GKU D1000 im Test: 3-Kanal-Dashcam mit 4K für unter 85€ – Preis-Leistungs-Hammer?
Dashcams, die eine komplette Rundum-Überwachung mit Front-, Innenraum- und Heckkamera versprechen, haben oft eben auch ihren Preis. GKU will mit der GKU D1000 3-Kanal-Dashcam das genaue Gegenteil beweisen und packt ein riesiges Feature-Paket mit GPS und 4K-Frontkamera in ein Set, das nominell 129,99€ kostet, aktuell aber für unter 85€ zu haben ist. Fragt sich direkt: Wo ist also der Haken? Kann die Bildqualität bei diesem Kampfpreis überzeugen? Hier kommt unser Test.
- GKU D1000 3-Kanal-Dashcam
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Feature | GKU D1000 |
Kameras | 3-Kanal: Front, Innenraum, Heck |
Auflösung (3-Kanal) | Vorne: 4K / Innen: 1080p / Hinten: 1080p |
Auflösung (2-Kanal) | Vorne: 4K / Innen: 2,5K (ohne Heckkamera) |
Sensor (Front) | Sony STARVIS IMX415 |
Weitwinkel | 170° (vorne) / 150° (hinten) |
Display | 3 Zoll IPS (kein Touch) |
GPS & Konnektivität | GPS (in Halterung), Dual-WiFi (2,4 & 5 GHz) |
Features | Night Vision (IR für Innen), WDR/HDR, Loop-Recording, G-Sensor, App-Anbindung |
Parküberwachung | Ja (optionales Hardware-Kit nötig) |
Wer schreibt diesen Test?
Ich bin Thommy und ich begeistere mich für Smart Home, Dashcams & Co. Meine Leidenschaft sind aber FDM 3D-Drucker, seitdem mir meine Frau (natürlich die beste) 2018 einen Anycubic Mega-S geschenkt hat.
Inhalt
Kurzfazit zur GKU D1000
Die GKU D1000 ist ein Feature-reiches 3-Kanal-System, das eine gute Rundum-Überwachung zu einem Knaller-Preis bietet. Das integrierte GPS und der üppige Lieferumfang sind klare Pluspunkte. Die Bildqualität der Frontkamera ist bei Tag ausreichend, aber nicht überragend, während die Heckkamera positiv überrascht. Größte Kritikpunkte sind die mäßige Nachtsicht der Frontkamera und einige Benutzbarkeitsschwächen bei der App-Nutzung. Wer eine günstige All-in-One-Lösung mit drei Kameras sucht und keinen Wert auf ein perfektes Bild legt, der bekommt hier sehr viel Dashcam fürs Geld.
- gute Rundum-Sicht dank 3 Kameras
- integriertes GPS in der Halterung
- umfangreicher Lieferumfang (inkl. 64GB microSD)
- überraschend gute Heckkamera-Qualität bei Tag
- einfache Installation
- unklare Kommunikation bei der Auflösung
- ausreichende Bildqualität der Frontkamera
- mäßige Nachtsicht (Front & Innen)
- Usability-Schwächen (WLAN-Verbindung, Button-Platzierung)
- kein Pre-Recording
Design & Lieferumfang: Groß & üppig, aber…
Im Vergleich zu den minimalistischen D600-Modellen ist die D1000 ein ziemlicher Brocken, was vor allem am großen 3-Zoll-IPS-Display liegt, das im Test eine ordentliche Blickwinkelstabilität bietet. Wer die Kamera dezent verstecken will, ist hier falsch. Dafür ist die neue Halterung eine klare Verbesserung: Das GPS-Modul ist direkt integriert und die Kamera lässt sich bequem ein- und ausschieben, auch wenn uns ein deutlicher Einrastmechanismus lieber gewesen wäre. Die Innenraumkamera auf der vom Fahrer aus gesehen linken Seite neben dem Bildschirm löst im 3-Kanal-Setup in Full-HD auf und ist drehbar. Sie umringen vier IR-LEDs für die Innenraum-Nachtsicht.
Ein Kritikpunkt ist die Platzierung des orangenen „Lock“-Buttons oben auf der Kamera, der bei einer Montage nah am Dachhimmel schwer zu erreichen ist. Hier hätten wir uns den entsprechenden Button zum Sichern von Aufnahmen mit Überschreibungsschutz direkt unter dem Display gewünscht.
