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„Flugtaxi“ EHang EH216-S – In China bereits erhältlich, bald auch international?

Während wir E-Scooter fahren ist in China mittlerweile das erste „Flugtaxi“ erhältlich. Der Hersteller EHang verkauft über AliBabas Online-Plattform TaoBao das EH216-S, das zwei Personen auf dem Luftweg transportieren kann.

EHang EH216 S eVTOL Flugtaxi 2

E-Taxi oder eVTOL?

E-Taxi ist ein komisches Wort, das nicht wirklich perfekt beschreibt, worum es sich beim EH216-S handelt. Genau genommen handelt es sich um ein eVTOL (electric vertical take-off and landing), also ein elektrisch angetriebenes Luftfahrzeug, das senkrecht starten und landen kann.

EHang entwickelt das EH216-S seit Jahren und hat nach eigenen Angaben über 42.000 Testflüge in mittlerweile mehr als 14 Ländern absolviert. In China erhielt das Luftfahrzeug Ende 2023 eine Zertifizierung der chinesischen Luftfahrtbehörde CAAC – als erstes Modell dieser Art. Seit März 2024 kann man es über TaoBao auch bestellen – allerdings nur in China und selbst zum Besuchen der Seite benötigt man einen Account. Der Preis soll 2,39 Millionen Yuan betragen, umgerechnet etwa 300.000€.

Informationen zum EH216-S findet man aber auch auf der Webseite des Herstellers. Auf dem YouTube-Kanal von EHang finden sich auch viele Videos von Testflügen.

Es besteht aus einer Passagierkabine mit zwei Sitzplätzen und insgesamt acht Rotorarmen, an deren Enden jeweils zwei Propeller angebracht sind. Damit hat das EH216-S einen Durchmesser von 5,73 Metern. Das maximale Startgewicht beträgt 620 kg. Mit einer maximalen Reichweite von 30 Kilometern ist es vor allem für den innerstädtischen Personentransport über kurze bis mittellange Distanzen gedacht. Die Idee ist wohl, den Verkehr in Metropolen zu umgehen und auf Landeplattformen auf Wolkenkratzern zu landen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 130 km/h.

EHang EH216 S eVTOL Flugtaxi 1

Ursprünglich war angekündigt worden, das EH216-S ab dem 1. April 2024 auch außerhalb China zum Verkauf anzubieten. Anlässlich des Erscheinungstages dieses Textes müssen wir vielleicht auch nochmal darauf hinweisen, dass es sich hier nicht um einen Aprilscherz handelt. Der Preis für internationale Käufer soll 410.000$ betragen, ungefähr 380.000€. Wo und wie man das Luftfahrzeug erwerben kann, ist uns aktuell aber noch nicht bekannt.

Bevor wir alle täglich fliegen, vergeht noch etwas Zeit

Okay, man hat das Geld irgendwie zusammen, einen Verkäufer gefunden und das eigene EHang EH216-S ist auf dem Weg nach Europa. Darf man nun einsteigen und losfliegen? Das vermutlich nicht, denn natürlich muss es auch hierzulande für den Einsatz zugelassen sein. Selbst mit Zulassung darf man längst nicht überall fliegen. Einfach im eigenen Garten starten und auf dem Bürodach landen um den Arbeitsweg zu vereinfachen, das wird nicht möglich sein.

EHang EH216 S eVTOL Flugtaxi 3
Das Fluggerät an der Ladesäule – in China bald Realität?

Überhaupt funktioniert das Konzept nur so lange, wie nicht jeder ein vergleichbares Modell fliegt. Sobald es so viele „Flugtaxis“ wie Autos gibt, müssen die sich den Luftraum teilen und zwischen den Flügen ja auch wieder irgendwo geparkt werden. Man landet schnell an dem Punkt, an dem man feststellt, dass Flugtaxis nicht nur unwirtschaftlich sondern auch gänzlich ungeeignet für die Lösung der existierenden Mobilitäts-Probleme sind. Insofern wird auch das EH216-S ein Spielzeug für die oberen Zehntausend sein und nicht der Vorreiter einer Mobilitätswende.

Das heißt nicht, dass es keine sinnvolle Verwendung für solche Flugfahrzeuge gibt, etwa Rettungseinsätze und andere Notfälle. Und spannend ist die Entwicklung allemal. Seit vor ein paar Jahren die ersten Quadrocopter-Drohnen starteten haben sich viele gefragt: „Kann man das nicht einfach in größer bauen und einen Menschen reinsetzen?“ Kann man, und jetzt kann man es sogar kaufen. Vorausgesetzt, ihr hättet die Möglichkeit: Würdet ihr das EH216-S gerne kaufen und für den täglichen Bedarf nutzen?

