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Saltgator: Diese Desktop-DIY-Spritzgussmaschine für Zuhause formt flexible Kunststoffteile!

„Shut up and take my money!“ – genau das war mein erster Gedanke zum Saltgator, der gerade auf Kickstarter für Furore sorgt. Es ist die erste (bezahlbare) Desktop-Softgel-Spritzgussmaschine (Injection Molding Machine) für den DIY-Gebrauch. 3D-Druck ist fantastisch, aber für flexible oder gummiartige Teile oft eine Qual. Der Saltgator will das ändern und mittels Spritzguss Weichkunststoffteile auf unseren Schreibtisch bringen. Was diese Maschine kann und warum sie schnellstmöglich in unseren Makerspace gehört, erfahrt ihr hier.

Saltgator Desktop SoftGel Spritzgussmaschine Aufmacher Beitragsbild

Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.

Was ist das Besondere am Saltgator?

Der Saltgator ist eine All-in-One-Lösung, die den gesamten Spritzgussprozess für Softgel-Materialien in einem kompakten Gerät vereint. Anstatt mehrerer komplizierter Arbeitsschritte kann man hier in einem Rutsch das spezielle Softgel erhitzen, mischen und in eine Form injizieren. Der ganze Workflow soll dabei nur 10-15 Minuten dauern.

Saltgator Desktop SoftGel Spritzgussmaschine Workflow

Das System ist speziell darauf ausgelegt, mit 3D-gedruckten Formen aus PETG zu arbeiten. Ihr könnt solche Formen entweder selber 3D-drucken oder fertige Formen aus einer vom Hersteller bereitgestellten Web-Datenbank beziehen.

Saltgator Desktop SoftGel Spritzgussmaschine Masse

Dank eines relativ niedrigen Temperaturbereichs von 80 °C bis 210 °C werden die selbst gedruckten Formen nicht beschädigt. Der Hersteller spricht zwar davon, dass auch PLA als Material für die Gießform nutzbar sei, wegen des geringen Schmelzpunktes (PLA erweicht bereits ab 60 °C) solltet ihr aber gerade für einen längerfristigen Gebrauch temperaturbeständige Kunststoffe wählen.

Saltgator Desktop SoftGel Spritzgussmaschine Anwendungsbeispiele

Die erste Desktop-Softgel-Maschine der Welt

Wirklich einzigartig wird der Saltgator durch seine Spezialisierung auf weiche, flexible Materialien. Er ist die erste Desktop-Softgel-Injection-Molding-Machine der Welt. Damit lassen sich Teile mit einer Shore-Härte von 0A (so weich wie Wackelpudding) bis 40A (fest wie ein Autoreifen) herstellen. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Maker und allgemein DIY-Fans: flexible Griffe für Werkzeuge, Dichtungen, Dämpfer oder – wie prominent auf Kickstarter beworben – individuelle Angelköder.

Recycling – Aber richtig verstanden!

Ein cleveres Feature ist die Wiederverwendbarkeit des Materials. Man kann übriggebliebenes oder fehlgeschlagenes Softgel-Material einfach wieder einschmelzen und für den nächsten Guss nutzen. Wichtig zu verstehen ist aber: Es ist keine universelle Plastik-Recycling-Maschine! Man kann hier nicht einfach alte PLA-Drucke oder zerschnittene PET-Flaschen einschmeißen. Der Prozess ist auf die speziellen Softgel-Formeln des Herstellers optimiert. Man ist also (leider) auf dessen Material angewiesen.

Mögliche Nachteile und offene Fragen

So verlockend das alles klingt, ein paar Punkte sollte man kritisch betrachten. Die maximale Kapazität von 120 ml pro Guss ist für Prototypen und Kleinteile super, schränkt die Größe der produzierbaren Objekte aber natürlich ein.

Saltgator Desktop SoftGel Spritzgussmaschine Anwendungsbeispiele Hybrid e1753261182721

Auch wenn die Heizkammer zudem versiegelt ist, um Dämpfe zu blockieren, arbeitet man hier mit geschmolzenem Kunststoff. Eine gute Belüftung des Arbeitsplatzes ist also trotzdem Pflicht. Und wenn wir schon bei geschmolzenem Kunststoff mit einer Art „Spritzpistole“ sind, dann kann das Ganze natürlich potenziell auch schnell in eine kleine Sauerei ausarten.