Der Lieferumfang ist GKU-typisch wieder exzellent: Neben den drei Kameras liegen eine 64GB-microSD-Karte, KFZ-Adapter-Ladekabel, Heckkamera, Halteclips und ein Verlegewerkzeug samt Ersatzklebepads im Karton. Man kann also direkt loslegen.
Installation & Einrichtung: Einfach, mit kleinen Tipps
Die Installation ist wie gewohnt einfach: Adhäsionsfolie an die Scheibe, Halterung draufkleben, Kameras anschließen, fertig. Die Ersteinrichtung an der Kamera selbst ist dank des großen Displays und der fünf Tasten an der Gehäuseunterseite recht intuitiv. Das liegt daran, dass die mit den Tasten korrespondierenden Navigationselemente als Icons auf dem Bildschirm angezeigt werden. Trotzdem hätten wir uns in Sachen Benutzerfreundlichkeit einen Touchscreen gewünscht.
Weil wir die Dashcam nicht für die Ewigkeit, sondern nur zum Test einbauen, verzichten wir auf ein Kabelverlegen mit dem mitgelieferten orangenen Werkzeug. Bei euch sollte das Kabelmanagement also deutlich sauberer aussehen als in unserem Test. Installiert gefällt mir das Erscheinungsbild, wenngleich ich persönlich eher kleinere Dashcams präferiere. Die Materialqualität und -verarbeitung ist dem Preis entsprechend okay.
Auch die Heckkamera ist schnell installiert. Hier wäre eine kleine Kennzeichnung goldwert, damit man die Rearcam auch richtig herum installiert. Klar, man kann über die Option „Flip Rear“ in der App das Bild im Nachhinein drehen, wenn es auf dem Kopf sein sollte. Aber so würde man sich einen Arbeitsschritt bei der Einrichtung ersparen.
Die eigentliche Einrichtung der Kamera ist wie auch schon bei den D600-Schwestermodellen super einfach. Sprache, Installationsinnformationen und WLAN-Eingabe mit dem üblichen Standardpasswort 12345678 (bitte ändern!) bringt uns zur App-Ansicht.
Tipp: Habt bei der Installation die Positionierung im Blick: Der IPS-Bildschirm sowie die Innenraumkamera nützen nämlich nichts, wenn sie komplett hinter dem Rückspiegel versteckt sind.
App & ihre Tücken: Ein nerviges Detail
Nach wie vor gefällt uns die „GKU GO“-App wegen ihrer aufs Wesentliche konzentrierten Schlichtheit sehr gut. Alle nötigen Funktionen sind vorhanden. Mehr Details dazu findet ihr auch in unserem Test zur GKU D600. Sehr nützlich empfinden wir in puncto des anstandslos funktionierenden GPS die Option zum Herunterladen von Kartenmaterial (Offline-Modus).
Loop-Recording ist in Deutschland Pflicht um eine Dashcam DSGVO-konform nutzen zu dürfen. Hier sind in der App standardmäßig 1-Minuten-Clips vor eingestellt, auch 3- oder 5-Minuten-Clips können aufgezeichnet werden. Wir würden uns auch hier für die besonders datenschutzaffinen Zeitgenossen unter uns eine Option wünschen, nach der Clips nach einer bestimmten Anzahl aufgenommener Clips (z.B. 10) automatisch gelöscht werden. Nextbase will hier beispielsweise eine „minimale Aufnahmevariante“ zukünftig integrieren, bei der 4 x 1-Minuten-Material aufgezeichnet und danach gelöscht wird.
Eine Sache hat mich bei der D1000 aber genervt: Ist das Smartphone per WLAN mit der Kamera verbunden, lassen sich an der Dashcam selbst keinerlei Einstellungen mehr vornehmen – nicht einmal der Notfall-Button funktioniert. Man muss die WLAN-Verbindung erst manuell am Handy trennen. Das ist umständlich.
Aufnahmequalität: Solide Leistung mit einer Überraschung
Ein Wort zur Aufnahmequalität: GKU wirbt übrigens mit „4K+2,5K“, was aber nur für den 2-Kanal-Betrieb ohne Heckkamera gilt. Im normalen 3-Kanal-Modus filmt die D1000 mit 4K vorne sowie 1080p im Innenraum und hinten. Diese Kommunikation seitens des Herstellers könnte klarer sein, um Missverständnisse zu vermeiden.

