Storaxa NAS: Können Synology und QNAP bald einpacken?

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Immer mehr Fotos, immer mehr Daten und alles will gesichert werden. Wer dabei nicht auf eine Cloudlösung, sondern einen lokalen Speicher setzt, wird irgendwann über ein Network Attached Storage (kurz: NAS) nachdenken. Ist das auf Kickstarter sehr erfolgreich gelaunchte Open Source-NAS Storaxa mit gleich 9 Laufwerksschächten  dafür die eierlegende Wollmilchsau?

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Technische Daten: over powered?

Hersteller/ ModellStoraxa
Anzahl Schächte (Bays)9 (5x 3,5“ SATA, 4x M.2 2280 NVMe SSD)
ProzessorIntel Pentium Silver N6005
Arbeitsspeicher16 GB DDR4
Anschlüsse:4x 2,5 GbE Ethernet, 3x USB-A (10Gb/s), 1x USB 10-C (10Gb/s), 2x USB-A (480Mb/s),1x HDMI, 1x DisplayPort,  1x SD-Slot, 1x MicroSD-Slot
KonnektivitätDualband Wifi 6 (integrierter Router)
BetriebssystemTrueNAS SCALE (Linux) und OpenWRT (Router)
Gerätespeicher128GB SATA SSD
Stromverbrauch18W (Idle) / 57W (Schreibprozess), basierend auf 4x Samsung 970 Plus SSDs & 5x Western Digital HDDs)
Maße200 x 280 x 200 mm

Design: Industrial Style

Da hat das Storaxa-Team um Chefdesigner Marvin He ganze Arbeit geleistet. Herausgekommen ist nämlich ein wirklich schickes NAS-System im industriellen Look, dessen Bestandteile allesamt zuerst mit einem 3D-Drucker gefertigt und dann weiter optimiert worden sind. Das gibt bei mir natürlich direkt mal einen dicken Pluspunkt.

StoraxaNASohneFront
Minimalistisch – Clean – Schick: Storaxa NAS mit 5 Laufwerksschächten hinter der abgenommenen Frontblende

Mir gefällt das minimalistische Design mit abgerundeten Ecken in Kombination mit dem hochwertigen Metall-Finish in Grau und Anthrazit. An der Frontseite dieser wirklich schönen 200 x 280 x 200 mm kleinen Box verbergen sich hinter einer Abdeckung 5 3,5“ SATA-Schächte. Darunter sind neben einer weiß illuminierten Status-LED Slots bzw. Ports für SD, Micro-SD, USB-A (10Gb/s) und USB-C (10Gb/s) vorhanden. Wie ihr an den maximal möglichen Datenraten schon sehen könnt, handelt es sich bei letzteren um USB 3.2 Gen2-Anschlüsse.

StoraxaNAS
Noch Wünsche? Speicher und Anschlüsse en masse

Auf der Oberseite ist eine kleine Metallabdeckung zu entnehmen, um Zugriff auf die 4 M.2 2280 NVMe SSD-Steckplätze zu haben. Bei einer Vollbestückung aller 9 Laufwerksschächte sind beim Storaxa satte 142TB Speicherkapazität möglich.

StoraxaNASOberseite
Reicht das? Insgesamt 9 Schächte mit einer maximalen Kapazität von 142TB

Auf der Rückseite hingegen sind zwei Axiallüfter unter den beiden Dualband Wifi 6-Antennenanschlüssen verbaut. Unten sind neben der Power-Buchse gleich 4 (!) 2,5 GbE Ethernet-Ports, 4x USB-A Ports (je 2 mit 10Gb/s und 480MB/s), ein HDMI-Anschluss und ein DisplayPort.

StoraxaNASAnschluesse
Anschlussfreudig mit u.a. 4x 2,5Gb/s Ethernet- und USB 3.2 Gen 2 USB-Ports

Features: beeindruckend

Zum Einsatz im Storaxa kommt der Anfang 2021 vorgestellte Intel Pentium Silver N6005 (Jasper Lake). Es handelt sich um ein Quad-Core-SoC, welches bei Low-End-Laptops normalerweise anzutreffen ist. Dem Prozessor stehen für ein NAS mehr als ordentliche 16GB DDR4-RAM zur Verfügung. Hinzu gesellen sich 128 GB Gerätespeicher (SATA SSD), auf dem Linux mit TrueNAS SCALE als Betriebssystem läuft.

