Test

Soundcore AeroFit Pro: Erster Open-Ear Kopfhörer für 149,99€

Die Soundcore AeroFit Pro bekommt ihr momentan bei Amazon für 149,99€.

  • Tragekomfort dank Nackenband
  • Tiefton für Open-Ear-Kopfhörer
  • Viele App-Funktionen
  • LDAC-Codec & Spatial-Audio

Die Soundcore AeroFit Pro sind die ersten Open-Ears des Herstellers, eine Kopfhörerart, die den Gehörgang nicht verschließt und so sicherstellt, dass wichtige Umgebungsgeräusche, wie beispielsweise Autos, hörbar bleiben. Soundcore macht dabei keine halben Sachen: Riesige 16,2 mm Treiber, Spatial-Audio, viele Handy-App-Funktionen und ein besonderer Kniff für den Tragekomfort sollen potenzielle Kunden locken und der Konkurrenz das Leben schwer machen.

Soundcore AeroFit Pro in Hand

Verpackung & Lieferumfang

Die Soundcore AeroFit Pro kommen im gewöhnlichen, bedrucktem Karton. Darin befindet sich eine Akkubox samt Ohrhörer, ein optionales Nackenband, auf das wir unter Tragekomfort genauer eingehen, ein USB-A-auf-USB-C-Ladekabel und ein Quickstart-Guide.

Soundcore AeroFit Pro Lieferumfang

Design mit magnetischem Nackenband

Die Soundcore AeroFit Pro mit Ohrbügel gibt es in Schwarz, Weiß, Hellblau und Lila; eine ziemlich üppige Farbauswahl für ein meiner Einschätzung nach doch eher nischiges Produkt. Sie haben flexible Ohrbügel, sind zudem mit einer weichen Gummioberfläche versehen und dank IPX5 Zertifizierung wasserabweisend. Die Hörer wiegen mit 12,23 g nicht wenig und haben die Maße von 56,59 x 34,6 x 18,93 mm. 

Dementsprechend groß ist auch das Ladecase, das fast die Größe eines modernen Karten-Portmonees hat. Es ist mit einem Magneten ausgestattet, der es geschlossen hält, mittels Druckknopf kann dieser verschoben werden, sodass seine Kraft nachlässt und sich das Case öffnet. Es ist zwar groß, aber zum Glück auch flach, sodass es immerhin keine größere Beule in einer Hosentasche verursacht, als es ein Handy tut.

Von einigen Open-Ear- oder Bone-Conduction-Kopfhörern werdet ihr ein starres Nackenband kennen. Die Soundcore AeroFit Pro lassen einem die Wahl, ob man die Hörer lediglich mit dem Ohrbügel verwenden möchte, oder per Magnet das Nackenband nutzen möchte, welches den Halt und die Stabilität nochmal deutlich verbessert. Der Clou: Das Band sieht nach einfachem Textil aus, hat aber einen wenig biegsamen Kern und ist für optimalen Halt in der Größe verstellbar, was bei Nackenbändern der Konkurrenz meist nicht möglich ist.

An der Verarbeitung habe ich nichts auszusetzen. Die Soundcore AeroFit Pro sind tadellos produziert und weisen keinerlei Materialfehler auf. Bei einem Kopfhörer dieser Preisklasse muss das aber auch so sein.

Riesige Treiber für vollen Klang trotz Open-Ear Design?

Die Soundcore AeroFit Pro haben riesige, wie Soundcore selbst sagt, „oversized“ dynamische Treiber mit einem Membrandurchmesser von 16,2 mm. Soundcore spricht von einem „robusten“ Bass, trotz des Open-Ear Designs.

Soundcore AeroFit Pro Hoerersound

Tatsächlich ist der Tiefton für einen Open-Ear Kopfhörer im Test sehr amtlich und ist im Vergleich zu anderen Open-Ears deutlich präsenter. Durch den fehlenden Druckraum, der bei gewöhnlichen In-Ears im Gehörgang entsteht, wirkt er aber dennoch etwas flach und ist nicht vergleichbar mit dem von In- oder Over-Ears und das, obwohl Soundcore hier ein Maximum herausgeholt hat.

