Test

Teclast Artpad Pro 12,7″ mit T-Pen für 219,99€

Nachdem einige Tablets von Herstellern wie Xiaomi den Markt mit starker Leistung zu niedrigen Preisen erobert haben, liefert Teclast mit dem Artpad Pro 12.7″ einen anderen Ansatz. Es geht weniger um brachiale Performance, sondern um ein günstiges Gesamtpaket, das vor allem Kreative ansprechen soll. Mit einem mitgelieferten Stift und einem großen Display will das Tablet eine Lücke schließen, die andere Geräte in dieser Preisklasse oft offenlassen.

Teclast Artpad Pro Lieferumfang

TECLAST Artpad Pro 12.7″Xiaomi Redmi Pad Pro
Display12,7″ IPS, 2176 x 1600p, 60 Hz12,1″ LCD, 2560 x 1600p, 120 Hz
ProzessorMediaTek Helio G99Qualcomm Snapdragon 7s Gen 2
Arbeitsspeicher12 GB (physisch + virtuell)6 GB oder 8 GB
Interner Speicher256 GB UFS128 GB oder 256 GB
Erweiterbarer SpeicherJa, per microSDJa, per microSD
Akku & Laden10.000 mAh, 30W10.000 mAh, 33W
Konnektivität4G LTE, Wi-Fi 5, Bluetooth 5.0, GPS, USB-CWi-Fi 6, Bluetooth 5.2, GPS, USB-C
Kameras13 MP Hauptkamera, 5 MP Frontkamera8 MP Hauptkamera, 8 MP Frontkamera
AudioVier LautsprecherVier Lautsprecher
BetriebssystemAndroid 15 (ArtOS)Android 14 (HyperOS)
Preisca. 300€ca. 200€

Haptik und Design

Das im Jahr 2025 neu erschienene Tablet fühlt sich mit seinem gut verarbeiteten Gehäuse sehr angenehm in der Hand an und wiegt dabei 674 Gramm bei einer Dicke von 7 mm. Es ist nicht zu schwer und lässt sich auch über längere Zeit bequem halten.

Teclast Artpad Pro Bildschirmrrand

Ein kleiner Nachteil ist der etwas dicke Bildschirmrand, der das Display weniger modern wirken lässt als bei manchen Konkurrenten. Was mir persönlich gefehlt hat, ist eine Hülle im Lieferumfang. Das Gehäuse ist ohne Hülle fast ein bisschen rutschig, was die Handhabung unsicherer macht.

Display, Sound und Kameras

Das 12,7 Zoll große FHD-Display zeigt bei einer Auflösung von 2176 x 1600 Pixeln mehr Inhalte pro Seite, was es ideal für Dokumente, Bücher und Bilder macht und das Scrollen minimiert.

Teclast Artpad Pro Video Wiedergabe

Die Qualität des Displays ist gut. Die Farbwiedergabe von Videos ist sehr schön, auch beim Zeichnen und in den unterschiedlichen Modi gefällt mir die Darstellung insgesamt. Man kann hier zwischen Standard-, Pastell- und Tintenmodus auswählen. Pastell für weniger Farbintensität und längere Batterielaufzeit, Tinte soll für das Lesen von E-Books ein papierähnlichen Effekt herstellen.

Die Lesbarkeit im Freien und im speziellen Lesemodus ist okay, aber die hochglänzende Displayfolie erschwert das Schauen, da sie jeden Fingerabdruck einfängt und sich irgendwie auch nicht wirklich leicht wieder säubern lässt.

Teclast Artpad Pro Fingerabdruecke Display

Für die Audioausgabe sorgen vier Lautsprecher, die durch KI-Algorithmen unterstützt werden und einen guten Surroundsound liefern. Für Filme, Videos und Musik ist der Sound für diese Preisklasse mehr als ausreichend.

Von diesen Lautsprechern befinden sich insgesamt vier Stück, jeweils zwei an den Seiten.

Die Kameras sind, wie bei Tablets üblich, kein wirkliches Highlight. Dafür wirbt es aber natürlich auch mit aktueller KI-Unterstützung, für die besten Aufnahmen.

Teclast Artpad Pro AI Kamera

Mit einer 13-MP-Hauptkamera und einer 5-MP-Frontkamera ist die Qualität eher unterdurchschnittlich. Für Videotelefonie reicht es definitiv aus, aber für schöne Fotos sollte man lieber zum Smartphone greifen.

 

Leistung und Benchmarks

Der Hauptkritikpunkt ist die Leistung. Der verbaute MediaTek Helio G99 ist ein solider Chip für alltägliche Aufgaben, aber schon ein bisschen lahm für die Preisklasse. Das zeigen auch die Benchmarkergebnisse:

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PCMark Work 3.0 performance: 9077 Punkte. Dieser Wert bestätigt, dass das Tablet bei alltäglichen Aufgaben wie Surfen, Textverarbeitung und Medienkonsum gut mithalten kann.

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3DMark Wild Life Extreme: 341 Punkte. Dieser extrem niedrige Score und die Durchschnitts-Framerate von nur 2,05 FPS machen klar: Das Tablet ist kein Gaming-Tablet. Es erreicht eine schlechtere Leistung als praktisch alle populären Smartphones und Tablets und ist besser als nur 4 % aller getesteten Geräte.