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OS TrueNAS – auch „true“ einfach?

Solltet ihr den grundsätzlich zu favorisierenden LAN-Betrieb des NAS mit maximal 300MB/s Lese- und 285MB/s Schreibrate nicht realisieren können, steht euch mit dem Storaxa auch ein integrierter Router mit Dualband Wifi 6 zur Verfügung.

Aus eigener Erfahrung kann ich euch hier nur sagen: Falls eure Wi-Fi-Verbindung zum Storaxa trotzdem langsam sein sollte, liegt das definitiv nicht am Betriebssystem des integrierten Routers. Dabei handelt es sich nämlich um OpenWRT, das ich selber eine Zeit lang genutzt und für seine Performanz geschätzt habe.

StoraxaNASRemoteAccess
Storaxa NAS Remote Access: Überall Zugriff auf eigene Daten

Der Hersteller wirbt mit einer Plug&Play-Einrichtung des Systems und einem Zugriff auf die eigenen Daten von überall aus. Von Haus aus werden zudem Backupoptionen für MacOS (Time Machine) und Windows (PC Recovery) angeboten. Unterstützt werden die RAID-Level 0,1,5,6 und 10.

StoraxaNASEinrichtung
Einfache Inbetriebnahme…und Zuverlässigkeit beim späteren Softwaresupport?

RAID steht für Redundant Array of Independent Disk – einfach ausgedrückt: mehrere physische Festplatten werden zu einem logischen Laufwerk organisiert. Sie werden aber nicht einfach „in Reihe“ geschaltet (=JBOD = just a bunch of disks), sondern die Daten werden dabei redundant und damit mehrfach an unterschiedlichen Orten gespeichert. Das schützt vor dem Ausfall einer einzelnen oder je nach RAID auch mehreren Festplatten. Es gibt RAID-Systeme, die auf Ausfallsicherheit und welche, die auf Geschwindigkeit optimiert sind.

StoraxaNASRueckseite
Storaxa Nas: Schick mit 2 Axiallüftern auch ohne Blende auf der Rückseite

Vergleich zu Synology & Co: Usability & Energieeffizienz

Das alles hört sich fast zu gut an, um wahr zu sein – gerade für einen Preis ab ca. 250€. Denn damit liegt man gerade einmal bei der Hälfte dessen, was die Platzhirsche Synology und QNAP für ähnliche Systeme verlangen. Ganz zu schweigen davon, dass – und das ist nun einmal Fakt – in NAS-Systemen sehr oft wenig RAM verbaut und Prozessoren genutzt werden, die bereits mehrere Jahre auf dem Buckel haben.

StoraxaNASSDSlot
Storaxa NAS: Hochwertige Hardware mit vielen Anschlüssen zum kleinen Preis

Was fehlt also noch, damit das Storaxa wirklich die eierlegende Wollmilchsau für NAS-Besitzer werden kann? Im Grunde zwei Dinge: Erstens der Beweis, dass man in Sachen Usability und Zuverlässigkeit mit Synology & Co mithalten kann. Denn die Open Source Software TrueNAS mag mächtig sein, so einfach und intuitiv zu bedienen wie etwa Synologys DSM ist sie nicht. Vieles hängt also vom Softwaresupport des Storaxa ab und der Frage, ob das Plug&Play-Easy-to-Use-Versprechen auch über die Ersteinrichtung hinausgeht.

StoraxaNASUSB3.2Gen2
Usability: Software genauso gut wie Hardware?

Der zweite noch ausstehende Beweis, endgültig in der Liga der außergewöhnlichen NAS-Hersteller angekommen zu sein, betrifft die Energieeffizienz. Ein NAS läuft nicht selten 24/7. Stromkosten spielen in unseren Tagen eine große Rolle. Synology und QNAP mögen teils alte Hardware verbauen, sie sind aber insbesondere eines: unheimlich energieeffizient. Ein Synology DS920+ verbraucht bei 4 WD Red 6TB-Festplatten im Idle mehr als die Hälfte weniger, beim Schreiben von Daten mehr als ein Drittel weniger an Leistung.

