Qidi X-Plus II: Was hat der neue 3D-Drucker von Qidi drauf?

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Qidi hat den Qidi X-Plus II herausgebracht: einen 3D-Drucker mit geschlossenem Bauraum, Luftfilter und der Möglichkeit, bis 300 Grad drucken zu können. Das Ganze soll out of the box ganz einfach funktionieren. Überzeugend?

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Technische Daten: gut

Hersteller | ModellQidi Tech| X-Plus II
DrucktechnologieFDM (Direct Drive)
Druckgeschwindigkeitmax. 150 mm/s (Standard: 60 mm/s)
Bauraum270 x 200 x 200 mm
Druckbettbeheizbar (bis 120 Grad), flexible magnetische Bauplatte
max. Düsentemperatur300 Grad
Düsendurchmesser0,4mm
KonnektivitätSD, Wi-Fi, Lan, USB, QIDI Print / Cura / Simplify 3D
Features
  • plug & play (kein Aufbau nötig)
  • Einhausung ab Werk
  • Extruder mit Doppelgetriebe plus Ersatz-Extruder mit Doppelgetriebe (Hochtemperatur)
  • Belüftungssystem inkl. Luftfilter
  • Wi-Fi
  • 32-Bit Board & TMC2209
  • Powerloss-Recovery
  • Filamentsensor
  • PEI-Federstahlplatte
Gesamtmaß | Gewicht560 x 450 x 420 mm | 20 kg

Qidi: Wie spricht man das aus?

Bevor wir zum zu besprechenden Qidi-Modell kommen: Wie spricht man den Hersteller überhaupt aus? Ich sage immer „Kwidi“, andere Leute sagen „Kidi“. Laut meinem Kollegen wird Qidi aber „Tschie-Die“ ausgesprochen.

Qidi Logo

Design: Qidi-typisch

Auch beim Qidi X-Plus II bleibt der Hersteller seiner Formsprache treu: Einmal mehr gibt es ein von Kunststoff dominiertes, überwiegend schwarzes geschlossenes Gehäuse mit teils geschwungenen Acrylglas-Seiten und Kunststoff-Haube. Das Gehäuse ist mit einem Belüftungssystem inkl. Luftfilter ausgestattet und umkleidet das von zwei Z-Spindeln nebst 10mm Führungsstangen getragene 8mm starke Druckbett mit doppelseitig einsetzbarer PEI-Federstahlauflage. Dass Druckbett lässt sich bis 120 Grad aufheizen.

Qidi setzt an der Front kleine Farbakzente mit dem Modellschriftzug oben und einem ockerfarbenen Band unten, auf dem Firmenmaskottchen und Herstellerschriftzug zu sehen sind. Apropos Frontseite: Dort befinden sich oben rechts ein 4,3 Zoll Touchdisplay und daneben ein Power-Button. Unten mittig sind ein USB- und ein LAN-Port zu sehen. Letzteren finde ich etwas unglücklich positioniert – es sei denn man mag ein nach vorne abstehendes LAN-kabel als zusätzliches „Stilelement“ zum Qidi-Gerät.

QidiXPlusIIVergleichsbild

Der Bauraum des kartesischen Druckers (kein CoreXY-System) beträgt 270 x 200 x 200 mm, das Gesamtmaß verhältnismäßig kompakte 560 x 450 x 420 mm bei einem Gewicht von 20 kg. Interessant: Ein Filamenthalter ist sowohl außen, als auch innen anzutreffen. Denn gerade innen ist das für besonders hygroskopische (Wasser anziehende/bindende) Filamente natürlich ein Vorteil.

Vergleich zum Qidi X-Plus: fast identisch

Mehr als naheliegend ist an dieser Stelle ein Vergleich zum Vorgängermodell, dem Qidi X-Plus. Schnell fällt auf: Vom Äußeren unterscheiden sich beide Drucker gerade einmal durch das gelbe Farbband ohne Maskottchenbild beim Vorgänger. Das Display wirkt etwas aufgehübschter beim X-Plus II. Innen ist statt einer magnetischen Bauplatte (Qidi-Eigenkonstruktion) beim neuen Modell eine doppelseitige PEI-Federstahlplatte vorhanden.

