70mai T800 im Test: Terminiert diese 4K-Dashcam die Konkurrenz?
Der Dashcam-Markt ist voll von Kameras, die mit „4K“ werben, aber oft nur an der Frontkamera einen guten Sensor verbauen. 70mai will diesen Kompromiss jetzt beenden und präsentiert mit der neuen 70mai 4K T800 eine Neuheit: eine 3-Kanal-Dashcam, die sowohl vorne als auch hinten mit dem brandneuen Sony STARVIS 2 Sensor in echter 4K-Auflösung filmt. Das ist eine massive Ansage an die Konkurrenz. Gepaart mit einem endlich sinnvollen Pre-Recording und einem riesigen Funktionsumfang könnte das die neue Referenz sein. Aber kann dieses neue Modell, das den ikonischen Namen T800 aus der „Terminator“-Filmreihe trägt, die Suche nach der besten Dashcam wirklich „terminieren“? Wir haben sie getestet.
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70mai 4K T800 | |
Kameras | 3-Kanal: Front, Innenraum, Heck |
Auflösung | Vorne: 4K / Innen: 1080p / Hinten: 4K (alle @30FPS) |
Sensor (Front & Heck) | Sony STARVIS 2 IMX678 |
Sichtfeld | 146° (Front), 147° (Innen), 146° (Heck) |
Blende | F1.7 |
Display | 3 Zoll IPS (kein Touch) |
Prozessor | NT98530 |
GPS & Konnektivität | GPS, Dual-WiFi 6 (2,4 & 5 GHz), Bluetooth |
Features | HDR (3-Kanal), ADAS, Night Owl Vision™, Lumi Vision™, G-Sensor, App, 4G-Support (optional) |
Besonderheiten | Gepufferte Notfallaufnahme (Pre-& Post-Recording), Sprachsteuerung, Superkondensator |
Wer schreibt diesen Test?
Ich bin Thommy und ich begeistere mich für Smart Home, Dashcams & Co. Meine Leidenschaft sind aber FDM 3D-Drucker, seitdem mir meine Frau (natürlich die beste) 2018 einen Anycubic Mega-S geschenkt hat.
Inhalt
Kurzfazit zur 70mai 4K T800
Die 70mai T800 ist technisch beeindruckend und setzt mit ihrer Dual-4K-Auflösung einen neuen Standard. Die Bildqualität der Frontkamera bei Tag ist gut, bei Nacht abhängig von der Umgebung. Die 4K-Heckkamera mit identischem Sensor kann die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Das neue, gepufferte Pre-Recording bei Notfällen ist ein riesiger Fortschritt. Allerdings wirkt die Dashcam ein wenig klobig und das dicke Kabel zur Heckkamera ist schwer zu verlegen. Es fehlt uns weiterhin ein Touchscreen statt Knöpfen zur Bedienung. Und dennoch: Die T800 ist ein starkes Gesamtpaket mit kleinen, aber spürbaren Schwächen.
- weltweit erste Dashcam mit 4K vorne UND hinten
- gute Bildqualität der Frontkamera bei Tag
- gepufferte Notfallaufnahme (Pre-Recording)
- umfangreicher Lieferumfang & gutes optionales Zubehör (OBD-Kit, Powerbank)
- zuverlässiger G-Sensor und gute Parküberwachung
- 4K-Heckkamera enttäuscht im Vergleich zur Frontkamera
- sehr dickes Kabel zur Heckkamera
- klobiges Design
- kein Touchscreen
- manuelle Notfallaufnahme umständlich (Doppelklick seitlich statt dezidierte Taste)
Die Highlights: Dual-4K und endlich sinnvolles Pre-Recording
Kommen wir direkt zu den beiden größten Verkaufsargumenten. Das erste ist die Dual-4K-Auflösung. 70mai verbaut als erster Hersteller sowohl in der Front- als auch in der Heckkamera den exzellenten Sony STARVIS 2 IMX678 Sensor. Das verspricht auf dem Papier eine unerreichte Detailtiefe. Das zweite Highlight ist die gepufferte Notfallaufnahme. Löst der G-Sensor aus, speichert die T800 nicht nur die 30 Sekunden danach, sondern auch die entscheidenden 10 Sekunden (bis zu 3 Minuten) VOR dem Ereignis. Ein längst überfälliges Feature, das in der Praxis auch gut funktioniert hat.
