UFS 5.0: Smartphone-Speicher wird doppelt so schnell – Reichen ältere Standards noch aus?
Die Spezifikationen für den neuen Speicherstandard UFS 5.0 stehen kurz vor dem Abschluss. Die Ankündigung verspricht einen enormen Sprung in der mobilen Technologie, der vor allem durch die steigenden Anforderungen an lokale KI-Anwendungen notwendig wird. Aber: Ist das für den normalen Smartphone-Nutzer aktuell überhaupt relevant?

UFS 5.0: Der notwendige Leistungssprung
Der Übergang von UFS 4.0 auf UFS 5.0 markiert einen massiven Sprung in der maximalen Leistung. Während der aktuelle Standard UFS 4.0 theoretisch eine Obergrenze von 4,2 GB/s (4.200 MB/s) erreicht, soll UFS 5.0 Übertragungsraten von bis zu 10,8 GB/s ermöglichen. Damit wird die maximale Bandbreite mehr als verdoppelt.
Diese signifikante Steigerung ist hauptsächlich auf die wachsende Notwendigkeit zurückzuführen, Large Language Models (LLMs) und andere anspruchsvolle KI-Berechnungen direkt auf dem Gerät auszuführen. Solche Anwendungen benötigen extrem schnellen Zugriff auf große Datenmengen im lokalen Speicher. UFS 5.0 liefert diesen Speed und soll gleichzeitig mehr Sicherheit bieten.
Obwohl der neue Speicher schon in der finalen Phase ist, müssen sich Nutzer gedulden: Die Implementierung des neuen Standards wird nicht vor der zweiten Hälfte des Jahres 2026 erwartet. Zuerst werden voraussichtlich Flaggschiff-Smartphones die ersten Geräte sein, die UFS 5.0 verbauen.
Reicht mein aktueller Speicher noch aus?
Die Frage, ob die aktuell gängigen Standards noch ausreichend sind, hängt stark vom Nutzungsprofil ab. Der aktuelle Standard UFS 4.0, der in den Android-Flaggschiffen verbaut ist, bietet für die meisten Nutzer mehr als ausreichende Leistung. Die Vorteile sind primär bei ressourcenintensiven Aufgaben spürbar, wie der Bearbeitung von 8K-Videos. Auch der ältere Standard UFS 3.1 (bis zu ca. 2,9 GB/s) ist noch sehr schnell und sorgt für ein flüssiges Nutzererlebnis in der Mittelklasse und in manchen älteren Premium-Geräten. Ein „Normalnutzer“ bemerkt den Unterschied zu UFS 4.0 im täglichen Betrieb kaum.
Ein anderes Bild ergibt sich jedoch im Low-Budget-Segment: Hier findet man häufig UFS 2.x oder den noch langsameren eMMC-Speicher. Bei diesen älteren Standards können die Geschwindigkeitsdefizite beim Starten von Apps, beim Multi-Tasking oder bei der Aufnahme von hochauflösenden Videos durchaus spürbar sein.
Braucht man UFS 5.0 wirklich jetzt schon?
Die Kritik an UFS 5.0: Bei all dem Hype muss man auch die Schattenseiten betrachten. Für den Durchschnittsnutzer ist die Geschwindigkeitssteigerung auf 10,8 GB/s völlig überdimensioniert und dient primär als Marketing-Argument. Der Geschwindigkeitsgewinn wird nur von einer kleinen Nische (lokale KI, 8K-Video-Enthusiasten) wirklich benötigt. Zudem besteht die Gefahr, dass die höheren Produktionskosten der UFS 5.0-Module an die Kunden weitergegeben werden, ohne dass ein spürbarer Mehrwert entsteht. Hinzu kommt das Problem der Implementierung: Schon bei UFS 4.0 liefern viele Hersteller nicht die theoretische Höchstleistung. Der Endkunde könnte am Ende für eine Geschwindigkeit bezahlen, die durch schlechte Hardware oder mangelnde Optimierung ausgebremst wird.
Fazit: UFS 5.0 ist ein notwendiges technologisches Upgrade für die Zukunft der KI-Smartphones und den Bandbreitenbedarf. Für den Endverbraucher heute ist UFS 4.0 (oder ein gut umgesetzter UFS 3.1-Speicher) jedoch weiterhin absolut ausreichend. Wer jedoch Wert auf absolute Zukunftsfähigkeit und minimale Latenzen bei KI-Anwendungen legt, wird auf die Flaggschiffe ab Ende 2026 warten müssen. Was sagt ihr: Ist dieser Leistungssprung nur ein Marketing-Argument, oder schafft UFS 5.0 die Grundlage für die nächste Smartphone-Generation?
Quellen:
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