Andere Frequenzbereiche, gerade der Hochton, werden von dem starken Tiefton auf eine etwas überlagert. Wodurch der Klang der AeroFit Pro insgesamt etwas dumpf auf mich wirkt. Im Mittelton wirkt er ebenfalls unnatürlich bassig. Insgesamt kann man sagen je höher die Frequenz, desto unsauberer kann der große Treiber diese wiedergeben.

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Es ist ein bisschen ein zweischneidiges Schwert. Der Soundcore AeroFit Pro hat für einen Open-Ear Kopfhörer schon ordentlich „Wums“, was, wenn man ihn fürs Training verwendet und das gerne zu rhythmischen Beats macht, durchaus seinen Charme hat. Andererseits bekommt man hier kein detailreiches oder ausgewogenes Klangbild. Es ist eben ganz klar ein Sportkopfhörer, mit dem Benefit, dass man seine Umgebung weiterhin hören kann, nichts um nur Musik zu genießen, aber für eine kleine Gruppe genau das Richtige.

Spatial-Audio und (viel) mehr Funktionen über die Soundcore App

Soundcore verbaut in den AeroFit Pro Kopfhörern auch Spatial-Audio, eine Technik, bei der mithilfe von KI-Algorithmen ein virtueller Surround-Sound erzeugt wird. Dabei kann man in der Soundcore App für die AeroFit Pro aus zwei verschiedenen Modi wählen. Zum einen gibt es einen statischen Modus, zum anderen einen Kopfbewegung-Modus, wo sich der Klang noch einmal je nach Kopfbewegung und Drehung verändert. Zudem unterscheidet Soundcore noch einmal zwischen einem Musik- und einem Movie-Modus innerhalb der Spatial-Audio Einstellungen.

Soundcore AeroFit Pro Spatial Audio

Dadurch, dass man hier seine Umgebung weiterhin hört, ist der Spatial-Audio-Effekt hier wirklich lustig. Würden man die Hörer am Ohr nicht spüren, könnte man auf die Idee kommen, dass der Klang tatsächlich von weiter weg aus der Umgebung kommt. Für mich persönlich bleibt es aber eher eine Spielerei und ist nichts, was ich im Alltag ernsthaft nutzen würde.

Darüber hinaus kann man über die Handy-App:

  • Bedienungsgesten individualisieren
  • Lautstärke-Balance zwischen linken/rechten Hörer einstellen
  • Dual Connection aktivieren und verwalten
  • Sleeptimer einstellen
  • Kopfhörer finden Signalton einschalten
  • Firmware Update installieren
  • Spatial Audio einstellen/deaktivieren
  • Equalizer anpassen/Presets auswählen
  • White-Noise-Geräusche auswählen

Soundcore AeroFit Pro App

Neben KI-Algorithmen für das Spatial-Audio gibt es auch welche für die Headset-Mikrofone. So sollen Umgebungsgeräusche während Telefonaten minimiert und die eigene Stimmer hervorgehoben werden. Im Test funktionieren die Mikrofone der Soundcore AeroFit Pro gut, auch in lauteren Umgebungen, wie etwa dem Fitnessstudio ist es durchaus möglich damit zu telefonieren, wenn auch ab einem gewissen Lautstärkepegel alle die beste Umgebungsgeräuschunterdrückung nichts mehr nützt.

Sehr guter Tragekomfort & Hörerposition entscheidet mit über den Klang

Mit dem Gewicht von 12,23 sind die Hörer der AeroFit Pro alles andere als leicht, im Vergleich wiegt ein gewöhnlicher In-Ear meist zwischen 4 und 6 Gramm. Da sie aber mit Ohrbügel versehen sind, ist das Gewicht, zumindest für mich, nicht unangenehm. Selbst bei stärkerem Kopfschütteln fliegen die AeroFit Pro nicht von meinen Ohren, jedoch sitzen sie eben locker auf dem Ohr und wackeln durch ihr Gewicht hin und her.

