Test

CMF Headphones Pro von Nothing im Test: fairer Preis & fetter Bass

Mit den CMF Headphones Pro bringt Nothing nun auch über seine Budget-Untermarke einen ANC-Over-Ear-Kopfhörer auf den Markt. Und in meinen Augen ist das sogar der bessere Deal im Vergleich zu den Nothing Headphones (1). Warum das so ist, welche Stärken das Modell mitbringt und wo es noch Schwächen gibt, erfahrt ihr in diesem Test.

CMF Headphones Pro Titel

Vor- und Nachteile der CMF Headphones Pro

  • Abnehmbare Polster
  • raffinierte Bedienung
  • Nothing X App
  • gute Laufzeit
  • Hochton schwächer als bei Nothing
  • nicht ganz Preis-Leistung Sieger

Leicht ausgedünnter Lieferumfang

Im Lieferumfang der CMF Headphones Pro findet man nur das Nötigste. Neben dem Kopfhörer selbst liegt ein Klinkenkabel für die kabelgebundene Nutzung, ein Transportbeutel aus Stoff und eine Bedienungsanleitung bei.

CMF Headphones Pro Lieferumfang

Auf ein Hardcase verzichtet Nothing bei diesem Modell, wodurch der „Schutz“ auf den beiliegenden Stoffbeutel beschränkt ist. Gerade für Leute, die ihre Kopfhörer oft im Rucksack transportieren hätte ich mir ein Hardcase gewünscht. Ebenfalls fehlt ein USB-C Ladekabel im Lieferumfang.

Design mit abnehmbaren Ohrpolstern

Die CMF Headphones Pro bringen es auf Maße von 168,5 × 95,5 × 189,3 mm bei einem Gewicht von 283 Gramm. Erhältlich sind sie in den Farben Dark Grey, Light Grey und Light Green. Während die beiden Grautöne eher klassisch wirken, sorgt das helle Grün für eine auffällige Sonderfarbe. Unser Testgerät liegt in der hellen Variante Light Grey vor. Wie bei allen hellen Kopfhörern besteht hier natürlich die Gefahr, dass Nutzungsspuren schneller sichtbar sind, als bei dunkleren Modellen.

CMF Headphones Pro Buegel ausgefahren

Der Kopfbügel besteht aus Metall und lässt sich stufenlos um etwa 3 cm pro Seite ausziehen. Das Konzept erinnert an Sonys WH-1000XM5 oder XM6, allerdings mit einem Unterschied: Zwischen Kopfbügel und Hörer gibt es kein Klapp- und Kippscharnier. Stattdessen lassen sich die Hörer lediglich um 90° drehen. Für die Anpassung an unterschiedliche Kopfformen sorgen die Ohrpolster, die sich unabhängig von der eigentlichen Hörmuschel in der die Lautsprechereinheit sitzt, leicht kippen und neigen lässt.

CMF Headphones Pro abnehmbares Poster

Besonders Praktisch finde ich, dass sich das bewegliche Ohrpolster durch eine einfache Drehbewegung nach links abnehmen, reinigen oder komplett austauschen lässt. Eine Lösung, die im Alltag sehr hilfreich ist und die Lebensdauer der Kopfhörer verlängern kann.

CMF Headphones Pro Hoerer

Auch die Verarbeitung der CMF Headphones Pro überzeugt mich. Das große Kunstleder-Element am Bügel ist sauber vernäht, und im Test zeigten sich keine Material- oder Produktionsfehler. Insgesamt wirken die CMF Headphones Pro solide und hochwertig für ihre Preisklasse.

Sound der CMF Headphones Pro

Die CMF Headphones Pro sind mit einem dynamischen 40-mm-Treiber ausgestattet. Eine Treibergröße, die auch in den meisten anderen ANC-Over-Ear-Kopfhörern zum Einsatz kommt. Im Test zeigt sich ihr Klangbild insgesamt basslastiger als bei den Nothing Headphones (1).

Ein besonderes Feature sticht dabei sofort heraus, ein physischer Schieberegler am Kopfhörer, mit dem sich der Bass stufenlos anpassen lässt. Dieses Bedienelement ist, zumindest meines Wissens nach, bislang einzigartig und ermöglicht es, den Bass nicht nur über die Equalizer-Einstellungen, sondern direkt am Kopfhörer zu regulieren. Schon bei minimaler Einstellung wirken die CMF Headphones Pro etwas bassiger als die Nothing Headphones (1), bei maximaler Aussteuerung liefert der Bass dann ein deutlich kräftigeres und prägnanteres Fundament.