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Jens

Aktuell interessiert mich vor allem das Thema E-Mobilität; die neuen E-Scooter erwarte ich mit Vorfreude. Als leidenschaftlicher Zocker freue ich mich auch über alle Gadgets mit Gaming-Bezug.

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Kommentare (12)

  • Profilbild von Peter
    # 01.04.24 um 18:25

    Peter

    Multi-Copter finde ich sowas von genial aber dass die sich bei der Anordnung der Propeller bei dem Riesending keine Gedanken gemacht haben? Schaut nur mal ein paar Videos von Verletzungen die durch ein "Spielzeug" entstanden sind und stellt euch dann mal das Schnetzelfest bei so einem Teil an….

    • Profilbild von Moepper
      # 02.04.24 um 03:51

      Moepper

      Das ist auch nix für Feiglinge.
      Nur für harte Kerle mit einem Faible für Holzbeine gedacht !
      😅😂🤣😅😂🤣

    • Profilbild von Exxonvaldez
      # 02.04.24 um 17:12

      Exxonvaldez

      🙂 🙂 :-)das ist ein ganz wichtiger Punkt

    • Profilbild von kaeptnplanet
      # 04.04.24 um 15:37

      kaeptnplanet

      Naja, es rennen ja auch nicht dauernd Leute in Flugzeugpropeller oder…? 😉

  • Profilbild von Topaxx
    # 03.04.24 um 08:57

    Topaxx

    April, April oder wat.

  • Profilbild von Komapatient
    # 03.04.24 um 13:55

    Komapatient

    vorne ist nicht mehr hier in Deutschland

    die Anordnung der Propeller sieht mir allerdings kreuzgefährlich aus
    da gibts auch anderes

  • Profilbild von Gefährlich
    # 03.04.24 um 16:58

    Gefährlich

    Was passiert wenn ein Vogel in den Propeller gerät, stürzt das Ding dann ab?

    • Profilbild von kaeptnplanet
      # 04.04.24 um 15:41

      kaeptnplanet

      Es kommt – wie immer – auf die Größe an. Ob es dann abstürzt steht im Betriebshandbuch des Fluggerätes.

  • Profilbild von BEausE
    # 03.04.24 um 17:13

    BEausE

    Wie viele von dem Motoren dürfen denn ausfallen damit der Eimer noch fliegt? Oder wie schnell kommt er runter, wenn der Akku mal abfackeln sollte?

    Die gute alte Huey konntest noch im Garten landen, selbst wenn das Triebwerk zerschossen war…

    Kommentarbild von BEausE
    • Profilbild von kaeptnplanet
      # 04.04.24 um 15:43

      kaeptnplanet

      @BEausE:
      Die gute alte Huey konntest noch im Garten landen, selbst wenn das Triebwerk zerschossen war…

      Wo kommt denn diese abenteuerliche Behauptung her? Ein Heli mit zerschossenem Triebwerk landet nirgendwo mehr! Der fällt nur und dreht sich dabei bestenfalls wild im Kreis.

      • Profilbild von BEausE
        # 04.04.24 um 17:40

        BEausE

        Aus der Praxis.
        Frag mal die Jungs, die mit den Dingern nicht nur Sonntachnachmittagsschönwetterflüge in Vietnam absolviert haben…
        …oder jeden SAR Piloten der mit seinem Gerät unterwegs ist/war.

        Und zum Abenteuer sollte ein Triebwerksausfall hier eher nicht werden, besonders da die Bell UH-1D nur über das eine verfügt.

        Ich kenne es so, dass bei Motorversagen zügig der kontrollierte Sinkflug durch die Änderung des Anstellwinkels der Rotorblätter durchgeführt wird, und in diesem Fall in der letzten Sekunde mit einer butterzarten Landung auf dem Boden deiner Wahl garniert wird.
        Damit das feine Händchen am Knüppel dafür nicht in Vergessenheit gerät, sollte es von Berufs-/Dienstpiloten (BW einfach; wie z.B. Heeresflieger) auch alle drei Monate mal wieder geübt werden.

        Stichwort: Autorotation.

        Kurz & gut erklärt wenn Du Dir die Buchstaben etwas ranrückst 🙂

        h t t p s: // youtu.be/fa-V8RUZAYU?feature=shared

        Kommentarbild von BEausE
  • Profilbild von EHang-Fan
    # 05.04.24 um 19:24

    EHang-Fan

    so sieht die Zukunft aus ✌️ Früher war alles Science-Fiction 😃

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