Roborock Saros Z70 für 1099€ bei Amazon: Mehr als ein Sauger?

Mit dem Roborock Saros Z70 geht der Saugroboter-Hersteller einen gewaltigen Schritt in Richtung eines echten Haushaltsassistenten. In das extrem flache Gehäuse ist ein faltbarer mechanischer Greifarm integriert, der während der Reinigung Gegenstände nicht nur erkennen, sondern auch aktiv aufheben und wegräumen kann. Die Zeiten, in denen eine einzelne Socke den Reinigungsplan zunichtemachte, sind damit in der Theorie vorbei. Wir haben uns das futuristische Gerät angesehen.

• Roborock Saros Z70
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Technische Daten des Roborock Saros Z70

OmniGrip Roboterarm: Jetzt räumen Saugroboter sogar auf

Das absolute Highlight und eine Weltneuheit in einem Serienprodukt ist der OmniGrip Roboterarm. Dabei handelt es sich um einen faltbaren Arm mit einer mechanischen Kralle, der im Gehäuse des Saugroboters versenkt ist. Erkennt der Roboter über seine Kameras ein Hindernis, kann er den Arm ausfahren, das Objekt greifen und an einen vorher festgelegten Ort bringen. So können Sandalen an einem definierten Schuhplatz abgelegt oder Socken und Papiertaschentücher in einem speziellen, mitgelieferten Roborock-Aufbewahrungseimer gesammelt werden.

Der Arm agiert dabei kraftvoll, aber sanft. Ein eingebauter Gewichtssensor verhindert, dass Gegenstände über 300 Gramm angehoben werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Aus Sicherheitsgründen befindet sich direkt auf dem Saugroboter auch ein Not-Stopp-Knopf, um den Arm sofort zu deaktivieren. Die Funktion ist zudem aus Datenschutzgründen standardmäßig ausgeschaltet und muss aktiv vom Nutzer eingeschaltet werden. Über die App lässt sich der Arm sogar manuell steuern, was eine nette technische Spielerei ist. Die eigentliche Intelligenz liegt aber im autonomen Betrieb: Bei der ersten Reinigung erkennt und markiert der Saros Z70 Gegenstände, die er anheben kann. In der zweiten Runde kehrt er dann zu den zuvor ausgelassenen Bereichen zurück, räumt die Hindernisse aus dem Weg und ermöglicht so eine lückenlose Reinigung.

Das funktioniert in der Praxis auch so weit wie erwartet, ist aber auch nicht ganz fehlerfrei. Unsere zugegebenermaßen eher ungewöhnlichen Salat-Hausschuhe hat er nicht automatisch als Schuh erkannt und mit einem Sneaker hat er im ersten Versuch auch seine Schwierigkeiten gehabt. Bei letzterem fand ich es schon komisch, dass er beim fehlgeschlagenen Hochheben anscheinend erst am Ziel den fehlenden Schuh bemerkte. Immerhin hat er seinen Fehler dann eingesehen und hat einen erneuten, erfolgreichen Versuch vollzogen.  Auch ist der Saros Z70 eher der gemütliche Typ, ein Vorgang vom Hochheben, zum nicht allzu weit entfernten Eimerfahren und ablegen, dauert schon seine ein bis zwei Minuten. Wenn man jetzt viel herumliegen hat, erhöht das die Reinigungsdauer schon erheblich.

Navigation: Ultraflach und extrem smart

Möglich wird das alles durch das autonome StarSight System 2.0. Roborock verzichtet auf den klassischen Laserturm auf der Oberseite und erreicht so eine extrem flache Bauhöhe von nur 7,98 cm. Die Navigation erfolgt über eine Kombination aus zwei Kameras (eine vorne, eine oben) und weiteren Sensoren, die eine 21-mal bessere Abtastfrequenz als frühere LDS-Systeme haben sollen.

Das System soll 108 verschiedene Objektarten erkennen. Über die KI-gestützte Anpassung könnt ihr dem System in der App bis zu 50 neue, eigene Objekte beibringen und benennen, um die Erkennung und Interaktion zu personalisieren.

