre zwar wünschenswert, aber jetzt noch sehr früh. Das POCO F7 ist wohl ganz offiziell eines der allerersten Smartphones, das nach Inkrafttreten der neuen EU-Verordnung erscheint. Die gilt seit dem 20. Juni und besagt, dass Hersteller wie Xiaomi mindestens fünf Jahre lang Updates liefern müssen. Trotzdem entnehmen wir Xiaomi ein Update-Versprechen von nur 4 Jahren System- und 6 Jahren Sicherheitsupdates. Wir haben an der Stelle bereits nachgefragt.

Ansonsten bietet HyperOS das gewohnte Bild: gute Interkonnektivität zwischen Xiaomi-Geräten mit z.B. geteilter Zwischenablage und eine Reihe von KI-Funktionen. Nichts davon ist wirklich neu, aber Features wie „Circle to Search“ von Google sind nett und funktionieren gut. Kritisieren kann und muss man, dass Xiaomis Bloatware-Paket immer weiter wächst. Viele teils unerwünschte Drittanbieter-Apps sind vorinstalliert, bei dem Einrichtungsprozess sind noch weitere Apps vorausgewählt, die man mit installieren kann.

POCO F7 Bloatware Installation
Das lässt sich alles noch bei der Installation auswählen.

Der größte Akku in einem Xiaomi-Handy bisher!

Kommen wir zum Elefanten im Raum, oder besser gesagt: zum Kraftwerk in der Hosentasche. Im POCO F7 steckt ein 6.500 mAh Akku. Ja, ihr habt richtig gelesen. Das ist der größte Akku, der je in einem global verfügbaren Xiaomi-Smartphone verbaut wurde. Er löst damit zum Beispiel das X7 Pro ab und bietet fast 1.000 mAh mehr als Xiaomis teuerstes (und bestes) Handy: das Xiaomi 15 Ultra.

Wir erleben gerade einen regelrechten Akkuruck, in vielen Fällen aber nur in China. Zwar hatte die chinesische Version sogar 7.550 mAh, aber 6.500 mAh sind immer noch ein Wahnsinns-Wert. Die Laufzeit ist richtig stark. Wir sind extrem gespannt auf die Ergebnisse des offiziellen EU-Energielabel-Tests, aber unsere ersten Eindrücke bestätigen: Dieses Handy will einfach nicht leer werden. Zwei Tage sollten selbst bei intensiver Benutzung möglich sein, auch wenn der Benchmark-Wert gar nicht so viel größer als bei etwas kleineren Akkus ist.

POCO F7 Akkubenchmark

Aufgeladen wird das POCO F7 leider nicht kabellos, dafür aber mit 90W per Kabel. Anscheinend liegt das Ladegerät aber leider nicht mit im Lieferumfang und muss separat erworben werden. Aufgeladen wir per USB-C 2.0 Anschluss an der Unterseite. Weitere Anschlüsse umfassen Bluetooth 6, Infrarot, GPS, 5G und NFC zum kontaktlosen Bezahlen. Klinkenanschluss, eine Speichererweiterung per microSD-Karte oder eSIM gibt es dafür nicht.

POCO F7: Wie gut ist die Kamera?

Jedes POCO-Phone hat seine Achillesferse, und beim F7 ist es – wenig überraschend – die Kamera. Der Hauptsensor ist ein 50 MP Sony IMX882 Sensor mit ƒ/1.5 Blende. Das ist nicht der starke Light Fusion 800 Sensor aus dem F7 Pro oder F7 Ultra, sondern eine Klasse darunter. Dazu gesellen sich eine unspektakuläre 8 MP Ultraweitwinkelkamera und eine 20 MP Selfie-Kamera.

POCO F7 Smartphone Kamera Verarbeitung

Die Ergebnisse sind… okay. Die Fotos wirken oft einen Tick zu dunkel, sind aber ausreichend scharf. Bei gutem Licht lassen sich absolut befriedigende Ergebnisse erzielen, aber das Prädikat „gut“ würden wir nicht vergeben. Für den schnellen Schnappschuss reicht es, für Foto-Enthusiasten ist es in meinen Augen einfach nicht genug. Videos sind immerhin in 4K mit 60 fps möglich, und das Kameramenü wurde leicht überarbeitet. Einen Makromodus sucht man aber vergebens.

Fazit: Für wen lohnt sich das POCO F7

Das POCO F7 startet zu einem Early-Bird-Preis von 399€, die UVP für die kleiner Speichervariante beläuft sich auf 449€. Zum Start gibt es noch eine von drei gratis Beigaben, die man sich aussuchen kann.

Für diesen Preis bekommt man ein sehr starkes Paket. Die berühmte „POCO-Formel“ – maximale Performance und Akkulaufzeit für minimales Geld, bei Abstrichen in der Kamera – war selten so zutreffend wie hier. Ein größerer Akku ist in dieser Klasse (und weit darüber hinaus) schlicht nicht zu finden. Gepaart mit dem pfeilschnellen Prozessor, dem riesigen Speicher, dem guten Display und dem IP68-Schutz ist das F7 ein fantastischer Alltagsbegleiter für Power-User und Gamer. Allerdings würde ich erst empfehlen in Richtung POCO X7 Pro zu schauen, denn das bekommt man mittlerweile schon oft für unter 300€ und dürfte vielen absolut ausreichen.

Auf der anderen Seite macht es das normale F7 dem F7 Pro sehr schwer, da der Aufpreis von ca. 100€ für den etwas besseren Chip und die etwas bessere Kamera nicht unbedingt gerechtfertigt ist. Für unter 400€ macht man mit dem POCO F7 gar nichts falsch! 

  • Xiaomis größter Akku in einem Smartphone
  • Richtig starker Prozessor
  • Großer & schneller Speicher
  • sehr großes Display mit dünnen Bildschirmrändern
  • IP68 Rating -> wasserdicht
  • keine eSIM & keine Speichererweiterung
  • Kamera nur mittelmäßig

FAQ: Häufige Fragen zum POCO F7 beantwortet

Ist das POCO F7 wasserdicht?

Ja, das POCO F7 von Xiaomi ist mit einem IP68 Rating ausgestattet und somit offiziell gegen Staub und Wasser geschützt!

Hat das POCO F7 eSIM?

Nein, das POCO F7 hat keine eSIM.

Kann man das POCO F7 kabellos laden?

Nein, das POCO F7 lässt sich nicht kabellos laden. Es lässt sich dafür aber schnell per Kabel (90W) liefern. Das Ladegerät liegt aber nicht im Lieferumfang.

6aa721d9873f42aa897898c835071a9b Hier geht's zum Gadget

Wenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Profilbild von Thorben

Thorben

Mir haben es die China-Smartphones von Xiaomi, Huawei & Co angetan. Wenn ich kein Handy teste, pflege ich unseren Instagram-Kanal.

Sortierung: Neueste | Älteste

Kommentare (4)

Kommentar schreiben

Name
E-Mail
Diese E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht

Mit Absenden des Formulars akzeptiere ich die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen.