Saltgator: Diese Desktop-DIY-Spritzgussmaschine für Zuhause formt flexible Kunststoffteile!
„Shut up and take my money!“ – genau das war mein erster Gedanke zum Saltgator, der gerade auf Kickstarter für Furore sorgt. Es ist die erste (bezahlbare) Desktop-Softgel-Spritzgussmaschine (Injection Molding Machine) für den DIY-Gebrauch. 3D-Druck ist fantastisch, aber für flexible oder gummiartige Teile oft eine Qual. Der Saltgator will das ändern und mittels Spritzguss Weichkunststoffteile auf unseren Schreibtisch bringen. Was diese Maschine kann und warum sie schnellstmöglich in unseren Makerspace gehört, erfahrt ihr hier.
- Saltgator Desktop Spritzgussmaschine:
- bei Kickstarter ab ca. 220€ (Super Early Bird, inkl. Versand)
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Inhalt
Was ist das Besondere am Saltgator?
Der Saltgator ist eine All-in-One-Lösung, die den gesamten Spritzgussprozess für Softgel-Materialien in einem kompakten Gerät vereint. Anstatt mehrerer komplizierter Arbeitsschritte kann man hier in einem Rutsch das spezielle Softgel erhitzen, mischen und in eine Form injizieren. Der ganze Workflow soll dabei nur 10-15 Minuten dauern.
Das System ist speziell darauf ausgelegt, mit 3D-gedruckten Formen aus PETG zu arbeiten. Ihr könnt solche Formen entweder selber 3D-drucken oder fertige Formen aus einer vom Hersteller bereitgestellten Web-Datenbank beziehen.
Dank eines relativ niedrigen Temperaturbereichs von 80 °C bis 210 °C werden die selbst gedruckten Formen nicht beschädigt. Der Hersteller spricht zwar davon, dass auch PLA als Material für die Gießform nutzbar sei, wegen des geringen Schmelzpunktes (PLA erweicht bereits ab 60 °C) solltet ihr aber gerade für einen längerfristigen Gebrauch temperaturbeständige Kunststoffe wählen.
Die erste Desktop-Softgel-Maschine der Welt
Wirklich einzigartig wird der Saltgator durch seine Spezialisierung auf weiche, flexible Materialien. Er ist die erste Desktop-Softgel-Injection-Molding-Machine der Welt. Damit lassen sich Teile mit einer Shore-Härte von 0A (so weich wie Wackelpudding) bis 40A (fest wie ein Autoreifen) herstellen. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Maker und allgemein DIY-Fans: flexible Griffe für Werkzeuge, Dichtungen, Dämpfer oder – wie prominent auf Kickstarter beworben – individuelle Angelköder.
Recycling – Aber richtig verstanden!
Ein cleveres Feature ist die Wiederverwendbarkeit des Materials. Man kann übriggebliebenes oder fehlgeschlagenes Softgel-Material einfach wieder einschmelzen und für den nächsten Guss nutzen. Wichtig zu verstehen ist aber: Es ist keine universelle Plastik-Recycling-Maschine! Man kann hier nicht einfach alte PLA-Drucke oder zerschnittene PET-Flaschen einschmeißen. Der Prozess ist auf die speziellen Softgel-Formeln des Herstellers optimiert. Man ist also (leider) auf dessen Material angewiesen.
Mögliche Nachteile und offene Fragen
So verlockend das alles klingt, ein paar Punkte sollte man kritisch betrachten. Die maximale Kapazität von 120 ml pro Guss ist für Prototypen und Kleinteile super, schränkt die Größe der produzierbaren Objekte aber natürlich ein.
Auch wenn die Heizkammer zudem versiegelt ist, um Dämpfe zu blockieren, arbeitet man hier mit geschmolzenem Kunststoff. Eine gute Belüftung des Arbeitsplatzes ist also trotzdem Pflicht. Und wenn wir schon bei geschmolzenem Kunststoff mit einer Art „Spritzpistole“ sind, dann kann das Ganze natürlich potenziell auch schnell in eine kleine Sauerei ausarten.
Einschätzung: Eine Revolution für die Maker-Werkstatt?
Trotz der Einschränkungen ist der Saltgator eine der spannendsten Neuentwicklungen für die Maker-Szene seit langem. Er macht eine professionelle Technologie für die Verarbeitung von Weichkunststoffen zugänglich, die bisher unbezahlbar war (die großen Industriemaschinen von beispielsweise Arburg lassen grüßen).
Für einen Kickstarter-Preis von rund 220 € ist das Gebotene definitiv spannend. Wenn das Team hinter Saltgator liefert, was es verspricht, steht hier ein zukünftiger Klassiker für jede gut ausgestattete Werkstatt, die sich auf flexible Bauteile spezialisieren will. Was meint ihr? Ist das die Maschine, die euch für flexible Teile bisher gefehlt hat?
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Saltgator
⚙️ Wie funktioniert der Saltgator?
Er erhitzt spezielles Softgel in einer versiegelten Kammer und spritzt das geschmolzene Material dann mit Druck in eine Form, z.B. aus dem 3D-Drucker.
♻️ Kann man damit wirklich Plastik recyceln?
Nur bedingt. Man kann Reste des speziellen Softgel-Materials wiederverwenden. Es ist nicht möglich, alte PLA-Drucke oder PET-Flaschen zu recyceln.
🧸 Welche Materialien kann man verarbeiten?
Der Fokus liegt klar auf speziellen Softgel-Materialien mit einer Shore-Härte von 0A bis 40A.
💰 Was kostet die Saltgator Spritzgussmaschine?
Auf Kickstarter startet der Preis für Early Birds bei rund 220 Euro inklusive Versand nach Deutschland.
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