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Weltneuheit: Bluetti Pioneer Na – Die erste Powerstation mit…Salz!?

Jahrelang wurde darüber geredet, auf Messen wie der Intersolar 2024 in München, sahen wir erste Prototypen – jetzt macht Bluetti ernst: Der Hersteller zeigt die Bluetti Pioneer Na und damit die weltweit erste kommerziell verfügbare, portable Powerstation mit Natrium-Ionen-Akku. Das ist mehr als nur ein neues Produkt. Es ist potenziell der Beginn einer neuen Ära für Energiespeicher. Aber kann die neue „Salzbatterie-Powerstation“ in der Praxis schon überzeugen?

Bluetti Pioneer Na Szenario 1

Was ist ein Natrium-Ionen-Akku und warum ist er besser?

Warum ist eine „Salzbatterie“ (der Begriff setzt sich alltagssprachlich durch, obwohl es sich um einen Akku handelt) so eine große Sache? Die Vorteile der Natrium-Ionen-Technologie gegenüber der bisher dominierenden Lithium-Technik sind gewaltig. Der Rohstoff Natrium (Salz) ist eines der am häufigsten vorkommenden Elemente der Erde. Im Gegensatz zum seltenen und teuren Lithium ist der Abbau deutlich umweltfreundlicher und der Rohstoff günstiger. Das könnte die Preise für Powerstations langfristig massiv senken.

Der vielleicht größte Vorteil für uns Nutzer ist aber die extreme Kälteresistenz. Während Lithium-Akkus bei Minusgraden schnell schlappmachen oder sich gar nicht mehr laden lassen, liefert die Pioneer Na selbst bei -25 °C noch Strom und kann sogar bei -15 °C noch geladen werden. Das macht sie zur perfekten Powerstation für den Winter, sei es beim Camping oder in der unbeheizten Gartenhütte. Zudem gelten Natrium-Ionen-Zellen als thermisch stabiler und damit sicherer.

Bluetti PK
BLUETTI’s Product Launch Konferenz

Die Technik: Was steckt in der Pioneer Na?

Die Pioneer Na bietet eine Kapazität von 900 Wh und eine Dauerleistung von 1.500 Watt (kurzzeitig 2.250 W). Das ist genug, um die meisten Alltagsgeräte zu betreiben. Mit 11 Anschlüssen ist sie gut ausgestattet und dank dualem Laden soll sie in nur 35 Minuten auf 80 % geladen sein. Bluetti verspricht zudem eine Lebensdauer von 4.000 Ladezyklen.

Der aktuelle Haken: Die Energiedichte des Natrium-Ionen-Akkus ist noch nicht auf dem Niveau moderner LiFePO4-Akkus. Mit 16 kg bei Maßen von 340 x 247 x 317 mm ist die Pioneer Na für ihre 900 Wh Kapazität vergleichsweise schwer. Ein klares Indiz dafür, dass die Technologie noch am Anfang steht. Der Preis für die neue Powerstation steht noch nicht fest, ab dem 15.10.2025 soll sie zu kaufen sein.

Bluetti Pioneer NA Szenario2

Die weiteren Neuheiten: Solar für den Camper & Strom für den Kühlschrank

Neben der Pioneer Na hat Bluetti noch zwei weitere spannende Produkte gezeigt. Das RVSolar 48V-System ist eine komplett integrierte Off-Grid-Lösung für Wohnmobile oder Boote. Die FridgePower ist hingegen eine superflache Powerstation mit 2.016 Wh, die speziell als unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) für Kühlschränke konzipiert ist. Auch hier stehen die Preise noch nicht fest.

Meilenstein mit kleinen Kinderkrankheiten

Die Bluetti Pioneer Na ist zweifellos ein Meilenstein. Sie ist der Beweis, dass die Natrium-Ionen-Technologie marktreif ist und eine echte, nachhaltigere Alternative zu Lithium darstellt. Besonders die überragende Performance bei Kälte ist ein Alleinstellungsmerkmal.

Aktuell erkauft man sich diese Vorteile aber noch mit einer geringeren Energiedichte, sprich mehr Gewicht bei weniger Kapazität. Für den extremen Einsatz bei Kälte ist sie schon jetzt die beste Wahl. Für den durchschnittlichen Camper, bei dem jedes Gramm zählt, sind moderne LiFePO4-Powerstations aktuell noch der bessere Kompromiss. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis die Technologie aufholt – und Bluetti hat hier den ersten, wichtigen Schritt gemacht.

Was meint ihr? Ist die „Salzbatterie“ die Zukunft oder bleibt ihr vorerst bei Lithium bzw. LFP?

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Bluetti Pioneer Na

🧂 Was ist eine Natrium-Ionen-Batterie?
Es ist eine Batterietechnologie, die statt des seltenen und teuren Lithiums das weltweit verfügbare Natrium (Salz) als Ladungsträger nutzt. Sie ist günstiger in der Herstellung und umweltfreundlicher.

