Im Test: SwitchBot S20 – Überzeugt der Saugroboter mit dem flexiblen Stationskonzept?
SwitchBot schickt mit dem SwitchBot S20 einen neuen Saug- und Wischroboter ins Rennen. Mit starken 10.000 Pa Saugkraft auf dem Papier, einem RevoRoll Wischsystem mit Walze und einer vollautomatischen MultiClean-Station will er punkten. Kann er im Test überzeugen?
- SwitchBot S20 (Station mit Absaugstation & Wassertanks)
- SwitchBot S20 (Station mit Absaugstation & Wasseranschluss)
- Externe Wasseranschlusstation für SwitchBot S20
Inhalt
Technische Daten des SwitchBot S20
Kategorie | SwitchBot S20 |
Saugkraft | 10.000 Pa |
Navigation | LiDAR-Navigation & KI-gestützte Hinderniserkennung |
Akku & Laufzeit | 4.000 mAh |
Wischfunktion | RevoRoll Wischsystem (rotierende Walze) |
Maße | 365 x 365 x 115 mm |
Steigungen | bis zu 2 cm |
Besonderheiten Roboter | Keine Kantenreinigung, anhebbare Wischwalze, simples Anti-Haar-System |
Besonderheiten Station | Absaugstation, 50°C Heißluft-Trocknung, optionaler Wasseranschluss, keine autom. Reinigungsmitteldosierung |
App | SwitchBot App (Matter, Alexa, Google Assistant, SwitchBot-Ökosystem) |
Preis (UVP) | 799,99€ |
Vor- und Nachteile des SwitchBot S20
- Gute Wischleistung auf Hartböden dank Wischwalze
- Smart-Home-Integration (Matter & SwitchBot-Ökosystem)
- Flexibles Stationskonzept (optionaler, separater Wasseranschluss)
- Relativ günstiger Einstieg für ein Modell mit Wischwalze
- Keine Kantenreinigung beim Wischen und Saugen
- Nur durchschnittliche Saugleistung auf Teppichen
- Keine automatische Reinigungsmitteldosierung
- Anti-Verhedderungs-System nicht mehr zeitgemäß
Altes & neues Station-Konzept beim SwitchBot S20 möglich
Der S20 kommt sicher verpackt mit seiner großen MultiClean-Station. Im Lieferumfang finden sich neben dem Roboter und der Station eine Flasche Reinigungsmittel, ein vorinstallierter Staubbeutel und eine kleine Reinigungsbürste. Das mitgelieferte Reinigungsmittel ist auf jeden Fall ein Plus, ein zweiter Staubbeutel wäre allerdings wünschenswert gewesen.
Die Verarbeitungsqualität entspricht dem, was man in dieser Preisklasse erwartet. Man nutzt soliden Kunststoff und er hat eine funktionale Anmutung. Anders als beim Vorgänger S10, bei dem die Trennung von Absaug- und Wasserstation Standard war, setzt SwitchBot nun auf eine All-in-One-Station.
Die Flexibilität bleibt aber erhalten. Wer möchte, kann auch für den S20 eine separate Wasseranschluss-Station erwerben. Ich finde diese Idee weiterhin sehr clever, da an Orten mit Wasseranschluss oft wenig Platz für eine große Station ist. Wer möchte, kann aber auch ein Modell mit Station ohne Wassertanks und Wasseranschluss kaufen, wo dann auch direkt die Absaugstation integriert ist. Hier ist man also sehr flexibel.
Einrichtung und App-Steuerung unkompliziert
Die Inbetriebnahme ist gewohnt unkompliziert. Auspacken, die SwitchBot App installieren und den Anweisungen folgen. Der S20 nutzt einen schnellen Kartierungsmodus, bei dem er die Wohnung zunächst nur abfährt, ohne zu reinigen. Das beschleunigt die Erstellung der Karte erheblich und erlaubt es, diese direkt im Anschluss mit No-Go-Zonen oder virtuellen Wänden zu bearbeiten.
Die App selbst ist intuitiv aufgebaut. Man kann zwischen vier Saugstufen und zwei Wischintensitäten wählen oder vordefinierte Modi wie „Saugen“, „Saugen dann Wischen“ und „Saugen & Wischen“ nutzen. Im benutzerdefinierten Modus lassen sich alle Parameter individuell anpassen.
Die große Stärke des S20 ist seine Einbindung ins Smart Home. Dank Matter-Unterstützung lässt er sich problemlos in Systeme wie Apple Home einbinden. Auch die mit den Sprachassistenten Alexa oder Google Assistant kann er verbunden werden.
Im SwitchBot-Ökosystem ergeben sich zudem einzigartige Automatisierungsmöglichkeiten: So kann das Schließen des SwitchBot Türschlosses die Reinigung starten oder der Roboter den SwitchBot Luftbefeuchter automatisch mit Wasser nachfüllen. Besonders bei der Wasserbetankung hoffe ich, dass Switchbot sich noch mehr einfallen lässt, z.B. ein Pflanzenbewässerungssystem oder einen Luftentfeuchter, den er abpumpen kann. Auch kann man den Saugroboter über die separat erhältliche SwitchBot Fernbedienung steuern.
Reinigungsleistung in der Praxis
Saugleistung: Reichen 10.000 Pa?
Auf Hartböden liefert der S20 eine ordentliche Reinigungsleistung. Eine Schwachstelle zeigt sich jedoch bei der Kantenreinigung: Da der Roboter keine ausfahrbare Seitenbürste besitzt, werden Ecken nicht immer ganz sauber.