Selbiges System kommt auch beim Saros 10R zum Einsatz. Gegenüber Modellen mit Lasertürmen sind die beiden Modelle etwas langsamer in der Erkennung. Auch hat die Objekterkennung noch Probleme mit sehr flachen Gegenständen, wie einer LED-Fernbedienung oder einem Untersetzer. Generell ist die Objekterkennung vom Saros Z70 aber nicht schlecht, sondern liegt weiterhin in der Oberklasse im Vergleich zu anderen Modellen. Lediglich der DJI Romo konnte uns noch mehr überzeugen, da er sehr präzise auch kleine Gegenstände erkannt hat.

Reinigungsleistung: Starke Saugkraft und flexible Bürsten

Darüber hinaus ist der Saros Z70 natürlich auch noch ein leistungsstarker Saug- und Wischroboter. Roborock verspricht eine starke Saugkraft von 22.000 Pa. Sowohl die Seitenbürste und Hauptwalze sollen mit Anti-Haarverwicklungs-Technik ausgestattet sein. Interessanterweise entscheidet man sich beim Z70 für ein anderes Walzensystem, als beim Saros 10 und 10R. Hier kommen Klingen zum Einsatz, welche Haare zerschneiden sollen. Erfahrungsgemäß funktioniert das durchaus, ist aber nicht zu 100% zuverlässig und kann durch viele Haare und Fell überlastet werden. Da ist das DuoDivide-System der anderen Saros-Modelle mit offenen Walzen, welche die Haare automatisch abstreifen, eigentlich besser.

Für die perfekte Kantenreinigung kommt die FlexiArm Riser Technologie zum Einsatz. Sowohl die Seitenbürste als auch einer der beiden rotierenden Wischmopps können ausgefahren werden, um eine Ecken- und Kantenabdeckung zu erreichen.

Das anhebbare Chassis & die Wischfunktion

Eine weitere Branchenpremiere ist das AdaptiLift Chassis. Das gesamte Gehäuse des Roboters kann um bis zu 10 mm angehoben werden, wobei die drei Räder unabhängig voneinander agieren. Über hohe Schwellen bringt ihn dies aber nicht unbedingt, denn der Saros Z70 kommt maximal über 4 cm hohe Doppelschwellen. Dafür hat er aber einen Vorteil auf höheren Teppichen.

Bei der Wischfunktion arbeitet er wie der Saros 10R mit rotierenden Wischmopps. Diese üben Druck und Reibung auf den Boden aus und können so auch hartnäckigere Flecken entfernen.

Die 10-in-1 Multifunktions-Dockingstation 4.0

Die Dockingstation nimmt dem Nutzer nahezu jede Wartungsarbeit ab. Eines der Highlights ist das automatische Entfernen der Wischmopps, die die Station komplett abnehmen und lagern kann, bevor der Roboter einen Teppich reinigt. Die Mopp-Hygiene wird durch eine 80°C Heißwasser-Moppwäsche sichergestellt, die auch fettige Flecken löst. Eine intelligente Schmutzerkennung prüft dabei den Verschmutzungsgrad und startet bei Bedarf automatisch einen zweiten Waschgang. Anschließend werden die Mopps mit 55°C warmer Luft getrocknet, um Schimmel und Gerüche zu verhindern.

Natürlich übernimmt die Station auch die Standardaufgaben wie die automatische Staubentleerung in einen Staubbeutel, das Befüllen des Robotertanks mit frischem Wasser und die automatische Dosierung von Reinigungsmittel. Abgerundet wird das Paket durch eine Schnellladefunktion, die den Akku in nur 2,5 Stunden auflädt, eine Selbstreinigungsfunktion, die auch die Dockingstation selbst mit 80°C heißem Wasser durchspült, und einen abnehmbaren Sockel für eine leichtere manuelle Reinigung. Eine Version mit Wasseranschluss gibt es aber leider nicht.