Einschätzung: spannend

Meine Vorfahren müssen mehr Sammler als Jäger gewesen sein. So lässt sich auch erklären, warum ich 2 NAS in Betrieb habe: ein Synology DS415play und ein RADXA Raspberry Pi4 NAS (4Bay) mit openmediavault als OS und nextcloud (Gott, war das ein Einrichtungskrampf!). Ich weiß also durchaus den zuverlässigen, einfachen und stromsparenden Gebrauch meines Synology-NAS zu schätzen. Wenn Storaxa hier in Sachen Energieeffizienz und langfristigem Softwaresupport nachlegt, dann könnte er geboren sein: der Synology-Killer. Habt ihr ein NAS im Einsatz? Und wenn ja, welches und warum?

FAQ: Die häufigsten Fragen zum Storaxa NAS beantwortet:

💾 Wie hoch ist die maximale Speicherkapazität?

Es handelt sich um ein 9 Bay NAS: 5 HDD- und 4 SDD-Slots sorgen für eine Gesamtspeicherkapazität von maximal 142 TB. Unterstützt werden die RAID-Level 0,1,5,6 und 10.

🔌 Was sind die Ausstattungshighlights?

Das Storaxa NAS bietet einen integrierten Wifi-6-Router, eine Intel-CPU mit 16GB RAM. Hinzu kommt eine verhältnismäßig üppige Anschlussvielfalt mit Ports für SD, Micro-SD, USB-A (10Gb/s) und USB-C (10Gb/s). Das Storaxa NAS läuft mit der Open Source Software TrueNAS.

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (29)

  • Profilbild von preepe
    # 09.01.24 um 20:22

    preepe

    War wohl leider nen Scam! 500 Euro weg^^

  • Profilbild von Rudi
    # 03.02.23 um 11:27

    Rudi

    Hab vor zwei Wochen schon an der Kampagne teilgenommen. in den Kommentaren zu der Kampagne wurde u.A. aufgeschlüsselt wie viel die einzelnen Komponenten kosten. Das klingt alles ziemlich plausibel. ich werde es als zweites bzw drittes NAS einsetzen. Habe ein uraltes Lenovo EMC px6-300d mit 6 2TB WD Platten und ein recht neues QNap TS-451+-2G mit 4 6TB Seagates. Das Lenovo wird demnächst noch mit neuen HDs ausgerüstet da es grundsätzlich gut läuft. Das darf dann Backups machen oder so.

  • Profilbild von Spatz
    # 31.01.23 um 00:30

    Spatz

    Ich traue der ganzen Sache nicht so ganz: Das klingt alles wie der feuchte Traum eines jeden NAS-Besitzers, aber IMHO sind da einige Sachen, die technisch so wenig Sinn ergeben. Die CPU z. B. hat nur 8x PCIe3.0-Lanes. Wie sollen da 5x SATA, 4x 2.5GbE-Lan und 4x NVMe SSDs sinnvoll angebunden sein. Das wird wohl nur funktionieren, wenn entweder die Bandbreite begrenzt wird, und/oder PCIe-Switches zum Einsatz kommen, die aber widerrum mehr kosten würden, was beim angedachten Gesamtpreis unwahrscheinlich ist…

  • Profilbild von Robby
    # 29.01.23 um 23:12

    Robby

    Hab eine DS216+ mit 6TB geschenkt bekommen …. war für den angedachten Zweck (Sicherung von Patientendaten mit automatischner Sicherung auf einem Mietserver sowie Zugriff von zu Hause und unterwegs) nicht zu gebrauchen. – Habe das nicht weiter vertieft und höflich zur Kenntnis genommen –

    Zuerst gab es keinen Verwendunsgzweck und der ganze vorinstallierte Kram mit den ständigen Updates und login hat mich echt genervt. Weil ich nichts wirklich brauche. Auch kein NAS.Sechs Monate später alles runter geschmissen, kein RAID mehr und jetzt läuft von da nur noch Musik.