Soundcore AeroFit Pro am Ohr ohne Nackenband

Verbindet man die Hörer mit dem in der Größe verstellbaren Nackenband und passt die Bandlänge entsprechend an, sitzen die Open-Ear Hörer bombenfest am Kopf und bewegen sich gar nicht mehr, so ist der Tragekomfort für den Sport sogar noch besser.

Soundcore AeroFit Pro Tragekomfort mit Nackenband

Ich kann hier jedoch nur für meine Ohren sprechen, solltet ihr beispielsweise unterdurchschnittlich kleine Ohren haben, könnten die Hörer weniger gut auf eurem Kopf sitzen. Zudem ändert sich von Ohr zu Ohr ein wenig die Position des Treibers vor dem Gehörgang, was die Klangwahrnehmung verändern kann.

Bluetooth 5.3 mit LDAC-Codec & lange Laufzeit

Im Inneren der Soundcore AeroFit Pro ist ein moderner Bluetooth-5.3-Chip verbaut, der unter Android neben AAC- und SBC-Codec auch den LDAC-Codec unterstützt. Auch duale Geräteverbindung ist mit dem Bluetooth-Chip möglich. Im Test ist die Verbindung auf freier Fläche zwischen Handy und Kopfhörer auf eine Distanz von gut 20 Metern stabil. Das ist aber nicht nur vom Kopfhörer abhängig, sondern auch von eurem Smartphone.

Soundcore AeroFit Pro Dual Connection

Die Laufzeit gibt Soundcore mit bis zu 14 Stunden am Stück an; mit der Ladebox sind bis zu 46 Stunden drin. Die Akkubox wird via USB-C-Kabel aufgeladen, kabelloses Laden ist leider nicht möglich, aber es gibt eine Schnellladefunktion, mit der mit 10 Minuten an der Steckdose schon wieder bis zu 5,5 Stunden Musikhören drin sein sollen.

Soundcore AeroFit Pro Akkubox USB C Anschluss

Fazit

Mit den Soundcore AeroFit Pro liefert der Hersteller schon mit dem ersten Open-Ear-Kopfhörer ein ziemlich spannendes Modell mit innovativen Nackenband und überdurchschnittlich großen Treibern, die klanglich (für einen Open-Ear-Kopfhörer) sogar etwas im Bassbereich reißen könnten. Zudem gibt es viele App Funktionen und den LDAC-Codec.

  • Tragekomfort dank Nackenband
  • Tiefton für Open-Ear-Kopfhörer
  • Viele App-Funktionen
  • LDAC-Codec & Spatial-Audio
  • Preis
  • Große Hörer & Case
  • Keine Aufbewahrungsmöglichkeit für Nackenband

So viel Entwicklung für ein so nischiges Produkt hat aber auch seinen Preis und der hat es wirklich in sich. Mit knapp 170€ sind die Soundcore AeroFit Pro einer der teuersten Soundcore Kopfhörer auf dem Markt und man muss wohl schon genau so etwas suchen, damit er einem das Geld wert ist. Ich denke, er richtet sich vor allem an Sportler, wie Läufer oder Radfahrer, die dabei mit dem Straßenverkehr in Berührung kommen und auf der einen Seite etwas Musik hören und sich andererseits weiterhin auf ihr Gehör für die Umwelt und potenzielle Gefahren verlassen können wollen. Wenn du genau so etwas suchst, dann hat Soundcore hier den passenden Open-Ear Kopfhörer!