Ansonsten sind neben Softwareoptimierungen lediglich die beiden Extruderbaugruppen (Normal + Hochtemperatur) hinsichtlich Hitzeverteilung, höherem Zufuhr-Drehmoment und weniger Clogging-Anfälligkeit optimiert worden. Das war es aber auch schon. Alles andere ist identisch im Vergleich zum Qidi X-Plus.

Features: Top

Das Gerät punktet durch schnelle Inbetriebnahme. Qidi ermöglicht ein schnelles (aber eben wieder nur manuelles) Leveln, ehe der Drucker dann out of the Box losdrucken kann. PA12-CF, PLA, ABS, TPU, PETG, NYLON, PC sind möglich. Je nach dem, ob abseits von Filamenten wie PLA, ABS oder TPU mit bis zu 300 Grad Düsentemperatur gedruckt werden soll, kann der Direct-Drive Extruder mit Doppelgetriebe gewechselt werden. Ein einfach zu bedienendes 4,3 Zoll Touchdisplay, ein Filamentsensor und eine Powerloss-Recovery-Funktion runden das Hardware-Paket ab.

QidiXPlusIITouchscreen

Die auf Cura basierende Software „QIDI Print“ wurde überarbeitet und neu gestaltet. Sie soll jetzt besonders einfach und intuitiv sein, was gerade dem Einsatzzweck in Lehreinrichtungen zu Gute kommen könnte. Dank im Drucker integrierten Wifi lassen sich Drucke direkt aus QIDI Print starten.

QidiXPlusIISoftware

Dabei ist Qidi offenkundig besonders stolz auf eine große Optimierung des eigenen Slicing-Algorithmus. Daraus sollen eine um 20% verbesserte Druckqualität und um 30% höhere Druckgeschwindigkeit resultieren. Marketing ist da manchmal offensichtlich sehr… „einfallsreich“. Ich würde solche Versprechungen nicht allzu ernst nehmen.

QidiXPlusIIFeatures

Einschätzung: Interessant, aber…

Qidi bietet mit dem X-Plus II ein schönes Gesamtpaket aus eingehaustem WLAN-fähigen 3D-Drucker mit Belüftungssystem und Luftfilter, Direct-Drive-Extruder und potenziell sehr einfach zu bedienender Software. Auto-Leveling wäre hier das I-Tüpfelchen gewesen.

Aber: ein im Wesentlichen auf die minimale Optimierung der beiden mitgelieferten Extruder bezogene „Neuerung“ rechtfertigt meiner Meinung nach kein neues Modell. Sollte der Qidi X-Plus also deutlich günstiger zu haben sein, macht der X-Plus II wenig Sinn. Falls der Qidi X-Plus II aber unter 600€ zu haben ist, sollte er eine Überlegung wert sein. Was meint ihr dazu? Habt ihr bessere Alternativen im 600€-Bereich vor Augen? Gerne mit uns teilen.

 

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (3)

  • Profilbild von Joe
    # 19.01.23 um 22:42

    Joe

    Die PEI Druckplatte ist wirklich super. Grandiose Haftung!

  • Profilbild von Joe
    # 19.01.23 um 11:15

    Joe

    Der Autolevel-Sensor für 2€ musste dann eingespart werden?
    Und dafür ein sinnloser Luftfilter?

    • Profilbild von kakue
      # 19.01.23 um 14:25

      kakue

      @Joe: Der Autolevel-Sensor für 2€ musste dann eingespart werden?
      Und dafür ein sinnloser Luftfilter?

      lieber manuell und gut, als automatisch, aber fehleranfällig. Idealerweise steht beides gleichzeitig zur Verfügung. Ich würde auf das manuelle Leveln nicht verzichten wollen, zum Beispiel, um ein leicht verzogenes Druckbett auszugleichen.

      Der Luftfilter ist absolut nicht sinnlos, wenn Du mit ABS drucken möchtest. Auch falls Du Dich dazu entscheidest, ein mit Holz oder Bambus versetztes Filament zu benuten, spart Dir der Filter Giftstoffe in der Wohnung.

      Ob die doppelseitige Federstahlplatte ein Fort- oder Rückschritt ist?
      Möglicherweise ist es nun einfacher, Ersatz zu bekommen?

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