  • Profilbild von Römisch Vier
    # 27.01.23 um 09:53

    Römisch Vier

    Lieber Thommy,

    für die nächste Nextcloud Einrichtung auf deinem Pi empfehle ich dir:
    https://nextcloudpi.com/

    Ist eigentlich realtiv entspannt.

    Viele Grüße,
    IV

    • Profilbild von Thommy
      # 27.01.23 um 20:16

      Thommy CG-Team

      Hey Römisch Vier,

      die Installation war nicht das Problem. Die Pi-Variante habe ich auch genommen. Nextcloud will aber ab und an auch manuell gepflegt werden. Ist nicht so wie bei Synology, wo du das DMS einfach gefühlt ewig ohne Login laufen lassen kannst. Alle paar Monate z.B. klappt die automatische Let's-Encrypt-Rezertifizierung nicht oder DuckDNS spinnt. Auch das NAS selbst war zickig. Das lag an Radxa und den Problemen NACH der Installation von deren Pi-HAT. Da musste ich mich durch viele Foren kämpfen, ehe alles halbwegs funktionierte. Ist als Linux-Noob dann halt eine Qual.
      Besten Gruß
      Thommy

  • Profilbild von Zensiert
    # 27.01.23 um 08:30

    Zensiert

    Ich nutze schon seit 9 Jahren eine DS 213+ und bin mehr als zufrieden. Leider hat sie das Softwareupdate auf DSM 7 nicht mehr bekommen, aber das stört mich bis jetzt noch nicht. Ich nutze das NAS hauptsächlich als eigene Cloud für Fotos und Videos und zur Überwachung von unserem Haus (Surveillance Station). Zusätzlich streame ich darüber auch noch Musik und Videos auf meine Endgeräte. Ich konnte das NAS noch nie an seine Grenzen bringen und die Software finde ich echt gut und vor allem ist sie verständlich auch für Anfänger wie mich. Mein nächstes NAS wird definitiv wieder ein Synology.

    • Profilbild von ReHarachte
      # 29.01.23 um 09:38

      ReHarachte

      Kann mich dem nur anschließen. Die meisten Nutzer werden es auch für die gleichen Zwecke verwenden, hauseigene Cloudlösung, Datengrab und streamen von Urlaubsvideos. Und da ist meiner Ansicht nach Synology unübertroffen. Ich habe allerdings keinen Vergleich zu Qnap, die werden aber sicherlich genauso gut sein. Deshalb würde ich als Anfänger oder jemand der keine Kenntnisse von Netzwerken hat, immer zu Synology greifen. Sehr einfach und intuitiv zu bedienen, zuverlässiger Support, sehr gute Updatepolitik. Zudem ein etablierter Hersteller bei dem man nicht fürchten muss, dass der in einem Jahr pleite ist und man ohne Support wieder alleine da steht.

  • Profilbild von Peter B
    # 27.01.23 um 08:26

    Peter B

    Ich habe in den letzten 20 Jahren viele QNAP und Synology Geräte besessen oder konfiguriert und bin letztes Jahr auf eine Eigenbau Lösung mit einem Intel C3758 embedded CPU umgestiegen.
    Dieses NAS klingt wirklich interessant, da man nicht auf eine proprietäre Lösung angewiesen ist und durch die x64 Architektur auch sehr viele Möglichkeiten bezüglich Software, Virtualisierung, Docker,… hat.
    Die Einschränkungen der CPU sind halt max. 16GB RAM und _eigentlich_ auch nur 2 SATA Ports – Hier muss der Hersteller also einen extra Controller via PCIe angebunden haben. Hier ist die Performance natürlich zu hinterfragen. Um den Preis aber wirklich einen Blick wert. Mal schauen, wer in nächster Zeit ein QNAP Upgrade braucht 😉

  • Profilbild von Kakue
    # 27.01.23 um 01:06

    Kakue

    Noch was, nur so am Rande:
    Synology hat laut Wikipedia 671 Mitarbeitende, bei QNAP sind etwa das Doppelte, also 1317 beschäftigt.
    Lasst mal die Hälfte im Vertrieb und im First & Second Level Support arbeiten. Die dann noch verbleibenden 300 bis 650 Mitarbeitenden braucht es wirklich, um ein dermaßen komplexes System, wie ein NAS zu entwickeln und mit guter Software zu versorgen.
    Was ist über Storaxa bekannt?
    Ich finde gar nichts, außer Links auf diese Kickstarter Kampagne.