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (9)

  • Profilbild von shinji82
    # 26.11.23 um 20:58

    shinji82

    preislich orientieren die sich wohl an den Shokz Openfit. Habe die Shokz schon selbst mal ausprobiert und bin Recht begeistert. Für mich müssen die Soundcore dann aber preislich drunter liegen um attraktiv zu sein. Was klanglich drin steckt wird sich zeigen müssen

  • Profilbild von Tobias Müller
    # 15.03.24 um 20:27

    Tobias Müller

    wie sieht es bei denen hier oder auch den Shokz mit Windgeräuschen aus? Ich habe mehrere Inears und auch zwei einfachere Modelle die nicht in den Gehörgang gehen, gerade letztere erzeugen hier an der Küste (oder eben beim Fahrradfahren) derart laute Windgeräusche, dass die Musik da kaum gegen an dröhnen kann, definitiv erheblich lauter als ohne Hörer. Die Liberty 3 pro erzeugen sehr wenige Windgeräusche (wenn man ANC bzw. Transparenzmodus aus lässt), so dass man untern Strich nicht nur seine Ohren weniger schädigt, sondern auch mehr von der Umgebung mitbekommt. Anders sieht das natürlich bei langsameren Sportarten und weniger Wind aus.

    Trotzdem wäre mir etwas das die Gehörgänge frei lässt und keine Windgeräusche erzeugt noch lieber, Soubdqualität spielt für den Einsatszweck eine eher untergeordnete Rolle.

  • Profilbild von Jojo
    # 15.03.24 um 21:05

    Jojo

    Wie siehts in Kombination mit Sportbrillen aus?

  • Profilbild von Hahm
    # 16.03.24 um 14:49

    Hahm

    Wie sind die Windgeräusche beim Fahrrad fahren?
    Bisher hatte ich immer starkes Rauschen durch den Wind.

  • Profilbild von The real Randomblame
    # 16.03.24 um 21:21

    The real Randomblame

    Windgeräusche werden hauptsächlich vom Microfon erzeugt, bzw. wenn der Wind über die Öffnung des Micro's geleitet wird. Das kann man reduzieren, indem man die Micro's geschickt positioniert oder bei Nichtbenutzung abschaltet. Das tun in Zeiten von Alexa, ANC, usw. sicher nur die wenigsten. Hier scheint weder Alexa noch ANC implementiert zu sein, also keine 4-6 Micro's, sondern nur 2.
    Andererseits dichten die Hören eben nicht den Gehörgang ab, so dass der Wind ungehindert durch die Ritzen pfeifen kann. Auch das verursacht Geräusche. Es muss sich wohl einer von euch mit dem Teil auf's eBike schwingen, wenn ihr ein Test-Paar vorliegen habt., wenn ihr denn eines bekommt.

  • Profilbild von ChinaChuck
    # 18.03.24 um 11:43

    ChinaChuck

    Wie sieht der Tragecomfort für Brillenträger aus? Trägt man die Hörer über der Brille oder umgekehrt und wie störend ist das? Ich stell mir das nicht so optimal vor.

    @Tim Du bist doch selber Brillenträger, kannst du was dazu sagen?

    @Hahm Guck dir doch mal Knochenschall-Kopfhörer wie die Shokz an, da dürfte eigentlich nicht mehr Windgeräusche auftreten, als sonst beim Fahrradfahren. Die Hörer sitzen vor den Ohren. Ich hab’s aber noch nicht probiert, reine Vermutung… 🙂

  • Profilbild von shinji82
    # 14.04.24 um 19:14

    shinji82

    also wenn ich die Openfit mit meinen alten Sony MDR 808 Ohrhörern vergleiche, sind die vom Geräuschpegel auf dem Rad vergleichbar. Man nimmt die Windgeräusche war, was halt der Bauart geschuldet ist. Da bleibt als Alternative nur ein Over Ear Kopfhörer wenn man das unterdrücken möchte. Für mich ist ein Over Ear aber nichts auf der Straße und ich bleibe bei den Openfit und lebe mit den kleinem Nachteil

  • Profilbild von Dan
    # 15.04.24 um 18:31

    Dan

    Ich kann jedem, der sich für solche Kopfhörer interessiert, nur die Baseus Eli Sport 1 ans Herz legen. Ich hatte beide und habe mich für die Baseus entschieden. Die sind im Angebot für ca. 60 € erhältlich. Den Aufpreis sind die Soundcore in meinen Augen nicht wert.

  • Profilbild von poozick
    # 16.04.24 um 07:50

    poozick

    wieso die ersten? es gab doch schon die soundcore aerofit(ohne pro).

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