Lieferumfang & Zubehör: Alles dabei und noch mehr
Wie immer bei 70mai ist der Lieferumfang üppig, inklusive einer zusätzlichen microSD-Karte, Ersatz-Adhäsionsfolien und 3M-Klebesticks sowie Montagewerkzeug. Spannend wird es beim optionalen Zubehör. Statt des klassischen Hardware-Kits für den Sicherungskasten haben wir das neue OBD-Adapter-Kit genutzt, das die Stromversorgung für die Parküberwachung kinderleicht über den Diagnose-Port des Autos sicherstellt. Richtig clever ist auch die optional erhältliche (mächtig große) 96Wh-Powerbank: Sie wird während der Fahrt geladen und versorgt die Kamera im Parkmodus für bis zu 45h ununterbrochen, wodurch die Autobatterie komplett geschont wird.
Design & Haptik: Ein wenig klobig & ohne Touch
Der erste Eindruck: Die T800 ist groß und erinnert mit ihrer integrierten Innenraumkamera an die GKU D1000, die wir auch getestet haben. Wer eine dezente Dashcam sucht, ist hier falsch. Ein Kritikpunkt ist die Kabelführung: Strom- und Heckkamera-Anschluss sitzen direkt an der Kamera, nicht an der Halterung. Das macht ein schnelles Abnehmen schwierig. Die Bedienung über die vier Knöpfe unter dem nicht berührungsempfindlichen 3-Zoll-Display ist zudem unserer Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. Die manuelle Notfallaufnahme über ein zweimaliges Drücken des seitlichen Power-Knopfes ist im Eifer des Gefechts zudem kaum intuitiv. Immerhin: 70mai hört auf Feedback und hat diese Funktion nun immerhin integriert.
Installation & Inbetriebnahme
Die Montage selbst ist dank Adhäsionsfolien einfach: Die Folie wird auf die zuvor gesäuberte Frontscheibe angebracht, dann die Dashcam samt Dashcamhalteplatte mittels 3M-Klebeband auf die Adhäsionsfolie geklebt. Die Stromversorgung erfolgt bei uns über das bereits erwähnte OBD-Kit um den Parkmodus ebenfalls testen zu können. Nun müssen wir die Heckkamera hinten noch mit 3M-Klebestick ankleben.
Für den Test haben wir das wegen der 4K-Auflösung nun recht dicke USB-C-Kabel zur Heckkamera nicht verlegt, es wird aber wegen dieser Dicke wohl eine Herausforderung sein, das Kabel entweder unsichtbar über dem Dachhimmel oder an der Beifahrerseite zu verlegen. Ein wichtiger Tipp zur Positionierung: Montiert die Kamera am besten auf der Beifahrerseite, da sie sonst für unseren Geschmack zu sehr ins Sichtfeld des Fahrers ragt.
Für diejenigen unter euch, die noch nie eine Dashcam genutzt haben: Unsere Tests zeigen ein kleines Kabel-Wirr-Warr an den Dashcams, da wir sie für den jeweiligen Test nur temporär nutzen. Deshalb verlegen wir die Kabel für Strom und Heckkamera nicht, wie es der jeweilige Hersteller sonst vorsieht. Denn mit dem Verlegen wird der „Kabelsalat“ bis auf die jeweiligen Anschlussstellen an den Cams fast unsichtbar.
Die App: Weiterhin einfach gut
Die 70mai-App ist gewohnt gut. Die T800 wird uns direkt in der 70mai App zum Koppeln angezeigt. Zwei Klicks weiter (in der App und als Bestätigung auf der Dashcam) kann man sich bereits mit dem Wifi-Hotspot der T800 verbinden und wie gewohnt das Livebild aller drei Cams betrachten, ins Album gehen oder sämtliche Einstellungen vornehmen, einfach gut! Tipp weiterhin: Mal einen Clip via Wifi herunterzuladen ist machbar, für eine vollständige Sicherung aber z.B. solltet ihr weiterhin direkt die microSD-Karte direkt herausnehmen und auf euren PC ziehen.
Einstellungstechnisch hat 70mai nachgelegt: Es gibt weitaus mehr Einstellungsoptionen, auch wenn die Standardwerte im Parkmodus keinen Sinn ergeben: Hier stellt sich die Kamera NIE aus. Das wollen wir natürlich aus Batteriespargründen nicht, sondern nur ein Anspringen, wenn sie eine Kollision erkennt (Rempler vorne oder hinten).
Die ebenfalls mögliche KI-Bewegungserkennung deaktivieren wir, da sonst jede vorbeigehende Person oder vorbeifahrendes Auto ein Aufnehmen der Dashcam zur Folge hat. Was uns nach wie vor super gefällt: Eine intelligente 5-Minuten-Verzögerung nach dem Zuschlagen der Autotür – damit hier nicht jedes Mal fälschlicherweise ein Notfall-Clip gespeichert wird.
Aufnahmequalität bei Tag: Front Top, Heck Flop?