    • Profilbild von anaeijon
      # 29.01.23 um 10:56

      anaeijon

      Der NAS hier hat eine andere Zielgruppe als z.B. Synology. Besonders im "Homeserver"-Bereich sind viele Technik- und Open-Source-Enthusiasten unterwegs und für die sind überteuerte Fertiglösungen wie Synology einfach nichts.

      Stell es dir vor wie Profiköche, denen du Maggi (Synology) Tütensuppe verkaufen möchtest, mit den Argumenten, dass Tütensuppe einfach ist und im Gegensatz zu anderen Zutaten Vakuumverpackt kommt und viel weniger Energie beim Kochen verbraucht!
      Das Produkt hier entspricht hingegen eher einem Service wie HelloFresh, das dir richtige Zutaten mit Rezept zum selber Kochen liefert. der Profi wird vielleicht trotzdem lieber die Zutaten einzeln kaufen, aber das hier nimmt Arbeit ab und sieht gut aus und für Zuhause reicht es.

      Einen NAS auf Open-Source Basis zu entwickeln braucht definitiv nicht so viele Leute, das habe ich auch allein geschafft. Und nicht nur ich. Projekte wie TrueNAS und OpenMediaVault sind riesig und haben sehr viele Nutzer. Alles was man dafür braucht, ist ein sparsamer 'low-end' Intel PC und eben ein Gehäuse in das viele Festplatten passen.

      Genügend Nutzern reicht der Kram, den Synology anbietet auch einfach nicht aus. Viele wollen eigene Lösungen, auf denen sie einfach zusätzliche Software installieren können und nicht durch proprietäre Vorgaben komplett von einer Firma abhängig sind.

      Das eigene NAS-System ist dann eben genau das, was man daraus macht. Es kann Strom sparen oder auch nicht – dann kann es aber auch noch viel mehr sein und nebenbei z.B. Nextcloud oder Homeassistant betreiben, Mediaencoder laufen lassen oder das eigene VPN einbinden.

      Bei dem Projekt das hier vorgestellt wurde, bietet der Hersteller eben dafür gut passende Hardware an. Im Grunde nicht schwer. Eine einfaches, fertiges Intel-Mainboard für Thinclients in einem schicken Gehäuse gemeinsam mit einem freien Routermainboard für mehr Anschlüsse. Die Software kommt von den Nutzern bzw. der Community und muss garnicht vom Anbieter entwickelt werden. Allgemein sind das alles fertige Teile mit fertiger Software, die nur zum Gesamtpaket zusammengesetzt wurden.
      So ein Projekt schafft auch ein winziges Team mit z.B. 1-3 Ingenieuren, 1-2 Industriedesignern und einem Crowdfundingmanager.

      • Profilbild von Wolli
        # 31.01.23 um 16:30

        Wolli

        @anaeijon

        Danke für die Erläuterung.
        Klar ist so ein abgestimmt bestücktes Leergehäuse nach den Hardwareempfehlungen von True/FreeNAS, mit deren Software drauf, eine Menge Arbeitsersparnis.

        So ein KS Produkt ist halt wie geschrieben für Bastler, denen Datensicherheit und mitsamt Haftungsfragen samt Garantie/Gewährleistung wumpe sind. Dazu kommen beim Crowdfunding immer mal die Probleme der Zulieferer obendrauf, Storaxa baut ja wohl nur das Gehäuse selber um Standardkomponenten herum. Hab da schon einiges gesehen, was zur Verzögerung bis zum Abbruch des Crowdfundings führt.

