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EU: Zölle auf „Billigpakete“ aus China sollen 2026 kommen

Die EU-Finanzminister haben sich am Donnerstag darauf geeinigt, zukünftig Gebühren in Form von Zöllen auf Billigsendungen aus China zu erheben.

Zoll fuer Billigpakete aus China

Milliarden von Sendungen aus China

Der Grund für die Entscheidung ist die Menge an billigen Sendungen aus China, die die EU erreichen. Laut der EU-Kommission kamen 2024 etwa 12 Millionen Pakete in der EU an – pro Tag. In Deutschland sind es ca. 400.000 Pakete täglich. Zwei Namen werden hier immer wieder erwähnt, die einen Großteil dieser Sendungen ausmachen, nämlich die Plattformen Temu und Shein.

Die Plattformen werden für mangelnde Qualitätskontrolle kritisiert; EU-Standards werden oft nicht erfüllt. Auch werden viele Sendungen bewusst falsch deklariert, um den Warenwert geringer erscheinen zu lassen.

Diese Sendungen sind dann vom Zoll befreit, da für sie die allgemeine Zollfreigrenze von 150 Euro gilt. Sendungen, deren Warenwert darunter liegt, sind von Zöllen generell ausgenommen – bis jetzt. Gelten sollen die neuen Regelungen „so bald wie möglich im Jahr 2026“, wie ein EU-Sprecher zitiert wird.

Bereits 2021 war die bis dahin existierende Steuerfreigrenze für Sendungen unter 21 Euro aus einem ähnlichen Grund abgeschafft worden. Seitdem fällt auf alle Sendungen die Einfuhrumsatzsteuer an, die wie die Mehrwertsteuer 19% des Warenwertes beträgt.

Betrifft das alle Pakete aus China?

Vermutlich nicht. Auch sind nicht alle Sendungen gleichermaßen betroffen. Zölle werden nach Warenart erhoben; bei manchen Produkten betragen die Kosten 10%, bei anderen nur 4,5% des Warenwertes. Andere Kategorien sind wiederum ganz von Zöllen befreit, dazu gehören unter anderem auch Smartphones, Tablets und Notebooks. Für diese zahlt man bereits jetzt keine Zollkosten, selbst wenn sie mehr als 150 Euro kosten (was meistens der Fall ist). Hier wird sich also nichts ändern.

Wir sprechen hier vor allem von den Kleinstpaketen, die nur wenige Euros kosten, und vor allem Kleidung, Schuhe und Handtaschen. Elektronikprodukte sind nicht alle im gleichen Umfang betroffen, hier muss man jede Produktart einzeln betrachten. Viele Kategorien sind wie erwähnt ganz davon befreit. Es kann also sein, dass sich für viele, die vor allem Technikprodukte aus China bestellen, gar nicht so viel ändern wird.

Was aber unabhängig von den Zöllen 2026 kommen wird, ist eine Bearbeitungsgebühr von 2 Euro pro Paket. Diese wurde von der EU bereits im Mai beschlossen.

Quellen:

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Jens

Aktuell interessiert mich vor allem das Thema E-Mobilität; die neuen E-Scooter erwarte ich mit Vorfreude. Als leidenschaftlicher Zocker freue ich mich auch über alle Gadgets mit Gaming-Bezug.

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Kommentare (11)

  • Profilbild von B-e-r-n-d
    # 14.11.25 um 10:25

    B-e-r-n-d

    Zitrat: "Andere Kategorien sind wiederum ganz von Zöllen befreit, dazu gehören unter anderem auch Smartphones, Tablets und Notebooks"

    Das habe ich noch nie verstanden; wieso ist das so?

    • Profilbild von Jens
      # 14.11.25 um 10:39

      Jens CG-Team

      Musste ich selbst auch erst mal suchen. Was ich gefunden habe: Es gibt ein WTO-Abkommen für den einfacheren Austausch von Technologie (ITA). Damit sollen einerseits Verbraucher leichter Zugang zu aktueller Technologie erhalten und Hersteller leichter Zugang zu bestimmten Komponenten für ihre Produkte erhalten.
      Teil dieses Abkommens ist eben auch die Zollfreiheit für Smartphones und Tablets.

    • Profilbild von Maxl
      # 14.11.25 um 10:41

      Maxl

      Vielleicht, weil es keine (nennenswerte) Smartphoneproduktionen in Europa gibt, die man stärken müsste? Ist nur meine Vermutung.

  • Profilbild von Rappelsack
    # 14.11.25 um 10:39

    Rappelsack

    Ich packe mir echt an den Kopp. Glauben die echt, dass dadurch weniger in Fernost bestellt wird? Es wird immer noch lukrativ genug bleiben. Sie halsen sich nur viel mehr Arbeit für Bagatellen auf, die sie unmöglich konsequent werden stemmen können.

  • Profilbild von CptN
    # 14.11.25 um 10:40

    CptN

    Interessant wäre eine "Insider Abschätzung", ob das tatsächlich bei Temu oder Ali-Express-Choice etwas ändern wird… denn diese ganzen Pakete kommen doch ohnehin als "Bulk" hierher (alle Tüten/Päckchen zusammen in Riesentüten in einem Container) und werden hier dann auch in "Bulk" abgefertigt und vereinzelt lokal versendet? Und der Versand bei DHL/Hermes lokal ist gar nicht das Thema — es geht bei den Problem mWn um "Briefe per Post" von CN hier zum Endkunden.

    Und es wird ja wohl kaum so sein, daß der Zoll jede Einzeltüte bewertet — so blöd kann das System der Abfertigung wohl nicht sein… oder?

  • Profilbild von Liesl (Grad nicht angem.)
    # 14.11.25 um 13:56

    Liesl (Grad nicht angem.)

    Was für ein…….
    Mit China sollte man es sich nicht verscherzen!
    Die Chinesen kann niemand mehr stoppen.
    Und sich diese nicht zum Feind zu machen, wäre wirtschaftlich nicht nur von Vorteil, sondern auch klug.

  • Profilbild von K.
    # 14.11.25 um 14:39

    K.

    finde ich gut. von mir aus sollte Smartphones und Tablets auch noch gesperrt werden 👍

  • Profilbild von Neuhier
    # 14.11.25 um 17:37

    Neuhier

    @K.: finde ich gut. von mir aus sollte Smartphones und Tablets auch noch gesperrt werden 👍

    Grünenwähler?!

  • Profilbild von The real Randomblame
    # 14.11.25 um 17:45

    The real Randomblame

    Naja, 4,5% von 10€ wären gerade einmal 45ct, das wäre nicht so schlimm, selbst wenn es doppelt so viel wäre. Aber wenn die Post den Betrag wie üblich bei der Zustellung einzieht, werden Gebühren fällig, die den Warenwert locker übersteigen können. Die lassen sich dafür nämlich fürstlich entlohnen oder man muss eben selbst zum Zoll, die Sendung abholen. Mal sehen, wie das laufen soll..

    • Profilbild von Joe
      # 14.11.25 um 18:42

      Joe

      du kannst dich als Selbstverzoller registrieren lassen, dann kannst du deine Pakete beim Zollamt abholen und bezahlen, dann kriegt DHL nichts.

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