Insgesamt ist die Leistung des Prozessors für die tägliche Nutzung und Multitasking mit der Sidebar und den schwebenden Fenstern durchaus ausreichend, aber keinesfalls für anspruchsvolle Spiele gedacht. Die Batterieleistung dagegen ist mit über 15,5 Stunden wirklich ordentlich. Selbst wenn das Tablet ein paar Tage nicht benutzt wird, sinkt der Akkustand kaum herunter.

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Stift-Performance und Software

Das Tablet kommt mit dem aktiven T-Pen Stift, der über 4096 Druckstufen verfügt und eine magnetische Befestigung an den Kanten des Tablets hat, sodass er nicht verloren geht. Der Stift selbst liegt aber leider etwas rutschig in der Hand durch das Metallgehäuse, fühlt sich aber sehr hochwertig an.

Teclast Artpad Pro erste Versuche

Ich bin absolut kein Experte im (digitalen) Zeichnen und Malen, aber ich schreibe und doodle sehr gerne auf Papier. Nichtsdestotrotz hadere ich immer wieder mit dem Gedanken mir dafür ein Tablet zu holen, alleine um der Zettelwirtschaft zuvorzukommen. Leider wird das Artpad und der T-Pen mich auch weiterhin nicht davon überzeugen zu wechseln.

Zum einen gefällt mir die extrem glatte und spiegelnde Displayfolie nicht, die aber natürlich gegen eine andere ausgetauscht werden könnte (auch für dieses Modell finden sich Online ein paar Displayschutzfolien) und mehr von persönlicher Präferenz zeugt. Viel wichtiger ist aber, dass zum anderen eine spürbare Latenz zwischen Stiftbewegung und Eingabe vorhanden ist. Gerade, wenn man schneller notiert, endet das im Chaos. Auch beim Zeichnen ist die Genauigkeit nicht ideal.

Teclast Artpad Pro Kunstwerke Hand vs Stift

Auf dem Screenshot seht ihr zur Veranschaulichung verschiedene kleine Zeichnungen und Schrift. Ich habe einfach Vorlagen aus dem Internet mit Splitscreen abgezeichnet. Da das mit dem Stift aber irgendwie nicht so sauber ging, wie ich es wollte, habe ich es einfach per Finger probiert, das dann in Rot. Mit dem Stift lassen sich insgesamt schon deutlich feinere und detaillierte Sachen zeichnen, dafür sind die Linien aber sehr wackelig und ungenau. Man muss schon ordentlich Druck aufwenden, um kräftige und gut lesbare Buchstaben auch hinzubekommen. Dafür sind auch nur mit dem Stift die 4096 Druckstufen möglich.

Ganz Links außen seht ihr eingekreist die „Spuren“, die meine Hand währenddessen hinterlassen hat. Auch mit anderen Zeichen- oder Notiz-Apps wird die Handfläche immer wieder registriert und schiebt Blätter oder zeichnet ungewollt mit. Das sollte eigentlich dank der Global Palm Rejection nicht so sein und stört sehr, wenn man einfach loslegen möchte.

Software & Updates

Das Teclast Artpad Pro wird mit Android 15 ausgeliefert, was ein Pluspunkt ist. Dank GMS-Zertifizierung und Widevine Level 1 unterstützt es HD-Streaming bei Diensten wie Netflix.

Teclast Artpad Pro Updates

Wie bei vielen chinesischen Herstellern bleibt die Frage nach zukünftigen Software-Updates. Man kann hier nicht davon ausgehen, dass regelmäßige Sicherheits- oder Android-Updates geliefert werden, was den Gesamteindruck herunterzieht.

Teclast Artpad Pro Smart Button

Nettes, praktisches Feature ist aber der seitliche Smartbutton, der sich für verschiedene Funktionen anpassen lässt, z.B. schnelle Screenshots oder Öffnen von festgelegten Apps, sowie die Sidebar für einen schnellen App-Wechsel.

Laufzeit und Konnektivität

Das Tablet ist mit einem 10.000 mAh Akku ausgestattet, der laut Hersteller über 12 Stunden Nutzung ermöglicht. Die 30W-Schnellladung sorgt dafür, dass das Gerät schnell wieder einsatzbereit ist. Für die Konnektivität stehen Dualband-Wi-Fi, Bluetooth 5.2 sowie ein Dual-SIM-Slot für 4G LTE zur Verfügung, was die Flexibilität unterwegs erhöht.

Günstiges Tablet, aber nicht für Kreative?

Das TECLAST Artpad Pro ist eine Wahl, wenn man genau die Nischenfeatures benötigt und nicht auf maximale Performance angewiesen ist. Im Vergleich zum Redmi Pad Pro zahlt man im Grunde für den Stift und die LTE-Fähigkeit drauf. Umso ärgerlicher, dass der Stift in meinen Versuchen nicht wirklich gut performt hat, was zum Großteil aber auch an mir liegen kann. Wenn ihr da Tipps oder bessere Stifte/Lösungen kennt, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Ein weiteres Problem, das das Tablet mit vielen anderen günstigen Geräten teilt, ist der fehlende Softwaresupport. Man muss sich dieses Mangels bewusst sein. Wer das in Kauf nimmt, bekommt ein gut verarbeitetes Tablet mit einem großen Display, anständigem Sound und praktischen Features. Für normale Mediennutzung, Surfen und Co. ist das Tablet ausreichend. Lediglich bei Spielen und leistungsintensiven Apps sowie wirklich gutem Zeichensupport sollte man zu performanteren Geräten greifen.

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Maike

Mein Herz schlägt für alle Arten von DIYs, smarte und technische Spielereien. Der Spaßfaktor darf dabei natürlich nicht fehlen.

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