        Ich empfahl früher mal einem Geschäftsmann genau deshalb eine Synology DS mit RAID, und die schiebt gesicherte Geschäftsdaten zusätzlich zu Strato hoch. Zwischenzeitlich mal die RAID Platten erneuert, läuft immer noch. Und bei Fehlern bin ich nicht schuld…

    • Profilbild von Wolli
      # 27.01.23 um 17:21

      Wolli

      @Kakue: Noch was, nur so am Rande: […]
      Was ist über Storaxa bekannt?
      Ich finde gar nichts, außer Links auf diese Kickstarter Kampagne.

      Eben.
      Im Grunde herausgeschmissenes Geld für viel heisse Luft oder auch Glücksspiel. Ich suche lieber (vorerst) nach einer alternativen Betriebssoftware für den nach zehn Jahren nicht mehr unterstützten DSM meiner Synology.

      Das Wichtigste, nämlich die Langzeit-Unterstützung bei Support und Software für solche Gerätschaften, findet bei @Thommy der ja angeblich so viel wert auf Sicherheit legt, keinerlei Beachtung. Bin mal gespannt wie die elektrische Zertifizierung für die EU aussehen soll, darüber sind schon so viele Chinabuden getolpert und konnten plötzlich dann doch nicht in die EU liefern. Dazu, was für eine Produkthaftung existiert u.a. bei Datenverlust durch Produktfehler?

      Fazit: Voll fischig, nur für Bastler mit Spielgeld zu empfehlen.

      • Profilbild von Thommy
        # 27.01.23 um 20:29

        Thommy CG-Team

        Storaxa = Kickstarter = grundsätzlich risikobehaftetes Unterfangen. Den Unsicherheitsfaktor nehme ich mir als eine Art Disclaimer für die nächsten Kickstarter-Artikel mit aus dieser Kritik. Das war es dann aber auch. Der Rest ergibt für mich logisch überhaupt keinen Sinn.
        Erstens: Ich wüsste nicht, seit wann ich ein Sicherheits-Guru bin. Mir ist es wichtig, zumindest (z.B. gerade bei Tuya) darauf hinzuweisen. Jeder sollte das im Hinterkopf haben, dann abwägen und für sich eine Entscheidung treffen. Ich persönlich habe zwar Unbehagen, denke aber, dass ein "Veto" hier in Zeiten VOR Datenkraken wie Google oder Apple mehr Sinn ergeben hätte.
        Zweitens: Erst in der letzten Zeit greifen etablierte Hersteller (die u.U. überhaupt erst Langzeit-Support vorweisen können) auch auf Kickstarter zurück (und werden dafür manchmal argwöhnisch beäugt, weil sie das finanziell gar nicht zwingend müssten). Sonst waren und sind das i.d.R. keine Riesen-Unternehmen, sondern beispielsweise Start-Ups mit mal mehr und mal weniger großem Startkapital, die – genauso wie die Leute, die sie unterstützen – ein Wagnis eingehen.
        Besten nicht so fischigen Gruß zurück
        Thommy

        • Profilbild von Wolli
          # 28.01.23 um 15:18

          Wolli

          [quote id=1030123 author="Thommy"
          Erstens: Ich wüsste nicht, seit wann ich ein Sicherheits-Guru bin.
          […]
          Zweitens: Erst in der letzten Zeit greifen etablierte Hersteller (die u.U. überhaupt erst Langzeit-Support vorweisen können) auch auf Kickstarter zurück[/quote]

          1. Das hat weniger mit "Guru" zu tun, als " Ich weiß also durchaus den zuverlässigen, einfachen und stromsparenden Gebrauch meines Synology-NAS zu schätzen. "

          2. Weiss ich, bin ja nicht erst seit gestern Unterstützer. Nur nützt das hier nichts und interessiert nicht weiter, es sei denn das Gerät ist von (Ex)TrueNAS Leuten entwickelt. Willst du die Kiste bei Problemen oder Defekten etwa auf eigene Kosten von DE nach CN/sonstwo schicken, samt Zollabwicklung?

          Wie geschrieben, dieses NAS per Crowdfunding ist ein fischiges Produkt, für Leute denen ihre Daten nichts wert sind, und die genug Spielgeld zum Verbrennen über haben.
          Gegen die Werbung hier hab ich ja gar nichts, nur liegt das Augenmerk zu stark auf fantastischen Specs zu einem unglaubhaften Preis.

