Soundcore Sleep A30: winziger Schlaf In-Ear mit ANC bei Kickstarter

Die Soundcore Sleep A30 sind die winzigsten, vollwertigen In-Ears, die Soundcore je gebaut hat. Im Vergleich zum Vorgänger ist das Gehäuse 7 % kleiner – und trotzdem haben die Entwickler Platz gefunden, um erstmals ANC-Technik mit zwei Mikrofonen pro Hörer zu integrieren. Eine technische Miniaturisierung, die bislang einzigartig ist. Dazu kommen innovative Schlaf-Features & intelligentes Energiemanagement.

• Soundcore Sleep A30
  • bei Kickstarter ab 159 $ (139€)

Soundcore A-Sleep-Schlafkopfhörer: Eine Serie geprägt von Innovation und Pannen

Die Soundcore A-Sleep-Serie ist nicht nur die innovativste, sondern auch die teuerste Produktlinie im gesamten Soundcore-Portfolio. Nicht etwa die Liberty-Pro-Serie, wie man vielleicht vermuten würde. Denn mit den A-Sleep-Kopfhörern verfolgt Soundcore das Ziel, den bestmöglichen In-Ear-Kopfhörer zum Schlafen zu bauen – technisch so leistungsfähig wie irgendmöglich und dabei so stark miniaturisiert, wie es die Fertigung von Komponenten aktuell erlaubt.

Der Startschuss fiel mit den Sleep A10, den ersten kabellosen Schlafkopfhörern von Soundcore. Diese verzichteten auf Touch-Steuerung, Mikrofone und aktive Geräuschunterdrückung – und offenbarten dabei einige Kinderkrankheiten. Besonders häufig wurde von Nutzerseite eine instabile Bluetooth-Verbindung zwischen den beiden Hörern kritisiert, insbesondere im Liegen auf der Seite. Die extreme Kompaktheit ging hier zulasten der Bluetooth-Signalstärke. Hinzu kam ein weiteres Problem: Die Akkulaufzeit reichte bei manchen Nutzern nicht über die gesamte Nacht – und verschlechterte sich mit der Zeit weiter.

Mit den Sleep A20 versuchte Soundcore, auf das Feedback zu reagieren. Die Bluetooth-Stabilität wurde verbessert, Touch-Sensoren hielten erstmals Einzug – und das alles bei fast identischer Gehäusegröße. Doch auch hier zeigte sich: Die Miniaturisierung hat ihren Preis. In einzelnen Fällen, wie auch in meinem eigenen Test, lagen die Hörer so eng an der Ohrmuschel an, dass es zu Fehlfunktionen der Touchflächen kam. Auch die Akkulaufzeit blieb ein wiederkehrendes Thema: Manchen reichte sie aus, anderen nicht – je nach Nutzung und Alter des Akkus.

Mit den Soundcore Sleep A30 will man nun den nächsten Schritt gehen. Trotz eines um weitere sieben Prozent verkleinerten Gehäuses im Vergleich zum Sleep A20, hat Soundcore es geschafft, zusätzlich zu den Touchflächen jetzt auch zwei Mikrofone pro Hörer und eine aktive Geräuschunterdrückung zu integrieren. Damit rücken die A30 funktional praktisch an klassische In-Ears heran – inklusive Telefonfunktion. Nur dass sie dabei kaum größer sind als ihre Vorgänger – und speziell fürs Schlafen optimiert bleiben.

Welche technischen Raffinessen die Soundcore Sleep A30 konkret mitbringen und wie sie sich funktional im Schlaf-Alltag schlagen sollen, schauen wir uns jetzt genau an.

Erstmals zwei Farbvarianten und besondere Ohrpolster

Erstmals bietet Soundcore die Sleep A30 nicht nur in klassischem Weiß an, sondern auch in einem hellen Grünton. Die Gehäuseform orientiert sich dabei an den Vorgängermodellen. Sie sind besonders flach konstruiert, damit die Hörer nicht aus dem Ohr herausragen. Im Liegen sollen sie so möglichst wenig Druck auf die Ohrmuschel ausüben.

Wie bereits bei den A10 und A20 setzt Soundcore auch beim neuen Modell auf mit Ohrhaken in mehreren Größen sowie speziell entwickelte Silikonohrpolster. Diese bestehen aus einem doppelschichtigen Material und sollen bereits mechanisch für eine stärkere Abdichtung sorgen – ähnlich dem Effekt eines Ohropax.

Ziel ist es, Umgebungsgeräusche schon passiv bestmöglich zu minimieren, bevor die aktive Geräuschunterdrückung überhaupt zum Einsatz kommt.

