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Prusa Day 2025: Neuer Core One L, Open-Source NFC für Spulen & Silikon-Druck!

Prusa hat zum „Prusa Day“ in Prag kräftig einen rausgehauen: Das Highlight: ein größerer, verbesserter CoreXY-Drucker namens Prusa Core One L. Aber auch abseits der neuen Hardware gab es wegweisende Ankündigungen, darunter ein offener NFC-Standard für Filamentspulen und die Fähigkeit des Prusa XL, Silikon zu drucken. Wir fassen die wichtigsten News für euch zusammen.

2. Think Big. Print Big

Das Highlight: Der Prusa Core One L

Nach dem Erfolg des kompakten Core One legt Prusa nach und präsentiert den Core One L, den wir uns auf der kommenden Formnext in Frankfurt definitiv genauer ansehen werden. Wie das „L“ schon andeutet, ist hier alles eine Nummer größer und in vielen Details cleverer.

1. CORE One   Doubled

Größerer Bauraum, kaum größere Stellfläche

Der wohl wichtigste Punkt für viele Nutzer: Der Bauraum wächst auf 300 x 300 x 330 mm, was dem doppelten Volumen des originalen Core One entspricht. Das Geniale daran: Der Drucker selbst ist nur 10% größer und sogar ein halbes Kilo leichter geworden, dank eines neuen Aluminiumgehäuses. So passt er immer noch auf einen normalen Schreibtisch, ermöglicht aber den Druck von großen Teilen wie Helmen in einem Stück.

4. Unpack and Print

Prusa Core One L: Neues AC-Konvektions-Heizbett

Die größte Innovation ist das neu entwickelte, mit Wechselstrom (AC) betriebene Heizbett aus massivem, präzisionsgefrästem Aluminiumguss. Es soll extrem schnell aufheizen und eine Temperaturvarianz von unter 2°C über 99% der Fläche aufweisen – kalte Ecken und Warping sollen damit der Vergangenheit angehören. Zwei Lüfter an der Unterseite erzeugen zudem einen Konvektionseffekt, der die geschlossene Kammer schnell auf die neue Höchsttemperatur von 60°C bringt. Clever: Eine intelligente Schaltung erkennt die Netzspannung (110V/230V) und sorgt weltweit für die gleiche, volle Heizleistung.

3. New AC Heatbed with Convection Heating

Verbesserungen im Detail & Plug-and-Print

Prusa hat dem Core One L zudem eine ganze Reihe an sinnvollen „Quality-of-Life“-Upgrades spendiert: Der Drucker kommt komplett montiert und werkseitig vorkalibriert. Die sonst übliche Kalibrierungsroutine bei der ersten Inbetriebnahme entfällt damit. Die obere Lüftungsklappe öffnet und schließt sich nun automatisch, je nach Material. Prusa stattet den Core One L auch besser aus: Eine 1080p-Kamera mit Nachtsicht, eine originale Bondtech CHT-Düse für hohen Durchfluss und eine zusätzliche verschleißfeste Düse für abrasive Filamente sind nun standardmäßig im Lieferumfang.

5. Flawless Precision

OpenPrintTag: Der offene NFC-Standard für alle

Die vielleicht wegweisendste Ankündigung ist der OpenPrintTag. Prusa führt einen offenen, lizenzfreien NFC-Standard für Filamentspulen ein. Ein wiederbeschreibbarer NFC-Chip speichert alle wichtigen Daten wie Materialtyp, Farbe und Restmenge direkt auf der Spule – komplett offline und ohne Cloud-Zwang. Der Standard ist quelloffen, sodass jeder Hersteller ihn nutzen und jeder Bastler seine „dummen“ Spulen damit nachrüsten kann.

One more thing: Silikondruck für Prusa XL & maximale Sicherheit

Eine weitere Überraschung: In Zusammenarbeit mit dem Start-up Filament2 hat Prusa einen neuen Plug-and-Play-Werkzeugkopf für den Prusa XL entwickelt, der Silikon verarbeiten kann.

Core One L Robust Steel Exoskeleton

Zudem unterstreicht Prusa den Sicherheitsgedanken: Für den Core One L wird es eine „Critical Infrastructure Edition“ (CIE) geben. Bei dieser Version sind alle Netzwerkkomponenten hardwareseitig entfernt, sodass Drucke nur noch über einen verschlüsselten USB-Stick übertragen werden können – ein klares Angebot an Unternehmen und Institutionen mit höchsten Sicherheitsanforderungen.

Einschätzung: Prusa folgt dem Trend

Der Prusa Day 2025 zeigt vor allem eines: Prusa hat die Zeichen der Zeit erkannt. Der Core One L ist die logische Antwort auf den klaren Markttrend hin zu (halbwegs bezahlbaren) größeren 3D-Druckern, den Konkurrenten wie Bambu Lab mit dem H2S oder Anycubic mit dem Kobra S1 Max bereits im Visier haben. Anstatt nur die Größe zu skalieren, integriert man dabei technische Verbesserungen wie das „intelligente“ AC-Heizbett und legt den Fokus auf eine Plug-and-Print-Zuverlässigkeit. 

Wirklich zukunftsweisend und ein klarer Seitenhieb in Richtung der Konkurrenz sind aber die beiden anderen Ankündigungen. Der OpenPrintTag ist ein Frontalangriff auf die geschlossenen, proprietären NFC-Systeme und ein Segen für die gesamte Open-Source-Community. Und die Erweiterung des Prusa XL auf den Silikondruck zeigt, dass das Multi-Toolhead-System noch lange nicht am Ende seiner Möglichkeiten ist. Prusa zeigt damit jedenfalls einmal mehr, dass offene Standards für die gesamte Community noch längst nicht Vergangenheit sind.

Quellen:

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (1)

  • Profilbild von Goldeneye
    # 07.11.25 um 17:49

    Goldeneye

    Prusa war schon immer King. Das was Apple immer hätte sein können und sollen, aber nicht sein wollte. Offen voran…

    Leider auch immer sehr teuer, aber das ist verständlich

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