Der G-Sensor – und damit die automatische schreibgeschützte Aufnahme bei Erschütterung – funktionierte im Test zuverlässig, hier muss aber bei z.B. groben Kopfsteinplaster-Fahrten gegebenenfalls mit den Einstellungsvarianten in Sachen Empfindlichkeit experimentiert werden.
Bei Tag: Die Frontkamera, ausgestattet mit einem Sony STARVIS IMX415 Sensor, liefert ein ausreichendes, aber kein überragendes Bild. Es wirkt oft etwas ausgeblichen und ist von einer leichten Körnung und Unschärfe geprägt. Hier haben wir bei anderen Kameras mit demselben Sensor, wie der Botslab G980H, schon schärfere Ergebnisse gesehen. Nummernschilder von entgegenkommenden Fahrzeugen sind bis etwa 5 Meter Entfernung noch halbwegs ablesbar. Die Innenraum-Kamera erfüllt ihren Zweck und zeichnet das Geschehen im Auto zufriedenstellend auf. Eine positive Überraschung ist die Heckkamera: Trotz ihrer reinen Full-HD-Auflösung liefert sie ein Top-Bild, auf dem Nummernschilder oft erstaunlich gut erkennbar sind.
Bei Nacht: Hier zeigen sich die erwartbaren Schwächen von Budget-Dashcams. Das Bild der Frontkamera wird rauschanfällig und unscharf. Künstliches Licht von Laternen oder Scheinwerfern wird extrem grell dargestellt und überstrahlt viele Details. Weiße Flächen, insbesondere Nummernschilder, reflektieren so stark, dass sie nicht zu entziffern sind. Es reicht zur Dokumentation eines Geschehens, aber nicht zur Detailerkennung. Die Innenraumkamera schaltet auf Infrarot um, was einen deutlichen Schärfeverlust zur Folge hat. Auch die Heckkamera kommt bei Dunkelheit schnell an ihre Grenzen und zeigt eine ähnliche Performance wie die Frontcam – nur eben mit Full-HD-Auflösung.
Anders als bei den günstigeren D600-Modellen sind die Aufnahmen der GKU D1000 im MOV-Format gespeichert, auch wenn uns nach wie vor mp4 lieber wäre. Pre-Recording, also eine automatische Voraufzeichnung einige Sekunden vor dem eigentlichen Ereignis, bietet die GKU D1000 leider nicht. Dieses Feature würden wir uns für die Zukunft per Softwareupdate wünschen, weil es das müßige Suchen nach dem bestimmten Clip unmittelbar VOR der aufgenommenen Situation erspart.
Fazit: Viel Kamera fürs Geld, aber mit Kompromissen
Die GKU D1000 ist ein klassischer Kompromiss. Man bekommt für einen sehr fairen Preis eine komplette 3-Kanal-Überwachung mit integriertem GPS und einem riesigen Lieferumfang. Die Kernfunktion, eine Rundum-Dokumentation des Geschehens zu liefern, erfüllt sie. Die überraschend gute Heckkamera bei Tag ist dabei ein klares Plus.
Dafür muss man aber mit einer ausreichenden statt brillanten Bildqualität der Frontkamera, einer mäßigen Nachtsicht und einigen nervigen Usability-Macken leben. Wer primär eine Rundum-Absicherung für den Tag sucht und nicht auf die allerbeste Bildqualität angewiesen ist, findet hier jedenfalls ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis für eine 3-Kanal-Lösung.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur GKU D1000
🎥 Wie viele Kameras hat die GKU D1000?
Drei: eine 4K-Frontkamera, eine 1080p-Innenraumkamera und eine 1080p-Heckkamera.
🤔 Was bedeutet die „4K+2,5K“-Werbung?
Das ist unklar kommuniziert. Die Innenraumkamera nimmt nur dann in 2,5K auf, wenn die Heckkamera nicht angeschlossen ist. Im normalen 3-Kanal-Betrieb sind es 4K + 1080p + 1080p.
🛰️ Hat die Dashcam GPS?
Ja, das GPS-Modul ist clever in der Magnethalterung integriert und zeichnet Route sowie Geschwindigkeit auf.
💾 Liegt eine Speicherkarte bei?
Ja, wie bei GKU üblich, ist eine 64GB microSD-Karte bereits im Lieferumfang enthalten.
🌃 Eignet sich die GKU D1000 für Nachtaufnahmen?
Die Qualität bei Nacht ist stark eingeschränkt. Sie reicht für eine grobe Dokumentation, aber das Erkennen von Details wie Nummernschildern ist kaum möglich.
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