Auf Teppichen funktioniert der automatische Saugkraft-Boost zuverlässig. Die Tiefenreinigung ist in Ordnung, im Härtetest erreichte er jedoch nur ein durchschnittliches Ergebnis von 73%. Hier hatte er am meisten Probleme mit dem gröberen Tierstreu. Schmutz dieser Art taucht aber auch vermutlich weniger im Haushalt auf. Damit ist er jetzt sicher nicht das Vorzeigemodell für Teppichreinigung, aber weiterhin mehr als solide.
Das Anti-Verhedderungs-System mit seiner reinen Gummibürste ist aber etwas in die Jahre gekommen. Bei langen Haaren ist weiterhin eine manuelle Reinigung der Walzenaufhängung nötig. Hier darf man mittlerweile zusätzliche Klingen oder eine offene Walze erwarten.
Die Klingen zerschneiden lange Haare und erlauben dem Saugroboter sie dann aufzusaugen, was bei einer moderaten Menge Haaren und Fell gut funktioniert. Wirklich der Maßstab in dem Bereich ist aber die offene Walze. Hier ist die Walze so gestaltet, dass sie nur eine Aufhängung benötigt und sich Haare automatisch in Richtung der geöffneten Seite abwickeln.
Wischleistung: Die Stärke des S20?
Beim Wischen kann der S20 dann eher seine Stärke zeigen. Das RevoRoll Wischsystem mit seiner rotierenden Walze entfernt frische und leicht angetrocknete Flecken recht gut. Das Ergebnis ist auf dem Level von Modellen mit rotierenden Wischpads.
Vorteil ist aber, dass die RinseSync Technologie die Walze während der Fahrt reinigen kann, was eine Schmutzverteilung weitgehend verhindert. Aber auch hier muss man sagen, bei sehr starker Verschmutzung ist auch das interne System überfordert und braucht die Tiefenreinigung in der Station. Ein entscheidender Nachteil bleibt jedoch auch hier: Eine Kantenreinigungsfunktion fehlt, sodass entlang von Fußleisten ein kleiner Streifen ungewischt bleibt. Die findet man bei den Walzensystemen aber erst im höheren Preisbereich.
Die Anhebung der Wischwalze auf Teppichen funktioniert gut, ist aber wie bei den meisten Modellen nur für Kurzflorteppiche geeignet. Höhere Teppiche sollten daher zuerst gesaugt werden, bevor man den Roboter zum Wischen schickt. Das kann man recht unkompliziert in der App einstellen.
Die MultiClean-Station im Detail
Die Station automatisiert den Betrieb zuverlässig. Die Staubabsaugung ist gewohnt laut, aber effektiv. Sämtliche Verunreinigungen landen in einem Staubbeutel, den man gefüllt dann entsorgt. Eine beutellose Absaugstation gibt es nicht. Vorteil daran ist, dass man eine hygienischere Entsorgung hat, was besonders bei Allergikern ein Faktor sein kann. Nachteil ist, man muss Beutel nachkaufen.
Das Nachfüllen von Frischwasser und das Abpumpen des Schmutzwassers funktionieren reibungslos. Nach der Reinigung wird die Wischwalze mit 50°C heißer Luft getrocknet, was die Bildung von Gerüchen verhindert. Ein Manko ist die fehlende automatische Reinigungsmitteldosierung, denn das Fach in der Station dient lediglich zur Aufbewahrung der Reinigungsmittel-Flasche.
Sichere Navigation mit LiDAR und Hinderniserkennung
Dank LiDAR-Navigation bewegt sich der S20 zuverlässig und systematisch durch die Räume. Die KI-gestützte Hinderniserkennung umfährt die meisten Objekte gut.
Flache und besonders kleine Objekte kann er aber nicht richtig erkennen und auch Fehlerkennungen von Sachen, die er normalerweise erkennt, sind nicht auszuschließen. Er performt hier aber nicht schlechter oder besser als vergleichbare Modelle. Mit seiner Höhe von 11,5 cm passt der Roboter nicht unter alle Möbelstücke, was bei Modellen mit Laserturm üblich ist. Eine Absenkung des Turms, wie man es von höherpreisigen Modellen kennt, gibt es hier noch nicht.
Fazit: Günstiger Walzen-Einstieg mit Kompromissen
Mit dem S20 hat sich SwitchBot bewusst entschieden, kein super teures Top-Modell zu bauen, sondern den Roboter preislich etwas weiter unten anzusiedeln. Für ein Modell mit Wischwalze ist er daher sogar recht günstig. Schaut man sich andere Modelle mit Walze an, kostet z. B. ein MOVA Z50 Ultra oft 200€ mehr. Dafür muss man aber auch Kompromisse eingehen.
Die fehlende Kanten- und Eckenreinigung ist ein klarer Nachteil gegenüber vielen Modellen mit ausfahrbaren Wischmopps. Auch die Saugleistung ist eher durchschnittlich. Daher ist der S20 eher für Hartbödenhaushalte mit einigen Teppichen zu empfehlen, als für solche mit viel Teppichboden.
Wer Lust auf das Bauen von Automationen hat und den Ansatz, zum Beispiel den Luftbefeuchter betanken zu lassen, interessant findet, bekommt hier ein einzigartiges Gerät. Auch das Multi-Station-System ist weiterhin praktisch und einzigartig. Zur UVP von 799,99€ wäre er zu teuer, zum Angebotspreis von rund 530€ ist er aber ein deutlich besserer Deal für Smart-Home-Enthusiasten mit Fokus auf Hartböden.
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