MusicCam – Das erste Kamera-Headset mit Knochenschall und KI-Assistent
Wer mit Smart-Brillen mit Kamera irgendwie nichts anfangen kann, der findet ja vielleicht an dieser Variante mehr Gefallen. Das Headset „MagicCam“ bietet Funktionen wie einen KI-Assistenten und einer Kamera, lässt aber Ohren und Gesicht frei und soll damit angenehmer zu tragen sein. Hat das Konzept Potenzial?
- MusicCam – Knochenschall-Headset & Kamera
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Wie passt eine Kamera in ein Paar Kopfhörer?
„Smart Glasses“ sind wieder im Kommen: Xiaomi hat in diesem Jahr eine Brille mit Kamera angekündigt und Meta ist mit der Ray-Ban-Version schon einen Schritt weiter. Das Konzept sei aber gar nicht so praktisch, behauptet das Unternehmen VibeLens, das mit der MusicCam ein Headset mit Kochenschall-Kopfhörern und integrierter Kamera entwickelt. Laut Beschreibung ist es ein Headset, das „sieht, hört und denkt“.
Die Kamera befindet sich auf der rechten Seite vor dem Kopfhörer. Sie kann aktiviert werden, indem man die Linse um 90 Grad zu Seite dreht und Videos oder Fotos aufnehmen. Die Auflösung wird mit 2K oder Full HD angegeben; zu 100% wird das aus der Beschreibung nicht klar. Die Kamera lässt sich mit einer zugehörigen App verbinden, über die Aufnahmen in Echtzeit direkt auf Social-Media-Plattformen geteilt werden können. Eine elektronische Bildstabilisierung sorgt dafür, dass Aufnahmen auch beim Laufen und Radfahren ruckelfrei bleiben.
Ein (kostenloser) KI-Assistent soll mit „Smart Vision“ landschaftliche Wahrzeichen erkennen und Informationen bereitstellen, außerdem soll es eine Echtzeitübersetzung in über einhundert Sprachen geben. Das alles klingt ziemlich optimistisch und erfordert zumindest eine Internetverbindung, ist aber grundsätzlich denkbar.
Neben dem Einsatz beim Radfahren und Laufen, ist das Headset aber ausdrücklich auch zum Tauchen gedacht. Bis zu 20 Metern Tiefe ist es wasserfest und hat dafür eine IPX8-Zertifizierung erhalten. Hier wäre nur besonders wichtig, dass es auch sicher und fest an den Ohren hält. Mit 50 Gramm Gewicht ist es jedenfalls sehr leicht, was wiederum beim Tragen außerhalb des Wassers sehr angenehm ist.

Nicht nur Kamera, auch Headset
Bei den Kopfhörern handelt es sich um sogenannten Knochenschall oder „Bone Conduction“. Hier sitzt der Kopfhörer nicht im Ohr; stattdessen wird der Schall via Vibration über den Knochen ans Innenohr weitergeleitet. Die Technologie klingt noch immer futuristisch, ist aber seit Jahren erprobt und kommt schon in vielen Modellen zum Einsatz. Ein Vorteil ist, dass die Ohren frei bleiben und Umgebungsgeräusche nicht ausgeblendet werden (es ist quasi das Gegenteil von ANC). Man scheint hier primär an Radfahrer zu denken; fast das gesamte Promo-Material zeigt Menschen auf Fahrrädern. Und dabei ist es wichtig, die Umgebung auch akustisch noch wahrnehmen zu können.
Es wäre aber kein Headset ohne ein Mikrofon. MusicCam ist auch zum Telefonieren gedacht. Per ENC (environmental noise cancellation) werden Störgeräusche wie Wind und Verkehrslärm herausgefiltert, sodass nur die Stimme zu hören ist.
Ein 600 mAh großer Akku soll bis zu 24 Stunden Sprachaufnahmen ermöglichen. Alternativ können bis zu 15 Stunden Musik gehört werden. Beim Filmen reicht der Akku für maximal 2,6 Stunden. All das sind Höchstwerte und bei einer Nutzung aller Funktionen fällt die Laufzeit entsprechend kürzer aus.
Besser als smarte Brillen?
Was ist von dem Konzept zu halten? Ein Vorteil ist sicher, dass man es eben nicht vor den Augen tragen muss. Die Brille auf der Nase spürt man mehr als den Bügel im Nacken und es gibt sicher ein freieres Gefühl, die eigene Umgebung uneingeschränkt wahrnehmen zu können. Die Kopfhörer mit Knochenschall, die die Ohren frei lassen, tun hier ihr Übriges.
Andererseits bleibt es – genau wie die Brillen – ein Nischenprodukt. Auch die Smart Glasses sind längst nicht massentauglich und wer mit einer Kamera im Gesicht herumläuft, wird eher komisch angeschaut. Die Kopfhörer mit Nackenbügel wirken auch immer etwas nach einem Sport-Accessoire und sind im Alltag nochmal auffälliger als eine Brille. Zuletzt muss man für beide Konzepte auch einfach festhalten, dass die Momente, in denen man eine Kamera wirklich „braucht“, rar gesät sind.
Die Kickstarter-Kampagne für MusicCam lief aber gut an und hat bereits über 1500 Unterstützer gefunden. Bis Ende Oktober kann man selbst noch eines der Modelle frühzeitig und vergünstigt erhalten. Der Preis beginnt bei rund 170 Euro, versendet werden die Kopfhörer dann ab Dezember 2025.
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