Qidi Max4 auf der Formnext: Dieses Flaggschiff will 3 Probleme lösen
Die Formnext 2025 ist in vollem Gange, und während alle über Bambu Lab und Prusa sprechen, hat Qidi Tech leise, aber eindrucksvoll sein neues Flaggschiff vorgestellt: den Qidi Max4. Auf den ersten Blick ist es „nur“ ein weiterer großer CoreXY-Drucker. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Qidi will mit dem Max4 drei der größten Probleme lösen, die Maker beim Druck großer und anspruchsvoller Teile bisher beschäftigt haben.
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Inhalt
Problem #1: „PLA im geschlossenen Bauraum – Staugefahr!“
PLA auf lange Sicht in einer heißen, geschlossenen Kammer zu drucken, ist suboptimal. Das Filament wird im kalten Ende des Hotends zu weich, was unweigerlich zu Verstopfungen („Clogging“) führt. Qidi will dieses Problem mit einem aktiven Kühlluft-Steuerungssystem gelöst haben. Der neue, optional erhältliche „Polar-Kühler“ führt gezielt Kaltluft von außen direkt an den Extruder und das Filament. Gleichzeitig sorgt die aktive Kammerheizung der 3. Generation (bis 65°C) für eine stabile Umgebungstemperatur.
Das Ergebnis: Selbst großflächige PLA-Teile sollen sich ohne Warping (hochbiegende Ecken) drucken lassen, während der Extruder kühl bleibt und Verstopfungen laut Qidi um 90% reduziert werden. Das ist ein cleverer Ansatz, um die Vorteile eines geschlossenen Bauraums für alle Materialien nutzbar zu machen. Ein automatisches Belüftungssystem wie bei Bambu Lab oder Prusa hätte es hier aber auch getan, denken wir.
Problem #2: „Bei hohen Drucken fängt alles an zu wackeln!“
Große Druckhöhe, große Probleme. Je höher ein Druck wird, desto anfälliger wird er für Vibrationen, die zu unschönen Schichtlinien („Ringing“, „Ghosting“) führen. Erst neulich ist mir ein entsprechender Druck noch in die Hose gegangen. Qidi bekämpft dieses Problem mit mechanischer Präzision. Der Max4 nutzt eine extrem stabile Z-Achse mit einer geringen Spindelsteigung von nur 2 mm und einer spielreduzierten Mutter.
Einfach gesagt: Die Bewegungen in der Höhe sollen extrem fein und präzise sein, was vertikales Spiel eliminieren und für ultra-glatte Schichten sorgen soll. Unterstützt wird das durch einen Vollmetall-CoreXY-Rahmen, hochwertige Linearführungen und einen neuen 1,5GT-Riemen, dessen höhere Zahndichte Vibrationen zusätzlich minimieren soll. Das Ziel: Oberflächenqualität auf Industrieniveau, selbst bei 34 cm hohen Objekten. Das ist mal eine Ansage.
Problem #3: „Heizbett ist in der Mitte heiß und an den Rändern kalt!“
Ein weiteres klassisches Problem bei großen Druckern ist die ungleichmäßige Hitzeverteilung des Druckbetts. Qidi will auch hier eine Lösung gefunden haben. Das 390 x 390 mm große Heizbett verfügt über eine vollflächige Silikonheizmatte mit extrem dicht verlegten Heizdrähten. Zusammen mit einer Isolierschicht soll das für eine außergewöhnlich homogene Temperaturverteilung sorgen – Schluss mit Warping, weil die Ecken des Drucks kalt werden. Große Versprechen an dieser Stelle.
Und sonst? Technisch die volle Kapelle
Abseits dieser „Problemlösungsansätze“ hat Qidi den Max4 bis unter die Haube mit High-End-Technik vollgepackt. Angetrieben wird der CoreXY-Aufbau von leistungsstarken FOC Closed-Loop-Schrittmotoren, die laut Qidi 65% mehr Leistung liefern und Geschwindigkeiten bis 800 mm/s bei einer Beschleunigung von 30.000 mm/s² ermöglichen sollen.
Das neu entwickelte Hochtemperatur-Hotend erreicht bis zu 370 °C und verfügt über eine Keramik-Einführhülse sowie ein neues Wärmeableitmodul, um Verstopfungen weiter zu reduzieren. Mit einem hohen Durchfluss von 40 mm³/s ist es darauf ausgelegt, auch bei hohen Geschwindigkeiten noch genügend Material zu schmelzen und ist damit ab Werk für anspruchsvolle technische Verbundwerkstoffe wie PPS-CF bereit.
Qidi geht wie die Konkurrenz nun auch den Weg, die Düse selbst als Sensor (Loadcell) zu nutzen. Das eliminiert jeglichen Sonden-Versatz und soll für eine extrem präzise, zuverlässige Kalibrierung und erste Druckschicht sorgen. Gesteuert wird das Ganze über einen 5-Zoll-Touchscreen mit einer überarbeiteten Benutzeroberfläche.
Natürlich sind auch smarte Features an Bord: Eine KI-Kamera überwacht den Druck und erkennt aktiv häufige Probleme wie „Spaghetti-Druck“, um Fehldrucke zu verhindern. Für alle, die mehr wollen als nur eine Farbe, ist der Max4 zudem mit der QIDI Box kompatibel, einem externen Multicolorsystem, das bis zu 16 Farben oder Materialien ermöglicht und ebenfalls über eine integrierte 65°C-Trocknungsfunktion verfügt. Die Qidi Box ist zudem für den Gebrauch von Carbon-Filamenten und TPU ausgelegt.
Stiller Angriff auf die Oberklasse?
Qidis neuester 3D-Drucker zeigt die behutsame Weiterentwicklung der immer besser werdenden 3D-Drucker des Unternehmens. Der Qidi Max4 ist mit seiner Kombination aus aktivem Extruder-Kühler, präziser Z-Achse und einem homogenen Druckbett sicherlich keine Revolution. Aber: Er ist definitiv ein kleiner Sprung nach vorn, weil er nicht nur neueste Technik beinhaltet, sondern reale Problemen des Großformatdrucks angeht.
Mit einem Preis von knapp 1.050€ für das Basismodell positioniert sich der Max4 aggressiv gegen die etablierte Konkurrenz von Bambu Lab und Creality. Qidi hat hier ein echtes Flaggschiff für anspruchsvolle Maker und kleine Unternehmen im Angebot, das man definitiv auf dem Zettel haben sollte, wenn man denn zur Zielgruppe gehört.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Qidi Max4
🤔 Was ist der größte Vorteil des Max4?
Seine Fähigkeit, dank der Kombination aus aktiver Kammerheizung und dem optionalen „Polar-Kühler“ auch „zickige“ Materialien wie ABS oder großflächiges PLA zuverlässig und ohne Warping zu drucken.
🌈 Kann der Max4 auch Mehrfarbendruck?
Ja, er ist kompatibel mit der QIDI Box, einem externen Multicolorsystem, das bis zu 16 Farben/Materialien ermöglicht und ebenfalls über eine integrierte 65°C-Trocknungsfunktion verfügt. Die Qidi Box kann zudem TPU und abrasive Materialien wie Carbon-Filamente aufnehmen.
💻 Welchen Slicer muss ich verwenden?
Qidi empfiehlt das hauseigene QIDI Studio, da der Drucker aber auf Klipper basiert, ist er auch vollständig mit populären Slicern wie OrcaSlicer oder PrusaSlicer kompatibel.
Quellen:
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