Im Gegenzug dazu sind Mittel- und Hochtonbereich etwas weniger detailreich. Besonders die Mitten wirken spürbar zurückhaltender, was sich vor allem bei klassischen Live-Mitschnitten bemerkbar macht. Bei typischer Chartmusik oder elektronischen Tracks fällt dieser Nachteil weniger ins Gewicht.

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Während ich bei den Nothing Headphones (1) mit dem Klang noch etwas haderte, insbesondere weil die günstigeren Soundcore Space One Pro im Hoch- und Mittelton ähnlich stark sind und zusätzlich kräftigen Bass bieten, empfinde ich die CMF Headphones Pro klanglich als gelungenen Kompromiss. Sie bewegen sich in etwa auf Augenhöhe mit den Soundcore Space Q45, die man inzwischen im Angebot oft auch etwas günstiger bekommt, als die CMF Headphones Pro. Wie sich die Preise für die CMF Headphones Pro entwickeln bleibt abzuwarten, zumindest das Nothing Kopfhörermodell scheint aktuell noch etwas Preisstabiler zu sein.

Unterm Strich liefern sie im Test für ihre Preisklasse einen soliden Klang mit starkem Bass, der sich dank des Reglers flexibel anpassen lässt, je nach Musikrichtung oder persönlichem Geschmack.

Aktive Geräuschunterdrückung: Überraschend nah an Nothing Headphones (1)

Auf dem Papier bieten die CMF Headphones Pro eine aktive Geräuschunterdrückung, die Umgebungsgeräusche um bis zu 40 dB reduzieren soll. Bei den Nothing Headphones (1) gibt der Hersteller dagegen 42 dB an, ein Unterschied, der zunächst marginal wirkt.

Im Praxistest bestätigte sich genau das: zwischen beiden Modellen konnte ich kaum Unterschiede feststellen. Für mein Empfinden unterdrücken sie Umgebungsgeräusche nahezu identisch. Den theoretischen Vorteil von 2 dB, den die Nothing Headphones (1) laut Datenblatt haben, konnte ich in der Realität nicht wirklich wahrnehmen.

Dieses Testergebnis überrascht, da die CMF Headphones Pro nur etwa ein Drittel des Preises der Nothing Headphones (1) kosten. Ich hätte ehrlich gesagt sowohl beim Klang als auch bei der ANC-Leistung mit einem deutlich größeren Abstand gerechnet. Stattdessen zeigt sich: im Alltag liegen beide erstaunlich dicht beieinander.

Guter Tragekomfort dank weichen Polstern

Die CMF Headphones Pro sind mit weichen, abnehmbaren Ohrpolstern sowie einem großzügigen Kopfpolster ausgestattet. Im direkten Vergleich zu den Nothing Headphones (1) sitzen sie nicht ganz so straff auf dem Kopf. Das kommt vor allem Brillenträgern entgegen, auch für mich persönlich war der Sitz dadurch angenehmer.

CMF Headphones Pro Tragekomfort

Im Test konnte ich die Kopfhörer problemlos über längere Zeiträume tragen, ohne dass Druckstellen oder Unbehagen entstanden. Damit bieten die CMF Headphones Pro für mich sogar einen besseren Tragekomfort als die Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Sehr gelungen!

Headset funktioniert in ruhigen Umgebungen gut

Irgendwo mussten bei den CMF Headphones Pro Abstriche gemacht werden – und diese zeigen sich beim Headset-Mikrofon. Zwar liefert es insgesamt eine solide Leistung, doch an die branchenführenden Modelle kommt es nicht heran.

Vor allem in lauten Umgebungen, etwa in der Innenstadt, kann es schnell passieren, dass die Umgebungsgeräusche zu stark durchdringen und das Telefonieren für den Gesprächspartner unangenehm wird. In ruhigen Umgebungen hingegen funktionierte das Headset ohne Probleme, auch wenn die Stimme dabei gelegentlich etwas blechern klang.

Alles in allem ist das für einen Over-Ear-Kopfhörer in der 100-Euro-Klasse durchaus in Ordnung – auch wenn hier definitiv noch Luft nach oben bleibt.