Im 3-Kanal-Betrieb nehmen alle Kameras mit 30 FPS auf. Wer nur die Frontkamera nutzt, kann sogar auf flüssige 4K mit 60 FPS hochschalten. Die Frontkamera liefert ein sehr gutes Bild. Dank HDR und der „MaiColor Vivid+“-Bildoptimierung sind die Aufnahmen scharf und meistern schwierige Lichtverhältnisse gut. Die Stärken spielt die Dashcam bei wolkenreichen Tagen aus, bei starker Sonneneinstrahlung wirkt das Bild hingegen manchmal etwas überbelichtet.
Die Spiegelungen des Armaturenbrettes in der Frontscheibe bzw. im Dashcambild machen sich hier jedoch bemerkbar. Ein CPL-Filter zur Minimierung solcher Reflektionen sollte Pflicht im Lieferumfang sein. Die Innenraumkamera macht ebenfalls einen sehr guten Job. Die größte Enttäuschung ist die Heckkamera. Trotz des identischen 4K-Sensors ist das Bild deutlich verwaschener und detailärmer. Nummernschilder sind erst auf viel kürzere Distanz lesbar. Hier hatten wir uns mehr erhofft.
Aufnahmequalität bei Nacht: Unterschiedlich mit den üblichen Schwächen
Bei Nacht soll die T800 von ihren Technologien „Night Owl Vision™“ (weniger Rauschen, ausgewogene Belichtung) und „Lumi Vision™“ (verbesserte Sicht im Parkmodus) profitieren. Die Frontkamera liefert in der Stadt eine gute Leistung, außerorts wird es schnell körniger. Nummernschilder sind erkennbar, wenn auch nur schwer. Enorm profitieren würde die Performance bei Nacht einmal mehr durch einen CPL-Filter, der dann auch die störenden Spiegelungen (bei uns besonders das Android-Radio) minimiert.
Die Innenraumkamera schaltet auf eine sehr körnige Infrarot-Ansicht um, die den bekannten „Geisteraugen“-Effekt erzeugt. Die Heckkamera enttäuscht auch hier, auch wenn 70mai das Überstrahlen durch künstliches Licht gut im Griff hat. Insgesamt sehen wir hier gerade bei der Performance der Frontcam aber kaum signifikante Verbesserungen zu der ebenfalls von uns getesteten 70mai A810 4K-Dashcam mit Sony Starvis 2-Sensor.
Parkmodus: Empfindlichkeit hochstellen!
Der Parkmodus funktioniert, aber man muss in den Einstellungen die Erschütterungs-Empfindlichkeit auf „Ultrahoch“ stellen, damit auch leichtere Rempler zuverlässig eine Aufnahme auslösen. Die KI-Bewegungserkennung, wenn sie denn gewünscht ist (bei uns nicht), funktioniert dabei nur über die Frontkamera. Die Standardeinstellungen des Parkmodus sind hier etwas unsinnig (Kamera schaltet sich nie aus), lassen sich aber zum Glück anpassen.
Fazit: „Terminiert“ die T800 die Konkurrenz? Noch nicht ganz.
Die 70mai T800 ist ein Statement. Sie ist die erste Dashcam, die den mutigen Schritt zu einer echten Dual-4K-Auflösung wagt und mit dem gepufferten Pre-Recording ein essenzielles Feature richtig umsetzt. Sie ist aber gerade in Anbetracht ihres Preises von über 400€ zum Start nicht perfekt. Das klobige Design, die unterschiedliche Performance bei Nacht und kleine Usability-Schwächen trüben das Gesamtbild. Die T800 ist eine technisch beeindruckende, aber noch nicht ganz ausgereifte Pionierin ihrer Art, die in jeder Kaufentscheidung einer High-End-4K-Dashcam berücksichtigt werden sollte.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur 70mai T800
📷 Ist das wirklich 4K vorne und hinten?
Ja, beide Kameras nutzen einen Sony STARVIS 2 4K-Sensor (IMX678). Die Bildqualität der Heckkamera kann in der Praxis aber nicht ganz mit der Frontkamera mithalten.
錄️ Was ist gepuffertes Pre-Recording?
Bei einem Notfall (z.B. Unfall) speichert die Kamera nicht nur das Ereignis selbst, sondern auch die entscheidenden Sekunden oder Minuten davor, was bei der Aufklärung extrem hilfreich ist.
🚗 Brauche ich ein Hardware-Kit für die Parküberwachung?
Ja. Entweder das klassische Kit für den Sicherungskasten, das neue OBD-Kit oder die optionale 70mai Powerbank, die die Autobatterie schont.
🗣️ Hat die Kamera Sprachsteuerung?
Ja, einfache Befehle wie „Foto machen“ oder „Video sperren“ werden unterstützt, aktuell aber nur auf Englisch, Japanisch, Italienisch und Mandarin.
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