Bambu Lab PrintU ausprobiert: Eigene 3D-Figuren per KI in 2 Minuten
Habt ihr euch schon mal gewünscht, als Actionfigur auf dem Regal zu stehen? Bisher hieß das: Stundenlang scannen, in Blender verzweifeln oder teure Dienstleister bezahlen. Bambu Lab will das jetzt ändern und integriert mit MakerWorld PrintU ein neues KI-Tool direkt in sein Ökosystem. Das Versprechen: Ein Foto hochladen, kurz warten und zack – fertig ist die druckbare 3D-Datei inklusive Farbe. Wir haben das Tool mal mit einem Selfie gefüttert und geschaut, was dabei raus kommt.
Inhalt
Der Workflow: Vom Selfie zum 3D-Modell
Der Einstieg ist denkbar einfach und läuft komplett im Browser über MakerWorld. Ihr ladet ein Foto von euch (oder dem Haustier, der Oma, dem Chef) hoch. Wichtig ist hier eine halbwegs gute Ausleuchtung, Formate wie JPG oder PNG werden bis 10 MB akzeptiert.
Danach geht es ans Eingemachte, nämlich den Stil. Aktuell habt ihr die Wahl zwischen vier Varianten: Bobblehead (der Klassiker für das Auto-Armaturenbrett), Chibi (niedlich, kleiner Körper, großer Kopf), Cartoon oder Emoji. Für meinen Test habe ich mich ganz klassisch für den Bobblehead entschieden.
Jetzt wird es spannend bei der Pose. Ihr könnt die Figur einfach strammstehen lassen oder die Pose aus dem Bild übernehmen („Image pose“). Ich wollte es aber wissen und habe die Beta-Funktion „T-Pose“ gewählt, die mich kurzerhand in einen ziemlichen Muskelprotz verwandelt hat.
Erst 2D, dann 3D: Qualität & Geschwindigkeit
Bevor die Engine (basierend auf Tencent Hunyuan 3D) das 3D-Modell baut, generiert PrintU erst einmal ein 2D-Vorschaubild. Das ist clever, denn so seht ihr in wenigen Sekunden, ob die KI eure Brille oder den Bart richtig erkannt hat. Wenn das 2D-Bild passt, klickt ihr auf „Generate 3D“.
Und wir müssen sagen: Das klappt erstaunlich gut und vor allem schnell. Nach knapp 1 bis 2 Minuten hatte ich mein dreidimensionales Ich auf dem Schirm. Die Ähnlichkeit ist – typisch KI – manchmal verblüffend, manchmal eher „künstlerisch interpretiert“, aber für einen Ein-Klick-Prozess definitiv beeindruckend. Im Editor könnt ihr dann noch an der Bodenplatte feilen oder ein Namensschild hinzufügen.
Kostenlos? Jein! Das Credit-System
Jetzt kommt der Haken, der eigentlich keiner ist, wenn man MakerWorld aktiv nutzt. Das Generieren und Herumspielen ist grundsätzlich erst mal machbar, aber sobald ihr die Dateien herunterladen wollt, müsst ihr zahlen – und zwar in MakerWorld Credits.
Was kostet der Download?
Für den Download als .3MF (perfekt für Multicolor), .STL, .GLB oder das 2D-Bild werden jeweils 10 Credits fällig. Als Startguthaben hatten wir zumindest bei uns 170 Credits auf dem Konto.
Jeder Download kostet euch also pauschal Punkte. Wer mehr will, muss sich durch Uploads von Druckprofilen oder Modellen auf MakerWorld neue Punkte verdienen. Beachtet zudem die Limits: Aktuell könnt ihr maximal 10 2D-Bilder und 5 3D-Modelle in einem Rutsch (Queue) erzeugen lassen.
Wir haben die fertige Figur in den Slicer gepackt. Mit einem X1 Carbon würde das Drucken über 13h dauern. Hier wären Toolchanger-Drucker oder der neue Bambu Lab H2C klar im Vorteil.
Vorgemerkt für die nächsten Figuren auf der Hochzeitstorte
Bambu Lab PrintU ist sicher (noch) kein Ersatz für einen professionellen 3D-Scan. Aber PrintU ist genial einfach, um mal eben schnell ein witziges, personalisiertes Geschenk für den Geburtstag, die obligatorischen Figuren auf der Hochzeitstorte oder sich selbst als Wackelkopf auf dem Monitor zu drucken. Besonders die direkte Ausgabe als eingefärbte 3MF-Datei spart dabei extrem viel Zeit beim ansonsten anstehenden „Bemalen“ im Slicer.
Habt ihr PrintU schon getestet? Zeigt her eure Ergebnisse (oder Fails)!
Quellen:
- Eigene Testnotizen
- 3Druck.com
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Kommentare (8)