Innovative Bedienung mit Schiebeschalter und Drehregler

Die CMF Headphones Pro setzen bei der Bedienung auf ein Konzept, das man so nicht alle Tage sieht. Am rechten Hörer gibt es ein Drehrad, das sich nicht nur drehen, sondern auch reindrücken lässt, sowie einen Sprachassistenten-Knopf. Dazu kommen der An-/Aus- bzw. Bluetooth-Pairing-Knopf und als echtes Alleinstellungsmerkmal der Bass-Schieberegler am linken Hörer.

Damit wirkt der Kopfhörer fast schon wie ein kleines Fidget-Tool. Eine ähnlich außergewöhnliche Bedienung hat Nothing auch bei den Headphones (1) umgesetzt, dort allerdings mit noch einem zusätzlichen Schalter.

Die Steuerung im Überblick:

  • Drehrad:
    • Drehen = Lautstärke anpassen
    • Einmal drücken = Play/Pause
    • Zweimal drücken = Nächster Titel
    • Dreimal drücken = Vorheriger Titel
    • Gedrückt halten = ANC-Modi durchschalten
  • Sprachassistent-Knopf:
    • Startet den jeweiligen Assistenten unter Android oder iOS
    • Mit einem Nothing Phone lässt sich hier sogar ChatGPT starten
  • Bass-Schieberegler:
    • Verstärkt den Bass stufenlos, je nach Position
  • An-/Aus-Knopf:
    • Einmal drücken = Ein-/Ausschalten
    • Langes Drücken = Bluetooth-Pairing-Modus

Damit lassen sich alle wichtigen Funktionen direkt am Kopfhörer steuern, ohne zwingend in die App wechseln zu müssen. Besonders der Bass-Schieberegler hebt die CMF Headphones Pro klar von der Konkurrenz ab.

Nothing X App: Viele Funktionen, aber nur einfacher Equalizer

In der Nothing X App lassen sich die Bedienelemente weiter individualisieren. So kann die Sprachassistenten-Taste nicht nur für den Assistenten selbst genutzt werden, sondern auch mit Funktionen wie ANC-Umschaltung, Raumklang Modi (Spatial Audio), Mikrofon ein-/ausschalten oder auch mit keiner Aktion belegt werden. Zusätzlich gibt es eine zweite Geste, nämlich Drücken und Halten, die sich ebenfalls frei mit diesen Funktionen belegen lässt.

Auch der Bass-Schieberegler am linken Hörer kann in der App neu belegt werden. Auf Wunsch lässt er sich nicht nur für das Bass-Tuning, sondern alternativ auch für das Höhen-Tuning nutzen. Beide Optionen können natürlich zusätzlich über den In-App-Equalizer angepasst werden.

Darüber hinaus bietet die App folgende Funktionen:

  • ANC-Regelung: drei Stufen (Niedrig, Mittel, Hoch) sowie ein adaptiver Modus, der sich automatisch an die Umgebung anpasst & Transparenzmodus oder ANC komplett ausschalten
  • Spatial Audio mit Head Tracking und Hall-Effekten für ein immersiveres Klangbild
  • Personalisierter Ton: Equalizer-Test, der anhand eurer Präferenzen ein individuelles Klangprofil erstellt
  • Equalizer: 5 Presets und ein individueller 3-Band-Fader
  • Duale Geräteverbindung ein- oder ausschalten
  • Niedrig-Latenz-Modus aktivieren
  • Automatischer Standby konfigurieren
  • Kopfhörer orten über Signalton
  • Firmware-Updates installieren

Insgesamt bietet die NothingX-App also eine breite Auswahl an Funktionen, auch wenn der Equalizer mit nur drei Frequenzbändern vergleichsweise rudimentär ausfällt.

Bluetooth mit LDAC und Hi-Res Zertifizierung

Die CMF by Nothing Headphones Pro sind mit einem Bluetooth-5.4-Chip ausgestattet. Dieser unterstützt neben den Standard-Codecs AAC und SBC auch den hochauflösenden LDAC-Codec von Sony, der eine deutlich höhere Bandbreite ermöglicht, allerdings zulasten der Akkulaufzeit.

Dank LDAC-Unterstützung war es Nothing möglich die Kopfhörer offiziell mit dem Hi-Res Audio Wireless-Zertifikat auszustatten. Für alle, die lieber klassisch hören, gibt es außerdem die Möglichkeit, den Kopfhörer über ein Klinkenkabel direkt zu verbinden.

