Logitech MX Master 4: Nach wie vor die Maus-Messlatte?
Glaubt es oder glaubt es nicht, aber seitdem ich hier regelmäßig Gadgets teste, nutze ich ein Trackpad anstatt eine Maus. Das änderte sich erst vor kurzem. Um einfach mal wieder eine Maus auszuprobieren, bin ich auf die Logitech M720 umgestiegen. Jetzt durfte ich aber vor Marktstart schon die Logitech MX Master 4 antesten. Die Maus verspricht die nächste Evolutionsstufe und integriert dafür nun ein Haptic Sense Panel inklusive Action Ring. Als jemand der seine „Gaming-Karriere“ mit der MX518 startete und dann auf die erste Logitech MX Master Revolution umgestiegen ist, konnte ich bei dieser Gelegenheit nicht nein sagen.
- Logitech MX Master 4
Inhalt
Super ergonomisch – aber für jede Hand?
Schon seit der ersten MX Master ist das Stichwort „Ergonomie“. Schließlich ist die Master-Reihe für professionelle Anwender gedacht, die ihre Hand den gesamten Arbeitstag auf ihre Maus legen. Zumindest unser Modell ist natürlich für Rechtshänder ausgelegt, dank einer Aussparung für den rechten Daumen. Dort befindet sich das neue Haptic Sense Panel, aber auch drei Funktionstasten sowie das seitliche Scrollrad sind in unmittelbarer Entfernung. Die Maus bietet einen Sensor mit 8.000 dpi und soll dabei bis zu 70 Tage durchhalten, wenn sie voll aufgeladen ist.
Im ersten Moment war eine kurze Umgewöhnung von der M720 nötig. Die ist einfach etwas kleiner und eignet sich auch dadurch gut für meine Hände, aber ich konnte mich schnell an die etwas andere Form der Master 4 gewöhnen. Dafür gefällt mir die Haptik besser. Logitech verwendet hier fast zur Hälfte recycelten Kunststoff, aber auch Silikon für die Daumenablage. Die Scrollräder bestehen aus Aluminium. Insgesamt verspricht der Hersteller hier natürlich eine Langzeitnutzung, das konnten wir bisher aber natürlich nicht testen.
Im Gegensatz zur M720 hat die Maus sowohl links als auch rechts angenehmes Silikon, was die Haptik der Maus verbessert. Für mich ganz persönlich ist der höchste Punkt der Maus etwas zu weit vorne bzw. einfach etwas zu hoch. Wenn ich meine Hand ganz natürlich auflege, liegt mein Handwurzelknochen darauf, was etwas unbequem ist. Ich muss mir noch angewöhnen, die Hand komplett aufzulegen, da sie dann komplett aufliegt, was bequemer ist. Das ist bei der deutlich kleineren M720 kein Problem.
Mehr Software als Hardware
Die Logitech MX Master 4 verbindet sich entweder über den mitgelieferten USB-C Dongle über Funk oder direkt über Bluetooth, geladen wird sie über den USB-C Port an der Vorderseite. Per EasySwitch kann man sie insgesamt mit drei Computern verbinden und sie so z.B. für seinen privaten Rechner und sein Arbeitsgerät benutzen. Ich nutze die Maus mit MacOS, sie ist aber natürlich auch mit Windows kompatibel. Dafür ist die Logi Options+ App erforderlich. Einmal installiert, hat man darüber viele Möglichkeiten der Anpassung und Individualisierung.
Dieser Grad an Individualisierung ist gerade für professionelle Anwender ein Produktivitätsboost. Aber allein die Standardeinstellungen können sich sehen lassen. Vordefiniert ist zum Beispiel die Nutzung der obersten Funktionstaste für die Fensternavigation am Mac, womit man z.B. Mission Control oder das App-Exposé öffnen kann. Das kann man aber auch auf Mediensteuerung, Zoomen & Drehen oder komplett benutzerdefiniert einstellen. Und das gilt eigentlich für alle Tasten. Zudem lässt sich auch die Intensität der Scrollräder und die Bildlaufgeschwindigkeit per Schieberegler anpassen.
Haptisches Feedback mit Smart Ring
Wirklich neu ist das haptische Feedback bzw. das Haptic Sense Panel. Gemeint ist damit die „unsichtbare“ Taste, wo der Daumen ruht. Unter der Silikonoberfläche liegt die ebenfalls anpassbare Taste, mit der man den Action Ring anpasst. Die erste Sorge ist dabei natürlich: Drück ich die Taste unabsichtlich? Das ist mir bisher nur ein oder zweimal passiert – ist aber nicht weiter schlimm.
Schließlich öffnet sich nur ein Overlay und man kann ihn auch direkt wieder schließen. Der Smart Ring bietet acht Funktionen. In der Standardeinstellungen öffnet man damit z.B. das Emoji-Fenster, den Finder, kann einen Screenshot machen oder kann den Rechner sperren. Es gibt aber auch eine AI-Taste, die direkt zu ChatGPT, Gemini, Perplexity oder Microsoft Copilot weiterleitet. Das allein ist schon praktisch, aber man kann diverse Profile anlegen. Allgemeine Profile, die immer erscheinen, wenn ihr kein spezielles Programm nutzt oder eben Anwendungsprofile für professionelle Anwendungen wie Photoshop, Lightroom oder Zoom. Es gibt über den Logitech Marketplace aber noch viele weitere Profile und Plugins für Apps wie Spotify Premium, Final Cut Pro, Davinci Resolve etc.
Tasten selbst programmieren
Diese Art der Individualisierung wird noch etwas weiter gedacht. Neben dem Smart Ring gibt es noch Smart Action, bei denen man nach klassischer „Wenn …, dann …“-Art programmieren kann. Das ist sehr rudimentär, so dass z.B. zusätzliche Bedingungen fehlen, aber es erlaubt zum Beispiel, die Tasten anders zu belegen. Aktuell kann ich z.B. mit der Mausradmodus-Taste einen Chrome-Tab öffnen – praktisch. Man kann aber auch vordefinierte Texte wie „Melde mich gleich“ hinterlegen.
Die Maus-Messlatte
Das ist kein ausführlicher Test und soll es auch gar nicht sein. Die Logitech MX Master-Reihe ist zu Recht sehr beliebt, denn sie bietet einen guten Mix aus Ergonomie und einem hohen Grad an Anpassung, gerade für professionelle Workflows. Das wurde mit der dem haptischen Feedback inklusive Smart Ring nun noch weiter erweitert. Wer im Bereich Video-, Foto- und Musikbearbeitung oder Entwicklung arbeitet, wird von dieser Anpassbarkeit und eigenen Anwendungsprofilen profitieren. Die Maus ist ehrlicherweise für mich auch etwas Overkill, aber auch im Alltag sind die Shortcuts schon praktisch.
Für den Alltag ist die MX Master 4 für die meisten sicherlich etwas zu viel, schließlich kostet sie stolze 129€. Für professionelle Anwender, bei denen so eine Maus die Produktivität steigern kann, hat man das Geld aber sicher wieder schneller drin.
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