❄️ Was ist der größte Vorteil?
Die extreme Kälteresistenz. Sie funktioniert zuverlässig bei Temperaturen, bei denen Lithium-Akkus längst den Dienst versagen (bis -25°C).

⚖️ Was ist der größte Nachteil?
Aktuell noch die geringere Energiedichte. Sie ist bei gleicher Kapazität schwerer als eine moderne LiFePO4-Powerstation.

💰 Was kostet die Pioneer Na?
Der Preis wurde noch nicht bekannt gegeben. Der offizielle Marktstart ist für den 15. Oktober 2025 geplant.

Quelle:

  • Bluetti Presemitteilung
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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (5)

  • Profilbild von Tom
    # 11.09.25 um 15:32

    Tom

    Ich finde die Bezeichnung "Salzbatterie" irreführend.
    Den Teil "Batterie" kann man noch damit erklären:

    "Der Begriff „Batterie“ ist aus dem Sprachgebrauch des Militärs entnommen, wo es eine Zusammenstellung mehrerer Geschütze bedeutet. Analog dazu wurde eine Zusammenschaltung mehrerer galvanischer Zellen mit diesem Begriff belegt." (Wikipedia).

    Also eine Zusammenstellung von Akku-Zellen.
    aber mit Salz haben die Zellen nur den Ursprung des Metalls gemein. Ein Großteil des Lithiums wird aber auch aus Lithium-Salzen hergestellt.

    Ich würde auch die Erwartungen etwas dämpfen, dass Natrium-Akkus sämtliche Probleme beheben, die die Lithiumproduktion mit sich bringt.
    Bei der Natrium-Chlorid-Elektrolyse entsteht Chlor in Mengen. Zukünftig wird es also ein Problem geben, wohin mit diesem Chlor.

  • Profilbild von Mitschi01
    # 11.09.25 um 15:38

    Mitschi01

    Mir ist nur bekannt, dass Streusalz eine Wirkung bis -5 Grad hat und die Tauwirkung danach stark abfällt.
    Mal sehen, wie sich die sogenannte "Salzbatterie" zukünftig entwickeln wird … zumindest ein interessanter Ansatz.

  • Profilbild von SeeRulez
    # 11.09.25 um 16:17

    SeeRulez

    noch 5-10 jahre weiter und das Akkuauto ist endlich mal umweltbewusst und erschwinglich wenn bis dahin die technik so weiter entwickelt wurde das man mit dem auto 500-1000 km kommt beim gleichen gewicht wie aktuell. so hätte man ggf dann die option ein günstiges E-Auto mit was weniger rechweite (aber noch akzeptabler) mit den salzbatterien oder langstrecken E-Autos mit Lithiumakkus zu bekommen. aber auch bei fahrzeugen die ggf nicht viel reichweite brauchen und das gewicht egal ist. z.B. landwirtschaft wäre es sinnig.

    • Profilbild von Tobias
      # 12.09.25 um 11:39

      Tobias

      Stelantis geht davon aus, das die Produktion durchschnittlicher Akkupack in den nächsten Jahren um etwa 5.000€ günstiger werden wird.

      Aktuell sind viele E-Autos wohl schon noch teurer in der Anschaffung (im Unterhalt dafür je nach Rahmenbedingungen, wohl deutlich günstiger), aber ID Polo und was sonst noch so raus kommt in der nächsten Zeit unterscheidet sich jetzt schon kaum noch von vergleichbaren Verbrennerfahrzeugen.

      was noch fehlt sind die wirklich günstigen Angebote, Dacia hat den Spring, bei dem man aber noch einige Abstriche machen muss, da wird es wohl noch ein wenig dauern.

      Umgekehrt wird der Gebrauchtmarkt ja in den nächsten Jahren auch attraktiver werden…

      was die 1.000km Reichweite angeht… ist nett, aber meist auch irgendwie überflüssig. Wir müssen uns überlegen, wie auch jene, die keinen eigenen Stellplatz haben besser "nebenbei" laden können. An einem meiner Arbeitsplätze stehen öffentliche 11kw Lader… nichts fürs schnelle aufladen, wenn ich da aber nen ganzen Arbeitstag verbringe ist das Auto auch lange voll bevor ich wieder nach Hause fahre. Da bin ich nur leider eher selten und wenn dann meist mit dem Fahrrad. Solche stationen überall dort wo man nicht auf dem eigenen Grundstück laden kann und mir reichen 400-500km vollkommen. Der Strompreis sollte dann aber auch nicht viel teurer sein als aus der Hauseigenen Steckdose und da wird es Förderung für brauchen.

    • Profilbild von E-Auto Fahrer
      # 12.09.25 um 11:41

      E-Auto Fahrer

      Ich weiss jetzt nicht wann du lebst, aber es gibt genügend E-Autos auf dem Markt, die deine 500-1000km Reichweite aktuell schon haben. Ich selbst bin mit meinem auch im letzten Winter bei ca. -5°C noch auf etwa 700km Reichweite gekommen.

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