Im Test zeigte sich die Verbindung als stabil. Auf freier Fläche erreichte ich eine Reichweite von etwa 14 Metern zwischen Kopfhörer und Smartphone. In geschlossenen Räumen fällt die Distanz wie gewohnt etwas geringer aus, abhängig von den Hindernissen, die das Signal überwinden muss.

Starke Laufzeit dank großem Akku

Nothing hat den CMF Headphones Pro mit einem großen 720-mAh-Akku ausgestattet. Laut Hersteller sind damit bis zu 100 Stunden Laufzeit mit dem AAC-Codec und ausgeschaltetem ANC möglich. Mit aktiviertem ANC sollen es immerhin noch 50 Stunden sein.

Im Praxistest konnte ich mit eingeschaltetem ANC und Nutzung des AAC-Codecs eine Laufzeit von etwa 40 bis 45 Stunden erreichen. Ein Wert, der die Herstellerangabe zwar leicht verfehlt, aber dennoch sehr stark ist.

CMF Headphones Pro USB C

Mit aktiviertem LDAC-Codec fällt die Ausdauer naturgemäß geringer aus, da der Codec mehr Energie verbraucht. Hier gibt der Hersteller 70 Stunden ohne ANC und 38 Stunden mit ANC an. Im Test konnte ich bei aktiver Geräuschunterdrückung realistisch 30 bis 32 Stunden erreichen, was für einen Kopfhörer mit LDAC-Unterstützung immer noch ein sehr guter Wert ist.

Das Aufladen per USB-C dauert rund 120 Minuten. Zusätzlich gibt es einen Schnelllademodus: Bereits 5 Minuten am Ladegerät reichen für bis zu 4 Stunden Musikwiedergabe, natürlich mit AAC und deaktiviertem ANC. Praktisch, wenn es einmal schnell gehen muss.

Fazit: Ein starker Deal im Nothing-Universum

Die CMF Headphones Pro haben mich im Test positiv überrascht, vor allem im direkten Vergleich zu den Nothing Headphones (1). Diese wirken für meinen Geschmack mit ihrem regulären Preis von 300 Euro für ihre Leistung im Bereich Klang und ANC etwas zu teuer. Natürlich bekommt man dort das schicke Nothing-Design mit Metallelementen, doch lässt man das Design außenvor bleibt an preislicher Rechtfertigung aus technischer Sicht nicht so viel übrig.

Genau deshalb freue ich mich, dass die CMF Headphones Pro für rund 100 Euro ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Zwar sind sie nicht ganz so futuristisch gestaltet wie das „Flagship“ Nothing-Modell, doch sie bringen eine ähnlich ausgefallene Bedienung mit Dreh- und Schiebeschaltern, abnehmbare Ohrpolster und einen stufenlos verstellbaren Kopfbügel mit. Das sind Features, die man in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich bekommt.

Auch klanglich haben sie im Test für ihren Preis überzeugt: prägnanter Bass, mit dem vor allem elektronische Musik richtig Spaß macht, und eine insgesamt solide Abstimmung für diesen Preisbereich. Dazu kommen eine starke Akkulaufzeit, die Unterstützung von LDAC samt Hi-Res-Zertifizierung und die Möglichkeit der Kabelnutzung per Klinke.

Alles in allem liefern die CMF Headphones Pro ein sehr rundes Gesamtpaket. Wer auf der Suche nach einem Over-Ear-Kopfhörer mit guter Ausstattung, praxisnahen Features und fairem Preis ist, bekommt hier eine attraktive Alternative. Zwar gibt es mit dem Soundcore Space Q45 ein Modell auf ähnlichem Niveau, das gelegentlich noch etwas günstiger zu haben ist, dennoch bleibt der CMF Headphones Pro ein sehr starkes Angebot im Nothing-Ökosystem.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (2)

  • Profilbild von Jenser
    # 30.09.25 um 18:26

    Jenser

    Aufpreis gegenüber Soundcore q30 wert?

    • Profilbild von Tim
      # 01.10.25 um 07:57

      Tim CG-Team

      Aus meiner Sicht ja. Der Soundcore Q30 ist bereits seit 2020 auf dem Markt, kommt dementsprechend mit deutlich älterer Technik. Älterer Bluetooth 5 Chip, schlechteres Noise Cancelling und der Q30 ist eben komplett aus Kunststoff. Bei intensiver Nutzung wird das Material irgendwann müde und bricht. Den CMF Headphones Pro würde ich aufgrund des Metall-Kopfbügels eine längere Haltbarkeit zutrauen.

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