Intelligente Schlaffeatures und erweiterte Funktionsweise der Akkubox

Die Soundcore Sleep A30 bringen eine ganze Reihe an Schlaf-Funktionen mit. Diese sind teils bereits von den Vorgängermodellen bekannt, jetzt aber erweitert und sinnvoll ergänzt. In der Soundcore-App lassen sich wieder beruhigende White-Noise-Sounds auf den internen Speicher der Hörer laden. Darunter Meeresrauschen, Regen oder klassisches weißes Rauschen. Diese Klänge können miteinander kombiniert werden, um eine individuelle Klangkulisse für die Nacht zu erstellen. Ergänzt wird das durch das sogenannte AI Brainwave Audio-Sounds. Diese folgen bestimmten Frequenzmustern, die Gehirnwellen beruhigen und so das Einschlafen erleichtern sollen.

Neu ist die Integration der aktiven Geräuschunterdrückung – und eine Akkubox, die nun selbst aktiv ins Geschehen eingreift. Das Case dient als Schnarch-Detektor und analysiert Geräuschpegel und Frequenzen im Raum. Die Kopfhörer nutzen diese Daten anschließend, um passende Audio-Maskierungssignale zu erzeugen und das Schnarchen möglichst effektiv zu überdecken. Trainiert wurde der zugrunde liegende Algorithmus mit über 1000 realen Schnarchgeräuschen über in über 500 Stunden Trainingszeit. Laut Soundcore soll die Erkennungsgenauigkeit bei rund 93 % liegen. In der App stehen dafür zusätzliche Schnarch-Maskierungssounds bereit, deren Lautstärke und Frequenz sich dynamisch an die Situation anpassen. Zusammen mit dem ANC soll das System für gezielte und vollständige Geräuschüberdeckung sorgen.

Die aktive Geräuschunterdrückung fällt dabei schwächer aus als bei herkömmlichen In-Ears in Normalgröße. Während Pro-Modelle heute meist auf Werte um 50 dB angeben, liegt dieser bei den Sleep A30 bei 30 dB. In Kombination mit den besonders abdichtenden Silikon-Ohrpolstern könnte der Gesamteffekt aber dennoch vergleichbar stark ausfallen. Offen bleibt bislang, ob beim aktivierten ANC ein leichtes Grundrauschen hörbar ist – oder ob Soundcore es geschafft hat, dieses vollständig zu eliminieren. Ich hoffe das wirklich sehr.

Verbesserung der Laufzeit auch durch Softwaretricks mit Schlaferkennung

Die Soundcore Sleep A30 versprechen eine beeindruckende Laufzeit von bis zu 9 Stunden am Stück und eine Gesamtlaufzeit von bis zu 45 Stunden mit der Akkubox. Solche Werte sind selbst für normale In-Ears sehr hoch und wirken bei so kompakten Schlafhörern zunächst fast unglaubwürdig. Wie also schafft es Soundcore, aus so kleinen Akkus derart lange Laufzeiten herauszuholen?

Ein genauerer Blick zeigt: Die beworbenen Werte gelten – wie so oft – nur unter bestimmten Bedingungen. Die 9 Stunden beziehen sich auf die Wiedergabe von internen Sounds, also White-Noise- oder Entspannungsgeräuschen, die direkt auf dem Hörer gespeichert sind. Die Energieersparnis gegenüber einer aktiven Bluetooth-Verbindung ist dabei erheblich. Gemessen wurde außerdem bei durchgehend 50 % Lautstärke und eingeschaltetem ANC. Wer das ANC deaktiviert, dürfte sogar noch längere Laufzeiten erreichen – während die Kombination aus Bluetooth-Streaming und ANC die Laufzeit verringert.

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Neu ist ein intelligentes Feature, das die Akkunutzung optimiert: Die Soundcore Sleep A30 erkennen, wann der Nutzer eingeschlafen ist, und schalten sich dann automatisch ab. Wird man nachts wach, sind die Hörer also in den meisten Fällen noch einsatzbereit. So kann man sie im Zweifel gleich wieder einschalten, um störende Umgebungsgeräusche erneut auszublenden und schnell wieder einschlafen zu können. Das macht sie im Alltag deutlich flexibler und erhöht ihren praktischen Nutzen.

Wie sich die Akkulaufzeit in der Praxis wirklich entwickelt, insbesondere bei Bluetooth-Nutzung, bleibt abzuwarten. Gerade wer zum Einschlafen lieber Podcasts nutzt – die sich nicht auf dem internen Speicher ablegen lassen – wird den tatsächlichen Akkuverbrauch nur über längere Nutzung verlässlich einschätzen können.