App, Smarthome & tierische Funktionen

Die Steuerung erfolgt über die Roborock App. Neu ist hier Roborock SmartPlan 2.0 für eine KI-gestützte Reinigungsplanung. Für den schnellen Zugriff gibt es zudem Launcher-Widgets für den Homescreen und eine eigene Apple Watch App.

Für Haustierbesitzer gibt es spannende neue Kamerafunktionen. Ihr könnt per Videoanruf nach euren Tieren schauen, den Roboter manuell zu ihnen steuern oder ihn automatisch nach ihnen suchen lassen. Erkennt der Roboter ein Haustier, kann er automatisch die Bürsten abschalten, um es nicht zu erschrecken, und auf Wunsch Schnappschüsse erstellen.

Der integrierte Sprachassistent „Hello Rocky“ funktioniert offline ohne Internetverbindung. Zusätzlich ist der Saros Z70 mit Amazon Alexa, Apple Siri und Google Home kompatibel und unterstützt auch das Matter-Protokoll.

Einschätzung: Ein teurer Blick in die Zukunft

Ein Saugroboter mit einem funktionierenden Greifarm wirkte lange wie Science-Fiction. Roborock bringt diese Zukunftsvision mit dem Saros Z70 als Serienprodukt auf den Markt. Hier ist der Hersteller klar der erste und trotz Ankündigungen kommen Konkurrenzprodukte, wie z. B. von Dreame, wohl erst im Jahr 2026 und damit ein ganzes Jahr später. Ich frage mich dabei aber ein wenig, ob man hier nicht noch etwas dran arbeiten hätte sollen. Klar, das ganze bietet auch jetzt schon einen Mehrwert, ist aber relativ langsam und auch nicht jeder Gegenstand ist kompatibel. Dabei darf man dann auch nicht vergessen, dass man hier mit einer UVP von 1799€ sehr viel Geld möchte. Da muss meiner Ansicht nach bei der Kaufentscheidung schon der Pionier-Gedanke mitspielen, eine zweite Version oder ein Konkurrenzprodukt könnte schon durchaus weiter sein. Mittlerweile ist der Roboter aber auch deutlich günstiger erhältlich und damit doch schon eher eine Alternative zu den weiteren Modellen der Saros-Serie. Bis auf die andere Walzenart muss er sich vor denen natürlich nicht verstecken.

Räumt der Roborock Saros Z70 schon euren Haushalt auf und wie sind eure Erfahrungen mit dem Gerät?

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Roborock Saros Z70

Was ist der OmniGrip Roboterarm des Roborock Saros Z70?
Der OmniGrip Roboterarm ist ein faltbarer, mechanischer Greifarm, der im Gehäuse des Saugroboters integriert ist. Er kann Gegenstände (wie Socken, Sandalen oder Papiertaschentücher) mit einem Gewicht von bis zu 300 Gramm erkennen, aktiv aufheben und an einen vorher festgelegten Ort bringen (z.B. einen Schuhplatz oder einen speziellen Aufbewahrungseimer).

Nutzt die Station des Roborock Saros Z70 Reinigungsmittel?
Ja, die Multifunktions-Dockingstation verfügt über einen 590 ml großen Tank für Reinigungsmittel und dosiert dieses automatisch für die Moppwäsche und das Befüllen des Robotertanks.

Welche Funktionen bietet der Roborock Saros Z70 für Haustierbesitzer?
Über die Kamera kann man per Videoanruf nach Haustieren sehen oder den Roboter manuell zu ihnen steuern. Der Z70 kann Haustiere auch automatisch suchen, die Bürsten abschalten, um sie nicht zu erschrecken, und auf Wunsch Schnappschüsse erstellen.

Ist der Roborock Saros Z70 mit Matter kompatibel?
Ja. Neben dem Offline-Sprachassistenten „Hello Rocky“, Amazon Alexa, Apple Siri und Google Home unterstützt der Roborock Saros Z70 auch das Smart-Home-Protokoll Matter.

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