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TCL NXTPAPER 60 Ultra: Noch ein Smartphone oder E-Book-Reader?

Auf der IFA in Berlin hat TCL, die die Technikmesse unter anderem auch gesponsert haben, ein neues Smartphone vorgestellt. Per Knopfdruck wechselt das TCL NXTPAPER 60 Ultra zwischen Smartphone und einer Art E-Book-Reader á la Kindle. Der große Bildschirm kommt dem Gerät zugute, aber kann es auch technisch mit der großen Konkurrenz mithalten?

TCL NXTPAPER 60 Ultra Display Farbe

Auf Knopfdruck zum E-Book-Reader

Mit 7,2″ Displaydiagonale gehört das 60 Ultra zu den größten Smartphones auf dem Markt, früher hätte man hier von einem „Phablet“ gesprochen. Da ist es etwas überraschend, dass der Hersteller die FullHD+ nicht nach oben anpasst, sondern bei 1080p bleibt. Das resultiert in einer etwas geringen Pixeldichte von 357 ppi. Auch auf OLED verzichtet man, dafür bietet das IPS Display eine 120 Hz Bildwiederholrate. Was auf den ersten Blick wie ein ziemliches Standard-Display aussieht, verwandelt sich mit dem Schieberegler auf der rechten Seite in eine Art E-Book-Reader.

TCL NXTPAPER 60 Ultra E Ink

Nach einer sehr schönen Animation blickt man auf ein entsättigtes „Papier“-Display. Die NXTPAPER Displays sind augenschonend und kommen schon bei diversen TCL-Tablets zum Einsatz. Durch eine Nanotextur-Beschichtung wie im Huawei MatePad 11,5″ PaperMatte minimiert der Bildschirm Reflexionen und bietet ein haptisches Gefühl wie Papier. Der TÜV Rheinland bestätigt den Sehkomfort und die Schonung der Augen, was auch an der adaptiven Helligkeit und Farbtemperatur liegt. In dem „Tintenmodus“ erhält man natürlich kein E-Ink-Display, trotzdem lässt es sich darauf leichter lesen. Zudem hat es einen stromsparenden Effekt – bis zu 7 Tage sollen so möglich sein.

TCL NXTPAPER 60 Ultra IP68

TCL bleibt hier bei einem klassischen Smartphone-Design, bei dem sich die Triple-Kamera auf der Rückseite zentral auf einer großen Kamerainsel befindet. Das NXTPAPER 60 Ultra ist in den Farben „Nebula Black“ und „Mondweiß“ erhältlich. Dabei kommt das Smartphone auf ein Gewicht von 227 g und ist mit einem IP68-Rating ausgestattet, ist also offiziell gegen Staub und Wasser geschützt.

KI darf nicht fehlen

Für Power sorgt der MediaTek Dimensity 7400 Prozessor, der sich mit acht Kernen und 2,6 GHz Taktfrequenz in der gehobenen Mittelklasse verorten lässt. Die Power ist also vergleichbar mit der eines Redmi Note 15 Pro. Dazu kommen 12 GB RAM und 256 oder 512 GB Massenspeicher. Der Akku fällt mit 5200 mAh durchschnittlich groß aus, sorgt aber gerade im Tintenmodus wohl für eine Laufzeit von einer Woche. Im „normalen“ Modus ist eine Laufzeit von anderthalb Tagen realistisch, das konnten wir aber noch nicht testen. Eine Art MagSafe wie bei dem Pixel 10 gibt es nicht, TCL bietet aber wohl ein Case mit Magneten an. Auch NFC oder eSIM sind mit an Bord.

TCL NXTPAPER 60 Ultra Rueckseite

Auf der Rückseite befindet sich eine Triple-Kamera bestehend aus einer 50 MP Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung, einer 8 MP Ultraweitwinkelkamera und einer 50 MP Telekamera mit 3-fach optischem Zoom und OIS. Die Selfie-Kamera bietet eine 32 MP Auflösung.