          Dennoch, danke für den Artikel, trotz der Kritik.

  • Profilbild von Kakue
    # 27.01.23 um 01:00

    Kakue

    Ich habe eine Synology DS918+ 4 mit 4 damals schweineteuren Seagate IronWolf 8 TB, kein zusätzlichen SSD Riegel, weil ich von verfrühtem Verschleiss gelesen habe. Das Gesamtpaket war so teuer, dass die Synology an sich gar nicht mehr groß ins Gewicht fiel.
    Eine zeitlang lief ein Minecraft Server darauf, immer mal wieder diverse Docker Images, hauptsächlich nutze ich sie als Medienserver für Musik und digitalisierte Fotos der letzten vier Generationen.
    Als Applenutzer kam ich vom ersten Moment mit dem Linuxderivat klar, das war für mich ein großer Vorteil ggü QNAP.
    Die regelmäßige Lektüre der Doku empfiehlt sich, ebenso offline und offsite Backups, wenn einem die Daten wirklich wichtig sind. Bitte erinnert Euch daran: Es gab vor Jahren eine wirklich sehr "erfolgreiche" Kampagne eines Verschlüsselungstrojaners!

    Und stimmt, die Apps, die es für Synology gibt, habe ich ganz vergessen.

  • Profilbild von Jay
    # 27.01.23 um 00:49

    Jay

    habe ein DS920+ mit 20GB RAM (ja gibt bestimmte 16GB Riegel die passen) und 4x10TB ihm Raid5 am laufen seit 2 Monaten.

    dazu mein altes DS414 mit noch 4x2TB ihm Raid5.
    Dieses nutze ich als meine private Cloud.

    das 920er wird als Plexserver laufen only für Medien.

  • Profilbild von Heini
    # 26.01.23 um 23:23

    Heini

    "TrueNAS SCALE Minimum Requirements: Dual-Core 64-bit CPU | 8 GB RAM (16 GB Recommended)"

    Würde mich nich wundern wenn die Kiste schnell am Limit ist. Irgendwelche Angaben zu IOPS? Nein?

  • Profilbild von Ulmo
    # 26.01.23 um 22:18

    Ulmo

    Nach zahlreichen Erfahrungen mit QNAP und SYNOLOGY: die waren früher, zumindest in der Endsoftware schon gelgentlich zickig. Selbst Raid lief manchmal nicht wie geplant (das war imho/retrospektiv aber oft schlechte / uneindeutige Doku am Ende..) Zumindest "Hardwarenah" haben die beiden technisch nicht geschlampt. Dennoch lieben wir jetzt Softwares wie "drive", "foto" und "office". hier ist mir noch viel zu wenig bei den neuen bekannt. Davon abgesehen, dass eine "Microsoft zumindest verstehende OfficeSuite mit Web Interface" mMn nicht stabil in der angekündigten Zeit geschrieben ist. Ich will dennoch positiv sein: Wenn die Finanzierung steht kann das System in wenigen Jahren nicht nur marktreif sondern auch für uns interessant sein. Aber zum aktuellen Zeitpunkt ist es für unser Office leider noch nichts.

  • Profilbild von maddin
    # 26.01.23 um 18:58

    maddin

    möglicherweise habe ich das auch falsch verstanden und die $350 sind zusätzlich zu berappen wenn man die 4 SSDs möchte… das war dann mein Fehler

  • Profilbild von maddin
    # 26.01.23 um 18:54

    maddin

    In letzter Zeit häufen sich Scams auf Kickstarter – eine gewisse Vorsicht sollte man also walten lassen.

    Mich machen etwa die Preise stutzig .. das Gehäuse soll bei $239 kosten – was sehr fair wäre.
    Das Bundle mit zusätzlich 4x 2TB Kingston NV SSDs liegt bei $350 – wo bekommen sie die Dinger so günstig her? eine 2TB Kingston NV kostet hierzulande bereits min 100€ – allein das wäre also ein ja "Deal".
    Mir erscheint das als zu gut – aber ich drücke allen Backern selbstverständlich die Daumen das doch alles hinhaut und am Ende entsprechend geliefert wird… dann wäre es wirklich ein verdammt gutes Angebot.

