The 100: Der weltweit schnellste 3D-Drucker aus dem 3D-Drucker

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The 100 – das ist der Name des wohl schnellsten 3D-gedruckten 3D-Druckers der Welt. In seiner neuesten Version belegt er in der weltweiten Benchy Speedboat Race Challenge mittlerweile Platz 5 mit einem Benchy innerhalb von 3:03 Minuten. Was zeichnet den The 100 aus und wieviel kostet er, wenn man ihn sich selbst bauen möchte?

The1003Dprinter Aufmacher

Technisches: kranke Beschleunigungswerte

ModellThe 100
BauartCoreXY
ExtruderBMG Bowden
Geschwindigkeit400 mm/s
Beschleunigung100.000 mm/s²
Volumenfluss43 mm³/s
Bauraum165 x 165 x 150 mm
DruckbettPC-Federstahlauflage (beheizbar bis 110Grad)
max. Düsentemperatur300 Grad
Düsendurchmesser0,4 mm (optional 0,2, 0,6, 0,8)
KonnektivitätWi-Fi, USB-A
Features
  • 400 mm/s
  • Klipper
  • Vibrationskompensation & Pressure Advance
  • Keramik-Heizelement
  • manuelles Leveling
  • konfigurierte Cura-Profile

CoreXY mit 100.000 mm/s²

Ungefähr Mitte 2022 hatte der bei Youtube unter dem Namen „Matt The Printing Nerd“ bekannte Entwickler Matthäus Szturc genug: Immer wieder stieß er recht schnell bei seinen selbst konstruierten und -gebauten 3D-Druckern aus Aluminiumprofilen an Grenzen – sei es wegen einer zu hohen Geschwindigkeit oder zu hoher Vibration. Durch Zufall kam er auf die Idee, statt wie bisher auf Aluminiumprofile zu setzen, einfach selbst gedruckte Komponenten für das Gehäuse seines neuesten selbstgebauten 3D-Druckers zu nutzen.

Einige Monate später, am 15.03.2023, präsentierte er das Resultat: den „The 100“ – einen überwiegend aus 3D-gedruckten Teilen bestehenden CoreXY-Drucker mit einem verhältnismäßig kleinen Bauraum von 165 x 165 x 150 mm. Die Geschwindigkeit von 400 mm/s mag auf den ersten Blick im Vergleich zu Bambu Lab & Co nicht besonders hoch ausfallen, die Beschleunigungswerte aber dafür umso mehr: Haben Highspeed-Drucker für Endverbraucher gerade ungefähr 20.000 mm/s² zu bieten, so wartet der The 100 mit sagenhaften 100.000 mm/s² auf. Auch der mithilfe eines Volcano-Hotends realisierte Volumenfluss von 43 mm³/s kann sich sehen lassen.

The1003Dprinter Lifebild

100% Open Source

Auf Github und kurze Zeit später auch auf Printables veröffentlichte Matt the Printing Nerd dann alle Infos zu seinem Open Source-Drucker inklusive aller (auch selbst anpassbarer)  3D-gedruckter Teile, einer BOM (Bill of Materials), also einer Liste mit zusätzlich zu kaufenden Komponenten, einem Cura-Profil, einer Klipper-Konfigurationsdatei und einer (Video-)Aufbauanleitung 100% Open Source heißt hier also: Jeder kann diesen Drucker nachbauen – und das zu einem Preis von unter 350€. Schnell hat sich eine Community aus 1500 Leuten gebildet, die mittlerweile einen eigenen Discord Server mit Leben füllt.

THE 100 Speed

Bekanntheit erreichte das Projekt auch insbesondere deshalb, weil der Entwickler und sein The 100 auf vielen Maker Faires – Messen für im Grunde alle, die in irgendeiner Form etwas erschaffen („Maker“) – zu finden war. Ich konnte mir auf der Maker Faire in Hannover dieses Jahr einen guten ersten Eindruck vom The 100 machen. Beeindruckend war dabei zum einen seine bereits beschriebene Beschleunigung, zum anderen die für diese Geschwindigkeit durchweg soliden Druckresultate – obwohl in einigen Situationen der ganze Tisch vibrationstechnisch fast zu Tanzen begann.