TCL NXTPAPER 60 Ultra Display

Was darf in einem Smartphone 2025 nicht fehlen? Genau, KI. Das Lesen, das mit dem E-Ink-Display ja besser möglich ist, kann man sich anscheinend eigentlich auch sparen. Schließlich lassen sich per AI Audiobook Texte entweder ganz vorlesen oder als KI-Podcast zusammenfassen. Vermutlich greift man dafür auf Googles NotebookLLM zurück, das können wir aber noch nicht bestätigen. Die Bücher lassen sich auch per Rapid read zusammenfassen. Möchte man selbst Notizen erstelle, hat die Notizen-App des Android 15 Betriebssystems auch erweiterte Stylus-Funktionen. So kann sie z.B. handschriftliche Eingabe in bearbeitbaren Text umwandeln. Google Gemini ist aber zum Beispiel ebenfalls vorinstalliert.

Erster Eindruck von der FIA

Ich konnte das TCL NXTPAPER 60 Ultra auf der IFA nur für ein paar Minuten in der Hand halten, aber gerade der Wechsel von Smartphone in E-Book-Reader ist schon sehr cool gemacht. Auch das extrem große Display ist ein Alleinstellungsmerkmal und TCL will hier anscheinend ein paar Kindle-Nutzer abgreifen. Trotzdem ist es dann schon fast ironisch, wie viel KI-Funktionen einen vom Lesen abhalten können. Egal – ansonsten hört sich das 60 Ultra eher nach Mittelklasse als nach „Ultra“ an. Mit knapp unter 500€ kann es nicht mit dem starken Preis-Leistungs-Verhältnis von Xiaomi & Co. mithalten, bietet aber immerhin mal wieder ein Alleinstellungsmerkmal.

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Thorben

Mir haben es die China-Smartphones von Xiaomi, Huawei & Co angetan. Wenn ich kein Handy teste, pflege ich unseren Instagram-Kanal.

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Kommentare (4)

  • Profilbild von Wenig übezeugendes Update
    # 09.09.25 um 11:59

    Wenig übezeugendes Update

    Das Gerät hat bezüglich des Bildschirms schlechtere Daten als der Vorgänger: 1080 x 2340px mit 263 PPI versus 1080 x 2460 pixelspx mit 396 PPI beim TCL 50 PRO NXTPAPER 5G. 263 ppi beim Smartphone, welches man näher an die Augen hält, klingt nicht so berrauschend. Bei einem Tablet geht alles unter 300 ppi ja noch, das hält man eher auf Abstand. Da sieht man bestimmt jedes Pixel, wenn man nahe rangeht.
    Der Akku ist mit 5200mAh auch nur geringfügig leistungsfähiger als der im 50 Pro mit 5010mAh und da reicht der schon nicht allzu lange, wenn man z.B. viele Videos schaut. Wenn ich da an den größeren Bildschirm denke, dann sehe ich schwarz, was den Akku angeht.
    Die Updatepolitik von TCL ist aber unter aller Sau, das 50 Pro hat als aktuellen Sicherheitspatch am 9.9.2025 den vom 5.5.2025 und immer nur noch Android 14! Die Updatepolitik wird bestimmt nicht besser mit neuer Hardware. Der Bildschirm ist hingegen klasse, wenn es nicht zu hell draußen ist. Im direkten Sonnenlicht ist kaum was zu erkennen. Ob das mit der neuen Nxtpaperversion wirklich besser geworden ist?

    • Profilbild von heino
      # 09.09.25 um 21:19

      heino

      wieso werden deine arme bei einem tablet länger. da sollte es sogar dichter am auge sein weil man beide arme zum halten braucht und nicht wie beim smartphone einhändig.

  • Profilbild von Preacher
    # 08.09.25 um 20:57

    Preacher

    sehr rundes Paket, gefällt mir von den Specs.
    SOC könnte etwas potenter sein, dann wäre das perfekt

    • Profilbild von Thorben
      # 09.09.25 um 08:28

      Thorben CG-Team

      @Preacher: Ja, gerade vom Preis her wäre zumindest ein 8400 super gewesen.

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