    • Profilbild von Rudi
      # 03.02.23 um 11:04

      Rudi

      Die $350 muss man zusätzlich zahlen. Das ist nur eine Erweiterungsoption. kommt also knapp hin mit den $100 pro SSD

  • Profilbild von wtw
    # 26.01.23 um 18:04

    wtw

    Synology DS718+. Weil's gescheit läuft, einfach und schnell zu installieren/warten ist, benötigte Apps zur Verfügung stehen etc.
    Hatte bisher nur Synology, ist mein drittes, soweit kein Grund zu wechseln. Probiert man ja auch nicht mal eben so aus.

  • Profilbild von thomas-mue
    # 26.01.23 um 18:03

    thomas-mue

    ich hab ebenfalls ne 220+, ebenfalls mit 10GB RAM. aber ich hab die Storaxa jetzt Mal unterstützt, ich bin Mal gespannt was mich erwartet. ich suche aktuell noch ein Backup-Möglichkeit für meine NAS ohne in die Cloud zu müssen. Und die Storaxa scheint ja die eierlegende Wollmilchsau zu werden, ich bin echt gespannt.

  • Profilbild von kakue
    # 26.01.23 um 17:59

    kakue

    Fairerweise sollte Einzelhandels- oder Direktverkaufspreise nicht mit den Beträgen verglichen werden, die bei Kickstarter und Co aufgerufen werden. Nach Beendigung der Kampagne ist das Gehäuse möglicherweise weit weniger günstig.

    Schön aussehen tut es aber in der Tat, zumindest auf den Bildern

  • Profilbild von Kakue
    # 26.01.23 um 17:55

    Kakue

    Dem Gerät fehlt SHR Raid (Synology eigenes Raid) oder etwas Vergleichbares. Gerade bei den NAS mit mehr als 2 Laufwerksschächten will oder kann man ja vielleicht nicht alle Schächte gleichzeitig mit identischen Laufwerken oder zumindest Laufwerken gleicher Kapazität bestücken.
    In den mir bekannten RAID-Konfigurationen ist der Laufwerksverbund nur so stark, wie sein schwächstes Glied; sprich: bei 3x 4TB Laufwerken + 1x 3TB werden nur 3TB jedes Laufwerks berücksichtigt. Die jeweils 1TB der größeren Laufwerke werden ausgeklammert und die Gesamtkapazität steigt durch das vierte Laufwerk nicht, man hätte es also auch gleich weglassen können (3x4TB = 4x3TB).
    SHR kommt hingegen damit klar.
    In Anbetracht der Tatsache, dass die für NAS optimierten Festplatten schwer zu bekommen sind und wirklich teuer sind, fallen die vielleicht 200 bis 300 EUR Ersparnis beim Gehäuse gar nicht mehr ins Gewicht?

    Die Lautstärke würde mich auch interessieren, in einer Wohnung muss das NAS neben dem Router stehen und kann ja nicht in den Keller verbannt werden.

    • Profilbild von Leser 2023
      # 28.01.23 um 07:52

      Leser 2023

      Hallo,
      schau dir das Filesystem ZFS an. Das wird hier verwendet.

  • Profilbild von rande
    # 26.01.23 um 17:23

    rande

    Synology DS220+ -> günstiges und leistungsstarkes Home-NAS. Hab zusätzlich noch 8GB RAM verbaut und bin somit bei 10GB RAM.
    Läuft zuverlässig und schnell auch bei UHD/4K-Filmen mit DTS-MA oder ähnlich qualitativ hochwertigen Tonspuren.

    • Profilbild von Dirk
      # 30.01.23 um 02:24

      Dirk

      Direkt 100€ teuerer, deutlich schlechtere CPU, nur 2 HDD Slots, kein RAM verbaut. Und ja 4k Transcoding läuft auf dem DS220+, aber bei hohen bitrates ist das Ding schon am strugglen. Dazu kommen noch mehr Punkte die rein Hardwaretechnisch für Storaxa sprechen. Andererseits ist Synology natürlich nicht so ein Wagnis wie das Ding hier und das Synology OS ist top.

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