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Ursprungsprojekt vs. The 100 V1.1

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung belegte Matt The Printing Nerd mit dem ursprünglichen The 100 bereits Platz 26 im Ranking der schnellsten Benchy-Drucke mit einem Benchy in 05:50 min. Das schien ihm aber nicht zu reichen. Deshalb brachte er kürzlich eine Weiterentwicklung, den The 100 V1.1, heraus. Damit steht er gerade sogar auf Platz 5 der schnellsten Benchy-Drucke mit völlig verrückten 3:03 Minuten für ein (ziemlich hässliches) Benchy. Dafür hat der Entwickler allerdings auch ein (deutlich teureres) Phaetus Rapido Ultra High Flow Hotend mit einem Volumenfluss von 57mm³ verwendet. Preis-Leistungstechnisch bleibt es in der Einkaufsliste aber beim Ursprungs-Hotend.

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Der The 100 V1.1 setzt neben vielen kleinen Verbesserungen, etwa einem sauberen Kabelmanagement, auf zwei Haupt-Upgrades. Das erste Upgrade dient der Vibrationsreduzierung und betrifft neben neuen Standfüßen die beiden hinteren Gehäusesäulen. Statt Aluminiumstangen sind dort nunmehr 3D-gedruckte Teile verbaut. Die zweite große Verbesserung besteht in einem neu konstruierten Fanduct mit verbessertem Airflow im Bereich der Düse. Damit soll die potente Kühllösung bestehend aus zwei 5015 Radiallüftern und einem 4010 Axial-Hotendlüfter ihr Optimum erreichen.

Einschätzung: Im Auge behalten!

Der The 100 macht mich wirklich neugierig – auch wegen seines für Selbstbauverhältnisse günstigen Preises. Dem Entwickler gebührt größter Respekt, einen derart performenden Drucker mit einer schnell wachsenden Community in verhältnismäßig kurzer Zeit auf die Beine gestellt zu haben – und das überwiegend ganz alleine. Erst kürzlich ist ein weiterer Mitstreiter in das Projekt eingestiegen. Fertig konfektionierte Druckerkits sind genauso in der Entwicklung wie ein Direct Drive Extruder. Ich behalte das Projekt daher weiter im Auge und werde dann wohl „The 100“ bauen, sobald die Version mit Direct Drive Extruder herauskommt. Was meint ihr zum The 100? Oder baut ihr ihn etwa schon?

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (12)

  • Profilbild von bastiwach
    # 15.09.23 um 19:46

    bastiwach

    Ihr solltet den link zur Version 1.1 auf printables.com machen, das ist die aktualisierte Version

  • Profilbild von STXRN
    # 15.09.23 um 19:53

    STXRN

    Kann der Voron diese Werte nicht auch? Ist ja auch ein diy drucker

  • Profilbild von Jens
    # 16.09.23 um 16:05

    Jens

    ich baue schon so etwas in die Richtung, nur ist mir da einiges nicht wirklich durchdacht. Gerade der Rahmen. Schnell, schnell…

  • Profilbild von Jan
    # 16.09.23 um 21:47

    Jan

    das ist nicht richtig der Voron 0.1 bzw 0.2 kommt auch ohne Probleme auf diese Werte, kann sogar besser werden.
    der Trident oder 2.4 ist zu schwer das stimmt.

  • Profilbild von Interessierte
    # 18.09.23 um 09:46

    Interessierte

    Sehr interessant! Ich hoffe man kann irgendwann (demnächst) auch das ganze mit einer größeren Druckfläche bauen, dann würde ich sicherlich auch bauen.

  • Profilbild von e1687
    # 18.09.23 um 15:12

    e1687

    ich bau das teile gerade. meine teile zu dem Drucker sind bestellt und die rahmen teile drucken seit vergangenen freitag. bis auf das toolhead und alle teile der bewegten masse der gantry aus pla

    • Profilbild von e1687
      # 18.09.23 um 15:15

      e1687

      toolhead und teile der gantry drucke ich in asa aufgrund der geringeren dichte. (pla: 1,24 zu asa: 1,1)

    • Profilbild von e1687
      # 18.09.23 um 15:18

      e1687

      350€ (die bom sagt unter 300€) habe ich jedoch nicht geschafft. allein bei ali schon 340€ (ohne heizbett, filament, kabel, crimpschuhe) ausgegeben. realistisch sind wohl eher 400-450€

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