Weitere nützliche Funktionen der Soundcore Sleep A30

Neben den Schlaffeatures und der aktiven Geräuschunterdrückung bringen die Soundcore Sleep A30 weitere Funktionen mit. Diese machen sie auch im Alltag vielseitiger. So erkennen die Hörer nicht nur, wann man eingeschlafen ist und schalten sich anschließend automatisch ab, sondern sie überwachen auch den Schlafverlauf. Ähnlich wie bei einem Fitness-Tracker lassen sich in der App Informationen darüber abrufen, wie lange und wie gut man geschlafen hat. Dabei gibt es auch eine Einteilung in verschiedene Schlafphasen. Wie exakt diese Auswertung ist und ob die Ergebnisse mit denen von Smartwatches oder Fitness-Trackern mithalten können, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich ist es aber konsequent, dass ein Schlafkopfhörer auch in diesem Bereich Daten bereitstellt.

Außerdem praktisch: Sollte man die Hörer nachts im Bett verlieren, kann man über die App einen Signalton abspielen, um sie wiederzufinden – selbst wenn sie sich tief in der Bettdecke oder Matratzenritze versteckt haben. Auch an das morgendliche Aufwachen wurde gedacht. Da man mit eingesetzten Hörern den klassischen Wecker auf dem Nachttisch möglicherweise nicht mehr hört, lassen sich die Sleep A30 auch als Wecker nutzen – direkt am Ohr, ohne andere zu stören.

Wie bereits erwähnt, lassen sich zudem die verbauten Mikrofone auch für Telefonate nutzen. Ob und wie gut das in der Praxis funktioniert, bleibt offen – zumal Umgebungsgeräuschunterdrückung beim Telefonieren vermutlich nicht die oberste Priorität in der Entwicklung hatte. Aber zumindest ist die Funktion nun grundsätzlich vorhanden

Einschätzung: Verkaufsstart via Kickstarter – kein Zufall

Manche Portale zeigen sich verwundert darüber, dass auch die Soundcore Sleep A30 – wie ihre Vorgänger – nicht direkt bei Amazon starten, sondern über eine Kickstarter-Kampagne. Für mich ist das allerdings nachvollziehbar. Wer über Kickstarter bestellt, ist eher sensibilisiert dafür, dass es sich um ein neuartiges, experimentelleres Produkt handelt. Eventuell erhofft Soundcore sich so Verständnis, falls es noch nicht in allen Punkten vollkommen ausgereift ist. Auch wenn Soundcore als Marke von ANKER rein wirtschaftlich gesehen sicherlich nicht auf Crowdfunding angewiesen ist, ergibt dieser Weg bei einem technisch so ambitionierten Produkt durchaus Sinn.

Auf dem Papier klingt das alles wieder einmal äußerst vielversprechend: Die Soundcore Sleep A30 bieten eine bislang unerreichte Kombination aus Kompaktheit, Funktionsvielfalt und damit Marktneuheit. Gleichzeitig zeigt ein Blick zurück, dass gerade in der Sleep-A-Serie nicht alles perfekt ist. Sowohl die Sleep A10 als auch die Sleep A20 hatten – trotz aller Innovation – mit Kinderkrankheiten zu kämpfen, die gerade bei einem Premiumprodukt in dieser Preisklasse nicht bei allen Nutzern gut ankamen.

Günstig ist auch der neue Anlauf nicht: Der Startpreis für Early Birds auf Kickstarter liegt bei 159 US-Dollar, umgerechnet rund 139 Euro. Ein stolzer Betrag – mit dem Bewusstsein, dass man hier ein wenig die Katze im Sack kauft. Immerhin ist die Auslieferung bei Soundcore „sicher“ – ein Vorteil gegenüber vielen anderen Kickstarter-Projekten. Im Juli sollen die Kickstarter-Bestellungen ausgeliefert werden, der reguläre Marktstart erfolgt im September. Dann allerdings zu einem Preis von 249 Euro – dem höchsten, den Soundcore je für einen In-Ear-Kopfhörer aufgerufen hat.

Wer sich also jetzt den Frühbucherpreis sichert, spart zwar deutlich, geht aber auch ein gewisses Risiko ein. Ob der A30 reibungslos funktioniert oder wieder mit Problemchen zu kämpfen hat, wird sich wohl erst Ende September zeigen – wenn erste Test-Erfahungen des entgültigen Produkts und Feedback aus der Community vorliegen.

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