Saltgator Desktop SoftGel Spritzgussmaschine Cleaning

Einschätzung: Eine Revolution für die Maker-Werkstatt?

Trotz der Einschränkungen ist der Saltgator eine der spannendsten Neuentwicklungen für die Maker-Szene seit langem. Er macht eine professionelle Technologie für die Verarbeitung von Weichkunststoffen zugänglich, die bisher unbezahlbar war (die großen Industriemaschinen von beispielsweise Arburg lassen grüßen).

Für einen Kickstarter-Preis von rund 220 € ist das Gebotene definitiv spannend. Wenn das Team hinter Saltgator liefert, was es verspricht, steht hier ein zukünftiger Klassiker für jede gut ausgestattete Werkstatt, die sich auf flexible Bauteile spezialisieren will. Was meint ihr? Ist das die Maschine, die euch für flexible Teile bisher gefehlt hat?

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Saltgator

⚙️ Wie funktioniert der Saltgator?
Er erhitzt spezielles Softgel in einer versiegelten Kammer und spritzt das geschmolzene Material dann mit Druck in eine Form, z.B. aus dem 3D-Drucker.

♻️ Kann man damit wirklich Plastik recyceln?
Nur bedingt. Man kann Reste des speziellen Softgel-Materials wiederverwenden. Es ist nicht möglich, alte PLA-Drucke oder PET-Flaschen zu recyceln.

🧸 Welche Materialien kann man verarbeiten?
Der Fokus liegt klar auf speziellen Softgel-Materialien mit einer Shore-Härte von 0A bis 40A.

💰 Was kostet die Saltgator Spritzgussmaschine?
Auf Kickstarter startet der Preis für Early Birds bei rund 220 Euro inklusive Versand nach Deutschland.

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (10)

  • Profilbild von mreis
    # 23.07.25 um 19:51

    mreis

    genau das richtige für Frauen.

  • Profilbild von cookiemonster
    # 24.07.25 um 04:34

    cookiemonster

    Festigkeit ist leider gelogen oder aufs Marketing reingefallen: 40A ist eher ein Fahrradschlauch/ Radiergummi, während Autoreifen bzw. Mäntel eher bei shore 60-70A angesiedelt sind, je nach Quelle.

  • Profilbild von Robert
    # 24.07.25 um 09:50

    Robert

    geil wie da bei der Präsentation einfach mal irgendwas zur Seite rausläuft…

  • Profilbild von matze
    # 24.07.25 um 11:19

    matze

    Interessant, einmal mehr ein Problem gelöst, dass es nicht gibt. Silikon kann man ähnlich anmischen und komplett ohne beheizte und motorisierte Superspritze vergiessen 😁👍

    • Profilbild von Robsi Robson
      # 24.07.25 um 13:03

      Robsi Robson

      Ja der Hauptaufwand liegt darin geeignete Gussformen herzustellen und wenn ich die habe kann ich da auch PU oder Silikon in allen möglichen Shorehärten reingiessen… ich persönlich habe für so weiches Zeugs kaum Anwendungen und vermute, dass der Hersteller dann nach dem Kickstarter versucht mit dem Softgel-Material reich zu werden.

  • Profilbild von Kakue
    # 25.07.25 um 11:38

    Kakue

    Das sieht ja aus, wie ein Spielzeug zur Bearbeitung von Knetmasse.
    Ich bin irgendwie gar nicht überzeugt. Ich erkenne nicht einmal die Anwendungfälle, obwohl ich durchaus schon Silikon gegossen habe.

  • Profilbild von John Hamster
    # 29.07.25 um 02:18

    John Hamster

    Ich finde, das wird dort ganz schön schöngefärbt! Bei dem Material handelt es sich um PVC (!!!) mit veränderlichen Anteilen an DINCH, einem Phthalatfreien Weichmacher.
    Ob und wie auch andere Materialien genutzt werden können ist nicht ganz klar, aktuell also typisches looked in.
    Also im Prinzip wird dort sehr weichen Bodenbelag geschmolzen und dann gepresst.
    Für mich ist das nix.

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